Der Hunger kommt selten allein

7.09.2012: Die Situation im Sahel spitzt sich immer weiter zu. Starke Regenfälle, Fluten und der Ausbruch der Cholera verschärfen die Lage extrem.

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Der Hunger kommt selten allein

Die Zahlen sind beängstigend: 18 Millionen Menschen sind derzeit von einer akuten Hungerkrise in Westafrika bedroht. Über 4,1 Millionen Kinder gelten als unterernährt, davon eine Million sogar als lebensbedrohlich unterernährt. Leider bleibt es nicht allein beim Hunger. „Die Flüchtlingsströme aus Mali, die Fluten und der Ausbruch der Cholera im Niger haben aus der Hungerkatastrophe eine Mehrfachkatastrophe gemacht“, so Stefan Ewers, Vorstandsmitglied von CARE Deutschland-Luxemburg, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA.  Die Organisation ist seit Monaten in den betroffenen Gebieten im Tschad, Niger und in Mali im Einsatz, um die schwelende Krise einzudämmen.

Konflikte in Mali und die verheerenden Überschwemmungen des Niger zwangen knapp eine Million Frauen, Männer und Kinder ihre Häuser zu verlassen. Häufig fliehen die Menschen in Regionen, die ebenfalls von der Hungerkrise betroffen sind. Die Gastfamilien, von denen sie aufgenommen werden, haben oft selbst nicht ausreichend Nahrungsmittel.

Darüber hinaus sind in Mali und Niger knapp 4.000 Cholera-Fälle bekannt geworden, über 80 Menschen sind der Durchfallerkrankung bereits erlegen. In vielen Dörfern leben die lokalen Familien und die Flüchtlinge auf engem Raum zusammen. Das steigende Wasser und die schlechte Ernährungssituation sind ein Herd für die weitere Ausbreitung der Krankheit.

Zusätzlich dramatisiert eine beginnende Heuschreckenplage die Situation in Mali, Niger und Tschad. Die Insekten bedrohen die Ernten und gefährden die Existenzgrundlagen von 50 Millionen Menschen.

Unsere Mitgliedsorganisation CARE ist an Ort und Stelle. Sie verteilt Nahrungsmittel und Bargeld an die am schlimmsten betroffenen Haushalte, repariert Brunnen und Sanitäranlagen. Mit Cash-for-Work-Programmen ermöglicht sie den Menschen ein Einkommen. Gleichzeitig bemüht sich CARE darum, die Selbsthilfekräfte der Gemeinden zu stärken.

Erfahren Sie hier mehr über die neuesten Entwicklungen im Sahel und die Hilfseinsätze von CARE.

 

Foto: CARE/Thomas Schwarz