Ostafrika plant Verbot von Second Hand Kleidung

31.03.2016: Viele Menschen in den Ländern Afrikas kaufen Second Hand Kleidung aus Europa und Amerika. Die ostafrikanischen Staaten Burundi, Tansania, Kenia, Ruanda und Uganda überlegen, Importverbote für Second Hand Kleidung, Schuhe und Autos einzuführen.

Weitersagen

Ostafrika plant Verbot von Second Hand Kleidung

Verbot in Ostafrika

Die ostafrikanischen Staaten Burundi, Tansania, Kenia, Ruanda und Uganda, die sich zu der East African Community (EAC) zusammengeschlossen haben, prüfen derzeit ein mögliches Importverbot von Second Hand Ware aus Europa und den USA, das bis 2019 in Kraft treten soll. Dadurch soll bewirkt werden, dass Kleidung und Autos auf dem lokalen Markt gekauft werden.

Lokale Wirtschaft stärken

Ziel des Gesetzentwurfs ist es, die lokalen Wirtschaftsstrukturen zu stärken. Da die importierte Ware oftmals extrem billig ist, können lokale Produzenten und Firmen nicht mithalten und werden vom Markt verdrängt.

Laut Betty Maina, Kenias Generalsekretärin bei der EAC, würde es der Gesetzentwurf den Ländern der Region ermöglichen, diesen Wirtschaftszweig auszubauen und die Qualität ihrer Produkte zu verbessern. Des Weiteren würden dadurch neue Arbeitsplätze geschaffen und das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden, so Maina.

Große Importeure von Second Hand Ware

Alleine in Uganda machen importierte Kleidungsstücke 81 Prozent der gekauften Kleidung aus. Laut den Vereinigten Nationen exportierten Südkorea und Kanada alleine im Jahr 2013 Kleidungsstücke im Wert von 59 Millionen US-Dollar nach Tansania. Großbritanniens Kleidungsexporte nach Kenia beliefen sich im gleichen Jahr auf rund 42 Millionen US-Dollar. Diese Zahlen verdeutlichen, wie schwer es für lokale Produzenten ist, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Dabei verfügt die Region über eine begrenzte Kapazität, Bekleidung und Schuhe selbst herzustellen. Uganda ist beispielsweise ein bedeutender Baumwollproduzent. Etwa 30 unterschiedliche Kleidungsstücke wie auch Schuhe werden bereits in dem Land produziert. Kenias Bekleidungsindustrie beschäftigt gut 30.000 Menschen und auch Ruanda will mit der Unterstützung ausländischer Investoren eine Textilindustrie im eigenen Land aufbauen.

Mit dem Gesetzentwurf plant die EAC diese Kapazitäten auszubauen und in Ostafrika einen erfolgreichen und dynamischen Industriesektor zu generieren.

Mehr Informationen zu dem Gesetzentwurf finden Sie hier.

Foto: A tailor in Chad von Mark Knobil, CC BY 2.0