Team des Monats April: Lichtblicke für Kinder in Togo

4.4.2013: Unser Team des Monats April setzt sich für sehbehinderte Kinder in Togo ein. Mit Erfolg!

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Team des Monats April: Lichtblicke für Kinder in Togo

Unser Team des Monats April setzt sich für sehbehinderte Kinder ein: Gemeinsam schaffen in Togo die Stiftung der Deutschen Lions, die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das togoische Rote Kreuz Behandlungsmöglichkeiten für kleine Patienten mit Augenkrankheiten.

Ohne Augenlicht ist die Zukunft für viele Kinder in Togo ungewiss. Im dem kleinen westafrikanischen Land leben ca. 5.500 blinde Kinder. Dazu kommen viele Kinder mit schweren Sehbehinderungen und jedes Jahr erkranken Weitere an Sehstörungen. Etwa 65 Prozent der betroffenen Kinder könnte mit der entsprechenden medizinischen Versorgung geholfen werden.

Da es an Behandlungsmöglichkeiten fehlt, bleiben die betroffenen Kinder jedoch oft ein Leben lang blind. Das bleibt meist nicht ohne Folgen, denn Blindheit und Sehbehinderungen führen häufig zum Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben, dem Gelderwerb und damit in die Armut.

Doch in vielen Fällen gibt es gute Chancen auf Heilung: Die vollständige Wiederherstellung des Sehvermögens ist umso wahrscheinlicher, je früher ein Kind operiert werden kann.

Zusammen für ein gemeinsames Ziel

In Togo arbeiten deshalb die Stiftung der Deutschen Lions, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, die Christoffel-Blindenmission und das togoische Rote Kreuz mit vereinten Kräften daran, Kindern so früh wie möglich zu helfen. Auch das togoische Gesundheitsministerium ist mit an Bord und übernimmt die Personalkosten für die medizinischen Fachkräfte. Gemeinsam kümmern sich die Lions und CBM um die Ausstattung der Räumlichkeiten und die Ausbildung von fachmedizinischem Personal. Für die Projektabwicklung ist das Regionalbüro der CBM vor Ort zuständig.

Die deutsche Augenärztin Dr. Irmela Erdmann begleitet das Projekt fachlich. Um ein professionelles, einsatzbereites Team vor Ort zur Verfügung zu haben, organisiert sie die  Aus- und Weiterbildung von einheimischen Augenärzten und Pflegepersonal.

Zwei Kinderaugenärzte und vier Fachpfleger erhalten eine Weiterbildung und werden selbst Fachpfleger, Hebammen, Lehrer und ehrenamtliche Helfer schulen. Langfristig soll in Togos Hauptstadt Lomé eine Ausbildungsstätte für Fachkräfte der Kinderaugenmedizin entstehen, die ihr Wissen dann auch an jedes Distriktkrankenhaus im Land weitergeben sollen.

Ganzheitliche und nachhaltige Hilfe für eine ganze Region

Am Universitätskrankenhaus CHU (Centre Hospitalier Universitaire) Campus in Lomé wird dank der Unterstützung der Hilfsorganisationen eine Kinderaugenabteilung mit OP-Raum und medizinischen Geräten eingerichtet. Dort können dann auch kleinste Kinder unter Vollnarkose operiert werden.

Als Unterstützerin der Lions-Stiftung und Patin für den Bau der Kinderabteilung im Krankenhaus in Togo beim RTL-Spendenmarathon 2012 reiste Ex-Profi-Turnerin Magdalena Brzeska in das afrikanische Land und besuchte zwei der kleinen Patienten vor ihrer Operation in ihrem Zuhause. Zu der siebenjährigen Aunge hatte Magdalena Brzeska sofort einen Draht: „Sie saß total abgesondert von ihren fußballspielenden Geschwistern in einer Ecke. Sie konnte die anderen Kinder spielen hören, aber selbst nicht mitspielen, aber zu ihr konnte ich eine wahnsinnig nahe Verbindung aufbauen.“ Anders beim zweijährigen Maurice, genannt „Momo“: „Er wollte sich nicht berühren lassen, nicht von seiner Mutter weg“, erinnert sich Brzeska, „und da er das Essen nicht sehen konnte, verweigerte er jegliche Nahrung außer Muttermilch.“

Nach der Operation besuchte die Sportlerin die Kinder in der Klinik ein weiteres Mal – und war vor allem fasziniert von Momos Veränderung: „Er stand mir im Krankenhausflur gegenüber, hat mich angeguckt, die Arme ausgestreckt und ist auf mich zugelaufen. Er hat mich angefasst, mich an den Haaren gezogen – das war für ihn eine richtige Entdeckung, er hatte so etwas ja noch nie gesehen. Auch für mich war das ein unglaubliches Erlebnis, eine wahnsinnig emotionale Reise.“ Hier gibt es ein Video zum Projekt!

Damit möglichst viele der sehbehinderten Kinder in Togo von diesen medizinischen Neuerungen profitieren können, werden auch in ländlichen Gebieten sehbehinderte Kinder von Gemeindehelfern und Sozialarbeitern erfasst und an entsprechende Einrichtungen überwiesen. Langfristig soll ein funktionierendes Netzwerk aus Blindenschulen, Sozial- und Gemeindediensten aufgebaut werden, um betroffene Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Dazu gehört ein Projektbüro, in dem sich die Eltern von betroffenen Kindern beraten lassen können und die Fortschritte des Projekts evaluiert werden. Durch Öffentlichkeitsarbeit in Form von Radiospots, Plakaten und Informationsmaterialen wird die Bevölkerung auf diese  Fördermöglichkeiten für sehbehinderte Kinder aufmerksam gemacht.

Foto: Stiftung der Deutschen Lions