Luft- und Bodenangriffe in der Region Kordofan im Süden des Sudans zwingen erneut etwa hundert Menschen jeden Tag zur Flucht in den Südsudan. Die meisten der Flüchtlinge erreichen die Grenzstadt Yida in einem äußerst schlechten Gesundheitszustand und ohne irgendwelche Habseligkeiten. Manche Flüchtlinge sind nach Yida gekommen, um erst eine Notunterkunft zu errichten und dann die Zurückgebliebenen aus dem Sudan zu holen. Viele der Flüchtlinge sind nicht nur vor der andauernden Gewalt, sondern auch vor der Hungersnot in ihrem Land geflohen. Falls die Kämpfe in Kordofan weiter eskalieren, könnte die Zahl der sudanesischen Flüchtlinge in Yida bis Ende des Jahres auf bis zu 80.000 steigen, berichtet die UNO Flüchtlingshilfe, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA.

Das Flüchtlingslager Yida beherbergt zurzeit 64.299 Flüchtlinge. Um Überfüllung und das Ausbrechen von Krankheiten zu vermeiden, muss dringend mehr Platz für die Neuankömmlinge geschaffen werden. Da die Spannungen auch in den Grenzregionen weiter zunehmen zeigt sich UNHCR höchst besorgt über die Sicherheit der Flüchtlinge im Flüchtlingslager. Yida liegt in einer hochmilitarisierten Grenzzone, nur wenige Kilometer von den konfliktreichsten Gegenden entfernt. Dies widerspricht dem humanitären und zivilen Charakter der Notunterkünfte. Für die Sicherheit der Flüchtlinge kann hier nicht garantiert werden. Die UNHCR und damit auch unsere Mitgliedsorganisation, die UNO Flüchtlingshilfe, setzen alles daran, das Flüchtlingslager in eine sicherere Gegend zu verlegen. Dies kann aber erst geschehen, wenn die Straßen wieder geöffnet sind.

Insgesamt sind etwa 201.000 Menschen aus dem Sudan in den Südsudan geflohen. Krankheiten und Nahrungsmittelknappheit sind wegen der extremen Menschendichte die Regel. Starke Regenfälle und Überschwemmungen verhärten die Situation enorm. UNHCR ist in den Flüchtlingslagern vor Ort, um die Menschen in den Flüchtlingslagern mit dem Nötigsten zu versorgen.

Erfahren Sie mehr über die Arbeit der UNHCR und der UNO Flüchtlingshilfe im Südsudan.

(Foto: UNO Flüchtlingshilfe)