Der digitale Fortschritt verändert Unternehmen in Afrika

Digitale Technologien eröffnen Unternehmen in afrikanischen Ländern südlich der Sahara neue Möglichkeiten. Sowohl im landwirtschaftlichen Bereich als auch im Unterhaltungssektor profitiert die Wirtschaft von digitalen Innovationen.

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Symbolbild: Mobilfunkmast

Der digitale Fortschritt verändert Unternehmen in Afrika

Die Veröffentlichung ‘Digital Entrepreneurship in Sub-Saharan Africa: Challenges, Opportunities and Prospects’ behandelt Studien über Wirtschaftssektoren in Afrika, in denen digitale Technologien einen positiven Einfluss haben: 

In der Landwirtschaft 

Digitale Technologien werden bspw. in Ghana im landwirtschaftlichen Sektor eingesetzt, in sogenannten Agri-Tech Unternehmen („Agri-Tech“ setzt sich zusammen aus dem englischen Wort “agriculture”, auf Deutsch: Landwirtschaft, und dem Wort Technology). Diese Unternehmen, wie Farmable, Farmerline oder Esoko, versorgen Landwirtinnen und Landwirte mit Informationen zu aktuellen Preisen ihrer Ware. Zudem ermöglichen sie Menschen in landwirtschaftlichen Betrieben, sich mit Käuferinnen und Käufern zu vernetzen.  

Im Unterhaltungssektor 

Vor allem in Kenia und Nigeria wird auch im Unterhaltungssektor vermehrt auf digitale Technologien gesetzt. Studien ergaben, dass kleine und mittelständische Unternehmen in Nigeria Mobilfunktechnologien nutzen, um Medieninhalte schneller und flexibler zu teilen und zu bewerben. 

Auch Nigerias Filmbranche profitiert von neuen digitalen Möglichkeiten: die Qualität von Filmen kann, trotz kürzeren Produktionszeiten, steigen. Zudem trägt die digitale Verbreitung von Filmen zu einer größeren Zuschauerzahl bei. Dies steigert das Interesse von ausländischen Investorinnen und Investoren. 

Im künstlerischen Bereich könnte die Vielzahl der digitalen Werke allerdings auch zu einer Verminderung der Sichtbarkeit einzelner Künstler führen. Kenianische Künstlerinnen und Künstler konnten sich jedoch ein Netzwerk auf Social-Media aufbauen, welches ihnen sogar Zugang zu physischen Galerien ermöglicht.  

Ein erster Schritt 

Digitalisierung kann jedoch nur ein erster Schritt sein. Investitionen in Unternehmen reichen nicht aus. Auch die Regierungen der einzelnen Länder müssen klarere Regelungen aufstellen, bspw. zum Schutz des Urheberrechts von Kunstschaffenden. 

In der Veröffentlichung ‘Digital Entrepreneurship in Sub-Saharan Africa: Challenges, Opportunities and Prospects’ wird klargestellt, dass in einer Region mit großen sozialen, politischen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen Regierungen und Unternehmen Diskurse darüber führen müssen, wie sie die 17 Ziele der Nachhaltigkeit in ihr Handeln integrieren können. 

Übersetzte Zusammenfassung des Artikels “Digital technologies are transforming African businesses, but obstacles remain” von Bolat, E. und Taura, N. veröffentlicht in The Conversation, ohne Datum.