Menschenrechtsaktivist des Monats: Murhabazi Namegabe

08.09.2015: Murhabazi Namegabe setzt sich in der Demokratischen Republik Kongo für die Rechte von Kindern ein.

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Menschenrechtsaktivist

Menschenrechtsaktivist des Monats: Murhabazi Namegabe

Seit über zwanzig Jahren setzt sich unser Menschenrechtsaktivist des Monats, Murhabazi Namegabe, für die Rechte von Kindern ein. Er kämpft in der Demokratischen Republik Kongo vor allem für die Freilassung und Wiedereingliederung von Kindersoldaten und Mädchen, die von bewaffneten Milizen sexuell missbraucht und versklavt werden.

Die von ihm gegründete Organisation „Freiwilligenbüros für Kinder und Gesundheit“ (BVES) leitet in der DR Kongo mittlerweile 35 Heime und Schulen, die bei der Wiedereingliederung von ehemaligen Kindersoldaten, unbegleiteten Flüchtlingskindern und Straßenkindern helfen.

Diese Einrichtungen bieten den Kindern Nahrung, Kleidung, ein Zuhause, Liebe, Schutz und psychologische Hilfe, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Ziel ist es die Kinder wieder mit ihren Familien zu vereinen. Seit 1989 haben es Murhabazi und seine Kollegen geschafft, 60.000 Kindern in diesen Einrichtungen dabei zu helfen, den Schritt in ein besseres Leben zu meistern.

Murhabazi ist es gelungen, in den letzten zwei Jahrzehnten über 4.000 Kindersoldaten und 4.500 sexuell missbrauchte Mädchen aus den Händen der bewaffneten Gruppen zu befreien. Für ihn ist es auch nach zwanzig Jahren jedes Mal wieder ein riesiger Erfolg, wenn es ihm gelingt, die Kämpfer davon zu überzeugen, eines der Kinder frei zu lassen – ein jedoch nicht ungefährliches Unterfangen.

Immer wieder erhält er bei diesen Besuchen Morddrohungen, über die Jahre wurde er immer wieder eingesperrt, sieben seiner Kollegen wurden bereits ermordet. Er beschreibt sein Engagement für die Kinderrechte in der DR Kongo als „eine Sache von Leben und Tot, für die ich jeden Tag bereit bin zu sterben“.

Im Jahr 2011 wurde Namegabe für seine Arbeit mit dem „World’s Children’s Prize for the Rights of the Childausgezeichnet, bei dem insgesamt 3.2 Millionen Kinder weltweit für ihren Kinderrechtshelden abstimmten.

Foto: BO ÖHLÈN/Worldschildrensprize.org