Neun Powerfrauen aus Afrika

13.01.2016: Diese neun Powerfrauen nehmen die Zukunft ihres Heimatkontinents Afrikas selber in die Hand.

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Neun Powerfrauen aus Afrika

Sie alle sind weiblich, sie alle haben große Visionen und Pläne für die Zukunft ihres Kontinents und arbeiten aktiv daran, etwas zu verändern. Dieser Trend wird zum Beispiel dadurch unterstrichen, dass die Afrikanische Union 2012 zum ersten Mal eine Frau zur Kommissionsvorsitzenden gemacht hat, Dr. Nkosazana Dlamini-Zuma. Aber auch viele andere Frauen Afrikas nehmen ihr Leben in die Hand und wollen ihren Heimatkontinent in eine bessere Zukunft führen. Wir stellen neun von ihnen vor.

1. Fatou Bensouda, Gambia

Als erste afrikanische Frau wurde Fatou Bensouda 2011 zur Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshof (ICC) ernannt. Die aus Gambia stammende Bensouda studierte in Nigeria und Malta Jura und stieg schnell durch die Riegen der richterlichen Positionen. Sie begrenzt ihre Tätigkeiten nicht nur auf Afrika – ein Vorwurf, der immer wieder gegen den ICC vorgebracht wurde – sondern startete alleine 2015 drei Ermittlungsverfahren gegen die Straftaten in Palästina, den Konflikt in der Ukraine und den Krieg im Jahr 2008 zwischen Georgien und Russland. „Bensouda hat mich immer wieder wegen ihrer Intelligenz und ihres Menschenverstandes beeindruckt“, so Liz Evenson von Human Rights Watch.

Weitere Informationen zu Fatou Bensouda und ihrer Karriere.

2. Ngozi Okonjo-Iweala, Nigeria

Ngozi Okonjo-Iweala wurde 2015 von Forbes zu einer der 100 einflussreichsten Frauen der Welt gezählt. Sie ist die Finanzministerin Nigerias, und mit ihrer Hilfe ist es der zweitstärksten Wirtschaftsmacht Afrikas gelungen, in den vergangenen drei Jahren ein Wirtschaftswachstum von jeweils rund sechs Prozent zu verzeichnen. Okonjo-Iweala studierte in Harvard und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und arbeitete über zwanzig Jahre lang bei der Weltbank.

Weitere Informationen zu Ngozi Okonjo-Iweala.

3. Juliana Rotich, Kenia

Nach der Gewalt im Rahmen der Präsidentschaftswahlen in Kenia 2007 gründete Juliana Rotich, gemeinsam mit Ory Okolloh, die Firma Ushahidi. Ushahidi bedeutet auf Kiswahili so viel wie „Zeuge“ und ist eine Internetplattform, die Gewalttaten dokumentiert und festhält. Ushaidi soll dabei helfen, auf Verbrechen aufmerksam zu machen und sie damit gleichzeitig zu bekämpfen. Mittlerweile wird Ushaidi in vielen Ländern der Welt, wie zum Beispiel in Haiti nach dem Erdebeben 2010 oder im Gaza Krieg 2009 genutzt. Die Zeitung „The Guardian“ zählt sie zu den 100 einflussreichsten Frauen der Welt. Rotich erheilt 2011 den Preis „Social Entrepreneur of the Year“ von dem Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum).

Weitere Informationen zu Juliana Rotich und Ushahidi. 

 4. Florence Iwegbue, Nigeria

Florence Iwegbue ist Anwältin und die Mitgründerin von LiveWello. Nachdem ihr Sohn mit Autismus diagnostiziert wurde, entschieden sich Iwegbue und ihr Mann, eine App zu entwickeln, die es ihnen erleichtern würde, sich um ihren Sohn und sein Wohlergehen zu kümmern. Die App hält die Diagnosen und Arztberichte von Patienten fest, und macht es so leichter, einen Überblick zu behalten. Außerdem bietet LiveWello eine Plattform, auf der sich Betroffene über ihre Erfahrungen und Herausforderungen austauschen können.

Mehr Informationen zu LiveWello und Florence Iwegbu.

5. Rainatou Sow, Guinea

Rainatou Sow ist eine Menschenrechtsaktivistin und setzt sich besonders für die Emanzipation und Rechte von Frauen ein. Sie ist Mitbegründerin der Organisation „Make Every Woman Count“, die sich für die Stärkung von Frauenrechten in Afrika einsetzten. Schon mit zwölf fing sie an, andere Mädchen über ihre Rechte aufzuklären.

Mehr Informationen zu Rainatou Sow und Make Every Woman Count.

 6. Lorna Rutto, Kenia

Lorna Rutto gründete die Firma EcoPost, die Plastikmüll nutzt, um Zaunpfähle, die in ganz Kenia genutzt, und sonst aus Holz produziert werden, zu fertigen. Auf diese Art und Weise können die kenianischen Wälder geschützt und Plastikmüll effektiv wiederverwendet werden. Seit sie die Firma 2010 gründete, ist es Rutto gelungen, mehr als 300 Arbeitsplätze zu schaffen, knapp drei Hektar Wald zu retten und mehr als eine Million Kilogramm Plastikmüll zu recyclen.

Mehr Informationen zu Lorna Rutto und EcoPost.

 7. Dambisa Moyo, Sambia

Dambisia Moyo ist eine Ökonomin aus Sambia. Sie ist besonders in dem Feld der Mikroökonomie tätig und hat in Oxford und Harvard studiert. Sie ist besonders bekannt für ihr Buch „Dead Aid“, in dem sie Wege aufzeigt, wie Entwicklungszusammenarbeit in Afrika effizienter gestaltet wird und wie dabei gleichzeitig ein positiveres Afrikabild entstehen kann. Ihrer Meinung nach trügen Entwicklungsgelder dazu bei, korrupte Regierungen an der Macht zu lassen, da die Gelder trotz ihres Fehlverhaltens flößen, so Moyo. 2009 wurde Moyo vom Time-Magazin zu einer der einflussreichsten Menschen der Welt gewählt.

Mehr Informationen zu Dambisa Moyo und ihrer Arbeit.

8. Bethlehem Tilahun Alemu, Äthiopien

Bethlehem Tilahun Alemu ist eine äthiopische Unternehmerin und gründete das Unternehmen SoleRebels, das mittlerweile zu den größten und am schnellsten wachsenden Schuhfirmen Afrikas zählt. Mittlerweile gibt es SoleRebels Läden rund um die Welt: in Addis Abeba, Barcelona, Zürich, Silicon Valley, Singapur und Taiwan. Bis 2022 soll es weltweit bis zu 500 Läden geben. SoleRebels stellt umweltfreundlich Schuhe her, deren Sohlen aus alten Autoreifen hergestellt werden. Im Jahr 2010 erhielt SoleRebels als erster Schuhproduzent weltweit eine Auszeichnung von der World Fair Trade Organization.

Weitere Informationen zu Bethlehem Tilahu Alemu und SoleRebels.

 9. Chimamanda Ngozi Adichie, Nigeria

Chimamanda Ngozi Adichie ist eine nigerianische, international gefeierte Schriftstellerin. Ihre Bücher befassen sich meistens mit politischen Themen wie der westlichen Kolonialherrschaft, Feminismus, Militärdiktaturen in ihrem Heimatland Nigeria oder Rassismus. Für ihre Bücher wurde Adichie vielmals ausgezeichnet, unter anderem wählte der britische Fernsehsender BBC 2015 zwei ihrer Bücher, „Amerikanah“ und „Die Hälfte der Sonne“ unter die hundert einflussreichsten Bücher diesen Jahrhunderts.

Weitere Informationen zu Chimamanda Ngozi Adichie und ihre Bücher.

Foto: Chimamanda Adichie Fiction Writer Columbia von George Osodi, CC BY 4.0