Afrikas Potenzial in der Technologiebranche

09.03.2016: Auf kaum einem Kontinent wächst die Technologiebranche so rapide wie in Afrika. Unser Nachbarkontinent baut sich immer mehr den Ruf als Geburtsstätte von modernen und innovativen Unternehmen und Start-ups auf.

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Afrikas Potenzial in der Technologiebranche

Alleine in Südafrika gibt es rund 5000 Start-ups und auch in Ländern wie Kenia, Nigeria oder Ghana wächst dir Gründerszene rapide. Insbesondere Großstädte wie Nairobi, Lagos und Accra mausern sich zu Innovationszentren.

Erfolgsgeschichte afrikanische Start-ups

Noch vor einigen Jahren galt es in der Investorenszene als riskant, in afrikanische Start-ups zu investieren – es gab damals noch zu wenige Erfolgsgeschichten, um das nötige Vertrauen zu generieren. In den vergangenen Jahren sind die Zahlen jedoch stetig gestiegen – 2015 wurden insgesamt 186 Millionen US-Dollar in afrikanische Start-ups investiert. Insbesondere junge Firmen aus Südafrika, Kenia und Nigeria konnten sich hohe Summen sichern. Die meisten Gelder flossen in den Bereich der erneuerbaren Energien. Gemessen an Investorengeldern gilt die kenianische Firma M-Kopa Solar als erfolgreichstes Start-up Afrikas. Alleine in 2015 flossen rund 28,7 Millionen Euro in das 2012 in Nairobi gegründete Unternehmen. M-Kopa Solar bietet Solaranlagen für kleine Beträge an, die per Handy bezahlt werden können. Mit diesem System sind in Tansania, Uganda und Kenia bereits rund 280.000 Haushalte an Stromversorgung gekommen. Täglich kommen rund 500 neue Kunden hinzu.

Mobile Start-ups

Ein wichtiger Faktor, der die positive Entwicklung der Start-up Szene in Afrika begünstigt, ist der rapide wachsende Mobilfunkmarkt. In den nächsten Jahren soll die Zahl der Mobilfunkkunden in Afrika auf 1,1 Milliarden steigen – womit der Kontinent 14 Prozent der globalen Handynutzer stellen würde. Festnetzanschlüsse hingegen sind weitaus weniger verbreitet. Afrikanische Start-ups machen sich diese Begebenheit zu Nutze und setzen sehr stark auf die neuen Technologien. Besonders gängig sind Apps und Programme, die das mobile Zahlen von Dienstleistungen gewährleisten. Vorreiter war das kenianische Konzept „M-Pesa“,  seitdem sind viele weitere gefolgt.

Wichtige Maßnahmen der Regierungen

Auch die Regierungen vieler Länder Afrikas haben erkannt, dass sie das Unternehmertum in ihren Ländern aktiv fördern müssen. So hat Ruanda ein spezielles Visum für Unternehmer und Unternehmerinnen, die in der Technologiebranche tätig sind, geschaffen. Kenia hat das Projekt „Enterprise Kenya“ gegründet, durch das die Regierung direkt in Start-ups investieren möchte und Nigeria hat ein Gründerzentrum initiiert, das durch öffentliche Gelder finanziert wird.

PayPal sieht großes Potenzial

Auch Branchenriesen wie der Onlinezahlungsdienstleister PayPal sehen großes Potenzial in den Technologie- und Start-up-Szenen unseres Nachbarkontinents. „Das Internet und Onlinedienstleistungen verbreiten sich weltweit rapide – und Afrika ist ganz vorne mit dabei. Wir verzeichnen ein rapides Wirtschaftswachstum und eine schnelle Entwicklung auf dem ganzen Kontinent. Moderne Technologien werden genutzt, um sich lang bestehenden Herausforderungen zu stellen“, so Rupert Keeley, Geschäftsführer von PayPal in Europa und Afrika, gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender CNN.

Weitere Informationen zu der Start-up Szene in Afrika. , Foto: Soyapi showcasing their hospital technology for Africa, von Erik (HASH) Hersman, CC BY 2.0