Uganda: Fertilität, Säuglings- und Müttersterblichkeit gehen zurück

14.09.2012: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung: "Aufklärung und eine bessere medizinische Versorgung bei Geburten zahlen sich aus."

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Uganda: Fertilität, Säuglings- und Müttersterblichkeit gehen zurück

Maßnahmen wie Aufklärung und eine bessere medizinische Versorgung bei Geburten zahlen sich aus. Laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, ist in Uganda die Säuglings- und Müttersterblichkeit gesunken, nutzen mehr Frauen moderne Verhütungsmethoden und sinkt die hohe Geburtenrate.

In der Zeit von 2006 bis 2011 ist in Uganda die Zahl der Kinder von 6,7 auf 6,2 Kinder pro Frau zurückgegangen. Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen Stadt- und Landbevölkerung: Während auf dem Land heute 6,8 Kinder pro Frau zur Welt kommen, sind es mit 3,8 Kindern pro Frau in der Stadt deutlich weniger. Das geht aus dem vorläufigen „Uganda Demographic and Health Survey (DHS)“ hervor.

Einer der Gründe für die Verringerung der Geburtenrate ist die stärkere Nutzung moderner Verhütungsmethoden: 26 Prozent der Frauen in Uganda nutzten im Jahr 2011 moderne Verhütungsmethoden. Das entspricht dem afrikanischen Durchschnitt. 2006 verwendeten lediglich 18 Prozent der ugandischen Frauen moderne Verhütungsmethoden. Ob Mädchen und Frauen moderne Verhütungsmethoden nutzen, ist in Uganda unter anderem eine Bildungsfrage: 44 Prozent der Frauen, die eine weiterführende Schule besucht haben, wenden moderne Verhütungsmethoden an. Bei Frauen, die keine Schule besucht haben, sind es lediglich 18 Prozent.

Der hohe ungedeckte Bedarf an Familienplanung ist gegenüber 2006 nur leicht gesunken: Waren es im Jahr 2006 noch 38 Prozent der Frauen, die eine Schwangerschaft vermeiden wollten, aber keine moderne Verhütungsmethoden anwendeten, waren es im Jahr 2011 noch immer 34 Prozent.

„Wir müssen sicherstellen, dass alle Familien eine qualifizierte Familienplanung in Anspruch nehmen können“, sagt Dr. Betty Kyadondo, Vorsitzende des staatlichen Family Health Department des Population Secretariats in Uganda. „Viele Mädchen bekommen schon mit 15 Jahren ein Kind, verwenden keine Verhütungsmittel und bekommen weiter Kinder, bis sie in den Wechseljahren sind. Frauen müssen gestärkt und aufgeklärt werden.“

Säuglings- und Müttersterblichkeit verringern sich 

Positive Entwicklungen zeigen sich dem vorläufigen DHS zufolge im Bereich Mütter- und Säuglingssterblichkeit in Uganda: Im Vergleich zu 2001 sank die Müttersterblichkeit im Jahr 2011 von 550 auf 438 pro 100.000 Lebendgeburten. Die Säuglingssterblichkeit fiel im gleichen Zeitraum von 89 auf 54 pro 1.000 Lebendgeburten, womit Uganda einen besseren Wert als der afrikanische Durchschnitt (67) aufweist. Ein Grund: Mittlerweile bringen in 59 Prozent der Fälle Ärzte oder Hebammen die Kinder in Uganda zur Welt, während es im Jahr 2006 noch 42 Prozent waren. Uganda ist damit auf einem guten Weg, ein Teilziel des Millennium-Entwicklungsziels 5 zu erreichen, demzufolge bis 2015 mindestens 60 Prozent der Geburten von medizinischem Fachpersonal vorgenommen werden sollen.

Bei einem Bevölkerungswachstum von 3,3 Prozent zeigt sich, dass in Uganda die Themen Familienplanung, Aufklärung sowie Säuglings- und Müttergesundheit besonders wichtig sind. Durch Aufklärungs- und Gesundheitsprojekte der Stiftung Weltbevölkerung wie den Youth Truck und das Young Adolescents Project wurden in den letzten Jahren zehntausende junge Menschen über Sexualität und Verhütung informiert.

Mehr Informationen erhalten Sie hier.

Quellen: The New Vision, 20. August 2012, Uganda Demographic and Health Survey: Preliminary Report 2011, März 2012

 

Foto: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung