Notstand in Sierra Leone: Ausbruch von Cholera

7.09.2012: Nach dem schlimmsten Ausbruch von Cholera seit 1998 hat die Regierung in Sierra Leone den nationalen Notstand ausgerufen.

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Notstand in Sierra Leone: Ausbruch von Cholera

Nach dem schlimmsten Ausbruch von Cholera seit 1998 hat die Regierung in Sierra Leone den nationalen Notstand ausgerufen. Mehr als 15.000 Fälle wurden bislang registriert, darunter 251 Todesfälle. Bis auf einen sind alle der 13 bundesweiten Bezirke betroffen. Das Internationale Kinderhilfswerk World Vision, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, arbeitet eng mit Regierungsbehörden und lokalen Gemeinden zusammen, um die Krankheit einzudämmen. „Cholera ist eine äußerst ansteckende Krankheit und im Moment sind die Bedingungen in Sierra Leone leider ideal für den Erreger“, erklärt Koi Dimoh, Cholera-Nothilfe-Koordinator von World Vision in Sierra Leone. „Andauernde schwere Regenfälle und die miserable hygienische Situation bewirken, dass sich die Krankheit schnell ausbreitet. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird die Zahl der Erkrankten stark zunehmen.“
Die ungewöhnlich heftigen Regenfälle in diesem Jahr haben schwere Überschwemmungen im Land verursacht, vor allem in tief liegenden Gebieten in der Hauptstadt Freetown. Darüber hinaus leben viele Menschen in überfüllten Slums, wo es große Mengen von Müll gibt, aber keine Latrinen.

„Besonders Kinder sind von der Cholera betroffen. Bei ihnen wirkt die Krankheit schnell tödlich, wenn sie nicht umgehend und intensiv behandelt wird“, sagt Dimoh.
Die Regierung in Sierra Leone hat sich deshalb auf einen gemeinsamen Aktionsplan mit World Vision verständigt:

  • Gemeinden erhalten Hygienesets mit Seifen, Handtüchern, Decken und weiteren Hilfsgütern.
  • Der Zugang zu sauberem Wasser soll verbessert werden. Außerdem verteilt World Vision Tabletten zur Trinkwasseraufbereitung.
  • Neue Fälle werden über Internet und Mobiltelefone gemeldet und registriert.
  • World Vision involviert lokale und religiöse Führer in Aufklärungskampagnen über die Wichtigkeit von Hygiene im Kampf gegen Cholera.
  • Außerdem arbeiten lokale Organisationen, darunter auch World Vision, an einem Projekt zur Bekämpfung der vielen illegalen Müllhalden in der Hauptstadt. Dabei soll die Bevölkerung über die Gefahren von unbeseitigten Abfällen und den besseren Umgang mit Müll aufgeklärt werden.
  • World Vision Deutschland engagiert sich seit vielen Jahren in Sierra Leone, unter anderem mit einem Projekt für sauberes Wasser in ländlichen Regionen.

Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

 

Foto: World Vision