Friedensaktivistin des Monats: Wangari Maathai

13.04.2016: Wangari Maathai war die erste afrikanische Frau, die für ihren Einsatz für den Frieden und die Wiederaufforstung einen Friedensnobelpreis erhielt.

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Friedensaktivistin des Monats: Wangari Maathai

Sie hat dadurch Großes zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung und des Friedensprozesses beigetragen. Mit ihrer Initiative pflanzte sie insgesamt 40 Millionen Bäume. Für Maathai war Frieden und Demokratie unumgänglich mit einer intakten Natur verbunden.

Einsatz für den Frieden

1977 gründete Wangari Maathai das „Green Belt Movement“ (Die Grüne-Gürtel-Bewegung) mit dem Ziel, die Wälder ihres Heimatlandes Kenias wiederaufzuforsten. Nach Angaben des Green Belt Movements wurden bisher 30 Millionen Bäume in dem seit 1950 um 90 Prozent abgeholzten ostafrikanischen Land gepflanzt. Für ihren unermüdlichen Einsatz wurde Maathai unter der diktatorischen Regierung von Daniel arap Moi mehrfach inhaftiert und misshandelt.

Nach ihrem Tod 2011 übernahm ihre Tochter Wanjira Mathai die Verantwortung für das Green Belt Movement und führt somit das Erbe ihrer Mutter fort.

Untrennbare Verbindung zwischen Frieden und Umweltschutz

Dass der Friedensnobelpreis an Wangari Maathai ging war auch ein Zeichen, dass das Nobelpreiskommittee die enge Verbindung zwischen nachhaltiger Entwicklung, Umweltschutz und Frieden anerkannte. In der Rede zur Verleihung des Friedensnobelpreises, den Maathai im Jahr 2004 erhielt, hob der damalige Chef des Nobelkomitees, Ole Danholt Mjøs, hervor, dass Maathais Engagement zeige, dass „Frieden auf Erden von unserer Fähigkeit zur Bewahrung einer lebendigen Umwelt abhängt“. Der Friedensbegriff müsse auch um den Einsatz für den Erhalt der Umwelt erweitert werden, so Mjøs weiter. Mathaai erhielt für ihr Engagement außerdem bereits 1984 den Alternativen Friedensnobelpreis.

Bei ihrem Einsatz ging es Mathaai selten „nur“ um den Umweltschutz. Vielmehr verfolgte sie einen ganzheitlichen Ansatz in dem eine intakte Natur, nachhaltiger Frieden und Menschenrechte untrennbar waren. Auslöser für ihr Engagement war das damals herrschende Leid vieler kenianischer Frauen. Wie sie selber sagte, hatten viele der Frauen noch nicht einmal Zugang zu Feuerholz, Tieren oder sauberem Trinkwasser gehabt – einen Zustand den sie unzumutbar fand. Die Wiederaufforstung könne den Frauen all das geben und die Bodenerosion verhindern.

Den ersten Baum pflanzten Mathaai und ihre Mitstreiterinnen am 5. Juni 1977 – dem Welt-Umwelttag. Mittlerweile sind es über 40 Millionen Bäume, die rund 100.000 Frauen aus 13 Ländern gepflanzt haben. Ihr Engagement brachte ihr den liebevollen Spitznamen „Mama Miti“, das auf Swahili so viel wie „Mutter der Bäume“ bedeutet, ein.

Politische Karriere

Neben ihrem sozialen Engagement verfolgte Mathaai in späteren Jahren eine politische Karriere. Im Jahr 2002 wurde sie mit 98 Prozent der Stimmen in das kenianische Parlament gewählt. Von 2003 bis 2007 fungierte Mathaai als stellvertretende Ministerin für Umweltschutz. Sie war außerdem die erste Frau Ostafrikas, die einen Doktortitel inne hatte und war Professorin für Veterinäre Anatomie und später Dekanin ihres Fachbereichs an der Universität von Nairobi.

Weitere Informationen zu Wangari Maathai.

Foto: Dr. Wangari Maathai, von Center for Neighbourhood Technology, CC BY-SA 2.0