Ein Hackathon gegen Corona

Am 1.April veranstaltete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Brazzaville, ihrem Regionalbüro für Afrika, einen dreitägigen Hackathon um Strategien im Umgang mit der COVID-19-Pandemie zu entwickeln.

Weitersagen

Ein Hackathon gegen Corona

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Dr. Moredreck Chibi, regionaler Berater für Gesundheitsinnovationen der WHO äußerte sich wie folgt zur aktuellen Situation der COVID-19-Pandemie: „Eine Reaktion (auf die Pandemie) erfordert Handeln über den Gesundheitssektor hinaus.“

Im Kollektiv kreative Strategien entwickeln

So startete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am ersten April 2020 in Brazzaville einen dreitägigen, virtuellen Hackathon mit rund hundert führenden Innovatorinnen und Innovatoren aus Subsahara-Afrika. Das Ziel des Hackathons der WHO sollte die Entwicklung kreativer Lösungen gegen die COVID-19-Pandemie sein. Dabei sollten speziell kritische Regionen unterstützt werden.

Ein Hackathon (Wortschöpfung aus „Hack“ und „Marathon“) ist eine kollaborative Soft- und Hardwareentwicklungs­veranstaltung. Ziel eines Hackathons ist es, innerhalb der Dauer dieser Veranstaltung gemeinsam Soft- und Hardwareprodukte herzustellen als Lösungen für gegebene Probleme. Die Teilnehmenden kommen aus unterschiedlichen Bereichen und bearbeiten ihre Projekte häufig in funktionsübergreifenden Teams.

Die WHO entwickelte einen Strategieplan im Zuge der Eindämmung des Coronavirus. Dieser lässt sich in acht Bereiche unterteilen: Koordination, Überwachung, Risikokommunikation und gemeinschaftliches Handeln, Eingangspunkt, Labor, Infektionsprävention- und Kontrolle, Fall-Handling und Kontinuität essenzieller Gesundheitsversorgung und operationelle und logistische Unterstützung. Die Teilnehmenden des Hackathons wurden in genau diese acht Kategorien eingeteilt, um speziell dafür Lösungen zu finden.

Die Ergebnisse wurden am letzten Tag gepitcht. Jeder Gruppe wurde hierbei ein WHO-Experte oder eine WHO-Expertin zugewiesen und die besten drei Projekte erhielten eine Startfinanzierung. Die Ideen reichten von Selbstdiagnose- bis zu Mapping-Tools.

Mit wenig Ressourcen viel erreichen

Gerade jetzt gilt es solidarisch und gemeinsam im Kollektiv innovative Wege und Lösungen im Umgang mit der Krise zu finden. Auch hierin sieht Dr. Moredreck Chibi eine klare Stärke der Länder Afrikas, da sie Erfahrung in der Entwicklung von Innovationen unter eingeschränkten Ressourcen haben. Gleich zu Anfang der Virus-Ausbreitung in Afrika wurde beispielsweise nach Möglichkeit digital statt bar gezahlt, um den Kontakt von Mensch zu Mensch gering zu halten. Der digitale Fortschritt in Sachen Geldtransfer erleichtert mit Bezahlsystemen wie M-pesa den bargeldlosen Zahlungsverkehr um ein Vielfaches.

Quellen und weiterführende Links

Website der WHO Regional Office for Africa: WHO in Africa holds first ‘hackathon’ for COVID-19 (01.04.2020)

Relief Web – Humanitäres Informationsportal: WHO in Africa holds first ‘hackathon’ for COVID-19 (02.04.2020)

The Daily Telegraph – Britische Tageszeitung: Dirty banknotes may be spreading the coronavirus, WHO suggests (02.03.2020)

TechCrunch: Online-Nachrichten-Portal für Technologieunternehmen: Africa Roundup: Africa’s tech ecosystem responds to COVID-19 (01.04.2020)

Wikipedia.de (09.04.2020): Hackathon

Website von World Remit – Geldtransferdienst: worldremit.com