Erfolg in der Malaria-Bekämpfung

22.09.2015: Die Zahl der weltweiten Malaria Todesfälle hat sich in den letzten 15 Jahren um 60 Prozent reduziert.

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Erfolg in der Malaria-Bekämpfung

Die Milleniumsentwicklungziele (MDG) laufen in diesem Jahr ab und werden von den Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) ersetzt. Viele der MDG Ziele wurden nicht erreicht, doch eine Erfolgsgeschichte ist die Bekämpfung der durch Mücken übertragenen Tropenkrankheit Malaria.

Zahl der Todesfälle durch Malaria um 50 Prozent gesunken

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF gaben letzte Woche bekannt, dass die Zahl der Malaria-Todesfälle seit dem Jahr 2000 um knapp 50 Prozent zurückgegangen ist. Vor 15 Jahren starben von 262 Millionen Malaria Erkrankten knapp 840.000. Für das Jahr 2015 prognostizieren WHO und UNICEF, dass von rund 214 Millionen Malaria Patienten 438.000 Menschen sterben werden.

Die Eindämmung von Malaria sei „eine der großen Erfolgsgeschichten in der öffentlichen Gesundheitsversorgung der vergangenen 15 Jahre“, erklärte WHO-Chefin Margaret Chan. „Wir können diesen alten Mörder besiegen“ erklärte sie. Nichtsdestotrotz sind Kinder unter fünf Jahren immer noch die häufigsten Malaria-Todesopfer. Immerhin sank die Todesrate bei Kindern in den vergangenen Jahren um knapp 65 Prozent.

Sub-Sahara Afrika weiterhin stark von Malaria betroffen

Durch diesen rapiden Rückgang von Malaria-Infektionen konnten seit 2000 umgerechnet 6,2 Millionen Todesfälle verhindert werden. Trotz der Erfolge sind gerade die afrikanischen Länder südlich der Sahara weiterhin sehr von Malaria betroffen: fast 80 Prozent der weltweiten Malaria-Todesfälle kommen in Sub-Sahara Afrika vor. Um auch dort den Fortschritt voranzutreiben müssen mehr Ressourcen zur Malaria-Bekämpfung in Afrika eingesetzt werden.

Während im Jahr 2000 weniger als zwei Prozent aller Kinder unter fünf südlich der Sahara unter mit Insektiziden behandelten Moskitonetzten schliefen sind es heute bereits 70 Prozent.

Im Mai 2015 hat die WHO einen neuen Plan adaptiert, der die Strategie zur Malariabekämpfung bis 2030 vorgibt. Dadurch soll die Zahl der weltweiten Malariafälle in den nächsten 15 Jahren um weitere 90 Prozent sinken.

Unsere Mitgliedsorganisationen kämpfen gegen Malaria

Auch die Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA tragen zu dem Kampf gegen Malaria bei.

Action medeor beispielsweise verteilt in den besonders betroffenen Regionen mit Insektiziden behandelte Moskitonetze. Aktion Canchanabury verteilt im Sudan Malariatabletten. Dort stellte die Hilfsorganisation 600.000 dieser Tabletten bereit. In Burundi unterstützt die Kindernothilfe Selbsthilfeprojekte vor Ort, um der Krankheit mit Präventionsmaßnahmen wirksam entgegen zu treten: In Selbsthilfegruppen wird Müttern das Wissen vermittelt, wie sie sich und ihre Kinder möglichst gut vor Malaria schützen. Beispielsweise wird den Teilnehmerinnen der Nutzen von Moskitonetzen vor Augen geführt, die auch durch das nationale Gesundheitsministerium verteilt werden. In den Gruppen werden darüber hinaus weitere Maßnahmen vermittelt, um die Ansteckungsgefahr zu verringern – darunter die Beseitigung von Buschwerk und stehendem Wasser in Häusernähe.

Mehr Informationen zur Malariabekämpfung (PDF|1,2 MB).