2011 – Juni – Afrika ante Portas?

Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni 2011 veranstaltete GEMEINSAM FÜR AFRIKA eine Diskussionsveranstaltung zu aktuellen Herausforderungen und Perspektiven von Entwicklungs- und Migrationspolitik.

Weitersagen

Afrika ante Portas? Diskussionsveranstaltung zu Entwicklungs- und Migrationspolitik._©GEMEINSAM FÜR AFRIKA

2011 – Juni – Afrika ante Portas?

Eine Diskussion zu Herausforderungen und Perspektiven von Entwicklungs- und Migrationspolitik

Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni 2011 veranstaltete GEMEINSAM FÜR AFRIKA eine Diskussionsveranstaltung zu aktuellen Herausforderungen und Perspektiven von Entwicklungs- und Migrationspolitik. Bundespräsident Christian Wulff, Schirmherr von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede. In seiner Eröffnungs-Ansprache erklärte der Bundespräsident:

„Für ein Europa, das in Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie lebt, muss es selbstverständlich sein, Solidarität gegenüber denen zu zeigen, die schutzbedürftig sind. Das heilt aber nicht die Ursachen der Flucht. Daher bleibt es wichtig, gegen Verfolgung und Gewalt dort vorzugehen, wo sie entstehen.“

Zudem erklärte der Bundespräsident, dass über den notwendigen Schutz politisch Verfolgter hinaus, Migration immer auch Teil menschlicher Zivilisation gewesen sei. Es komme darauf an, sie politisch vernünftig zu gestalten.

In der anschließenden engagierten Diskussionsrunde, moderiert von Dr. Margot Käßmann, diskutierten Prof. Klaus Töpfer, Kerstin Müller, Ministerialdirigent Dr. Jörg Bentmann (BMI) die Journalistin Veye Tatah, der Stipendiat des EEDs Emmanuel Noglo und Renate Bähr, Vorstand von GEMEINSAM FÜR AFRIKA über Ursachen von Flucht und Migration. Es wurde deutlich, dass das vorrangige Ziel der Entwicklungszusammenarbeit nicht darin bestehen kann, Migration zu verhindern. Im Gegenteil: Migration kann dazu beitragen, Armut zu bekämpfen. Darum dürften Entwicklungs- und Migrationspolitk nicht länger unabhängig voneinander gestaltet werden. Sie miteinander zu verknüpfen kann gewinnbringend für alle Beteiligten sein: Herkunfts-, Zielländer und Migranten selbst.

Renate Bähr unterstrich für GEMEINSAM FÜR AFRIKA, dass das klassische Ziel der Entwicklungszusammenarbeit die Bekämpfung der Armut sei und nicht die Eindämmung von Migrationsbewegungen. Gleichzeitig begrüßte sie den kohärenten Ansatz, Migration mit entwicklungspolitischen, wirtschafts- und handelspolitischen Themen zu verbinden. Sie warnte jedoch davor, Entwicklungspolitik kurzatmig vor allem nationalen wirtschaftlichen oder Sicherheitsinteressen zu unterwerfen. Die Erreichung der Millenniumsziele müsse vorrangiges Ziel aller zivilgesellschaftlichen und politischen Anstrengungen bleiben.

Nähere Informationen zu den Teilnehmenden finden Sie hier.

Informationen über die Hintergründe der Diskussion erhalten Sie hier.

Fotos und Video gibts hier.