Gewinner Aktionswettbewerb 2015

Wettbewerb: „Human Rights! Für alle. Immer. Überall.“ Was bewegt Menschen aus Ländern Afrikas, ihre Heimat zu verlassen und auf gefährlichen Wegen nach Europa zu kommen? Welche Menschenrechte werden in ihrem Heimatland verletzt? Und können sie diese Rechte im „sicheren“ Europa dann wahrnehmen? Diese und weitere hochaktuelle Fragen bewegten nahezu zweitausend Schülerinnen und Schüler aus ganz […]

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Gewinner Aktionswettbewerb 2015

Wettbewerb: „Human Rights! Für alle. Immer. Überall.“

Was bewegt Menschen aus Ländern Afrikas, ihre Heimat zu verlassen und auf gefährlichen Wegen nach Europa zu kommen? Welche Menschenrechte werden in ihrem Heimatland verletzt? Und können sie diese Rechte im „sicheren“ Europa dann wahrnehmen? Diese und weitere hochaktuelle Fragen bewegten nahezu zweitausend Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland, sich am diesjährigen Aktionswettbewerb von Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA zu beteiligen. Die Bandbreite der Projekte reichte dabei vom Mitmachtheater zum Thema Landraub, über selbstgeschriebene Songs zu Armut, Reichtum und Kinderrechten bis hin zum Aufbau einer „Flüchtlingszeltstadt“ auf einem Frankfurter Schulhof. „Die Schülerinnen und Schüler waren in diesem Jahr besonders engagiert und zeigten insbesondere im Hinblick auf die Situation Geflüchteter viel Solidarität“, resümierte Jurymitglied Regina Riepe begeistert.

Gewinner 2015

1.    Platz: Ratsgymnasium Osnabrück, 11. Klasse

„Schüler statt Soldat“

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Jugendliche stehen Rücken an Rücken in einem engen Kreis auf dem Rathausplatz in Osnabrück. Sie wirken verängstigt. Um sie herum haben sich weitere Jugendliche gruppiert, die lange Holzgewehre auf die eingeschüchterte Gruppe richten. Plötzlich streckt ein Mädchen dem auf sie gerichteten Holzgewehr einen Stift entgegen. Das Gewehr fällt zu Boden. Mit der professionell einstudierten Choreographie „Schüler statt Soldat“ ging das Ratsgymnasium Osnabrück als einer der beiden Sieger beim Wettbewerb hervor. Die Elftklässler/innen des Ratsgymnasiums führten ihre „stumme Choreographie“ an mehreren öffentlichen Orten in Osnabrück auf. Sie machten damit auf das Schicksal der Kinder aufmerksam, die in kriegerischen Auseinandersetzungen als Soldaten eingesetzt werden. Die einfühlsame öffentliche Visualisierung der schwierigen Thematik beeindruckte: „Vor allem in Kombination mit dem informativen Aktionsflyer ist die Aktion außerordentlich gelungen“, begründete Juror Martin Magassa die Erstplatzierung des Gymnasiums. „Und keine andere Aktion war so mutig“, war sich die Jury einig. Auch die Neue Osnabrücker Zeitung berichtete über die Aktion.

1.    Platz: Gesamtschule Mitte Bremen, 4. – 10. Klasse

„Schau hin – misch dich ein! Flucht und Migration“

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Die Gesamtschule Bremen Mitte initiierte gemeinsam mit drei weiteren Bremer UNESCO-Schulen einen groß angelegten Aktionstag zum Thema „Schau hin – misch dich ein! Flucht und Migration“. Über 700 Schüler/innen im Alter von 10 bis 16 Jahren waren dazu auf dem Bremer Marktplatz zusammengekommen, um mit kreativ gestalteten Plakaten, aufrüttelnden Reden und fesselnder Poesie gegen die Menschenrechtsverletzungen zu demonstrieren, die Flüchtlinge während und nach ihrer Flucht erfahren. Die Darbietungen der Jugendlichen waren „umwerfend und gingen unter die Haut“, erklärte Jurorin Riepe. Auch, dass Flüchtlinge bei der Aktion selbst zu Wort kamen, überzeugte die Jury.
Es erschienen Artikel über die Aktion in der Bremer Bild-Zeitung, sowie im Radio Bremen.

2.    Platz: Integrierte Gesamtschule Nordend, Frankfurt, 5. – 10. Klassen

„Wohin? – Aktionswoche Flucht“

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Acht Schülerinnen und Schüler der AG „Interessengemeinschaft Südend“ haben sich mehrere Monate mit dem Thema Flucht und Flüchtlinge auseinandergesetzt. Was sie lernten, wollten sie „mit irgendeiner krassen Aktion“ an die Schulgemeinschaft weitergeben. Es entstand die Idee, eine „Zeltstadt“ auf dem Schulhof zu errichten. Dann wurden die Zelte mit Programm gefüllt: Workshops, Vorträge, Ausstellungen und Begegnungen mit Geflüchteten und Menschen, die sich für die Rechte von Geflüchteten einsetzen. Vier Tage lang gingen Schüler/innen, Lehrkräfte und auch verwunderte Passanten in den Zelten ein und aus. Selbst Frankfurts Integrationsministerin Eskandari-Grünberg besuchte die IGS Nordend. Der Hessische Rundfunk, die Frankfurter Neue Presse, die Frankfurter Rundschau, das Journal Frankfurt, die FAZ und viele lokale Zeitungen berichteten über die Aktionswoche.

2.    Platz: Ratsgymnasium Stadthagen, 8. Klasse

„Menschenrechte in Afrika – vielschichtig betrachtet“

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26 Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse des Ratsgymnasiums in Stadthagen setzten sich über mehrere Monate intensiv mit dem Thema „Menschenrechte“ auseinander: in Unterrichtsgesprächen und in Gruppenarbeiten, mit Filmen und durch individuelle Zeitungslektüre. Die Gruppe hat ebenfalls einen Referenten von GEMEINSAM FÜR AFRIKA eingeladen sowie Interviews mit Passanten in der Innenstadt durchgeführt und ausgewertet. Um den Lernerfolg zu ermitteln, haben die teilnehmenden Schüler/innen Plakate, Tagebücher und Essays verfasst. Diese intensive und tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Thematik beeidruckte die Jury. Den Abschluss des Projekts bildete ein Spendenlauf unter dem Motto „Europa und Afrika“. Im Schaumburger Wochenblatt erschien ein Artikel über den Lauf.

3.   Platz: Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach, 6. – 12. Klasse

„Was haben wir in Deutschland zu tun mit den Landraub in Tansania?“

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Das Projekt befasst sich mit dem Thema Landraub in Tansania und anderen Ländern Afrikas. Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Problematik, u. a. durch Besuche eines Dozenten der Hochschule Darmstadt, der sich in der Fakultät Sozialwesen mit dem Thema Landraub auseinandersetzt, sowie durch Skype-Interviews mit Experten aus Tansania, bereiteten die SuS für den Aktionstag ein Rollenspiel vor. Dabei stellten drei Gruppen die Interessen von Landbevölkerung / Kleinbauern, von internationale Unternehmen / Investoren und von Dorfrat / Gemeindevorsteher / Politiker / Verwaltung dar. Insgesamt 40 SuS nahmen im Rahmen des Aktionstags am Mitmachtheater teil. Regelmäßige Unterbrechungen durch „Einfrieren“ der Szene zur Befragung einzelner Protagonisten nach ihrer momentan empfundenen Situation innerhalb ihrer Rolle für Schauspieler wie Zuschauer legten offen, worin genau der Konflikt liegt und wie er sich auswirken kann. Im Anschluss an das Rollenspiel brachten die SuS auf einem Plakat, auf dem die Menschenrechtscharta steht, Klebepunkte an denjenigen Menschenrechtsartikeln an, von denen sie glauben, diese seien (teilweise) verletzt.

3.   Platz: Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Alsdorf, 11. und 12. Klasse

„Menschenrechte bei uns und in Afrika – Weißwein oder schwarzer Kaffee“

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Nach einer Sensibilisierungsphase im Unterricht haben die SuS Interviews zum Thema „Menschenrechte“ im Stadtzentrum durchgeführt und einen Besuch bei Amnesty International organisiert. Die Gruppe hat dann das Erlernte einigen jüngeren SuS der Schule vermittelt, indem sie Projekte und einen „Tag für Afrika“ durchführten. Am 26.6.2015 hat die Literaturgruppe ein Stück zum Zusammenleben verschiedener Kulturen aufgeführt, zu dem auch die Eltern, Geschwister und Freunde sowie weitere Besucher eingeladen waren. Die Ergebnisse des Philosophiekurses wurden vorgestellt.
Besonders beeindruckend war, dass sich einige Schüler nach dem Besuch bei Amnesty International dort angemeldet haben und der Lehrerin seither nach jedem Gruppentreffen begeistert davon erzählen.
Über das Theaterstück des Literaturkurses berichtete die Aachener Zeitung.

Ehrenpreis für besonderes Engagement:

Pankratiusschule, Sozialpädagogisches Förderzentrum, Augsburg, 2. und 6. Klasse

„Du bist Klasse!“

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Zwei Gruppen der Pankratiusschule haben sich im Unterricht mit dem Leben in der Familie und in der Schule in Afrika und insbesondere in Kenia auseinandergesetzt. Dabei haben sie auch das Thema Menschenrechte angeschaut, indem sie zum Beispiel über Klassenregeln dort und bei uns sprachen. In Gruppen lasen sie Geschichten von Kindern in Afrika. Eine Gruppe bereitete dann als Projekt gemeinsam ein kenianisches Gericht zu, Ugali mit Bohnen, und übte das „Händewaschen wie in Afrika“. Außerdem schrieben sie einen Brief an das Patenkind der Lehrerin, das in Kenia lebt. Die zweite Gruppe formulierter Wünsche für Kinder in Afrika und schrieb diese auf Plakate. Anschließend suchte sie die passenden Rechte dazu aus der Menschenrechtserklärung und schrieb diese dazu.

Mit dem Ehrenpreis für besonderes Engagement möchte die Jury die fokussierte Arbeit der Schülerinnen und Schüler der Pankratiusschule auszeichnen. Sie begrüßt es sehr, dass sich Förderschulen beim Wettbewerb beteiligen und war insbesondere davon beeindruckt, dass beide Klassen das Thema überaus spannend fanden und dass es in der Schule anknüpfende Projekte geben wird.

Die Pankratiusschule ist eine Schule mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung.