Am Weltfriedenstag die Verbreitung von Kleinwaffen stoppen

01.09.2016: Am heutigen Weltfriedenstag schließen wir unsere Petition #JedesLebenzählt für eine stärkere Kontrolle der Verbreitung von Kleinwaffen ab. Alle Unterschriften werden im Bundeskanzleramt eingereicht.

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Am Weltfriedenstag die Verbreitung von Kleinwaffen stoppen

Die steigende Anzahl gewalttätiger Konflikte und Kriege zwingt immer mehr Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Allein in Afrika sind derzeit 15 Millionen Menschen auf der Flucht, die größtenteils vor bewaffneten Konflikten fliehen. Es sind vor allem Kleinwaffen, mit denen auf dem afrikanischen Kontinent Bürgerkriege geführt werden.

Angesichts dieser Entwicklung hat GEMEINSAM FÜR AFRIKA in diesem Jahr mit der Petition #JedesLebenzählt Unterschriften für eine stärkere Kontrolle der Verbreitung von Kleinwaffen gesammelt. Zahlreiche Menschen folgten unserem Aufruf und setzten sich mit ihrer Unterschrift am Rande unserer diesjährigen Straßenaktion oder auf unserer Website für weniger Todesopfer durch Kleinwaffen ein.

Heute am Weltfriedenstag schließen wir die Petition ab. Alle Stimmen werden im Bundeskanzleramt eingereicht. Denn noch immer gibt es kein weltweit ratifiziertes Kleinwaffenkontrollabkommen, das die Einhaltung der Menschenrechte gewährleistet und Konfliktsituationen berücksichtigt, damit Kleinwaffen nicht in die falsche Hände geraten und unschuldige Menschen töten. Die dramatisch hohe Zahl von Todesopfern – insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent – durch Kleinwaffen muss endlich entscheidend reduziert werden.

Mit der Petition #JedesLebenzählt fordern wir zusammen mit allen UnterzeichnerInnen Bundeskanzlerin Merkel auf, sich auf UN-Ebene für ein internationales, völkerrechtlich verbindliches Abkommen einzusetzen, durch das die Verbreitung von Kleinwaffen streng kontrolliert wird. Ein Abkommen, das alle Staaten weltweit zu Folgendem verpflichtet:

  • strafrechtliche Verfolgung der illegalen Waffenproduktion,
  • Bekämpfung des illegalen Handels mit Kleinwaffen,
  • ein verbindliches Instrument zur Registrierung und Nachverfolgung von Kleinwaffen und Munition,
  • die sichere Verwaltung und Verwahrung öffentlicher Bestände von Kleinwaffen und
  • das Einsammeln und Vernichten von ausgesonderten Waffen.

Viele der weltweit stattfindenden Konflikte und Kampfhandlungen finden hierzulande wenig Beachtung. Dabei fordern Kleinwaffen die meisten zivilen Todesopfer. Wie das Wirtschaftsministerium kürzlich auf Anfrage der Linkspartei mitteilte, exportieren deutsche Hersteller von Kleinwaffen weiterhin in Gebiete, in denen gekämpft wird. 2015 betrug der Exportwert von deutschen Kleinwaffen 32,4 Millionen Euro. Rund 875 Millionen Kleinwaffen sind weltweit im Einsatz. Über 500.000 Menschen lassen jährlich ihr Leben durch Kleinwaffen. Keine andere Waffenart fordern mehr Menschenleben weltweit.

 

Foto: GEMEINSAM FÜR AFRIKA