Sozialkritische Musik aus Afrika

03.02.2016: Musik wird weltweit genutzt, um auf soziale Probleme und Herausforderungen aufmerksam zu machen. So auch diese zehn afrikanischen Musiker.

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Sozialkritische Musik aus Afrika

Eine Sache, die wir alle mit Afrika verbinden, ist Musik. Kaum woanders auf der Welt gehört sie so sehr zum Alltag wie in den Ländern Afrikas. Oftmals thematisieren die Künstler auch die Probleme ihrer Länder, wie Armut, Terrorismus oder auch Korruption. Wir haben eine Liste von Musikern zusammengestellt, die mit ihren Liedern musikalisch auf diese Herausforderungen aufmerksam machen.

1. Salif Keita

Der aus Mali stammende Salif Keita weiß, was es bedeutet ausgegrenzt und marginalisiert zu werden: Keita kam mit Albinismus auf die Welt und wurde von seinen Familienmitgliedern oft ausgeschlossen. Mit seiner Musik wurde er zu einer wichtigen Stimme der Albinos in Afrika und widmete ihnen sein Album „La Différence“. Auch auf andere Probleme seiner Heimat macht er in seiner Musik immer wieder aufmerksam, wie zum Beispiel HIV/AIDS.

Weitere Informationen zu Salif Keita und seiner Musik.

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2. Fela Kuti

Fela Kuti ist der wohl international bekannteste aus Afrika stammende Musiker. Er gilt als Erfinder des Music-Genres Afrobeat und war davon überzeugt, Musik als Mittel zur politischen und sozialen Veränderung nutzen zu können. Lieder wie „Zombie“ thematisierten Probleme wie Korruption und die Militärdiktatur in seinem Heimatland Nigeria. Er galt als „Staatsfeind Nummer Eins“ und wurde mehr als 100 Mal festgenommen. Auch sein Sohn Femi Kuti tritt mit seiner Musik in die Fußstapfen seines Vaters: Seine Lieder – wie „Sorry, Sorry“ oder „What Will Tomorrow Bring“ setzen sich mit Themen wie Korruption in der nigerianischen Regierung auseinander.

Weitere Information zu Fela Kuti und seiner Musik.

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3. FOKN Bois

Fokn Bois – hinter denen sich die MCs Wanlov the Kubolor und M3NSA verstecken – sind besonders für ihre satirischen und gnadenlosen Texte bekannt geworden. In ihren Liedern äußern sie immer wieder Kritik an sozialpolitischen Begebenheiten, zum Beispiel in ihrem Heimatland Ghana. Immer wieder greifen sie auch die Terrorgruppe Boko Haram verbal in ihren Texten an – fundamentalistische Religion wird immer wieder zur Zielscheibe ihrer beißenden Kritik.

Weitere Informationen zu FOKN Bois.

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4. Miriam Makeba

Miriam Makeba, die auch liebevoll „Mama Africa“ genannt wurde, war eine der bekanntesten Musikerinnen des afrikanischen Kontinents. Sie hat sich über Jahrzehnte für Menschenrechte und gegen das Apartheidsregime in ihrem Heimatland Südafrika ausgesprochen. Aufgrund ihrer Kritik an der Regierung wurde Makeba 1960 sogar die südafrikanische Staatsbürgerschaft aberkannt. 1964 und 1975 sprach sie vor den Vereinten Nationen und forderte den internationalen Boykott des Apartheidregimes. 1986 erhielt sie den Dag-Hammerskjold-Friedenspreis. Vier Jahr später kehrte sie auf Bitte von Nelson Mandela nach dreißig Jahren im Exil wieder in ihr Heimatland Südafrika zurück.

Weitere Informationen zu Miriam Makeba und ihrer Musik.

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 5. Youssou N’Dour

Der aus dem Senegal stammende Musiker Youssou N’Dour ist in seiner Heimat zu einer Symbolfigur geworden, insbesondere auch aufgrund seines sozialen Engagements. Seit Jahrzehnten engagiert er sich für soziale Fragen. Er trat 1988 bei der Welttour „Human Rights Now!“ von Amnesty International auf und kooperierte mit den Vereinten Nationen und UNICEF. Bei den Live-8-Konzerten trat er 2005 mit Dido in London auf und macht sich seit Jahren – auch musikalisch – für den Kampf gegen Malaria stark. Von dem TIME Magazin wurde er 2007 zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt gezählt. Für seine Musik erhielt N’Dour unter anderem einen Grammy, die britische Zeitung The Guardian betitelte ihn sogar als die „wichtigste Person in der Welt der Musik“.

Weitere Informationen zu Youssou N’Dour und seiner Musik.

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6. Angelique Kidjo

Die zweifache Grammy-Gewinnerin Angelique Kidjo engagiert sich seit Jahren für die Anerkennung der Menschenrechte. In einem Interview mit Amnesty International zu der damaligen Krise in Darfur antwortete sie: „Wie können wir über Frieden reden, wenn die grundlegenden Menschenrechte nicht respektiert werden?“. Ihre Lieder, wie „Leila“ rufen zu Humanität und Sicherung der Menschenrechte auf. 2002 wurde sie von dem internationalen Kinderhilfswerk UNICEF zur Botschafterin ernannt und erhielt 2015 den Crystal Award des Weltwirtschaftsforums, für ihr Engagement für Menschenrechte. Sie sehe Musik als ihre Waffe, sich für Frieden einzusetzen und betonte, dass gerade in der heutigen Welt Musiker eine Verantwortung tragen, zu Stabilität und Sicherheit beizutragen.

Weitere Informationen zu Angelique Kidjo und ihrer Musik.

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 7. Wiyaala

Wiyaala gilt mittlerweile als Stimme einer jungen, feministischen Bewegung in Ghana. In ihrer Muttersprache Sisaala bedeuetet Wiyaala so viel wie „die Macherin“ und genau das Credo inspiriert auch ihre Musik. Sie kritisiert lautstark die männerdominierte Gesellschaft, die noch immer weit verbreitet ist und spricht sich klar gegen häusliche Gewalt aus. Von ihren Fans wird sie auch als „the young lioness of Africa“ – die junge Löwin Afrikas – genannt, da sie all das verkörpert, was diese Generation ausmacht: Stärke, Mut und Kreativität.

Weitere Informationen zu Wiyaala und ihrer Musik.

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 8. Kanji Mbugua

Der aus Kenia stammende Kanji Mbugua – der mit Gospelgesang aufgewachsen ist – mischt in seiner Musik Genres wie Hip Hop, Rock und Rap, und kreiert somit seinen ganz eigenen Stil. Seine Lieder thematisieren oftmals das Versagen und die Probleme der kenianischen Regierung, wie die weit verbreitete Korruption oder die schlechte Infrastruktur. Mbugua ist zu einer wichtigen Figur im Protest gegen die Regierung geworden und zeigt, dass die junge kenianische Bevölkerung sich lautstark für ihre Rechte stark macht.

Weitere Informationen zu Kanji Mbugua. 

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9. M.anifest

M.anifest ist ein ghanaischer Rapper, der sich in seinen Texten – und insbesondere auf seinem Album „Birds and Bees“ mit politischen Themen auseinandersetzt. Unter anderem nutz er seinen Einfluss, um die Nichtregierungsorganisation Young Entrepreneurs Africa, die junge Unternehmer unterstützt, bekannt zu machen. Er ist Mitgründer der Konferenz „GiantSteps“ die Jungunternehmer und Künstler jährlich zusammenbringt und so eine Brücke zwischen Wirtschaft und Kunst schlägt. Auf seinem Album „Immigrant Chronicles“ thematisiert er den kulturellen Spagat, den er zwischen seinen zwei Lebenswelten – Amerika und Ghana – leisten musste.

Weitere Informationen zu M.anifest und seiner Musik.

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10. The NIA Collective

The NIA Collective ist ein Zusammenschluss aus Musikern aus Südafrika, Kenia und Lesotho. Nia bedeutet in Swahili so viel wie „Zweck“ und in diesem Fall ist der Name Programm: in ihren Texten greift die NIA Collective verschiedenste soziopolitische Themen, wie Frauen- und Kinderrechte auf und macht sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen stark. In ihrer Musik greifen sie Einflüsse aus afrikanischen und europäischen Sounds auf und schaffen somit einen ganz eigenen Stil.

Weitere Informationen zu der NIA Collective und ihrer Musik.

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Foto: Youssou N´Dour & Le Super Étoile de Dakar playing in a rainy night at TFF Rudolstadt, von Schorle, CC BY-SA 2.0