Coronavirus beeinträchtigt Kampf gegen Heuschreckenplage

Inmitten der Corona-Pandemie tritt leider völlig in den Hintergrund, dass das Coronavirus nicht die einzige Krise ist, mit der einige Länder zu kämpfen haben. Mehrere Länder Ostafrikas versuchen beispielweise noch immer, die Ausbreitung der gigantischen Heuschreckenschwärme unter Kontrolle zu bekommen, die sich seit Monaten immer weiter ausbreiten und die Lebensgrundlage von Millionen Menschen gefährden.

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_©picture alliance / AP Images

Coronavirus beeinträchtigt Kampf gegen Heuschreckenplage

Bei den Heuschreckenschwärmen handelt es sich bereits um die zweite Generation. Diese gilt als aggressiver als die erste und könnte laut UNO bis zu 20 mal größer werden. Sie fressen die Felder kahl und sorgen dafür, dass Menschen keine Vorräte anlegen können. Dabei haben diese Menschen sowieso oft schon mit Armut und Hunger zu kämpfen. Äthiopien, Kenia und Somalia sind am schlimmsten von der Plage betroffen. Einen starken Anstieg der Schwärme konnte man bereits Ende des Jahres 2019 beobachten. 

Die Bekämpfung der Schwärme stellte eine große Herausforderung dar, da Schutzkleidung, Pestizide, Sprühgeräte sowie –flugzeuge erst noch für diese Größenordnung beschaffen werden mussten. Während der Corona-Pandemie fallen zudem viele Flüge aus, die zur Beschaffung der Pestizide aus Japan, Marokko und den Niederlanden benötigt werden. Diese Fracht ist daher nun nicht nur unzuverlässiger, sondern auch teurer geworden. Pilotinnen und Piloten, die aus anderen Ländern kommen, müssen sich außerdem erst einer Quarantäne unterziehen. 

Schätzungen der FAO besagen, dass allein in Äthiopien eine Millionen Menschen von Hunger betroffen sein könnten. Äthiopien ist mitunter am stärksten von der Heuschreckenplage betroffen. Die Plage und die von den Regierungen verhängten Ausgangssperren zur Eindämmung der Infektionen mit dem Corona-Virus werden vermutlich verheerende Auswirkungen auf Armut und Hunger haben. Jasper Mwesigwa, ein Spezialist für Ernährungssicherheit, sagte, dass bereits 25 Millionen Menschen in den acht afrikanischen Ländern, die unter den Heuschreckenschwärmen leiden, Schwierigkeiten haben, sich ausreichend zu ernähren. Weitere 5 Millionen könnten von Hunger bedroht sein, wenn die man die Heuschrecken nicht unter Kontrolle bringt.

Dieser Artikel ist eine übersetzte Zusammenfassung des Artikels „ How do you fight a locust invasion amid coronavirus?”  von Catherine Byaruhanga. bbc.com veröffentlichte den Artikel am 25.04.2020.