Dak’Art – Afrikas größte Kunstbiennale

30.05.2016: Die Dak'Art ist Afrikas größte Kunstaustellung. Jährlich werden in Senegals Hauptstadt Dakar einen Monat lang die Kunst von jungen Künstlern gezeigt.

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Dak’Art – Afrikas größte Kunstbiennale

Dak’Art Biennale in Dakaar zeigt zeitgenössische, afrikanische Kunst

Das Dak’Art Kunstfestival in Senegals Hauptstadt Dakaar ist die größte Kunstausstellung zeitgenössischer, afrikanischer Kunst auf unserem Nachbarkontinent. Sie zieht tausende von Kunstliebhabern und Kunstschaffenden aus aller Welt an. Noch bis zum 2. Juni werden dort die Kunstwerke junger, aufstrebender Künstler gezeigt, die beweisen, warum die afrikanische Kunst auf dem internationalen Kunstmarkt zurzeit so gefragt ist.

Zum zwölften Mal findet in diesem Jahr die Dak’Art in Dakaar statt. Rund einen Monat lang werden dort Kunstwerke afrikanischer Künstler und der Diaspora gezeigt. Eindrucksvoll stellen die rund 65 Künstler ihre Visionen für ihren Kontinent in ihren Kunstwerken vor. Die Dak’Art begann 1989 als Literaturmesse, konzentriert sich aber mittlerweile auf zeitgenössische Kunst.

Wiederverzauberung der Kunst

Die Hauptausstellung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Reenchantement“ – Wiederverzauberung. Der Kurator der diesjährigen Dak’Art, Simon Njami, hat dieses Motto ganz bewusst gewählt, um die „Magie neu zu beleben“ und einen Gegenpol zu der allgegenwärtigen Rationalität zu schaffen. Die diesjährige Dak’Art soll sich bewusst gegen den bestehenden Trend „Fortschritt um jeden Preis“ stellen. Laut Njami sei der Fortschritt „zu einer Art verrückter Maschine geworden, die nicht mehr für die Menschen, sondern nur mehr für sich selbst arbeitet“. Das Motto spiegelt einen intellektuellen Diskurs wieder, der immer öfters in Afrika geführt wird und die kritische Frage stellt, ob die Konsum-Kultur den afrikanischen Kontinent wirklich voranbringen kann oder ob es nicht vielleicht die Spiritualität, das gemeinsame Lachen und Reden ist, das die Kraft hat, den Exodus junger Afrikaner aufzuhalten?

Ausstellung im alten Justizpalast

Für die Hauptausstellung hat Njami einen ganz besonderen Ort gewählt: den alten Justizpalast, der aus Kolonialzeiten stammt und an einem Kap am Stadtrand Dakars liegt. Alle Kunstwerke der rund 65 Künstler wurden speziell für diesen Ausstellungsraum angefertigt. Die meisten der Kunstwerke beschäftigen sich mit dem Afrika der Gegenwart und Zukunft. Die Diagnosen fallen allerdings unterschiedlich aus: während sich die einen mit den Themen Flucht und Krieg auseinandersetzen, beschäftigen sich andere Künstler mit dem Bildungssystem einzelner Länder oder auch politischen Ereignissen wie dem sogenannten „Arabischen Frühling“.

Über 250 inoffizielle Ausstellungen

In diesem Jahr gibt es Kunst nicht nur in den offiziellen Ausstellungsräumen zu sehen, sondern auch an rund 250 inoffiziellen Ausstellungsorten, wie Restaurants, Hotels, Läden oder auch im Freien. Dadurch wird die Kunst für alle zugänglich und wird für einen Monat im Jahr ein Teil des Stadtbildes. Auch der Eintritt zu den Hauptausstellungen kostet keinen Eintritt, um die Kunst allen zugänglich zu machen und dem Dunstkreis der Elite zu entziehen. Somit mischen sich bei der Dak’Art Künstler und die internationale Kunstszene mit Familien und Jugendlichen mit den verschiedensten Hintergründen.

Weitere Informationen zu der diesjährigen Dak’Art.

Foto: Performance by The Trinity Session, Afropixel Festival organized by Kër Thiossane as an off event of the Dakar Biennale 2010, The Trinity Session, CC BY-SA 3.0