Warum Flüchtlinge nicht einfach nach Europa fliegen…

02.06.2015: GEMEINSAM FÜR AFRIKA fordert legale Einreisewege in die EU für Flüchtlinge.

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Warum Flüchtlinge nicht einfach nach Europa fliegen…

Eine der meist genutzten Routen für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern nach Europa führt über das Mittelmeer. Für eine Überfahrt in schrottreifen Booten verlangen Schleuser bis zu 6.000 Euro. Eine solche Überfahrt ist nicht nur teuer, sondern auch lebensgefährlich. Dieses Jahr sind bereits über 1.750 Menschen beim Versuch gestorben, dass Mittelmeer mit Hilfe von Schleuserbanden zu überqueren.

Gleichzeitig gibt es täglich viele Linien-Flüge aus Kairo, Tunis, Khartum oder Addis Abeba, manchmal bereits für wenige hundert Euro. Diese Flüge sind nicht nur viel billiger, sondern auch viel sicherer als eine Mittelmeer-Überquerung per Boot.

Wieso nutzen Asylsuchende also nicht die Möglichkeit, sicher und günstig per Flugzeug nach Europa zu gelangen, sondern zahlen Schleusern viel Geld und riskieren dabei noch ihr Leben?

Diese Frage hat sich auch der schwedische Professor und Direktor der Gapminder-Stiftung Hans-Rosling gestellt:

This Shows You Why Boat Refugees Don’t Fly!

Posted by Gapminder on Mittwoch, 22. April 2015

 

Aufgrund der EU-Direktive 2001/51/EC (PDF) sind viele Flüchtlinge also gezwungen, das Mittelmeer illegal mit Hilfe von Schleuser-Banden zu überqueren. Asyl-Suchende sind von dieser Regelung zwar eigentlich ausgenommen, würden die Fluggesellschaften jedoch fälschlicherweise Menschen nach Europa bringen, die keinen Anspruch auf Asyl haben, müssten sie die Kosten für die Rückführung tragen.

Die Möglichkeit Asyl bereits in den Herkunftsländern zu stellen, besteht oftmals nicht.

Mit unserer aktuellen Petition an Bundeskanzlerin Angela Merkel setzen wir uns u.a. für legale und gefahrenfreie Wege zur Einreise in die Länder der EU, damit Flüchtlinge nicht den gefährlichen Weg über das Mittelmeer nehmen müssen.

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Stimme und helfen Sie, den Flüchtlingstod im Mittelmeer zu stoppen.

Foto: borderline europe