Zivilgesellschaft in Subsahara Afrika wird wirkungsvoller

28.08.2014: Studie belegt, dass der Einfluss zivilgesellschaftliche Akteure auf politische Prozesse in Subsahara Afrika wächst.

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Zivilgesellschaft in Subsahara Afrika wird wirkungsvoller

Zivilgesellschaftliche Akteure in Subsahara Afrika nehmen zunehmend Einfluss auf politische Prozesse – zumindest in einer Reihe afrikanischer Länder. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer neuen Studie, die von einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung von Prof. Dr. Walter Eberlei (Fachhochschule Düsseldorf) jetzt als Buch veröffentlicht wurde. Untersucht wurden über 20 Fallbeispiele für zivilgesellschaftliche Interventionen in unterschiedlichen Ländern.

Wirkungen können demnach vier Kategorien zugeordnet werden:

  • Kampf gegen Krieg und Gewalt,
  • Beeinflussung von gesellschaftlichen Leitbildern,
  • Mitgestaltung der Transitionsprozesse in Richtung Demokratie
  • sowie die Einforderung entwicklungsorientierter Politik.

In der vergleichenden Studie werden Erklärungsansätze für zunehmende Wirkungen entwickelt und drei Ebenen unterschieden: langfristige Katalysatoren, mittelfristige strukturelle Weichenstellungen und kurzfristige politische Konstellationen.

Das Zusammenspiel der Faktoren auf diesen drei Ebenen kann erklären, warum beziehungsweise unter welchen Bedingungen wirkungsvolle zivilgesellschaftliche politische Arbeit in manchen Ländern der Region feststellbar ist (zum Beispiel in Ghana und Tansania), in anderen nur begrenzt (zum Beispiel Sambia, Mosambik und Senegal) oder praktisch gar nicht (zum Beispiel Äthiopien). Die Arbeit an diesem Projekt schließt an ein Forschungsvorhaben zu zivilgesellschaftlicher Partizipation in den Armutsstrategieprozessen an, das Prof. Dr. Eberlei über mehrere Jahre im Auftrag von VENRO ( Dachverband der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen (NRO) in Deutschland) durchführte. Der vorliegende Band nimmt nun zivilgesellschaftliche Arbeit in allen politischen Feldern in den Blick. Zahlreiche empirische Erkenntnisse, die auf Feldforschungen in insgesamt zehn Ländern beruhen, werden in die theoretischen Debatten über „Zivilgesellschaft in Afrika“ eingeordnet.

Walter Eberlei (Hrsg.): Zivilgesellschaft in Subsahara Afrika. Wiesbaden: Springer VS 2014. 250 Seiten. Print: ISBN 978-3-658-01963-1 oder E-book: ISBN 978-3-658-01964-8

Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Foto: Aktion Canchanabury