Friedensaktivist des Monats: Pierre Claver Mponimba

09.06.2016: Unser Menschenrechtsaktivist des Monats ist Pierre Claver Mponimba, der sich unermüdlich für Frieden und Menschenrechte in Burundi einsetzt.

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Friedensaktivist des Monats: Pierre Claver Mponimba

Unser Friedensaktivist des Monats Mai ist Pierre Claver Mponimba, der sich seit Jahrzehnten in seiner Heimat Burundi für Frieden und Menschenrechte einsetzt. Er gilt als einer der wenigen Regierungsgegner, der nach Ausbruch der Gewalt im April 2015 in dem ostafrikanischen Land geblieben ist, um für die Beilegung des Konflikts zu kämpfen und sich weiterhin für den Frieden einzusetzen.

Mponimba gründete im August 2001 die „Association for the Protection of Human Rights and Incarcerated Persons“ (APRODH), die sich für die Einhaltung der Menschenrechte, insbesondere für die Rechte von Gefangenen einsetzt. Für seinen Einsatz wurde er von der burundischen Regierung schon oft festgenommen, inhaftiert und misshandelt. 2015 wurde ihm sogar ins Gesicht geschossen – er überlebte das Attentat nur knapp.

Einsatz für Frieden und Menschenrechte

Seit rund 20 Jahren setzt sich Mponimba lautstark für Frieden und Menschenrechte in seinem eigenen Land ein – auch im gegenwärtigen Konflikt, der im April 2015 ausbrach, als sich Präsident Pierre Nkurunziza, entgegen der Verfassung, zum dritten Mal zur Wahl stellte. Seitdem kommt es regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen – bis zu  250.000 Menschen flohen in Nachbarländer. Sowohl Mponimbas Sohn als auch sein Schwiegersohn wurden in dem Konflikt getötet, vermutlich von Sicherheitskräften der Regierung.

In Burundi ist Mponimba bekannt und beliebt. „Für viele Burundier ist Mponimba ein Held und eine Vaterfigur, da er sich für die Rechte eines jeden einsetzt und dabei immer menschlich und zugänglich bleibt“ so Catherin Tertsakian von Human Rights Watch.

Lautstarker und unermüdlicher  Einsatz

Immer wieder richtet sich Mponimba auch an die Vereinten Nationen und die EU, sich gegen die Menschenrechtsverletzungen und den Konflikt in Burundi einzusetzen. In einem offenen Brief schreibt er „In Burundi gibt es das Sprichwort: ‚Wenn du eine Hütte in Brand steckst, kannst du den Rauch nicht verbergen.‘ Heute brennt Burundi vor den Augen der Welt. Die EU muss helfen, das Feuer zu löschen, bevor es zu spät ist“ und ruft die Staatschefs dazu auf, ihren Einfluss zu nutzen um die burundische Regierung unter Druck zu setzen.

Als die Gewalt in Burundi begann außer Kontrolle zu geraten, rief Mponimba die Menschen auf, die blutigen Proteste zu beenden und ihr Leben zu schützen, denn „friedliche Arten des Protests seien besser, als sein Leben zu verlieren“, so der Aktivist. Trotz dem friedlichen Auftreten der Protestler seien die Regierungstruppen und die Polizei mit äußerster Gewalt vorgegangen. Alleine in dem Zeitraum von April bis Oktober vergangenen Jahres dokumentierte Mponimbas Organisation APRODH rund 250 Tote.

Ehrungen und Auszeichnungen für seinen Einsatz

Für seinen Einsatz für Menschenrechte und Frieden wurde Pierre Claver Mponimba unter anderem mit dem „East Africa Shield Award“ das Panafrikanischen Menschenrechts-Netzwerk ausgezeichnet. Im Jahr 2007 erhielt er außerdem den weltweit anerkannten „Matin Ennals Award“, der von 10 führenden Menschenrechtsorganisationen verliehen wird, darunter auch Amnesty International und Human Rights Watch.

Weitere Informationen zu Pierre Claver Mponimba finden Sie hier.

Foto: Road between Burundi Gitega and Bujumbura, Dave Proffer, CC BY 2.0