Besonders wichtig in Afrika: Informationen über Corona in Regionalsprachen

Seit dem Ausbruch des Corona-Virus wird immer wieder betont: Prävention ist wichtig. Sie schützt Menschen vor Krankheit und Gesundheitssysteme vor der Überlastung. Doch die wichtigen Informationen erreichen nicht jeden. Eine Initiative möchte diese Informationen nun auch in Regionalsprachen verfügbar machen. Besonders in Afrika ist dies wichtig, da auf dem Kontinent über 2.000 Sprachen gesprochen werden.

Weitersagen

Symbolbild: Informationen durch Videos verbreiten

Besonders wichtig in Afrika: Informationen über Corona in Regionalsprachen

Die Verbreitung von Informationen zum Coronavirus und entsprechender Prävention ist eine Herausforderung für Gesundheitsinstitute wie die WHO. Gerade Sprecherinnen und Sprecher von Regionalsprachen laufen Gefahr, wichtige Informationen während der anhaltenden Pandemie nicht zu erhalten.

Diesem Problem hat sich die Initiative virALLanguages angenommen. Die Linguistin und Linguisten Mandana Seyfeddinipur, Pierpaolo Di Carlo und Jeff Good initiierten das Projekt. Dafür arbeiten sie mit lokalen Gemeindeleiterinnen und –leitern zusammen und teilen wichtige Informationen zum Coronavirus über YouTube und Facebook mithilfe von kurzen Videos oder Audiodateien. Diese Zusammenarbeit ist zwischen einem Projekt der State University in Buffalo, USA, und dem Sprachendepartment der SOAS Universität in London entstanden.

Bisher fand das Programm mit sechs verschiedenen Sprachen Kameruns statt und hat sich als erfolgreich erwiesen. Kamerun als Anhaltspunkt ist exemplarisch, da in dem zentralafrikanischen Land insgesamt über 230 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Der Fokus von virALLanguages liegt dabei vorrangig auf Regional- oder Lokalsprachen, die teilweise kein eigenes Schriftsystem haben oder auf Sprachen, die nicht für die offizielle Verbreitung von relevanten Informationen genutzt werden. Das Projekt kann somit auch für andere afrikanische Länder zu einem wichtigen Werkzeug werden. Denn insgesamt werden auf dem afrikanischen Kontinent mehr als 2.000 verschiedene Sprachen gesprochen.

Wichtig für das Projekt ist auch, dass Informationen über einen vertrauensvollen Partner verbreitet werden. Das bedeutet, dass lokal angesehene Kontakte wie etwa Ärztinnen und Ärzte zur Vermittlung genutzt werden. Falls relevantere Kanäle als YouTube oder Facebook vorhanden sind, sollen auch diese genutzt werden. Das können beispielsweise Apps oder Radioprogramme sein. Ziel ist es, mit vielen freiwilligen Unterstützerinnen und Unterstützern so viele Sprachen wie möglich abzudecken.

Dieser Artikel ist eine übersetzte Zusammenfassung des Artikels und Interviews „Promoting coronavirus education through indigenous languages“ von Subhashish Panigrahi und virALLanguages. Dieser Artikel wurde am 11.05.2020 auf GlobalVoices veröffentlicht.

Website der Initiative: https://virallanguages.org/