ADRA im Südsudan: Nachhaltige landwirtschaftliche Methoden zur Reduzierung extremer Armut

Die Region wird seit einigen Jahren immer wieder von schweren Dürren und Überschwemmungen heimgesucht und Wasser und Ernteerträge werden knapper. Deshalb werden Gemeinden dabei unterstützt, ihre landwirtschaftlichen Methoden an die Folgen des Klimawandels anzupassen und extreme Armut zu reduzieren.

Projektgebiet: Upper Nile
Laufzeit: November 2021- Januar 2025
Zielgruppe: Anwohner*innen, Kleinbäuer*innen

Zusammenfassung:

Der Südsudan ist der jüngste Staat der Welt: Am 9. Juli 2011 feierte die Nation nach mehr als zwei Jahrzehnten im Krieg ihre Unabhängigkeit vom Sudan. Getreide und Vieh stellen die Lebensgrundlagen der Bevölkerung dar. Durch immer wiederkehrende Dürren und starke Überschwemmungen verlieren die Landwirtinnen und Landwirte große Teile ihrer Ernte. Eine gemeinsame Studie des Welternährungsprogramms und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nation aus dem Jahr 2020 ergab, dass nur noch ein Viertel des jährlichen Bedarfs an Getreide für die Gesamtbevölkerung im Land produziert wird. Die Folgen des Klimawandels werden durch die unkontrollierte Abholzung des Waldes weiterhin verstärkt. In ländlichen Gebieten stellt Holz die Hauptenergiequelle dar.

Im Bundestaat Upper Nile im Nordosten des Landes sind die Menschen am stärksten von dem Klimawandel betroffen und im Rahmen des Projektes unterstützt ADRA mit klimaangepassten landwirtschaftlichen Methoden und dem Ausbau von erneuerbaren Energien 2.200 Haushalte ein besseres und sicheres Leben zu haben.

Die Landwirte und Landwirtinnen aus dem Projektgebiet haben sich in kleinen Lerngruppen zusammengeschlossen und tauschen ihre Erfahrungen untereinander aus. Gemeinsam mit ADRA entwickeln sie nachhaltige Anbaumethoden und lernen, welche Nutzpflanzen und Getreidesorten sich am effizientesten produzieren lassen. Zugleich sorgen solarbetriebene Bewässerungssysteme für ausreichendes Wasser für die Landwirtschaft, die Menschen und die Tiere. Durch verbessertes Saatgut für den Anbau von Hirse, Mais und Bohnen können sie ihre Ernte steigern, ihr Einkommen erhöhen und ihre Familie über ein ganzes Jahr lang ernähren. Verbessertes Saatgut ist an veränderte Klimabedingungen optimal angepasst: es kann auch bei Trockenheit oder kurzen Überschwemmungen keimen. In Schulungen erlernen die Bäuerinnen und Bauern neue Methoden zur sicheren Lagerung ihrer Ernteerträge und können so für schwere Zeiten vorsorgen. Die Integration von Nutzbäumen in die landwirtschaftlichen Produktionsfelder schützt den Boden vor Erosion. Diese Maßnahmen zielen auf eine nachhaltige Nutzung der Felder, Waldbestände und Weideflächen ab, sodass die Umwelt, trotz einer Steigerung der menschlichen Aktivitäten, geschützt bleibt.

Weitere Informationen zum Ernährungssicherungsprojekt von ADRA im Südsudan finden Sie hier.