Hilfe für die „Mitte von Nirgendwo“

28.01.2015: Canchanabury schickt zwei Container mit Hilfsgütern in die Nuba Berge im Sudan.

Weitersagen

Hilfe für die „Mitte von Nirgendwo“

Mitte Januar gab es eine Premiere bei unserer Mitgliedsorganisation Aktion Canchanabury. Denn da wurden zwei Container mit Hilfsgütern von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Bochumer Hilfsorganisation für Gidel in den Nuba Mountains im Sudan beladen. Dort unterstützen die Bochumer das „Mother of Mercy Hospital“. Es ist das einzige Kranken­haus der Region und für die Versorgung zigtausender Menschen in dieser entlegenen Gegend zuständig, die man auch „The Middle of Nowhere“ (Die Mitte von Nirgendwo) nennt.

Die Nuba Mountains, die zwar völkerrechtlich zum Nordsudan gehören, aber den Rebellen der SPLA (Sudanese People Liberation Army) aus dem Süden kontrolliert werden, sind nach der Unabhän­gig­­keit des Südsudan erneut zum Konfliktgebiet geworden. Mit Bombardierungen der Dörfer durch die Luftwaffe des Nordens wird seitdem systematisch versucht, die schwarzafrika­nische Bevölkerung aus den Nubabergen zu vertreiben.

Bisher ist es der Aktion bereits viermal gelungen, Container mit medizinischen Hilfsgütern in die umkämpfte Region zu bringen. Neben dringend benötigtem Verbandsmaterial, OP-Produkten und chirurgischen Instrumenten enthält der Container diesmal auch 500 Solarlampen und 100 Solarradios sowie elektronisches Equipment für die lokale Radiostation“Voice of Peace“ in Gidel.

Aber auch Spielzeug für die Kinderstation und sogar Fußballausstattungen für zwei Mannschaften enthält der Container. Damit wollen Chefarzt Dr. Tom Catena und die ugandische Comboni-Schwester Angelina den vielen Kindern im und um das Hospital etwas „Normalität“ und kindliche Unbeschwertheit ermöglichen.

Ein großes Problem für den Transport stellt immer das enge Zeitfenster bis zur nächsten Regenzeit dar. Die Pisten und Wege sind dann für Wochen und Monate für schwere LKWs unpassierbar. Dies ist u.a. auch ein Grund für die Aktion, gleich zwei Container zu schicken, um den durch die vielen Bombenopfer erhöhten Bedarf des Hospital zu decken.

Das Team der Aktion hofft jetzt darauf, dass auch die beiden Container vor Beginn der nächsten Regenzeit heile in Gidel ankommen werden. Im Februar werden Geschäftsführer Reinhard Micheel und Gerd Stegemann von der Aktion selbst in die Nuba Berge fliegen, um sich vor Ort  ein Bild von der Situation zu machen und gemeinsam mit den Partnern die weiteren Hilfsleistungen zu koordinieren.

Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Foto: Aktion Canchanabury