Fünf Millionen Bäume für den Regenwald in Ghana

Zur Rettung des Regenwaldes wurden in Ghana im Juni 2021 fünf Millionen Bäume gepflanzt. Das Regierungsprogramm “Grünes Ghana” soll schwindende Wälder retten.

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Fünf Millionen Bäume für den Regenwald in Ghana

Noch vor hundert Jahren war die Waldfläche Ghanas etwa fünfmal so groß wie heute. Durch illegalen Goldabbau und das illegale Abholzen von Bäumen ohne ordnungsgemäße Wiederaufforstungen ist die Waldfläche geschrumpft.  

Bei landesweiter Aktion wurden 5 Millionen Bäume gepflanzt 

An einem Freitag im Juni halfen hunderttausende Menschen in Ghana dabei, fünf Millionen Bäume zu pflanzen. Ziel der Regierung ist es, diese Aktion von nun an einmal im Jahr zu wiederholen. So sollen sechs Millionen Hektar Regenwaldfläche zurückgewonnen werden, so der Umweltminister Samuel Abu Jinapor. 

Waldzerstörung und ihre Gründe 

Das tropische Urwaldgebiet Zentralafrikas ist nach dem Amazonas das zweitgrößte der Welt. Zudem ist es am stärksten von Waldzerstörung betroffen. In Ghana sind Feuerholz und Holzkohle wichtige Energiequellen, sie machen 39 % des Energieverbrauchs aus. Allein dafür werden jährlich schätzungsweise 70.000 Hektar Wald gerodet.  

Das starke Bevölkerungswachstum in zentralafrikanischen Ländern trägt auch dazu bei, dass immer mehr Holz und Anbaufläche gebraucht wird. Allerdings ist es nicht so einfach: 

Große Konzerne mit Kautschuk- oder Palmölplantagen beschäftigen häufig Kleinbäuerinnen und -bauern, welche exklusiv für sie anbauen. Auch Kakao wird zu 90 % von Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut. Die genutzten Waldflächen tauchen als “Endwaldung durch Bevölkerungsdruck” in den Statistiken auf, obwohl es sich um industrielle Nutzung handelt.  

Weltmarktpreise zu niedrig: EU steht in der Verantwortung 

Da Preise für Kakao, Palmöl oder Kautschuk auf dem Weltmarkt sehr niedrig sind, werden Kleinbäuerinnen und -bauern gezwungen immer mehr anzubauen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.  

Die Juristin und Klima- und Umweltexpertin Julia Christian sieht die Europäische Union in der Pflicht, nicht nur Produkte wie das bereits illegale Tropenholz in der EU zu verbieten, sondern auch Produkte für die Regenwald gerodet werden musste. Darunter fallen Produkte wie Kakao, Kaffee, Bananen, Kautschuk oder Palmöl. Als drittgrößter Verbrauchermarkt der Welt hat die EU einen großen Einfluss auf die Umwelt weltweit.  

Kleiner Hoffnungsschimmer wird nicht reichen 

Projekte wie die “Grüne Mauer” oder die von nun an jährliche Baumpflanz-Aktion Ghanas sind wichtig für die Wälder der Welt. Doch ohne ein generelles Umdenken werden selbst solche Vorzeigeprojekte kaum etwas gegen Desertation oder Klimawandel bewirken. 

Quellen: 

o. A. / Fünf Millionen Bäume für Ghana vom 12.06.2021 in der Morgenpost.  

Cwienk, J. / Dramatische Abholzung: Warum verschwinden Afrikas Wälder? 10.08.2020 in DW.