ChildFund im Senegal: Mit der Tabuisierung von Menstruation brechen

Projekte die Wirkung zeigen! Mit Tabus brechen – Mädchengesundheit stärken.

Menstruation ist vollkommen natürlich – ein ganz normaler biologischer Prozess, den alle gebärfähigen Menschen weltweit erleben. Doch viele Mädchen und junge Frauen im Senegal bleiben aufgrund der unzureichenden Aufklärung über Menstruationshygiene und Stigmatisierung für einige Tage zu Hause und gehen nicht zur Schule. Fehlendes Wissen, kulturelle Tabus und eine unzureichende Infrastruktur sorgen dafür, dass sie für eine kurze Zeit nicht am alltäglichen Leben teilnehmen können.

So bleibt für Mädchen wie die 13-jährige Zainab das Wort „Menstruation“ ein Thema, das nur leise und flüsternd zwischen ihr und ihren älteren Schwestern zur Sprache kommt:

„Ich habe meine Periode noch nicht bekommen. Aber meine großen Schwestern schon. Für sie war es beängstigend. Als meine Schwester Fatou ihre erste Periode bekam, hatte sie große Angst. Sie wollte sich nicht bewegen und blieb einfach im Haus. Niemand hatte vorher richtig mit ihr über die Menstruation gesprochen“

Die 13-jährige Zainab ist Schülerin in der Region Thiès im Senegal. Sie mag Mathematik und Sozialkunde und träumt davon, eines Tages Krankenschwester zu werden.

Für Zainab, ihre Schwestern und alle Jugendlichen im Senegal ist das Brechen des Menstruationstabus und die Verbesserung des Zugangs zu Menstruationshygieneservices dringend notwendig, um sowohl ihre Gesundheit als auch ihre Schulbildung zu gewährleisten.

Gemeinsam Wirkung erzielen

Unsere Mitgliedsorganisation ChildFund macht sich deshalb in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern dafür stark, die sexuelle und reproduktive Gesundheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Senegal zu verbessern.


Das Projekt zeigt bereits bemerkenswerte Erfolge:

  • Bau und Ausstattung von 16 Menstruationshygiene-Einrichtungen in 16 Schulen mit:
    • Separaten Toilettenblöcken für Mädchen und Jungen
    • Integration von Waschbecken, Spiegeln etc.
    • Steinerne Abfallgruben zur Sammlung und Entsorgung von Hygienebinden
    • Reinigungsmittel- und Ausrüstung
  • Einrichtung von 32 jugendfreundlichen Beratungsstellen an 16 Schulen und 16 Gesundheitseinrichtungen
  • Verbesserung der medizinischen Versorgung
  • Bereitstellung von für alle zugänglichen Hygieneprodukten
  • Trainings für Jugendliche, Gesundheitspersonal und Lehrkräfte
  • regelmäßige Sensibilisierungs- und Kommunikationskampagnen zu sozialem und Verhaltenswandel in lokaler Wolof-Sprache durch:
    • Radioprogramme und Gemeineversammlungen

Josephine, die für das Projekt verantwortliche Lehrerin, im Gespräch mit Zainab über die Verwendung von Damenbinden und gute Hygienepraktiken während der Menstruation.

Josephine, die für das Projekt verantwortliche Lehrerin sagt:

„Im Durchschnitt gebe ich monatlich etwa 30 Binden an Mädchen aus. Etwa 20 Mädchen kommen jeden Monat, um Rat zu verschiedenen gesundheitlichen Themen zu suchen, damit sie keinen Unterricht verpassen. Insgesamt nutzen 674 Mädchen die Einrichtung an dieser Schule.“

Bisher haben mehr als 37.000 Jugendliche und junge Menschen am Projekt teilgenommen.

Persönliche Geschichten, die Hoffnung geben

Heute ist Zainab ein selbstbewusstes und gut informiertes Mädchen, das bereit ist, ihre Menstruation zu bewältigen.

„Meine Periode macht mir keine Angst mehr. Ich weiß, dass ich bereit sein werde, wenn die Zeit kommt.“

Als Peer Educator im Projekt setzt sie sich bei ihren Altersgenossen in Schulen und Gemeinden dafür ein, ihnen über richtige Hygienepraktiken und die Bedeutung der Verwendung von Hygienebinden zu erzählen:

„Ich habe es mir jetzt zur Aufgabe gemacht, anderen Mädchen in der Schule zu helfen, die ihre erste Menstruation erleben“

Zukunft gestalten – Menstruelle Gesundheit fördern

Das Projekt von ChildFund zeigt, dass Entwicklungszusammenarbeit nachhaltig wirkt. Durch Schulungen, die Ausbildung von Peer Educators und die Bereitstellung von Menstruationshygiene-Einrichtungen werden Strukturen geschaffen, die den Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit im Senegal nachhaltig verbessern. Die Mädchen und jungen Frauen haben dadurch bessere Chancen auf eine gesunde Zukunft und können ihre Bildung ohne Unterbrechung fortsetzen.

ChildFund und seine Partner im Senegal schaffen Möglichkeiten – Chancen auf eine Zukunft, in der Mädchen und junge Frauen selbstbewusst und informiert ihre Menstruation bewältigen können.