Die vergessene Katastrophe

07.08.2014: Die Kämpfe in der Zentralafrikanischen Republik gehen weiter und ein Ende ist nicht in Sicht.

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Die vergessene Katastrophe

Die Zentralafrikanische Republik ist kein Land, das man spontan auf der Weltkarte verorten kann. Kaum einer weiß etwas über das Land im Herzen Afrikas. Und kaum einer bekommt mit, welch Gräueltaten sich dort ereignen. Seit 2013 erschüttern schwere Kämpfe zwischen muslimischen Seleka und christlichen Anti-Balaka Milizen das Land und es ist kein Ende in Sicht.

In Kamerun leben die meisten Flüchtlinge (derzeit 118.000) aus der Zentralafrikanischen Republik. Unter ihnen ist auch Asinatu, die in der Flüchtlingssiedlung Lolo im Osten Kameruns lebt und dort von unserer Mitgliedsorganisation, der Uno-Flüchtlingshilfe, mit dem Lebensnotwendigsten versorgt wird.

UNO_AsinatuAsinatus Geschichte:

„Sie kamen früh am Morgen und um 8 Uhr hatten sie das Dorf umzingelt. Dann fingen sie an, die Häuser anzuzünden und die Menschen zu töten.“

Mit leiser, aber fester Stimme erzählt die zwanzigjährige Asinatu vom Angriff auf ihr Dorf im Osten der Zentralafrikanischen Republik, wo sie bis dahin glücklich und zufrieden mit ihrer Familie lebte. Sie hatte gerade die Oberschule beendet. Jetzt musste sie alles zurücklassen:

Einen ganzen Tag lang versteckten sich Asinatu und ihre Familie im Haus. Um 19 Uhr bemerkten sie, dass der Weg aus dem Dorf nicht bewacht war. Im Dunklen rannten sie um ihr Leben. Nach mehreren Tagen erreichten sie die Grenze zu Kamerun. Dort wurden sie von UNHCR registriert und zur Flüchtlingssiedlung Lolo gebracht.

In Lolo fühlt sich Asinatu sicher. Dank ihrer Ausbildung und ihrem guten Französisch kann sie in der Flüchtlingssiedlung anderen Menschen helfen, indem sie für sie übersetzt, wenn sie mit den Mitarbeitern der internationalen Hilfsorganisationen sprechen wollen.

Asinatu hat ihre Zweifel, ob sie wieder in die Zentralafrikanische Republik zurückkehren kann. Im Moment ist die Situation dort auf jeden Fall zu unsicher. Am meisten wünscht sich Asinatu, dass sie ihre Ausbildung fortsetzen und sich in Kamerun sicher fühlen kann.

Mehr Informationen zu dem Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik finden Sie hier.

Fotos: Uno-Flüchtlingshilfe