Gletscher in Afrika

Die Problematik der Gletscherschmelze ist auch in tropischen Regionen eine akute Bedrohung und eine tiefgreifende Folge des Klimawandels.

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Gletscher in Afrika

Neben den Polargebieten gibt es Gletscher dort, wo es auch Hochgebirge gibt. Das trifft sogar auf die tropische Zone zu, so z.B. in den nördlichen Anden in Südamerika, im Zentralgebirge Neu-Guineas, aber auch im östlichen Afrika. Allen gemein ist die in umfassenden Studien der Klimaforschung festgestellte Gletscherschmelze.

Afrikanische Riesen

Einige geografische Daten zur afrikanischen Hochgebirgstopgrafie: Das Kilimandscharo-Massiv erreicht eine Maximalhöhe von beachtlichen 5895 Meter, das Mount-Kenia-Massiv bringt es noch auf stattliche 5199 Meter. Das dritthöchste Gebirge Afrikas ist das Ruwenzori-Massiv mit 5109 Meter über dem Meeresspiegel.

Forscher befürchten Gletscherschwund in wenigen Jahrzehnten

Es gibt gesicherte Erkenntnisse darüber, dass die Eiskappe des Kilimandscharo bei Vermessungsarbeiten im Jahre 1880 eine Größe von 20 km2 aufwies. Messungen aus dem Jahre 2009 dagegen ergaben nur noch 2 km2 (1).

Die Ursache für das Schmelzen der einmal durchgehenden Schneedecke ist die Klimakrise zu finden sein – darin sind sich so gut wie alle sich damit befassenden Klimaforscher*innen einig. In Zeiten stetig zunehmender CO2-Emissionen nahm die Eisdicke im Kilimandscharo-Massiv sehr deutlich ab, im Zeitraum von 2000 bis 2007 um bis zu 5,10 Meter. Die Eisfläche verringerte sich im gleichen Zeitraum um 5 % jährlich (2). Die Veränderung sind schon jetzt dramatisch, aber noch schlimmer wird die Zukunft werden. Laut dem amerikanischen Gletscherforscher Lonnie Thompson könnte das Eis im Kilimandscharo-Massiv in nur wenigen „Jahrzehnten ganz verschwunden sein“ (2).

Ähnliches befürchtet auch Keith Alverson vom UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen), der herausgefunden hat, dass am Mount Kenia „bereits 8 der ursprünglich 18 Gletscher verschwunden“ (1) sind.

Landwirtschaft stark gefährdet

Das vollständige Abschmelzen der Kilimandscharo-Gletscher würde, so die Wissenschaftler, eine Wassermenge erzeugen, die für den Menschen nutzbar wäre. Diese Wassermenge würde jedoch ein geringes Ausmaß haben, da große Teile dieses Wassers als atmosphärischer Wasserdampf verdunsten würden. Eine direkte Gefahr für die Menschen im Regenwaldgürtel rund um das Gebirgsmassiv ergäbe sich, wenn es zu Moränen- und Sumpfbildungen käme. Darunter leidet die Landwirtschaft in der betroffenen Region stark, da sie Böden durch die gestaute Nässe verschlammen und unbrauchbar werden.

Quellen:

(1) „Afrikas Gletscher schmelzen“, n-tv.de, 07.09.2014

(2) „Tropische Gletscher“, Hamburger Bildungsserver, o.D.

(3) „The Big Climb“, Kilimanjaro Climate & Glaciers, 27.10.2021