Anwalt für Menschenrechte Jacques Nshimirimana in Berlin

Der burundische Menschenrechtsanwalt gilt in Afrika als führender Experte für das Thema „Menschen- und Kinderhandel, UN-Kinderrechtskonvention und den Schutz von Kinderrechten“.

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Anwalt für Menschenrechte Jacques Nshimirimana in Berlin

Jacques Nshimirimana (37), Anwalt und Kommissar der Unabhängigen Nationalen Menschenrechtskommission von Burundi (CNIDH), besucht erneut Berlin.

Der burundische Menschenrechtsanwalt gilt in Afrika als führender Experte für das Thema „Menschen- und Kinderhandel, UN-Kinderrechtskonvention und den Schutz von Kinderrechten“.

Wie steht es um die Menschenrechte in Burundi?

Zur Verbesserung der Lage auf humanitärer und politischer Ebene setzt sich der burundische Menschenrechtsverteidiger Jacques Nshimirimana ein. Er verfügt über eine langjährige Expertise auf nationaler und internationaler Ebene und ist vom 28. Februar 2022 bis zum 03. März 2022 Gast des Hilfswerks ora Kinderhilfe international e. V.
Erst kürzlich sorgte der Fall des getöteten Albino-Jungen über die Grenzen Burundis hinweg für Aufsehen. Herr Nshimirimana war an der Suche des Leichnams und der Festnahme der Täter beteiligt.
Jacques Nshimirimana, der in seinem Land den Status eines Ministers innehat, steht für folgende Themen zur Verfügung:

– Die aktuelle Lage der Kinder- und Menschenrechte in Burundi
– Erfolge und Niederlagen im Kampf gegen den organisierten Menschenhandel
– Der Einfluss der Coronapandemie auf die Situation der Kinder in Burundi
– Erfolge zum Schutz von unter Albinismus leidenden Kindern
– Veränderungen seit dem Amtsantritt des Präsidenten Évariste Ndayishimiye im Juni 2020
– Einblicke in die Arbeitswelt eines Menschenrechtsanwaltes

Die Vita von Jacques Nshimirimana

Neben seiner Funktion als Kommissar der CNIDH ist Jacques Nshimirimana auch Gründer und Präsident der Koalition der Verteidiger der Rechte des Kindes (FENADEB).
Seit 17 Jahren setzt sich der vierfache Familienvater für bedürftige Kinder in seinem Heimatland Burundi ein. Mit nur 15 Jahren, hat er begonnen, sich für die Freiheit und Sicherheit von Kindern zu engagieren. Nachdem er seinen Vater im Völkermord 1994 verloren hat, konnte und wollte er nicht länger zusehen, wie Kinder in seinem Land ausgebeutet, versklavt und verkauft werden.
Nach einem Jurastudium gründete er 2005 die Organisation „SOJPAE-Burundi“. Sie zählt heute zu den führenden Menschenrechtsorganisationen in Burundi. Zusammen mit seinem Team konnte er in den vergangenen siebzehn Jahren mehr als 18.000 Kindern helfen. SOJPAE sorgt dafür, dass Jungen und Mädchen gleichberechtigten Zugang zu Bildung, ausreichend Nahrung und medizinische Versorgung bekommen. Zusammen mit lokalen Behörden, Politikern und Vertreter*innen der Kirche geht SOJPAE zudem gegen Menschenhändler*innen, sexuelle Gewalt gegenüber Mädchen und gegen willkürliche Verhaftungen von Kindern vor.

Hintergrundinformationen zu Burundi

Das kleine Land in Ostafrika gilt laut dem Internationalen Währungsfonds als ärmstes Land der Welt. Bis heute hat es sich nicht von den Folgen des 2005 beendeten Bürgerkrieges erholt. Fast 75 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Im aktuellen Welthunger-Index wird die Lage als sehr ernst eingestuft; jeder zweite der 12 Millionen Einwohner*innen hungert. Die Lebenserwartung beträgt nur 61 Jahre.
Die Unruhen 2015 führten zu einer politischen und wirtschaftlichen Instabilität. Nach dem Ende der US-Amerikanischen Sanktionen und der jüngst verkündeten Aufhebung der EU-Restriktionen (§ 96) leidet die Wirtschaft noch immer. Auch die Menschenrechtslage ist nach wie vor in einer prekären Situation. Erschwerend kommen die stärker werden Folgen des Klimawandels hinzu.

Der mit einem Menschenrechtspreis prämierte Kinderrechtler steht vom 28.2. bis 3.3.2022 für Interviews rund um das Thema Kinder- und Menschenrechte zur Verfügung.

Interviewanfragen richten Sie bitte an:
Hartmut Schofeld
Pressereferent
Tel.: 030 – 643 87 82 31
E-Mail: schofeld@ora-kinderhilfe.de

Verfasst am 25.02.2022