Der Royal Academy of Engineering Africa Prize für technische Innovationen ging 2020 erstmals an eine Frau

Charleen N'Guessan gewann den Preis für die Entwicklung einer Software die Gesichtserkennung und künstliche Intelligenz zur Identitätssicherstellung einsetzt. Die BACE API nutzt Handy oder Computerkameras und benötigt keine besondere Hardware. Die Software ist vor allem für den Einsatz in Banken auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt worden.

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Der Royal Academy of Engineering Africa Prize für technische Innovationen ging 2020 erstmals an eine Frau

Die Erste Gewinnerin des Preises 

Charleen N’Guessan ist die erste Frau, die den Preis mit samt dem Preisgeld von 25.000 GBP (etwa 27.370€) gewinnt. Sie ist geschäftsführende Managerin und Mitgründerin eines ghanaischen Software-Unternehmens namens BACE Group. Auf die Idee zur Entwicklung dieser speziellen Software sei sie zuerst während ihres Studiums in Accra, Ghana gekommen, teilte sie in einem Interview mit CCN mit. Bei Untersuchungen in Unternehmen und Banken sei ihr und ihrem Team klar geworden, dass es im Bankwesen Ghanas ein großes Problem im Bereich Cyberkriminalität und Identitätsbetrug gäbe. 

Ihre Recherchen ergaben, dass in diesem Bereich zur Verhinderung von Identitätsbetrug jährlich bis zu 400 Millionen Dollar ausgegeben würden. „Wir haben uns als Software-Ingenieure und Datenspezialisten entschlossen auf diesem Gebiet einen Beitrag zu leisten, der für den Markt nützlich sein kann.“ 

Charleen N´Guessans Werdegang 

N’Guessans Interesse an technischen Entwicklungen bildete sich schon in jungen Jahren. Aufgewachsen an der Elfenbeinküste entdeckte sie schon früh ihr Interesse und ihre Begabung für naturwissenschaftliche Fächer und begann nach der High-School ein Informatikstudium an der Melwater Entrepreneurial School of Technology (MEST) in Accra. Hier wurden die Idee für BACE API 2018 geboren.  

Mit der Auswahl für die “Vorrunde” des Royal Academy of Engineering Africa Prize war dann ein siebenmonatiges Mentoringprogramm verbunden, dass vor allem beim Marktzugang und der Kommerzialisierung der Idee Unterstützung leisten konnte.  

N’Guessan sagt im Gespräch mit CCN, dass sie hofft, dass ihre Leistungen mehr Frauen motivieren, Karrieren im technischen Bereich anzustreben.  

Der Africa Prize for Engineering Innovation 

Der Africa Prize for Engineering Innovation (Afrika-Preis für Innovationsentwicklung) ist Afrikas wichtigster Preis, der sich der Auszeichnung von Innovationen widmet. Gegründet wurde er von der Royal Academy of Engineering.  

Er unterstützt Erfinderinnen und Erfinder darin, ihre Innovationen zu einem erfolgreichen Unternehmen zu machen. Dabei möchte dieser Preis zeigen, wie wichtig technische Entwicklung ist, um Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Ziel ist es, afrikanische Erfindungen zu fördern, sichtbar zu machen und anzuerkennen. 

Bewerben können sich Ingenieure und Unternehmer aus Subsahara-Afrika, die ein innovatives Produkt oder einen innovativen Service entwickelt haben, die lokale Herausforderungen angehen. Dabei steht die Nachhaltigkeit sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung im Vordergrund. Ein realistischer Business-Plan ist wichtiger Bestandteil der Bewerbung.  

Die Royal Academy of Engineering setzt sich für eine nachhaltige Gesellschaft und inklusive Wirtschaft ein. 1976 gegründet, unterstützt sie seit 2014 Innovationen aus Afrika und gibt Unternehmen eine wichtige Starthilfe. 

Quelle:

Salaudeen, A., 
CNN: A 26-year-old is first woman to win Royal Academy of Engineering’s Africa Prize for innovation 07.09.2020 

First woman to win the Africa Prize for Engineering Innovation 03.09.2020 

Ogar, J., Preis der Rocal Academy of Engineering 28.06.2020