Neun Sportler und Sportarten aus Afrika

05.02.2016: Fußball ist bekanntermaßen der Sport Afrikas, und auch für ihre Langstreckenläufer sind besonders Länder wie Kenia und Äthiopien bekannt geworden. Doch es gibt noch andere Sportarten, die auf unserem Nachbarkontinent eine wichtige Rolle spielen.

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Neun Sportler und Sportarten aus Afrika

Wir haben eine Liste mit neun afrikanischen Sportlern, Sportevents und Sportteams zusammengestellt, die man kennen muss.

1. Tour de Faso – Fahrradrennen

Die Tour de Faso ist ein Radrennen in Burkina Faso, das seit 1987 ausgetragen wird und als afrikanisches Äquivalent zur französischen Tour de France gesehen wird. Es ist das bedeutendste Radrennen Afrikas. Die Strecke umfasst rund 1300 Kilometer und ist in elf Etappen unterteilt. An der Tour de Faso nehmen Amateure und Profis von dem ganzen Kontinent und auch aus Europa teil. Die Bedingungen gelten als besonders hart, da die Temperaturen nicht selten bei rund 40 Grad liegen. 2011 erschien ein deutsch-französischer Dokumentarfilm zu der Tour de Faso.

Weitere Informationen zu der Tour de Faso.

2. Die Springboks – Südafrikas Rugbymannschaft

Rugby ist ein Sport, dem in Deutschland noch wenig Aufmerksamkeit zuteilwird. Ganz anders ist die Situation in Südafrika: dort gehört Rugby zu den beliebtesten Sportarten überhaupt, und die Nationalmannschaft, die auch die Springboks genannt wird, gehört zu den besten der Welt. Nichtsdestotrotz gerät der Sport auch immer wieder in die Kritik: Ihm wird vorgeworfen, weiße Sportler überdurchschnittlich zu repräsentieren, obwohl diese gerade einmal zehn Prozent der Bevölkerung ausmachten. Während der Apartheid galt Rugby als der Sport der weißen Minderheit. Nelson Mandela nutzte die Weltmeisterschaft 1995 im eigenen Land als Geste der Versöhnung: Er übergab im Springbok-Trikot, das die Schwarzen über Jahrzehnte als Kleidung von Rassisten angesehen hatten, den Sieger-Pokal an den Kapitän der Mannschaft.

Weitere Informationen zu den Springboks.

3. William Kopati, Zentralafrikanische Republik

William Kopati war einer der erfolgreichsten Hoch- und Weitspringer seines Landes, bevor der Konflikt in seiner Heimat, der Zentralafrikanischen Republik, ausbrach. Mit seiner Flucht 2013, ging für ihn und vielen anderen seiner Landsleute auch der große Traum von einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen verloren. Hoffnung bereitet ihm jetzt eine Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), dass eine ausgewählte Gruppe von Flüchtlingen an den Olympischen Spielen in Rio diesen Sommer teilnehmen könne.

Weitere Informationen zu William Kopati und anderen Athleten aus der Zentralafrikanischen Republik.

4. Yaya Touré

Yaya Touré gehört zu den erfolgreichsten afrikanischen Fußballspielern der Welt. Zwischen 2011 und 2014 wurde der ivorische Sportler vier Mal hintereinander zum Besten Fußballer des Kontinents gewählt. Seit 2010 spielt er für den englischen Premiere-League Club Manchester City. Auch sein Bruder Kolo Touré spielt für die ivorische Nationalmannschaft und ist bei dem FC Liverpool unter Vertrag.

Weitere Informationen zu Yaya Touré.

5. Kenias Frauen Volleyballteam

Die kenianische Frauenvolleyballnationalmannschaft ist seit Jahren in der Weltspitze vertreten und das erfolgreichste Team dieser Sportart auf dem afrikanischen Kontinent – acht Mal gewannen sie bereits die African Nations Championships. Regelmäßig nehmen sie an internationalen Wettbewerben, wie der Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen teil. Das Team ist der Beweis dafür, dass Kenia auch in anderen Sportarten, als das Langstreckenlaufen, für das sie so bekannt sind, international mithalten kann.

Weitere Informationen zu Kenias Frauen Volleyballteam.

6. Haile Gebrselassie – Langstreckenläufer

Haile Gebrselassie ist eine Legende der Leichtathletik geworden. Der Äthiopier gehörte 20 Jahre lang zu der Weltspitze der Läufer, hat 26 Weltrekorde gebrochen – oftmals seine eigenen. Er ist mehrmaliger Olympiasieger auf der Langstrecke. Er ist einer der Vorreiter des Laufsports in Äthiopien und Kenia, und gilt für viele als Vorbild. Seine Karriere ist die Geschichte eines Bauernjungen, der mit seinen Lauferfolgen zu einem der reichsten Männer seines Landes wurde – eine Geschichte, der viele junge Kenianer und Äthiopier hinterhereifern.

Weitere Informationen zu Haile Gebrselassie und seiner Karriere.

7. Julius Yego – Speerwerfer

Julius Yego gehört zu den Shootingstars der kenianischen Sportlerriege. Der Speerwerfer war der erste Kenianer, der in dieser Sportart für das Land bei den Olympischen Spielen 2012 antrat. Er gewann bereits den Weltmeistertitel und ist sowohl zweimaliger Afrikameister, als auch Afrikarekordhalter. Da Speerwerfen in der Region, aus der der Yego kommt, nicht verbreitet ist und es wenig Trainingsmöglichkeiten gab, brachte sich Yego die Technik größtenteils durch das Internet bei. Mit seinem Rekordwurf von 92,72 Metern bei der Weltmeisterschaft 2015 gehört er zu den ersten drei der ewigen Bestenliste im Speerwurf.

Weitere Informationen zu Julius Yego.

8. Kagiso Rabada – Cricketspieler

Der 20-jährige Kagiso Rabada gehört schon jetzt zu den besten Cricketspielern der Welt. Er ist einer der wenigen farbigen Südafrikanern, die es in dieser Sportart in die Weltspitze geschafft haben. Ähnlich wie beim Rugby wird dem Sport immer wieder vorgeworfen, weiße Cricketer zu bevorzugen. Die Liga hat deshalb die Regel eingeführt, dass mindestens vier farbige Sportler in der Mannschaft vertreten sind – eine Maßnahme, um den noch immer nachwirkenden Folgen der Apartheid entgegenzutreten.

Weitere Informationen zu Kagiso Rabada.

9. Handball Afrikacup 2016

Handball ist nach dem Europameistertitel der deutschen Nationalmannschaft hierzulande zurzeit wieder in aller Munde. Doch auch im Norden Afrikas spielt der Sport eine wichtige Rolle und ist besonders beliebt. Gerade gingen in Ägypten die Handball-Afrikameisterschaften zu Ende – Sieger wurde Ägypten, das sich somit direkt für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifiziert hat.

Weitere Informationen zu dem Handball Afrikacup 2016.

Foto: KAGISO RABADA, von NAPARAZZI, CC BY-SA 2.0.