Von A wie Achterbahn bis B wie Bodenschätze

Wissenswertes über Afrika von A bis B

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Bodenschätze

Von A wie Achterbahn bis B wie Bodenschätze

Achterbahnen

In Afrika geht es ganz schön rasant zu. Hohe Geschwindigkeiten sind nicht nur eine markante Eigenschaft von Gepard, Antilope und Co. Wer selbst in der scharfen Abwärtskurve oder gar im Looping die eigene Schnelligkeit austesten möchte, der sollte sich einfach auf eine der 27 Achterbahnen wagen, die quer über den gesamten Kontinent verteilt sind.

Einer der bekanntesten Vergnügungsparks befindet sich im südafrikanischen Johannesburg – der Gold Reef City Freizeitpark. Auf dem Gelände einer ehemaligen Goldmine entstand 1980 ein Themenpark, der die Goldgräberstimmung in Südafrika gegen Ende des 19. Jahrhunderts darstellt. Die Mitarbeiter sind mit zeitgenössischen Kostümen bekleidet, die Gebäude und ein Jahrmarkt sind ebenfalls dem Stil dieser Zeit nachempfunden. Neben Attraktionen wie Wildwasserfahrten, Achterbahnen und dem „Tower of Terror“ kann man auch ins Innere der Mine, etwa 200 Meter unter Tage, fahren.

Afrika

Afrika ist mit 30,3 Millionen Quadratkilometer nach Asien der zweitgrößte Kontinent der Erde. Archäologen zufolge entwickelten sich in Afrika vor rund fünf Millionen Jahren die ersten Vorfahren des Homo sapiens. Der Kontinent wird aus diesem Grund auch gern als „Wiege der Menschheit“ bezeichnet. Heute leben über eine Milliarde Menschen in Afrika. Derzeit setzt sich Afrika aus 54 anerkannten Staaten (Westsahara wird nicht von den Vereinten Nationen als eigenständiger Staat anerkannt) zusammen, einige kleinere Küstenabschnitte und Inselgruppen stehen noch immer unter europäischer Regierungshoheit, werden jedoch teilweise auch von afrikanischen Regierungen beansprucht. Neben den oftmals europäischen Amtssprachen, die die Besatzer während der Kolonialzeit eingeführt haben, werden in Afrika über 2.000 Sprachen gesprochen.

Afrikanische Union

Die Afrikanische Union wurde 2002 als Nachfolgerin der Organisation für Afrikanische Einheit gegründet. Gemäß der Gründungscharta erstreckt sich das Mandat der Afrikanischen Union auf alle Bereiche des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenlebens in Afrika. Weiterhin verpflichtet sie sich zu der Förderung der wirtschaftlichen und politischen Integration, der Sicherung von Frieden und Sicherheit, der nachhaltigen Entwicklung sowie der Förderung von Demokratie, Menschenrechten und guter Regierungsführung. Die Afrikanische Union setzt sich aus 54 Mitgliedsstaaten zusammen. Alle afrikanischen Länder außer Marokko gehören dem Staatenverbund an. Ihren Hauptsitz hat die Afrikanische Union in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba.

Siehe auch: Panafrikanismus

Alphabetisierung

Circa 196 Millionen Menschen (über 15 Jahre) in Afrika können nicht lesen und schreiben (Stand 2012). Die Entwicklungskurve zeigt jedoch, dass sich im Zeitraum zwischen 1970 und 2000 die Zahl der Analphabeten in Afrika um durchschnittlich 50 Prozent reduziert hat. Das Land mit der höchsten Alphabetisierungsrate ist mit 85 Prozent Kenia. Der Prozess der Alphabetisierung wurde in den letzten Jahren vor allem durch die Festlegung der Millennium Development Goals (Millennium-Entwicklungsziele) vorangetrieben, nach denen die Auswirkungen fehlender Lese- und Schreibfähigkeiten im Jahr 2000 als sehr dramatisch einstuften. Solange ein*e Jugendliche*r weder lesen noch schreiben kann, beschränken sich ihre/seine beruflichen Möglichkeiten auf den Informellen Sektor oder die Landwirtschaft. Sie/Er verliert jegliche Chance auf weitere Bildung und somit auf Karriere.

Weitere aktuelle Daten und Zahlen zur Alphabetisierung in Afrika finden Sie im UNESCO-Weltbildungsbericht 2011 (S. 65 ff.).

Siehe auch: Bildung

Apartheid

Als Apartheid wird eine Periode der institutionalisierten sogenannten Rassentrennung in Südafrika bezeichnet. Sie war vor allem durch die Vorherrschaft der „weißen“, europäischstämmigen Bevölkerungsgruppe gegenüber allen anderen Bevölkerungsgruppen gekennzeichnet. Den einzelnen „Rassen“ wurden dabei gesonderte Siedlungsgebiete, z.B. den „Schwarzen“ ethnisch getrennte „Bantustane“, zugewiesen. Sogenannte Passgesetze dienten der Kontrolle der Menschen an ihrem Aufenthaltsort. Per Gesetz wurde der Staat ermächtigt, gegen jeden Widerstand vorzugehen und die wirtschaftliche Privilegisierung der „Weißen“ sowie die getrennte Erziehung wurden festgeschrieben. Die Apartheid begann Anfang des 20. Jahrhunderts, hatte ihre Hochphase von den 1940er- bis zu den 1980er-Jahren und endete 1994 nach einer Phase der Verständigung mit einem demokratischen Regierungswechsel, bei dem Nelson Mandela der erste schwarze Präsident des Landes wurde.

Siehe auch: Kolonialismus

Armut

380 Millionen Menschen in Afrika müssen von weniger als 1,25 Dollar am Tag leben – unterhalb der sogenannten Armutsgrenze (Weltbank). Armut und Hunger, als schlimmste Form der Armut, sind ein Bündel aus Symptomen, Ursachen und Folgen, die ineinandergreifen und abhängig voneinander sind. Viele Kennzeichen von Armut wie Unterernährung, hohe Kindersterblichkeit, geringe Lebenserwartung, Mangel an Bildung und Ausbildung, Krankheiten und Geldmangel sind gleichzeitig oft auch Ursachen der Armut. Viele afrikanische Länder südlich der Sahara befinden sich in diesem Kreislauf der Armut, der nur schwer zu verstehen und zu durchbrechen ist.

Mehr Details und Hintergrundinformationen zum Thema Armut finden Sie hier.

Baobab

Der Afrikanische Affenbrotbaum gehört zu den bekanntesten und charakteristischsten Bäumen auf dem afrikanischen Kontinent. In Südafrika steht ein Baobab-Baum, der bei einer Höhe von 19 Metern einen Stammdurchmesser von 10,64 Metern aufweist.

Warum sieht der Baobab so aus, wie er aussieht? Darum ranken sich mehrere Sagen und Mythen. Eine davon geht so:

Einst war der Baobab ein Baum wie jeder andere, aber er wollte anders sein und bat die Götter um mehr Platz zum Wachsen. Der Wunsch wurde ihm erfüllt und er bekam seinen Platz in der Savanne. Wenige Zeit später hatte der Baobab erneut einen Wunsch. Jetzt wollte er einen mächtigeren Stamm haben. Dieser Wunsch wurde abermals erfüllt. Aber auch das reichte noch lange nicht aus. Er wollte eine zartere Rinde haben und samtartige Früchte tragen. Die Wünsche nahmen kein Ende und der Baobab überspitzte seine Forderungen sogar bis hin zu goldenen Blüten. Der Zorn der Götter war entfacht: Sie rissen ihn aus der Erde und setzten ihn verkehrt herum wieder ein. Von da an schwieg der Baobab. Bis zum heutigen Tage können wir den Baobab dabei beobachten, wie er sein bizarres Wurzelwerk in die Luft streckt.

Berliner Afrika-Konferenz

Auf der sogenannten Berliner Afrika-Konferenz, auch Kongokonferenz genannt, wurde Afrika unter den europäischen Mächten aufgeteilt wie ein Stück Kuchen. Sie fand vom 15. November bis zum 26. Februar 1885 auf Einladung des deutschen Reichskanzlers Bismarck in Berlin statt und sollte die Handelsfreiheit am Kongo und am Niger regeln. Ihr Schlussdokument, die Kongoakte, bildete die Grundlage für die Aufteilung Afrikas in Kolonien. Die Konferenz hatte zur Folge, dass der sogenannte „Wettlauf um Afrika“ rasant an Tempo gewann. Innerhalb weniger Jahre war Afrika südlich der Sahara zumindest nominell aufgeteilt, bis 1895 waren neben Abessinien (Äthiopien) nur noch die Siedlungskolonien Liberia, Oranje-Freistaat und Transvaal unabhängig. Der größte Teil der Sahara wurde französisch, der Sudan nach der Niederschlagung des Mahdi-Aufstandes und der Beilegung der „Faschodakrise“ britisch-ägyptisches Kondominium.

Die Burenstaaten wurden zwischen 1899 und 1902 im Burenkrieg von Großbritannien erobert. 1911 teilten sich Frankreich und Spanien Marokko auf. Libyen wurde 1912 von Italien erobert. Die offizielle Annexion Ägyptens 1914 schloss die koloniale Aufteilung Afrikas ab. Außer Liberia und Äthiopien stand der gesamte Kontinent unter europäischer Herrschaft. Werfen Sie hier einen Blick in die Generalakte (Kongoakte) und erfahren Sie mehr zum Thema.

Siehe auch: Kolonialismus, Unabhängigkeit

Bevölkerung

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung gibt für das Jahr 2012 eine Bevölkerungszahl für Afrika von über einer Milliarde an. Davon entfallen allein 902 Millionen Menschen auf die Länder südlich der Sahara. Mit über 170 Millionen Menschen steht Nigeria hier an der Spitze. Der bevölkerungsärmste Staat sind mit 80.000 Einwohnern die Seychellen. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung prognostiziert für das Jahr 2025 bereits 1,5 Milliarden und für 2050 sogar 2,3 Milliarden Menschen.

Erfahren Sie mehr über die Deutschen Stiftung Weltbevölkerung.

Bildung

Viele Länder Afrikas südlich der Sahara haben laut aktuellem Millennium-Entwicklungsziele-Bericht große Fortschritte im Bildungsbereich erzielt: Burundi, Madagaskar, Ruanda, Togo und die Vereinigte Republik Tansania haben das Ziel der allgemeinen Grundschulbildung ganz oder beinahe erreicht. Beträchtliche Fortschritte melden auch Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Guinea, Mali, Mosambik und Niger, wo die Netto-Bildungsbeteiligungsquote in den Grundschulen zwischen 1999 und 2009 um mehr als 25 Prozentpunkte anstieg. Mit einer Steigerung von 18 Prozent ist Afrika südlich der Sahara die Region, die weltweit die besten Entwicklungen in diesem Zeitraum verzeichnen kann.

Aber Bildung ist und bleibt ein Problemsektor auf dem afrikanischen Kontinent: Jedes Kind hat das Recht auf Bildung. Doch in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara gehen bis heute nur etwa zwei Drittel der Kinder zur Schule. Viele Familien sind zu arm, um das Schulmaterial für ihre Kinder bezahlen zu können. Insbesondere auf dem Land sind Schulen oft überfüllt, schlecht ausgestattet oder einfach zu weit entfernt. Es fehlt an qualifizierten Lehrern. Besonders für Mädchen ist die Situation oft schwierig. Es gehen immer noch deutlich mehr Jungen zur Schule als Mädchen. Auch wenn es in vielen afrikanischen Ländern bei der Bildung Fortschritte gibt, sind es oft die Mädchen, die den Schulbesuch abbrechen müssen, wenn die Eltern das Schulgeld nicht aufbringen können oder ihre Arbeitskraft zu Hause oder auf dem Feld gebraucht wird.

Erfahren Sie hier mehr über die Folgen dieser Benachteiligung für Mädchen.

Biodiversität

Für eine nachhaltige Ernährungssicherung sind die biologische und die agrarbiologische Vielfalt von grundlegender Bedeutung. Auf Äckern, Weiden und in Wäldern, Flüssen und Seen, an den Küsten und auf hoher See sichert die Mannigfaltigkeit der Lebewesen – ob gezielt genutzt oder nicht – das Überleben der Menschheit. Biodiversität und Agrobiodiversität sind die Grundlagen der ökologischen Leistungen, die die Natur für die Menschheit erbringt.

Dazu zählen die vielfältigen Einkommensquellen, die die natürliche Umwelt bietet, der Beitrag der Ökosysteme zur Wasser- und Luftreinhaltung oder ihr Reservoir an medizinischen Wirkstoffen. Die Zerstörung natürlicher Lebensräume und die damit einhergehenden Verluste an Pflanzen-, Tier- und Mikroorganismenarten sind besorgniserregend. Die Beschränkung auf wenige Tier- und Pflanzenarten zur Sicherung der menschlichen Ernährung sowie die Verluste von Sorten im Spektrum der Nutzpflanzen und der Vielfalt der Nutztierrassen begrenzt die Reaktionsmöglichkeiten auf die Herausforderungen der Ernährungssicherung ganz konkret. Die Vielfalt von Arten und Sorten zu erhalten gehört deshalb auch auf die entwicklungspolitische Agenda.

Bodenschätze

Die Rohstoffvorkommen in Afrika südlich der Sahara sind üppig: 10 Prozent der weltweiten Ölvorkommen, 50 Prozent der Diamantenvorkommen und 25 Prozent der globalen Goldvorkommen befinden sich in Afrika. Viele weitere natürliche Ressourcen wie Mangan, Kobalt, Chrom und Coltan sind wichtige Rohstoffe und notwendig für die Erzeugung von Stahl, für die Luftfahrtindustrie oder von großer Bedeutung für die Mobiltelefonindustrie. Besonders rohstoffreiche Länder sind Sudan, Nigeria oder die Demokratische Republik Kongo.
Dort profitiert die Bevölkerung kaum vom Handel mit den Ressourcen, obwohl große Mengen Rohstoffe von den Industrieländern exportiert werden. In diesen Ländern regt sich in der Bevölkerung der Widerstand gegen den Ausverkauf ihrer Länder.
Ihre Kritik richtet sich dabei gegen Aspekte der EU-Politik. Diese sichert sich mit ihrer Rohstoffinitiative (2011) den ungehinderten Zugriff auf wertvolle Bodenschätze und Rohstoffe und übt dabei massiven Druck auf die Exportländer aus. So sollen die entsprechenden Länder Handelsbegrenzungen wie Exportsteuern für Rohstoffe abschaffen und ausländische Direktinvestitionen ermöglichen. Ökologische, soziale, politische sowie entwicklungspolitische Belange finden in dieser geostrategisch ausgerichteten Initiative der EU kaum Beachtung. Erfahren Sie mehr über die Rohstoffinitiative.

Siehe auch: Rohstoffe

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