Informatiker gegen Malaria

Der Informatiker Brian Gitta entwickelte einen Malaria-Test, der ohne Blutabnahme funktioniert – und das sogar deutlich schneller als herkömmliche Tests.

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Informatiker gegen Malaria

In Zentralafrika ist Malaria ein großes Problem, jährlich erkranken Millionen Menschen. Der Informatiker Brian Gitta aus Uganda und seine Familienmitglieder hatten schon unzählige Male Malaria. Er entschied, sich beim Kampf gegen die Krankheit zu beteiligen. 

Frühe Diagnose ist wichtig 

Wenn Malaria früh erkannt wird, ist es oft möglich, sie mit Medikamenten zu behandeln. Allerdings gibt es häufig zu wenig medizinisches Personal im Gesundheitssystem Ugandas. Auch die benötigten Laborgeräte für eine Blutuntersuchung stehen nur teilweise zur Verfügung.  

Zudem müssen viele Menschen einen weiten Weg zurücklegen bis sie an einen Ort mit medizinischem Personal kommen. Doch je mehr Zeit vergeht, desto wahrscheinlich ist ein schwerer Krankheitsverlauf, der oft zum Tod führt.  

Brian Gitta: vom Zocker zum Erfinder 

Brian Gitta spielte in seiner Jugend oft Computerspiele, später studierte er Informatik an der Makerere-Universität in Kampala. Danach wurde er Berater des UN-Bevölkerungsfonds, für den er eine Online-Plattform entwickelte, auf der junge Frauen anonym gewalttätige Übergriffe melden können. 2013 wurde er dafür von den Vereinten Nationen mit dem Women’s Empowerment Award ausgezeichnet.  

Innovativer Malaria-Test 

Vor einigen Jahren erkrankte Gitta dann erneut an Malaria und kam auf die Idee seine IT-Kenntnisse für den Kampf gegen die Krankheit einzusetzen. Mit einigen Freunden entwickelte er mehrere Prototypen. Mit Hilfe von Infrarotlicht und Magnetismus gelang es ihnen, ein Gerät zu entwickeln, welches eine Malariainfektion nachweisen kann. Bei Malaria werden bestimmte Parasiten durch Mückenstiche auf den Menschen übertragen. Diese Parasiten nisten sich in die Leber ein und gelangen von dort in die Blutlaufbahn, wo sie die roten Blutkörperchen befallen. Sie vermehren sich bis die roten Blutkörperchen platzen und der Erreger und Giftstoffe sich im ganzen Kreislauf ausbreiten. Der Körper reagiert darauf mit Fieberschüben.  

Das Matiscope verwendet Infrarot und ein Magnetfeld 

Der Apparat von Gitta, das “Matiscope”, ist ein etwa Schuhschachtel-großes Gerät. Wer sich auf Malaria testen will, muss lediglich seinen Finger hineinstecken, dieser wird daraufhin mit Infrarotlicht durchleuchtet. Falls die roten Blutkörperchen von  Parasiten befallen sind, wird das Licht gebrochen und erzeugt ein typisches Streumuster, welches von einem Lichtsensor erkannt wird.  

Dieses Streumuster allein reicht allerdings noch nicht für eine sichere Diagnose aus. Das Matiscope erzeugt deshalb zusätzlich ein Magnetfeld. Die Parasiten ernähren sich nämlich vom roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der zu eisenhaltigen Kristallen verdaut wird. Diese Kristalle können von dem Magnetfeld des Matiscopes registriert werden. 

Ergebnis nach 2 Minuten auf dem Smartphone 

Nach nur zwei Minuten sind die Ergebnisse ausgewertet und können direkt auf ein Smartphone gesendet werden. Bei einer Blutuntersuchung dauert der Infektionsnachweis sonst 30 Minuten. Durch das Matiscope wird auch festgestellt, wie stark das Blut bereits infiziert ist. Diese Informationen dienen zur idealen Medikation. 

Außerdem können die Daten mehrerer Patientinnen und Patienten gebündelt werden und somit festgestellt werden, wo es Infektionsherde gibt. So könnte medizinische Ausrüstung und Personal effizienter eingesetzt werden.  

Das Matiscope: ein Hoffnungsträger im Kampf gegen Malaria 

Das Matiscope und die dazugehörige App sind noch nicht auf dem Markt. Zurzeit gibt es weitere Studien, um die Genauigkeit der Technologie zu verbessern. Auf seiner Internetseite schreibt das Unternehmen Matibabu, welches die Technologie vertreiben wird, dass noch einige Zertifikate benötigt werden, bevor der Verkauf starten kann.  

Nichtsdestotrotz ist Brian Gatti schon jetzt stolz auf sich und die Veränderung, die er im Kampf gegen Malaria bewirken kann. 

Quellen: 

o.A. / Er bekämpft Malaria mit digitaler Technik vom 19.11.2020 in die Welt.  

o. A. / Presskit von Matibabu.