Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA startet Schulaktion 2016 zu den Themen Frieden und Flucht

Berlin, 1. Februar 2016. Mit einem umfangreichen Bildungsangebot rund um die Themen Frieden und Flucht startet GEMEINSAM FÜR AFRIKA heute die Schulaktion 2016.

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Banner Schulaktion Frieden - Jedes Leben zählt

Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA startet Schulaktion 2016 zu den Themen Frieden und Flucht

Unter dem Motto „Frieden – Jedes Leben zählt“ ruft das Bündnis von über 20 renommierten Hilfsorganisationen Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland dazu auf, sich mit Fragen von Krieg und Frieden auseinanderzusetzen. Einen Schwerpunkt legt das Lehr- und Lernangebot auf die Situation von Geflüchteten, da immer mehr Menschen vor gewaltsamen Konflikten flüchten. Ziel ist es, dass Schüler_innen für die Situation und die Rechte von Geflüchteten sensibilisiert werden. Das Unterrichtsangebot ist kostenfrei unter www.gemeinsam-fuer-afrika.de zu bestellen. Mit eigenen Projekten und Aktionen zum Thema können Schulklassen bis zum 31. Juli 2016 am bundesweiten Wettbewerb der Schulaktion teilnehmen und einen Musik-Workshop an der eigenen Schule gewinnen.

Angesichts der Vielzahl gegenwärtiger Krisen und humanitärer Brandherde weltweit sind die Themen Frieden und Flucht von besonderer Aktualität und bieten viele Ansatzpunkte für den Unterricht. Auch wenn wir in Deutschland seit 70 Jahren in Frieden leben, so zeigt uns ein Blick in die Nachrichten, dass Krieg und Gewalt weltweit das Leben von Menschen zerstören. Viele Kinder und Jugendliche bei uns sind selbst vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflohen. Ziel der Schulaktion von Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA ist es, dass Schüler_innen sich mit den Fragen von Krieg und Frieden auseinandersetzen und erkennen, dass Konflikte nie alternativlos sind und dass sie auch ohne Gewalt gelöst werden können. Das gilt sowohl für politische Konflikte als auch für Auseinandersetzungen auf dem Schulhof oder in der Nachbarschaft. Einen Fokus legen die Lehr- und Lernangebote auf die Situation von Menschen auf der Flucht und ihre Rechte. Schüler_innen werden motiviert, sich selbst für den Frieden und ein friedliches Miteinander einzusetzen.

Das Bildungsangebot, das ab heute kostenfrei bestellt werden kann, umfasst Unterrichts- und Aktionsmaterialien für die Grundschule und die Sekundarstufe I und II, den Verleih eines „Afrika-Koffers“, sowie die Vermittlung von Referent_innen mit Afrika-Expertise. Außerdem lädt Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA Schülergruppen ein, eigene Aktionen und Projekte zum Thema Frieden bis zum 31. Juli 2016 als Beiträge zum aktuellen Aktionswettbewerb „Frieden – Jedes Leben zählt“ einzureichen. Ob mit einem Denkmal für den Frieden, einem Theaterstück oder einer Solidaritätsveranstaltung für Geflüchtete in der eigenen Stadt – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, aktiv zu werden! Als Hauptpreis winkt ein Musik-Workshop an der eigenen Schule. Weitere Informationen und Bestellung unter www.gemeinsam-fuer-afrika.de/schulkampagne.

Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA ist die Schulaktion der Kampagne GEMEINSAM FÜR AFRIKA, ein Zusammenschluss von über 20 renommierten Hilfsorganisationen in Deutschland. Die Schulaktion fördert eine lebhafte und differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema „Afrika“ an Schulen. Jedes Jahr werden Schülerinnen und Schüler in Deutschland dazu aufgerufen, sich mit einem Themenschwerpunkt zur Situation in Afrika zu befassen, eigene Aktionen zu starten und am Wettbewerb teilzunehmen.

Mehr Informationen zur Schulaktion finden Sie unter www.gemeinsam-fuer-afrika.de/schulkampagne.

Pressefotos:

www.gemeinsam-fuer-afrika.de/presse/pressefotos

Pressekontakt:

Schulen – GEMEINSAM FÜR AFRIKA, Sonja Wyrsch, Tel. 030/2977 2427

E-Mail: schulen@gemeinsam-fuer-afrika.de

Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit für südsudanesische Flüchtlinge

Unsere Mitgliedsorganisation, die UNO-Flüchtlingshilfe setzt sich im Flüchtlingscamp Kakuma im Norden Kenias für südsudanesische Flüchtlinge ein.

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Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit für südsudanesische Flüchtlinge

Noch immer hungert jeder achte Mensch weltweit. Dabei ist das Recht auf Nahrung ein fundamentales Menschenrecht. Trotz der festen Verankerung in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, im Sozialpakt oder auch in der afrikanischen Menschenrechtscharta klaffen vielerorts Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Die UNO-Flüchtlingshilfe, Mitgliedsorganisation von GEMEINSAM FÜR AFRIKA, setzt sich u.a. für die Umsetzung dieses grundlegendes Rechts ein – insbesondere für diejenigen Menschen, die aufgrund von Flucht und Vertreibung ohnehin schon geschwächt sind.

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Rolle Chinas in Afrika

05.06.2016: China investiert seit Jahren Milliarden von US-Dollarn in den afrikanischen Kontinent. Die kritischen Stimmen werden jedoch immer lauter.

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Rolle Chinas in Afrika

Seit Jahren investiert China Milliarden von Dollar in Afrika. Die größten Summen fließen in riesige Infrastrukturprojekte. Der erste Teil einer Bahnstrecke, die verschiedene Länder Ostafrikas verbinden soll, steht kurz vor der Fertigstellung und vergangenen Woche wurde bekannt, das China den Bau eines Kernkraftwerks im Sudan plant.

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Anlässlich der Hungernot in Afrika demonstriert GEMEINSAM FÜR AFRIKA vor dem Brandenburger Tor in Berlin ©Jonas Walter / GfA

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Dorf in der DR Kongo spendet für Flüchtlingsarbeit in Deutschland

02.06.2016: Eine Gemeinde in der Demokratischen Republik Kongo hat Spenden für Flüchtlinge in Deutschland gesammelt.

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Dorf in der DR Kongo spendet für Flüchtlingsarbeit in Deutschland

Eine Kirchengemeinde in Goma in der Demokratischen Republik Kongo hat Geld für Flüchtlinge gesammelt. An sich nichts außergewöhnliches, vor allem nicht in der DR Kongo, wo zurzeit rund 1,8 Millionen Menschen als binnenvertrieben gelten. Doch das Geld soll nicht Menschen in ihrem eigenen Land zu Gute kommen, sondern fließt nach Deutschland, um hier die Flüchtlingsarbeit zu unterstützen.

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Kenia plant Schließung von Flüchtlingscamps

01.06.2016: Die kenianische Regierung plant die Schließung der Flüchtlingscamps Dadaab und Kakuma. Über 500.000 Flüchtlinge wären von der Entscheidung betroffen.

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Kenia plant Schließung von Flüchtlingscamps

340.000 Menschen finden im weltweit größten Flüchtlingscamp Dadaab im Osten Kenias Schutz. Das Lager existiert seit rund 25 Jahren. Jetzt plant die kenianische Regierung Dadaab bis November dieses Jahres zu schließen. Auch dem Flüchtlingscamp Kakuma, das ein Team von GEMEINSAM FÜR AFRIKA im vergangenen Jahr besuchte, droht die Schließung. Für über 500.000 Menschen, die in diesen Camps Zuflucht gefunden haben, würde das eine ungewisse Zukunft bedeuten und viele sähen sich gezwungen, in ihre vom Krieg zerstörten Heimatländer zurückkehren zu müssen. Vor allem Menschen aus Somalia, Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo finden in den kenianischen Flüchtlingslagern Schutz.

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Übergabe unserer Petition #JedesLebenzählt

13.10.2015: Pünktlich zum EU-Gipfel haben wir heute über 5.000 Unterschriften für ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik an die Bundesregierung übergeben.

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Übergabe unserer Petition #JedesLebenzählt

Pünktlich zum EU-Gipfel hat GEMEINSAM FÜR AFRIKA am 13. Oktober 2015 die Petition #JedesLebenzählt im Bundeskanzleramt eingereicht. Ein zentrales Thema des Gipfels, der am 15. und 16. Oktober 2015 in Brüssel tagte, war die europäische Migrationspolitik.

Über 5000 Menschen haben unsere Petition unterzeichnet und sich damit für ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik eingesetzt.

Die Petitionsteilnehmer fordern zusammen mit GEMEINSAM FÜR AFRIKA Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, sich auf Bundes- und EU-Ebene energisch dafür einzusetzen, dass die Ursachen von Flucht ernst genommen werden. Es müssen Maßnahmen ergriffen und ausreichend finanziert werden, die den humanitären Werten und dem Geist Europas entsprechen. Weiterlesen

Dak’Art – Afrikas größte Kunstbiennale

30.05.2016: Die Dak'Art ist Afrikas größte Kunstaustellung. Jährlich werden in Senegals Hauptstadt Dakar einen Monat lang die Kunst von jungen Künstlern gezeigt.

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Dak’Art – Afrikas größte Kunstbiennale

Dak’Art Biennale in Dakaar zeigt zeitgenössische, afrikanische Kunst

Das Dak’Art Kunstfestival in Senegals Hauptstadt Dakaar ist die größte Kunstausstellung zeitgenössischer, afrikanischer Kunst auf unserem Nachbarkontinent. Sie zieht tausende von Kunstliebhabern und Kunstschaffenden aus aller Welt an. Noch bis zum 2. Juni werden dort die Kunstwerke junger, aufstrebender Künstler gezeigt, die beweisen, warum die afrikanische Kunst auf dem internationalen Kunstmarkt zurzeit so gefragt ist.

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Frieden – Jedes Leben zählt

Schulaktion „Frieden – Jedes Leben zählt“

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Frieden – Jedes Leben zählt

Schulaktion „Frieden – Jedes Leben zählt“

Friedensaktivisten des Monats: Dialogquartett Tunesien

28.05.2016: Das Nationale Dialogquartett hat sich unermüdlich für den Friedensprozess in Tunesien eingesetzt und wurde dafür im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

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Friedensaktivisten des Monats: Dialogquartett Tunesien

Der so genannte „Arabische Frühling“ der die Aufstände und Revolutionen in Ländern wie Tunesien, Libyen oder Ägypten in den Jahren 2010 und 2011 beschreibt, hatte seinen Anfang in Tunesien. Anders als in anderen Ländern hat es Tunesien geschafft, den Übergang zur Demokratie zu meistern und eine moderne Verfassung zu verankern. Zu diesem relativ friedlichen Übergang hat das sogenannte Nationale Dialogquartett großes beigetragen und wurde dafür 2015 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Das Quartett setzte sich zusammen aus Wided Bouchamaoui vom Arbeitgeberverband UTICA, Houcine Abassi vom Gewerkschaftsbund UGTT sowie Abdessattar Ben Moussa und Mohamed Fadhel Mahmoud.

Einsatz für Dialog und Frieden

Die vier Mitglieder des Nationalen Dialogquartett wurden von dem Nobelpreiskomitee für ihren Verdienst um ein pluralistisches Tunesien ausgezeichnet. Nach dem Sturz von Tunesiens langjährigem Machthaber Zine el-Abidine Ben Ali stand die politische Ordnung in dem nordafrikanischen Land auf der Kippe. Der Einsatz von zivilgesellschaftlichen Akteuren, wie dem Nationalen Dialogquartett hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Frieden in dem Land gewährleistet werden können. Ihre Arbeit wurde im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, und war der erste Nobelpreis, der bisher an das nordafrikanische Land ging.

Nach der Revolution galt das Land als tief gespalten, die Arbeitslosigkeit und Inflation schossen in die Höhe und immer wieder kam es zu Menschenrechtsverletzungen. In genau diesem Klima schlossen sich die Allgemeine Tunesische Arbeiter-Union (UGTT), der Tunesische Industrie-, Handels- und Handwerksverbdand (UTICA), die Tunesische Liga für Menschenrechte (LTDH) und der Tunesische Anwaltsverband zusammen, um den Dialog zu fördern und einen friedlichen Übergang zur Demokratie zu erreichen. Die vier Organisationen repräsentieren verschiedenste Sektoren der Gesellschaft.

Seit Sommer 2013 trafen sich die unterschiedlichen Akteure und kamen an einem Tisch zusammen. Über Monate vermittelte das Nationale Dialogquartett zwischen Regierung und Opposition. Durch den Einsatz der Gruppe gelang es vor allem die vorher zerstrittenen, unterschiedlichen linken Gruppen zusammenzuführen und eine neue demokratische Allianz zu schließen, die als Gegengewicht zu islamistischen Gruppen gilt.

Wichtiges Zeichen

Die Vereinten Nationen werteten die Vergabe des Friedensnobelpreises an das Dialogquartett als wichtiges Signal. „Wir brauchen die Zivilgesellschaft, um den Friedensprozess voranzutreiben“, so ein Sprecher in Genf und bezeichnete die Arbeit des Quartetts als ein „brillantes Beispiel“. Des Weiteren zeige der Erfolg des Quartetts, was für einen wichtigen Platz Nichtregierungsorganisationen und die Zivilgesellschaft im politischen Leben Tunesiens spielten, so der tunesische Historiker Habib Kazdaghli. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte die Wahl des Nobelpreiskomitees: Die Preisvergabe sei eine exzellente Entscheidung und sie habe großen Respekt vor der Leistung der Preisträger. Houcine Abassi vom Gewerkschaftsbund UGTT wurde im vergangenen Jahr außerdem von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Deutschen Afrika-Preis für seinen Einsatz im Friedensprozess Tunesiens ausgezeichnet.

Weitere Informationen zu dem Nationalen Dialogquartett.

Foto: Besuch des Quartetts der Tunesischen Friedensnobelpreisträger in Wien, Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, CC BY 2.0

Erster Humanitärer Weltgipfel in Istanbul

21.05.2016: Am 23. und 24. Mai 2016 findet in Istanbul der erste Humanitäre Weltgipfel statt. Über 70 Staats- und Regierungschefs und Vertreter der Zivilgesellschaft wollen dort die Weichen für ein zukunftsfähiges System der Humanitären Hilfe stellen.

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Erster Humanitärer Weltgipfel in Istanbul

Zum ersten Mal findet am 23. und 24. Mai 2016 in Istanbul der sogenannte Humanitäre Weltgipfel statt. Regierungschefs aus über 70 Staaten und Vertreter von internationalen Organisationen kommen dort zusammen, um die Weichen für ein zukunftsfähiges humanitäres System zu stellen. Eines der Ziele ist es, die Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe besser miteinander zu verzahnen. Die Zunahme humanitärer Krisen soll in Zukunft verhindert und Katastrophen effizienter bewältigt werden.

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Spirits of Nairobi

02.05.2016: Das Projekt Spirits of Nairobi“ erzählt - ähnlich wie das Projekt Humans of New York - die Geschichten von Menschen aus Kenias Haupstadt.

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Spirits of Nairobi

Rund 17 Millionen Menschen verfolgen täglich die Posts und Geschichten, die der Fotograf Brandon Stanton täglich auf seiner mittlerweile weltberühmten Facebookseite „Humans of New York“ veröffentlicht. Alls fing damit an, dass er die Geschichten der „normalen“ Menschen in New York erzählt, und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt nahmen an ihnen Teil. Mittlerweile ist er mit den Vereinten Nationen auch in Kriegs- und Krisengebiete wie in den Irak, nach Syrien oder in den Südsudan gereist, um auf die Schicksale und Geschichten der Menschen aufmerksam zu machen, die viel zu oft nicht gehört werden. Auf der ganzen Welt sind seitdem ähnliche Projekte aus dem Boden geschossen. So auch in Afrika, wo ähnliche Initiativen wie „Spirits of Nairobi“ auf die Geschichten der Menschen aufmerksam machen und ihnen Gehör verschafft.

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Wie wird in den Ländern Afrikas Hochzeit gefeiert

29.04.2016: Mit der Frühlingszeit beginnt auch die Hochzeitssaison. In Deutschland feiern viele Menschen diesen besonderen Tag auf ihre eigene Art und Weise, oft jedoch gehören weiße Kleider, Blumen und das Beisammensein mit der Familie fest dazu.

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Wie wird in den Ländern Afrikas Hochzeit gefeiert

Wir haben zusammengestellt, wie die Hochzeitstraditionen in einigen Kulturen auf dem afrikanischen Kontinent aussehen.

1. Ndebele

Eine Hochzeit bei den Ndebele in Südafrika wird in drei Etappen gefeiert und kann sich somit über mehrere Jahre erstrecken. Als erstes wird der Brautpreis, der sogenannte „Iobola“, verhandelt. Anschließend zieht sich die Frau für zwei Wochen zurück und lernt von einer bereits verheirateten Frau die Aufgaben einer Ehefrau. Nach dieser Zeit beginnt die dritte Phase der Hochzeit: Die Braut schmückt sich mit Perlenringen und Reifen, die sie um den Hals, Beine und Taille trägt. Die Anzahl der Ringe lassen auf den sozialen Stand einer Familie schließen. Umso mehr Ringe die Braut trägt, umso wohlhabender ist der Bräutigam.
Am Tag der Hochzeitszeremonie trägt die Braut eine Decke, die sie den Rest ihres Lebens an wichtigen Anlässen immer wieder umlegen wird. Die dritte Phase der Hochzeit gilt bei den Ndebele erst dann als beendet, wenn die Frau ihr erstes Kind gebärt hat.

2. Igbo

In der Kultur der Igbo, die im Süden Nigerias lebt, spielt die Familie eine wichtige Rolle in der Planung und Durchführung der Hochzeit. Die Familie der Braut stellt traditioneller Weise eine Liste mit Gegenständen zusammen, die der Bräutigam zur Hochzeit mitbringen muss. Auf dieser Liste steht oft beispielsweise Wein, Reis, Yam, Schmuck oder auch Tiere. Die Gegenstände können sich von Dorf zu Dorf oder je nach Region leicht unterscheiden. Im Gegenzug ist es die Aufgabe der Brautfamilie, wichtige Gegenstände zu kaufen, die das frischgetraute Paar für ihr gemeinsames Leben brauchen könnten.

3. Buganda

Die Hochzeitsrituale in der Kultur der Buganda in Uganda sind sehr vielfältig. Ein besonderer Brauch ist zum Beispiel, dass die Braut und der Bräutigam jeweils durch eine Person vertreten werden, die für sie spricht und die von den jeweiligen Familien ausgesucht wurde. Diese Vertreter leiten dann durch weitere Rituale, bevor die Ehegelübde ausgetauscht werden.

4. Yoruba

In der Kultur der Yoruba, die vor allem in Benin und im südwestlichen Nigeria zu finden ist, ist das sogenannte „Schmecken der vier Elemente“ ein wichtiger Brauch. Nachdem die Braut und der Bräutigam ihre Ehegelübde abgegeben haben, probieren sie verschiedenes Essen mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen aus, die die verschiedenen Momente und Emotionen in einer Ehe repräsentieren sollen. Zuerst muss man etwas Saures essen, normalerweise eine Zitrone, die die Enttäuschungen, die man im Leben hinnehmen muss, wiederspiegeln soll. Als nächstes muss das Brautpaar einen Schluck Essig zu sich nehmen, der die Bitterkeit, die man in schwierigen Zeiten überkommen muss, symbolisiert. Cayenne Pfeffer repräsentiert Schärfe, die für die Leidenschaft steht, die für eine Beziehung wichtig ist. Als allerletztes nimmt das frisch vermählte Paar einen Löffel Honig zu sich, der das Glück repräsentiert.

Quelle: ONE

Foto: South Africa traditional wedding, von Azekhoria benjamin, CC BY-SA 4.0

Vertrieben im eigenen Land: Zahl der Binnenvertriebenen steigt auf Rekordhoch

11.05.2016: Weltweit sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht - viele von ihnen im eigenen Land. Die Zahl der Binnenvertriebenen ist auf ein Rekordhoch gestiegen.

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Vertrieben im eigenen Land: Zahl der Binnenvertriebenen steigt auf Rekordhoch

Gewaltsame Konflikte, Krieg und Naturkatastrophen zwingen jährlich tausende Menschen ihre Heimat zu verlassen – zurzeit sind rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht.  Die meisten von ihnen übertreten keine internationalen Grenzen, sondern fliehen im eigenen Land. In diesem Fall gelten sie laut internationalem Recht als Binnenvertriebene. Wie ein neuer Bericht des Beobachtungszentrums für Binnenvertriebene (IDMC) dokumentiert, erreichte die Zahl der Binnenvertriebene im Jahr 2015 ein Rekordhoch: 40,8 Millionen gelten demnach als Binnenvetriebene. 2015 war das sechste Jahr in Folge, in dem dieser traurige Rekord gebrochen wurde.

Vertrieben im eigenen Land

Allein im Jahr 2015 mussten weltweit rund 8,6 Millionen Menschen auf Grund eines Konflikts innerhalb des eigenen Landes fliehen. Das sind durchschnittlich knapp 24.000 Menschen am Tag.

Besonders schwer betroffen ist der Nahe und Mittlere Osten, aber auch in afrikanischen Staaten, wie dem Südsudan, der Zentralafrikanische Republik (ZAR) und der Demokratischen Republik Kongo sind die Zahlen der im eigenen Land Vertriebenen sehr hoch. Im Südsudan sind es rund 1,7 Millionen Menschen, in der ZAR 369,000 Menschen und in der DR Kongo beläuft sich die Zahl auf rund 1,5 Millionen Menschen.

Die meisten dieser Menschen fliehen vor gewaltsamen Konflikten und Krieg. Jede Minute stirbt ein Mensch auf der Welt durch bewaffnete Konflikte. Angesichts dieser dramatischen Situation und der Vielzahl der Kriege rückt das Thema Frieden und Friedensschaffung immer mehr in das Zentrum der öffentlichen Diskussion. Daher hat sich GEMEINSAM FÜR AFRIKA in diesem Jahr den Themen Frieden, Flucht und Krieg angenommen.

Straßenaktion #JedesLebenzählt

Bei der diesjährigen Straßenaktion möchte GEMEINSAM FÜR AFRIKA auf Krieg und gewaltsame Konflikte als Fluchtursache aufmerksam machen und Verständnis für Flüchtlinge schaffen. Mit einer aufmerksamkeitsstarken Aktion am 25. Mai – dem internationalen Afrikatag – gehen wir in Berlin, Dresden und Köln auf die Straße, um ein Zeichen für Solidarität und Frieden zu setzen.

Auf diesen Plätzen finden Sie uns am 25. Mai von 12 bis 14 Uhr:

Berlin: Platz des 18. März

Dresden: Neumarkt

Köln: Bahnhofsvorplatz

Sie sind herzlich eingeladen, bei einer unserer Aktionen dabei zu sein!

Foto: GEMEINSAM FÜR AFRIKA / Trappe

Hilfsgüter für Betroffene in den Nuba-Bergen

19.04.2016: Seit Jahren werden die Nuba-Berge, die völkerrechtlich zum Sudan gehören, vom Sudan und Südsudan hart umkämpft. Diese Kämpfe sind seit dem Osterwochenende erneut aufgeflammt. Unsere Mitgliedsorganisation Aktion Canchanabury unterstützt ein Krankenhaus in der Region.

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Hilfsgüter für Betroffene in den Nuba-Bergen

Hilfsgüter der Aktion Canchanabury erreichen Hospital in den Nuba-Bergen

Seit Ostersonntag wird in den Nuba-Bergen im Sudan wieder heftig gekämpft. Trotzdem ist es unserer Mitgliedsorganisation Aktion Canchanabury jetzt gelungen, zwei Container mit medizinischen Hilfsgütern zum Mother-of-Mercy-Hospital in Gidel durchzubringen.

Trotz der anhaltenden Kämpfe und Bombardierungen der letzten Woche sind die Container im Mother-of-Mercy-Hospital angekommen.

Der sich vor Ort befindende Arzt Dr. Tom und sein Team sind dankbar und glücklich, jetzt wieder ausreichend Material für die Versorgung der Verwundeten und anderen Kranken zu haben. Die Container enthielten dringend benötigtes Verbandsmaterial, OP-Produkte und chirurgische Instrumente sowie Decken, orthopädische Hilfsmittel und Ersatzteile. Das „Mother of Mercy Hospital“ in Gidel ist das einzige Krankenhaus der Region und für die Versorgung von fast 750.000 Menschen in dieser entlegenen Gegend zuständig, die man auch „The Middle of Nowhere“ (Die Mitte von Nirgendwo) nennt.

Die Nuba Mountains, die zwar völkerrechtlich zum Sudan gehören, aber vom Südsudan kontrolliert werden, sind nach der Unabhängigkeit des Südsudan im Jahr 2011 zum Konfliktgebiet geworden. Mit Bombardierung durch die Armee des Nordens wird systematisch versucht, die Bevölkerung aus den Nuba-Bergen zu vertreiben. Dagegen wehrt sich die Bevölkerung bisher erfolgreich.

Besonderen Dank schuldet die Aktion auch den beiden mutigen LKW-Fahrern, die trotz der sehr gefährlichen Situation die Tour nach Gidel gewagt haben! Ein großes Problem für den Transport stellt auch immer das enge Zeitfenster bis zur nächsten Regenzeit dar. Die Pisten und Wege sind dann für Wochen und Monate für schwere LKWs unpassierbar.

Foto: Aktion Canchanabury

Flüchtlingstragödie im Mittelmeer

18.04.2016: Bis zu 400 Menschen sind im Mittelmeer ertrunken, als vier Flüchtlingsboote, die von Ägypten aus auf dem Weg nach Italien waren, kenterten.

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Flüchtlingstragödie im Mittelmeer

In den vergangenen Monaten stand das Mittelmeer als Flüchtlingsroute immer weniger im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion, denn viele Flüchtlinge wählten die Balkan-Route, um nach Westeuropa zu gelangen. Mit der Schließung dieser Route sehen sich viele Menschen erneut gezwungen, den gefährlichen Weg über das Mittelmeer anzutreten. Nichtregierungsorganisationen und Experten warnen seit Wochen, dass die Schließung der Balkan-Route Tragödien im Mittelmeer nach sich ziehen würde. Genau das ist jetzt passiert: im Mittelmeer sollen – auf den Tag genau ein Jahr nach einem der schlimmsten Flüchtlingsunglücke der Geschichte – bis zu 400 Menschen ertrunken sein. Die meisten von ihnen sollen aus Somalia, Äthiopien und Eritrea stammen.

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Weltmalariatag

25.04.2016: Heute ist der Weltmalariatag, der jährlich am 25. April begangen wird und an den Kampf gegen die Malaria-Krankheit erinnert. Jährlich sterben rund 600.000 Menschen an der von Mücken übertragenen Krankheit – das sind täglich rund 1400 Todesfälle.

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Weltmalariatag

Täglich kommt es zu ungefähr 590.000 Neuinfektionen – obwohl die Krankheit vermeid- und heilbar ist. Besonders betroffen sind die Länder Afrikas südlich der Sahara – sie verzeichnen rund 90 Prozent aller Malariatodesfälle und Erkrankungen.

Zahl der Todesopfer halbiert

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der jährlichen Todesopfer halbiert. Nichtsdestotrotz sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch immer rund 3,3 Milliarden Menschen – fast die Hälfte der Weltbevölkerung- von der Krankheit bedroht.

Moskitonetze effektivster Schutz

Einen wirksamen Impfschutz gegen Malaria gibt es bisher noch nicht. Eine der effektivsten Methoden, um Malaria vorzubeugen, sind imprägnierte Moskitonetze. Nichtsdestotrotz leben in den Ländern Afrikas noch immer rund 280 Millionen Menschen ohne Moskitonetze. Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aida, Malaria und Tuberkulose (GFAMT) hat seit seiner Gründung 2002 Wichtiges zur Eindämmung von Malaria beigetragen. So wurden beispielsweise durch ihn ca. 548 Millionen Moskitonetze verteilt und damit viele Leben gerettet. Zwischen 2002 und 2016 haben rund 56 Geberländer etwa 42 Milliarden Dollar für den Fonds zur Verfügung gestellt.

Deutschland tut nicht genug im Kampf gegen Malaria

Die Nichtregierungsorganisation Oxfam wirft der deutschen Regierung vor, nicht genug im Kampf gegen Malaria, Tuberkulose und Aids zu tun. Der deutsche Beitrag zum GFAMT entspreche in keinster Weise der deutschen Wirtschafts- und Finanzkraft.

Die Bundesregierung verfehle seit Jahren das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), empfohlene Ziel, 0,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitsbereich zur Verfügung zu stellen. 2013 lag der Wert mit 0,028 Prozent nicht einmal bei einem Drittel davon. Der deutsche Beitrag zum Globalen Fonds stagniert seit 2008 und bleibt weit hinter Deutschlands Leistungsfähigkeit zurück. Auch deswegen steht für die Bekämpfung der Malaria bedenklich wenig Geld zur Verfügung: Von den 8,7 Milliarden US-Dollar pro Jahr, die nach WHO-Berechnungen weltweit nötig wären, um die Zahl der Neuerkrankungen und Malariatoten bis 2030 um 90 Prozent zu reduzieren, sind aktuell nur 2,7 Milliarden US-Dollar gesichert.

Oxfam-Gesundheitsexpertin Barbara Kühlen kommentiert: „Malaria-Prävention ist eine Erfolgsgeschichte. Durch die Unterfinanzierung des Globalen Fonds setzt die Bundesregierung allerdings die Fortschritte der Vergangenheit leichtfertig aufs Spiel. Im Kampf gegen Malaria muss die Bundesregierung jetzt endlich Initiative zeigen und sich finanziell deutlich stärker einbringen. Eine geeignete Finanzierungsmöglichkeit ist die geplante Finanztransaktionssteuer, die allein in Deutschland über 11 Milliarden Euro einbringen kann.“

Weitere Informationen zu Malaria und der Bekämpfung 

Foto: Malaria-endemic countries eastern hemisphere, Centers for Disease Control and Prevention, Public Domain

Wahljahr in Afrika – Update

27.04.2016: Das Jahr 2016 ist ein wichtiges für viele Länder Afrikas. In über einem Dutzend Staaten wurde bereits oder wird in den kommenden Monaten gewählt. Internationalen Beobachtern zufolge sind die Ergebnisse dieser Wahlen wichtige Wegweiser für die Stabilität und Demokratie in vielen dieser Länder.

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Wahljahr in Afrika – Update

Wir haben einen Überblick der bisher erfolgten und noch ausstehenden Wahlen zusammengestellt.

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Erster Solarbus Afrikas vorgestellt

29.02.2016: Vor einigen Wochen brachte die Firma Kiir den ersten solarbetriebenen Bus Afrikas auf den Markt. Er wird komplett durch Sonnenenergie betrieben und soll die Mobilität vieler Menschen verbessern.

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Erster Solarbus Afrikas vorgestellt

Eingeschränkte Stromversorgung und oftmals nicht ausreichende Transportmöglichkeiten sind in vielen Ländern Afrikas noch immer große Herausforderungen. Beides möchte die Firma Kiira Motors Corporation (KMC) angehen und bewältigen: Vor einigen Wochen brachten sie den ersten Solarbus Afrikas auf den Markt – der die Mobiliät der Menschen verbessern soll und komplett mit Sonnenenergie betrieben wird.

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Update: El Niño in Afrika

14.04.2016: Weltweit sind zurzeit rund 60 Millionen Menschen durch die Folgen von El Niño von Nahrungsmittel- und Wasserknappheit bedroht. Wetterexperten zufolge soll das Wetterphänomen in den kommenden Wochen abklingen. Die Folgen, wie Hunger durch massive Ernteausfälle, Dürre und daraus resultierende Nahrungsmittelknappheit, werden aber noch monatelang zu spüren sein.

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Update: El Niño in Afrika

Bundesregierung stellt zusätzliche Hilfen zur Verfügung

Äthiopien und der Südsudan sind von der derzeitigen, durch das Wetterphänomen El Niño ausgelösten Dürre besonders schwer betroffen. Angesichts der noch immer extrem angespannten Lage stellte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zusätzlich rund 20 Millionen Euro für die Nothilfe in diesen Ländern bereit. Damit erhöht sich die deutsche Unterstützung auf knapp 90 Millionen Euro. Auch die Europäische Union sagte vergangene Woche weitere 122,5 Millionen Euro zur Bewältigung der Krise zu.

Auch im südlichen Afrika leiden die Menschen nach wie vor an den Folgen von El Niño. Besonders Sambia, Malawi, Simbabwe, Madagaskar, Botswana und Südafrika sind schwer getroffen. In Südafrika, das normalerweise Getreide und Mais an viele dieser Länder liefert, wird voraussichtlich 30 bis 40 Prozent der Getreideernte ausfallen. Dadurch reduzieren sich die Exporte und die Nahrungsmittelunsicherheit in den Nachbarländern wird weiter zugespitzt. Aufgrund der anhaltenden Dürre rief Malawis Präsident Arthur Peter Mutharika gestern den nationalen Katastrophenfall aus und bat die internationale Gebergemeinschaft um finanziellen Unterstützung. 23 von 28 Regionen in dem südafrikanischen Land sind schwer betroffen, rund drei Millionen Menschen erhalten Unterstützung vom Welternährungsprogramm (WFP). „Die Lage ist ziemlich düster, und wir glauben, dass das Schlimmste noch kommt.“, so David Orr, WFP-Sprecher für das südliche Afrika. Es werde eine lange Zeit dauern, bis die Lage sich bessern werde, so Orr weiter.

Mitgliedsorganisation Menschen für Menschen verlängert Nothilfe in Äthiopien

Viele unserer Mitgliedsorganisationen sind in den betroffenen Gebieten vor Ort und leisten überlebenswichtige Nothilfe. Die Stiftung Menschen für Menschen hat ihre Unterstützung aufgrund der weiter anhaltenden Dürre verlängert und ausgebaut. 2.500 Menschen werden weiterhin mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln versorgt.

Rund 1,2 Millionen Euro muss die Organisation für die Verlängerung des Nothilfeprogramms aufwenden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die von Menschen für Menschen geleistete Nahrungsmittelhilfe auf rund 2,7 Millionen Euro – zusätzlich zur langfristigen Arbeit in den derzeit elf Projektregionen.

Als eine der ersten Hilfsorganisationen hat Menschen für Menschen auf die drohende Hungerkatastrophe in Äthiopien reagiert. Bereits seit November 2015 leistet die Organisation Nahrungsmittelhilfe

450.000 Kinder von Unterernährung betroffen

Die Zahl der Menschen, die in Äthiopien aufgrund der verheerenden Dürre auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind, wurde seit dem ersten Hilfeansuchen der Regierung im August des vergangenen Jahres immer wieder nach oben korrigiert.

Nach offiziellen Angaben der Vereinten Nationen sind aktuell 10,2 Millionen Menschen aufgrund der anhaltenden Dürre auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Das Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen (UNOCHA) rechnet jedoch damit, dass die Zahl der Bedürftigen weiter steigen wird. Denn schon jetzt seien 2,2 Millionen Kinder und Mütter von Mangelernährung betroffen und 450.000 Kinder benötigen Nahrungsergänzungsmittel. Weit mehr, als noch Anfang des Jahres angenommen. 219 von rund achthundert Distrikten in Äthiopien meldeten vergangene Woche praktisch einen Totalausfall der Ernten und den humanitären Notstand.

Weitere Informationen zu den Auswirkungen von El Niño.

Foto: Stiftung Menschen für Menschen

Friedensaktivistin des Monats: Wangari Maathai

13.04.2016: Wangari Maathai war die erste afrikanische Frau, die für ihren Einsatz für den Frieden und die Wiederaufforstung einen Friedensnobelpreis erhielt.

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Friedensaktivistin des Monats: Wangari Maathai

Sie hat dadurch Großes zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung und des Friedensprozesses beigetragen. Mit ihrer Initiative pflanzte sie insgesamt 40 Millionen Bäume. Für Maathai war Frieden und Demokratie unumgänglich mit einer intakten Natur verbunden.

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Drohnen und die Gesundheitsversorgung afrikanischer Länder

11.04.2016: Drohnen sollen in Malawi und Ruanda für die Verbesserung der medizinischen Versorgung genutzt werden. Sie können beispielsweise HIV-Tests oder Medikamente in abgelegene Regionen liefern.

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Drohnen und die Gesundheitsversorgung afrikanischer Länder

Drohnen werden immer mehr Teil unseres Alltags, immer öfters schwirren sie über unseren Köpfen. Die Meinungen zu Drohnen und ihrem Nutzen gehen auseinander, da sie auch verbreitet in der Kriegsführung eingesetzt werden. Aber sie können auch sehr hilfreich sein. Afrikanische Länder wie Ruanda und Malawi wollen Drohnen jetzt einsetzen, um die Gesundheitsversorgung in abgelegenen Regionen zu verbessern.

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Zehn Festivals in Afrika

09.04.2016: Langsam bahnt sich der Frühling an und damit beginnt auch die Zeit der Festivals. Auch in Afrika werden jedes Jahr die unterschiedlichsten Festivals gefeiert – die die Traditionen vieler Kulturen wiederspiegeln und dazu beitragen, ebendiese Vielfalt der Kulturen in einer Zeit der Globalisierung beizubehalten und zu schützen.

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Zehn Festivals in Afrika

Wir stellen zehn Festivals vor, die unbedingt eine Reise wert sind.

1. Lake of Stars, Malawi

Das „Lake of Stars Festival“, das jährlich an den Ufern des Malawisees stattfindet, erscheint regelmäßig in den Listen der besten Festivals weltweit. Das Lake of Stars bietet ein reiches Programm: von Live Musik, über Filmvorführungen oder TED-Talks, bietet es alles, was das Herz begehrt. Ein besonderer Aspekt des Festivals ist, dass keiner der Künstler eine Gage bekommt. In diesem Jahr findet das Lake of Stars zwischen dem 30 September und dem 2 Oktober statt.

2. Kapstadts Jazz Festival, Südafrika

In Südafrikas Hauptstadt versammelt sich einmal im Jahr die Crème de la Crème der internationalen Jazz-Szene bei dem „Capetown International Jazz Festival“. Es ist das weltweit viertgrößte Jazzfestival. Die Veranstaltung lockt Jazzgrößen wie Lizz Wright, Micasa, Erykah Badou oder The Soil an. In diesem Jahr fand das Kapstadt Jazz Festival zwischen am 1. und 2. April statt.

3. HIFA, Simbabwe

Das HIFA (Harare International Festival of the Arts) wird immer wieder mit dem weltbekannten englischen Festival “Glastonbury” verglichen. Seit 1999 findet es jedes Jahr in Simbabwes Hauptstadt Harare gegen Ende April oder Anfang Mai statt. In diesem Jahr findet das Festival über das ganze Jahr verteilt statt, im Jahr 2017 soll es wieder sein ursprüngliches Format eines einwöchigen Festivals annehmen. Das Event lockt seine Besucher mit einem vielfältigen Programm mit Theater, Musik, Kunst und Literatur. Besonders im Bereich Social Media gilt das Festival als Vorreiter: im Jahr 2014 zeigte ein riesiger Bildschirm alle Tweets der Besucher. Außerdem kann man bei dem Festival pro Event zahlen, statt sich ein Ticket für die ganze Woche kaufen zu müssen. Weitere Informationen zu dem HIFA.

4. Bushfire, Swaziland

Das dreitägige Bushfire zieht Festival-Liebhaber aus aller Welt an. Mit einem kinderfreundlichen Programm ist es der ideale Ort für einen Familientrip. Ähnlich wie das HIFA kombiniert das Bushfire sowohl Musik, Kunst, Literatur und Theater. Bemerkenswert ist außerdem, dass alle Erträge des Festivals an die lokalen Gemeinden gespendet werden. Die Besucher können auf dem Festivalgelände campen. In diesem Jahr findet das Bushfire vom 27. bis zum 29. Mai statt.

5. Mawazine, Marokko

Neben Südafrika richtet Marokko die meisten Festivals Afrikas aus. Ein besonders beliebtes ist das Mawazine –Festival, das jährlich bis zu 2,5 Millionen Besucher anlockt. Es treten sowohl internationale Stars wie Christina Aguilera, Avicii, Usher und Wyclef Jean auf, aber auch marokkanische Musikgrößen. In diesem Jahr findet das Mawazine vom 20. und 28. Mai statt.  

6. Africa Burn, Südafrika

Das Africa Burn ist das afrikanische Äquivalent zu dem weltberühmten „Burning Man“ das in der Nähe von Las Vegas stattfindet. Das Africa Burn findet in dem Tankwa Nationalpark statt. Jedes Jahr entsteht dort während dem einwöchigen Festival eine Fantasiewelt aus Kunst, Installationen, brennenden Skulpturen und Musik. Nichts darf auf dem Africa Burn verkauft werden, es gibt keine kommerziellen Stände. Stattdessen basiert alles auf einer „Verschenk-Wirtschaft“ wobei die Menschen Sachen verschenken, ohne etwas als Gegenleistung zu erwarten.  In diesem Jahr findet das Africa Burn zwischen dem 25. April und dem 1. Mai statt.

7. Chale Wote Street Art Festival, Ghana

Das Chale Wote Street Art Festival, findet in Ghanas Hauptstadt Accra statt und zieht Street Art Künstler und Touristen aus aller Welt an. Ziel des Festivals ist es unter anderem, lokale und internationale Künstler durch die Liebe zur Kunst zusammenzubringen. Das Festival ist kostenlos und jeder ist willkommen. Es zeigt Kunst aus den unterschiedlichsten Genres – von Graffiti, zu Installationen und Film. In diesem Jahr findet das Chale Wote vom 15. bis zum 21. August statt.

8. Felabration, Nigeria

Anlässlich des Geburtstags der Musiklegende und dem Erfinder des Afrobeats, Fela Kuti, findet jedes Jahr das sogenannte „Felabration“ Festival zu seinen Ehren in der bekannten Location „The Shrine“ in Lagos statt. Zu Lebzeiten spielte Kuti dort seine legendären Lieder. Zu dem Felabration gehört unter anderem ein Straßenkarnival und Debatten zu Themen wie Armut oder soziale Ungerechtigkeit, die Kuti besonders am Herzen lagen. Auch seine Söhne Femi und Seun Kuti treten regelmäßig bei dem Felabration Festival auf. Weitere Informationen zum Felabration Festival.

9. Sauti za Busara, Tansania

Sauti za Busara, was übersetzt so viel wie „Klänge der Weisheit“ bedeutet, findet jährlich in Tansanias „Stone Town“ auf Sansibar statt. Es wird besonders durch die atemberaubenden Locations charakterisiert. Die Bühnen befinden sich in alten Burgen, Amphitheatern und anderen historischen Gebäuden. Neben der Musik gibt es andere Veranstaltungen wie Modenschauen oder Filmvorführungen. Im Jahr 2016 konnte das Festival aufgrund von mangelnder Finanzierung leider nicht stattfinden. Im nächsten Jahr soll es aber definitiv zwischen dem 9. und dem 12. Februar abgehalten werden. Weitere Informationen zum Sauti za Busara.

10. Vic Falls Carnival

Der sogenannte Vic Falls Karnival findet jährlich vor einer spektakulären Kulisse statt: den Victoria-Wasserfällen. Es findet pünktlich zum Jahreswechsel statt und bietet mit seinen unterschiedlichen Veranstaltungen eine ganz andere Neujahrsparty. Musik gibt es nur abends, damit Besucher tagsüber die Gelegenheit haben die Attraktionen, wie die Wasserfälle, auskosten zu können. Wann das Festival im Jahr 2016 stattfindet steht noch nicht fest. Weitere Informationen zu dem Vic Falls Carnival.

Foto: Panoramic photo of the scene OLM Souissi in June 2014, von Simoberr, CC BY-SA 4.0

Gesundheitsversorgung in den Ländern Afrikas

21.04.2016: Obwohl positive Entwicklungen zu verzeichnen sind, ist eine adäquate Gesundheitsversorgung in vielen afrikanischen Ländern nicht selbstverständlich.

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Gesundheitsversorgung in den Ländern Afrikas

Wie eine Studie des afrikanischen Forschungsinstituts afrobarometer, die in 36 Ländern Afrikas durchgeführt wurde, zeigt, haben rund 50 Prozent der Menschen in vielen afrikanischen Staaten oftmals keinen oder nur unzureichend Zugang zu Gesundheitsversorgung.

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Afrikanische Frauen und die Technikbranche

07.04.2016: Noch immer haben es Frauen – weltweit – aber auch in vielen Ländern Afrikas schwer, in der Technikbranche Fuß zu fassen. Männer dominieren diesen Sektor weiterhin mit großem Abstand. Doch es gibt auch immer wieder Erfolgsgeschichten von Frauen, die in der Technikbranche Erfolg haben, sich einen Namen gemacht und ihre eigenen Firmen etabliert haben.

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Afrikanische Frauen und die Technikbranche

Firmen wie Andela, die sich auf das Anwerben und Ausbilden von jungen Technik-Talenten in Afrika spezialisiert haben, tragen einen Teil zum Richtungswechsel und zum Umdenken bei. Sie setzen bei der Rekrutierung mittlerweile vermehrt auf Frauen, um die Gleichberechtigung in der Technikbranche voranzutreiben. Auch Initiativen wie „Black Girls Code“ wollen die Integration von Mädchen und Frauen in der IT-Welt verbessern. Sie fördern Mädchen im Alter von sieben bis siebzehn Jahren, um ihnen eine spätere Karriere in dieser Branche zu ermöglichen

Wir stellen fünf afrikanische Frauen vor, die es geschafft haben, sich in der noch immer Männer-dominierten Branche einen Namen zu machen:

1. Rebecca Enonchong

Die aus Kamerun stammende Rebecca Enonchong gründete 1999 ihre Firma AppsTech, die  sie bis heute leitet. AppsTech entwickelt Apps und Software für Firmen aus mehr als 40 Ländern auf drei Kontinenten. Zusätzlich teilt Enonchong ihre langjährige Branchenerfahrung mit jungen Unternehmern und Entwicklern, die in der Branche Fuß fassen wollen. Um die Entwicklung von Technologie in Afrika voranzutreiben hat sie außerdem das Africa Technology Forum ins Leben gerufen.

Weitere Informationen zu Rebecca Enonchong

2. Jamila Abass, Linda Kwamboka, Susan Oguya

Gemeinsam entwickelten Jamila Abass, Linda Kwamboka und Susan Oguya die Software MFarm, die ländliche Bauern per SMS mit den Großhändlern in den afrikanischen Metropolen und dem Exporthandel in Kontakt bringt. Das Programm macht es den Bauern möglich, jederzeit über den Warenpreis ihres Produktes Bescheid zu wissen und ihre Produkte über einen virtuellen Marktplatz zu vertreiben.

Weitere Informationen zu MFarm und Jamila Abass, Linda Kwamboka und Susan Oguya.

3. Anne Amuzu

Anne Amuzu ist die Mitbegründerin und Entwicklerin für Nandimobile Ltd., eine Firma, die sich auf die Entwicklung von SMS-Services spezialisiert hat. Sie hat einen Abschluss von der ghanaischen „Meltwater Entrepreneurial School of Technology“ (MEST). Mittlerweile hat Nandimobile schon über 20 Kunden in Ghana. Nach ihrem Abschluss 2010 gründete Anne Amuzu die Firma gemeinsam mit zwei ihrer Kommilitonen. Für ihre erste Software „Gripeline“ erhielten sie 2010 den international anerkannten und renommierten „Best Business“ Preis bei der „Rising Talent“ Konferenz in San Francisco.

Weitere Informationen zu Anne Amuzu.

4. Clarisse Iribagize

Clarisse Iribagize ist die Gründerin von „HeHe Limited“, eine Firma, die  Programme für ihre Kunden entwickelt, damit diese wiederum so effizient und kostengünstig wie möglich mit ihren Kunden in Kontakt treten können. „HeHe Limited“ wurde 2010 gegründet und hat ihren Sitz in Ruandas Hauptstadt Kigali. Zu den Kunden von „HeHe Limited“ gehören mittlerweile afrikanische Branchenriesen wie MTN oder Ministerien der ruandischen Regierung. Eines ihrer Ziele ist es, ein Zentrum zu entwickeln, in dem Kinder und insbesondere Mädchen, von klein auf mit Technologie und Programmieren in Berührung kommen.

Weitere Informationen zu Clarisse Iribagize und „HeHe Limited“

5. Nkemdilim Uwaje Begho

Die Nigerianerin Nkemdilim Uwaje Begho gründete „Future Software Resources Limited“, eine IT-Firma, die sich auf die Online-Lern Programme und Cyber-Sicherheit spezialisiert hat. Sie ist eine der wenigen Frauen, die es in Nigeria geschafft haben in der Branche Fuß zu fassen. Regelmäßig teilt sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit Jungunternehmern und Kindern aus weniger privilegierten Haushalten.

Weitere Informationen zu Nkemdilim Uwaje Begho

Foto: Anne Amuzu – Launch Conference – San Francisco, CC BY-SA 2.0

Wie wird Afrika in 100 Jahren aussehen

04.04.2016: Die Bevölkerung Afrikas wächst schneller als die jeder anderen Region auf der Welt. Im Jahre 2100 wird sich die Einwohnerzahl unseres Nachbarkontinents vermutlich auf 4,4 Milliarden Menschen erhöht haben.

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Wie wird Afrika in 100 Jahren aussehen

Diese enormen Wachstumszahlen bringen auch neue Herausforderungen für den afrikanischen Kontinent, der noch immer mit Problemen wie mangelnder Infrastruktur, Konflikten und Hunger zu kämpfen hat. Die britische Zeitung „Telegraph“ hat auf Basis des Bevölkerungswachstums Prognosen erstellt, wie unser Nachbarkontinent in rund 50 und 100 Jahren aussehen wird.

Bevölkerungswachstum große Herausforderung für unseren Nachbarkontinent

Bereits in 2050 wird Afrika Berechnungen zu Folge die Heimat von rund einem Viertel der Weltbevölkerung sein – denn die Geburtenraten bleiben hoch, während sich die Gesundheitsversorgung verbessert und die Lebenserwartung steigt.

Als Folge dessen wächst die Bevölkerung auf unserem Nachbarkontinent stetig – und stellt die Regierungschefs vor neue Herausforderungen. Um das rapide Bevölkerungswachstum auszugleichen, muss auch das Wirtschaftswachstum hinterherziehen.

Urbanisierung

Ein eindeutiger Trend, der bereits jetzt in vielen Ländern Afrikas zu verzeichnen ist, ist die steigende Urbanisierung. 2050 werden rund 864 Millionen mehr Menschen in Metropolen leben als noch in 2010. Das sind ungefähr so viele Menschen, wie zurzeit in Europa leben.

Auch die Zahl der Millionenstädte steigt als Folge der rapiden Urbanisierung immer weiter an. Zurzeit gibt es rund 71 Städte, mit einer Einwohnerzahl von über 750.000. Im Jahr 2025 werden diese Städte bereits 100 Millionen Menschen mehr beherbergen als noch im Jahr 2010.

In den zwölf Städten Kairo, Alexandria, Kinshasa, Dakar, Kano, Khartum, Ibadan, Lagos, Abidjan, Nairobi, Luanda und Dar es Salaam werden bis 2025 jeweils mehr als fünf Millionen Menschen leben. In Afrikas größter Metropole, Lagos, sind es alleine 18,8 Millionen. Laut Joan Clos, Geschäftsführer von UN-Habitat, wird das massive Bevölkerungswachstum, das im Rahmen von noch immer weit verbreiteter Armut geschieht, in den nächsten Jahrzehnten die größte Herausforderung für den afrikanischen Kontinent sein.

Unbenannt

Bevölkerungswachstum erfordert schnelles Wirtschaftswachstum

Einhergehend mit dem rapiden Bevölkerungswachstum, müssen sich viele Länder Afrikas großen Herausforderungen stellen. Auch wenn Afrika zurzeit der wirtschaftlich am schnellsten wachsende Kontinent ist – das Wirtschaftswachstum soll bis 2023 jährlich rund sechs Prozent betragen – stehen die Machthaber vor der Aufgabe, den immer mehr Menschen eine funktionierende Infrastruktur, Zugang zu Bildung und Gesundheitssystem bereitzustellen. In den vergangenen Jahren ist der Betrag der ausländischen Direktinvestitionen in Afrika erheblich gestiegen. Laut der Weltbank ist Afrika neben Nordamerika der am meisten gefragte Kontinent für Investitionen. Im Jahr 2014 wurden rund 60 Milliarden US-Dollar in unseren Nachbarkontinent investiert – fünf mal mehr als noch im Jahr 2000.

Sieben der zehn Staaten mit dem größten Wirtschaftswachstum liegen in Afrika – wodurch der Kontinent auch immer mehr Investitionen anzieht. Aber auch sieben der zehn Staaten mit den höchsten Geburtenraten liegen in Afrika – dies belegen leider auch die letzten Plätze der Human Development Index der Vereinten Nationen, der das Wachstum und den Wohlstand in einem Land anhand von unterschiedlichsten Indikatoren misst.

Noch immer haben rund 589 Millionen Menschen in Subsahara Afrika keinen Zugang zu Elektrizität, jeder Dritte in in der Region ist unterernährt und nur eine in fünf Frauen hat Zugang zu Bildung.

Weitere Prognosen und interaktive Grafiken, wie Afrika in 100 Jahren aussehen wird, finden Sie hier.

Bild: World Population Growth, von Lauren Manning, CC BY 2.0.

Neuer Präsident in der Zentralafrikanischen Republik gewählt

26.02.2016: Nach dem zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen in der Zentralafrikanischen Republik steht der neue Präsident des zentralafrikanischen Staates fest. Der Diplom-Mathematiker Faustin-Archange Touadéra setzte sich mit rund 62 Prozent gegen seinen Gegner, den ehemaligen Chef der Zentralbank der ZAR, Anicet-Georges Dologuélé, durch.

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Neuer Präsident in der Zentralafrikanischen Republik gewählt

Dolguélé, der als Favorit galt, konnte sich nur 37 Prozent der Stimmen sichern. Die Ergebnisse müssen noch offiziell von dem Verfassungsgericht bestätigt werden.

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Wahlen in Uganda: Museveni gewinnt

22.02.2016: Vergangene Wochen fanden in Uganda die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Der langjährige Präsident Yoweri Museveni sicherte sich mit einer klaren Mehrheit eine fünfte Amtszeit.

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Wahlen in Uganda: Museveni gewinnt

Klarer Sieger

Museveni, der bereits seit dreißig Jahren an der Macht ist, sicherte sich bei den Wahlen eine erneute Amtszeit. Mit mehr als 60 Prozent aller Stimmen fiel das Ergebnis sehr klar aus. Der Oppositionsführer Kizza Besigye konnte rund 35 Prozent der Stimmen gewinnen. Internationale Beobachter kritisieren die Wahlen jedoch als nicht fair und frei.

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Wahlen in Uganda

19.02.2016: In Uganda fanden gestern die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Der bisherige Präsident Yoweri Museveni, der bereits seit 30 Jahren an der Macht ist, möchte sich eine fünfte Amtszeit sichern

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Wahlen in Uganda

Im Rahmen der Wahlen kam es mehrfach zu Verhaftungen von Oppositionskandidaten und Ausschreitungen. Mit ersten Ergebnissen wird in den kommenden Tagen gerechnet.

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Kinderrechtsverletzung: Kinderhandel in Togo

18.02.2016: Tragischerweise kommt Kinderhandel in Teilen Westafrikas, wie zum Beispiel in Togo, Benin und Kamerun, noch immer viel zu oft vor. Unsere Mitgliedsorganisation Kinderrechte Afrika e.V. setzt sich für eine Verbesserung der Situation ein und kümmert sich um die betroffenen Kinder.

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Kinderrechtsverletzung: Kinderhandel in Togo

Unsere Mitgliedsorganisation Kinderrechte Afrika e.V. und ihre Partnerorganisation CREUSET-Togo setzen sich dafür ein, dass diese Situation so schnell wie möglich verbessert wird und kümmern sich um die Kinder, die dieser Menschenrechtsverletzung zum Opfer fallen.

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Challenge Cup in Nairobi: afrikanische Start-ups

17.02.2016: Ab morgen treten in dem so genannten 1776 Challenge Cup Nairobi die hoffnungsvollsten Start-ups Afrikas gegeneinander an. Die Unternehmen, die sich für den Challenge Cup Nairobi qualifiziert haben, gewannen vorher die jeweiligen Vorentscheidungen in Accra, Addis Ababa, Casablanca, Harare, Kampala, Lagos und Pretoria.

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Challenge Cup in Nairobi: afrikanische Start-ups

Der Challenge Cup läuft über zwei Tage. Am letzten Tag stellen die Start-ups ihre Business-Pläne den Juroren und Investoren vor und kämpfen um Finanzierungen. Die Gewinner des Challenge Cup Nairobi werden ihre Unternehmen und Innovationen im Juni bei den Global Finals des Challenge Cups in Washington präsentieren. Wir stellen euch einige der Start-ups vor, die es in diese engere Auswahl geschafft haben.

Innovation fördern

Der Challenge Cup wird weltweit durchgeführt und hat es sich zum Ziel gemacht, Innovationen zu fördern und junge Unternehmer mit Investoren und Gleichgesinnten zu vernetzen. In dem Challenge Cup Nairobi treten rund 30 Start-ups gegeneinander an. Vielen ist gemein, dass sie Herausforderungen und Probleme des afrikanischen Kontinents mit ihren Ideen und Innovationen lösen und angehen möchten. Schafft es ein Unternehmen bis in das Finale in Washington, kämpft es dort um Preisgelder von bis zu einer Million US-Dollar.

Vielfalt an Unternehmen

Bei dem Challenge Cup treten unterschiedlichste Unternehmen aus ganz Afrika gegeinander an. Die meisten von ihnen beschäftigen sich mit Themen aus den Bereichen Energie, Bildung, Gesundheit und Nahrungsmittel.

LishaBora Hydroponics, Kenia: LishaBora hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Produktion von Milchbauern in Kenia zu steigern. Sie produzieren ein auf Gerste basierendes Tierfutter, das die Milchproduktion der Kühe um bis zu einem Drittel steigert. Ziel ist es, die Milcherträge so zu steigern, dass die Bauern gut davon leben können.

Mazwi, Simbabwe: Mazwi ist eine Plattform für afrikanische Autoren. Über die Webseite können Autoren ihre eigenen Blogs anlegen und auch Bücher produzieren lassen und somit ein größeres Publikum erreichen.

Total Prep, Nigeria: Total Prep ist eine Lernplattform für Schüler in Nigeria. Auf der Webseite werden zusätzliche Lernmaterialien, passend zu dem Curriculum, bereitgestellt. Somit haben Schüler die Möglichkeit, sich noch gezielter auf Klausuren und Prüfungen vorzubereiten, was die Gesamtleistung steigert.

Kenianischer Vorjahressieger

Im vergangenen Jahr gelang es dem kenianischen Start-up Twiga Foods die Global Finals des Challenge Cups zu gewinnen. Twiga hat ein System entwickelt, um das Problem der ansteigenden Preise für Lebensmittel in Afrika zu lösen. Über eine digitale Plattform sollen Verkäufer und Käufer direkter miteinander verbunden werden, um die Kosten von Transport und Verteilung der Produkte zu senken.

Gleich mehrere afrikanische Start Ups qualifizierten sich 2015 für das Finale in Washington, was einmal mehr unterstreicht, wie lebendig und innovativ die afrikanische Start-up Szene ist und wie groß sein Potenzial ist, die Probleme des Kontinents selber anzugehen.

Weitere Informationen zu dem Challenge Cup Nairobi und den antretenden Start Ups.

Foto: 1776 Challenge Cup

My Africa Is: ein anderes Bild von Afrika

15.02.2016: Afrika ist in keinster Weise ein homogener Kontinent. Vielmehr weisen die Länder Afrikas eine Fülle unterschiedlichster Sprachen, Kulturen und Traditionen auf. Viel zu oft gerät diese Vielfalt jedoch in Vergessenheit und Afrika wird als ein homogenes Ganzes, ohne Unterschiede und Abgrenzungen gesehen.

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My Africa Is: ein anderes Bild von Afrika

Im Vordergrund dieser eindimensionalen Darstellung stehen oftmals die Schwächen und Probleme – und nicht die positivien Entwicklungen, die es eindeutig gibt. Das Filmprojekt „My Africa Is“ möchte genau dieses Bild widerlegen und zeigt die verschiedensten Gesichter unseres Nachbarkontinents. Der Fokus liegt darauf, die positive Entwicklung Afrikas, die Potenziale und Chancen zu zeigen, anstatt die Länder Afrikas auf ihre Probleme und weit verbreitete Stereotypen zu reduzieren.

Eine Reise durch Afrika

Derzeit leben 230 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren in Afrika. Sie sind es, denen sich das Filmprojekt „My Africa Is“ widmet. In acht Kurzfilmen wird die Diversität und Dynamik dieser Generation gezeigt und verdeutlicht, wie sie die Zukunft Afrikas mit ihrem Schaffen verändern. Die Filme werden in den nächsten Wochen auch im amerikanischen Fernsehen unter dem Titel „Alternative Nairobi“ gezeigt werden. Alle Kurzfilme sind auch auf dem YouTube-Kanal von „My Africa Is“ zu sehen.

Die Dokumentarfilme folgen jungen Menschen in 13 Großstädten von Subsahara-Afrika. Sie erzählen ihre Geschichten und davon wie sie die Zukunft ihrer Heimatländer verändern möchten.

Eine Stimme geben

Als die Produzentin der Filme, Nosarieme Garrick, von Nigeria in die Vereinigten Staaten zog, merkte sie, wie wenig die Menschen dort wirklich über Afrika wussten – ihr wurde klar, dass die Menschen Afrikas nicht ihre eigenen Geschichten erzählten. Das wollte sie ändern und machte sich auf die Suche nach jungen Menschen, die das Schicksal ihres Kontinents in die Hand nehmen, und andere dazu inspirieren das Gleiche zu tun. Die Projekte, die vorgestellt werden, sind sehr unterschiedlich: einige provozieren, andere inspirieren doch was sie alle gemein haben ist, dass sie die Sichtweise auf Afrika grundlegend verändern.

Eine Auswahl der Kurzfilme und Projekte

My Africa Is: Edition Dakar- Sunu Street Project

Das Sunnu Street Project möchte Hip Hop und traditionellen Tanz im Senegal fördern. Diese Folge von „My Africa Is“ erzählt die Rolle, die Hip Hop in Senegals Gesellschaft spielt, und folgt drei jungen Frauen, die diese Initiative ins Leben gerufen haben.

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My Africa Is: Edition Dakar- Malika Surf Camp

Das Malika Surf Camp ist eine der drei Surfschulen in Dakar. Ziel der Schule ist es, Surfen im Senegal zu verbreiten und auch Touristen im Senegal die Möglichkeit zu bieten, das Surfen zu lernen.

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Trailer für „Alternative Nairobi“

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Weitere Informationen zu „My Africa Is“

Foto: Sports nautiques sur une plage de Dakar (Sénégal), von Manuele Zunelli CC BY 2.0

Friedensaktivist des Monats: Desmond Tutu

14.02.2016: Unser Friedensaktivist des Monats Februar ist der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. Während und nach der Apartheid hat er sich unermüdlich für die Versöhnung von Tätern und Opfern des Apartheid-Regimes eingesetzt.

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Friedensaktivist des Monats: Desmond Tutu

Politisches Engagement

Desmond Tutu wurde in Klekrsdorp, einer Goldminenstadt in der Nähe von Johannesburg, geboren und erfuhr früh, was es bedeutet unter dem Apartheids-Regime zu leben. Eigentlich wollte er Arzt werden, doch dafür fehlte der Familie das Geld. Stattdessen trat er in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Lehrer. Nachdem die Regierung den sogenannten Bantu Education Act, der es Kindern mit dunkler Hautfarbe unmöglich machte, eine gleichwertige Ausbildung wie weiße Kinder zu bekommen, entschied sich Tutu den Job als Lehrer aufzugeben und Geistlicher zu werden. Somit wurde er in die politische Sphäre hineingezogen und begann seinen Kampf gegen die Regeln des Apartheids-Regimes.

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Ostafrika plant Verbot von Second Hand Kleidung

31.03.2016: Viele Menschen in den Ländern Afrikas kaufen Second Hand Kleidung aus Europa und Amerika. Die ostafrikanischen Staaten Burundi, Tansania, Kenia, Ruanda und Uganda überlegen, Importverbote für Second Hand Kleidung, Schuhe und Autos einzuführen.

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Ostafrika plant Verbot von Second Hand Kleidung

Verbot in Ostafrika

Die ostafrikanischen Staaten Burundi, Tansania, Kenia, Ruanda und Uganda, die sich zu der East African Community (EAC) zusammengeschlossen haben, prüfen derzeit ein mögliches Importverbot von Second Hand Ware aus Europa und den USA, das bis 2019 in Kraft treten soll. Dadurch soll bewirkt werden, dass Kleidung und Autos auf dem lokalen Markt gekauft werden.

Lokale Wirtschaft stärken

Ziel des Gesetzentwurfs ist es, die lokalen Wirtschaftsstrukturen zu stärken. Da die importierte Ware oftmals extrem billig ist, können lokale Produzenten und Firmen nicht mithalten und werden vom Markt verdrängt.

Laut Betty Maina, Kenias Generalsekretärin bei der EAC, würde es der Gesetzentwurf den Ländern der Region ermöglichen, diesen Wirtschaftszweig auszubauen und die Qualität ihrer Produkte zu verbessern. Des Weiteren würden dadurch neue Arbeitsplätze geschaffen und das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden, so Maina.

Große Importeure von Second Hand Ware

Alleine in Uganda machen importierte Kleidungsstücke 81 Prozent der gekauften Kleidung aus. Laut den Vereinigten Nationen exportierten Südkorea und Kanada alleine im Jahr 2013 Kleidungsstücke im Wert von 59 Millionen US-Dollar nach Tansania. Großbritanniens Kleidungsexporte nach Kenia beliefen sich im gleichen Jahr auf rund 42 Millionen US-Dollar. Diese Zahlen verdeutlichen, wie schwer es für lokale Produzenten ist, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Dabei verfügt die Region über eine begrenzte Kapazität, Bekleidung und Schuhe selbst herzustellen. Uganda ist beispielsweise ein bedeutender Baumwollproduzent. Etwa 30 unterschiedliche Kleidungsstücke wie auch Schuhe werden bereits in dem Land produziert. Kenias Bekleidungsindustrie beschäftigt gut 30.000 Menschen und auch Ruanda will mit der Unterstützung ausländischer Investoren eine Textilindustrie im eigenen Land aufbauen.

Mit dem Gesetzentwurf plant die EAC diese Kapazitäten auszubauen und in Ostafrika einen erfolgreichen und dynamischen Industriesektor zu generieren.

Mehr Informationen zu dem Gesetzentwurf finden Sie hier.

Foto: A tailor in Chad von Mark Knobil, CC BY 2.0

Anschlag auf Flüchtlingscamp in Nigeria

11.02.2016: In Nigeria ist es am Dienstag zu zwei Selbstmordanschlägen in einem Flüchtlingscamp in dem nordöstlichen Bundesstaat Borno gekommen. Informationen drängen jedoch erst jetzt in die Medien vor.

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Anschlag auf Flüchtlingscamp in Nigeria

Eindeutige Angaben über die Zahl der Toten und Verletzten gibt es noch nicht: sie schwanken zwischen fünfzig und siebzig. Rund achtzig Menschen sollen verletzt worden sein.

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Amtszeiten in Afrika

12.02.2016: In vielen Ländern Afrikas ist zurzeit ein politischer und problematischer Trend zu beobachten: Präsidenten, die teilweise schon seit Jahrzehnten an der Macht sind, versuchen mit allen Mitteln, sich diese weiterhin zu sichern.

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Amtszeiten in Afrika

Einige aktuelle Beispiele sind Burundi, Ruanda und die Demokratische Republik Kongo. Wie gefährlich ein solches Festhalten an der Macht sein kann, beobachten wir zurzeit in Burundi. Aber es gibt auch positive Gegenbewegungen, wie in Burkina Faso.

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Ostern in Afrika

26.03.2016: Auch in vielen afrikanischen Ländern, besonders in den christlich geprägten, wird Ostern gefeiert. Wie sich diese Feierlichkeiten jedoch gestalten, ist von Land zu Land oftmals unterschiedlich. Wir haben zusammengefasst, wie sich die Ostertage in einigen Ländern Afrikas gestalten.

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Ostern in Afrika

In Nigeria wird wie bei uns Ostern von Christinnen und Christen als eines der bedeutendsten kirchlichen Feste betrachtet. Insbesondere der Palmsonntag wird in dem westafrikanischen Land sehr groß gefeiert. Neben der Heiligen Messe, die oft rund 4 Stunden dauert, bildet die Prozession den Höhepunkt, bei dem die Menschen mit echten Palmenzweigen durch die Straßen laufen. Ein weiterer Höhepunkt ist die Osternachtsfeier, bei der ein großes Feuer in der Gemeinde entbrannt wird.

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Pressefreiheit in Afrika

24.03.2016: Glücklicherweise ist die Pressefreiheit in den meisten westlichen Staaten ein hohes Gut. Doch leider ist das nicht überall so: In vielen Ländern Afrikas wird die Pressefreiheit immer wieder massiv eingeschränkt. Nichtsdestotrotz gibt es auch positive Gegenbeispiele, wie der Press Freedom Index, der jedes Jahr von der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ veröffentlicht wird, zeigt.

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Pressefreiheit in Afrika

Der Press Freedom Index misst anhand von unterschiedlichen Indikatoren die Pressefreiheit in 180 Staaten.

Mehrere afrikanische Staaten unter den Top 50

Als besonders frei gilt die Presse in Namibia, das weltweit auf Platz 17 des Press Freedom Index rangiert – nur fünf Plätze hinter Deutschland und vor Ländern wie der Schweiz, Portugal oder auch den Vereinigten Staaten, die es nur auf Platz 49 schaffen.

Andere afrikanische Länder, die vergleichsweise positiv ausgewertet wurden, sind unter anderem Ghana auf Platz 22, Südafrika auf Platz 39 und Botswana auf Platz 42.

Insgesamt immer noch zu wenig Pressefreiheit

Obwohl es Staaten gibt, in denen die Presse als relativ frei gewertet wird, sehen „Reporter ohne Grenzen“ die Pressefreiheit in vielen Staaten Afrikas noch immer als sehr problematisch am.

Eritrea erzielte im Jahr 2015 beispielsweise den traurigen letzten Platz in dem Press Freedom Index. Seit 2001 gibt es in Eritrea keine Pressefreiheit mehr, Journalisten verschwinden regelmäßig und sitzen teilweise schon seit Jahren im Gefängnis – ohne jeglichen Zugang zu rechtlichem Beistand oder einem Prozess. Auch andere afrikanische Staaten wie Südsudan, Somalia, Djibouti und Sudan rangieren unter den letzten zehn Plätzen.

Repression und Gewalt gegen Journalisten

Laut „Reporter ohne Grenzen“ nutzen Staaten, die von Konflikten und interner Gewalt betroffen sind, immer wieder die Argumente der staatlichen Sicherheit und des Kampfes gegen den Terrorismus, um die Pressefreiheit stark einzuschränken. Die Schikanen nehmen unterschiedliche Formen an: Teilweise wird die Presse durch Gesetze eingeschränkt, in anderen Fällen kommt es auch zu physischer Gewalt und Bedrohung. In Äthiopien kommt es immer wieder zu Festnahmen und Gefängnisstrafen für Journalisten. So sitzen zurzeit sechs Blogger und drei Journalisten im Gefängnis, mit dem Vorwurf des Terrorismus, ohne jeglichen Zugang zu einem fairen Prozess.

In Rahmen von Anti-Terror-Gesetzen dürfen Journalisten in Kamerun mittlerweile unter der Militärgerichtsbarkeit verurteilt werden. Ein weiteres aktuelles Beispiel ist Burundi, wo die Pressefreiheit auf massivste Art und Weise eingeschränkt wird. Der viel gehörte Radiosender „Radio Publique Africaine“ wurde von der Polizei geschlossen. Immer wieder kommt es zu Festnahmen von Journalisten und auch von gezielten Anschlägen ist die Rede.

Meinungsfreiheit in Nigeria gefährdet

Ein weiteres Sorgenkind in Sachen Pressefreiheit ist Nigeria. Dort wird zurzeit ein Gesetzentwurf diskutiert, der die Meinungsfreiheit im Internet massiv einschränken würde. Der Gesetzvorschlag, der bereits „Anti Social Media Bill“ genannt wird, sieht unter anderem Strafen für Tweets und Posts vor, die die Regierung oder eine Gruppe von Leuten kritisierte. Bei einer Verurteilung würden bis zu zwei Jahren Haft oder eine Geldstrafe von bis zu umgerechnet 8.900 Euro möglich sein. Der Gesetzentwurf ist sehr vage gehalten, sodass viel Raum für Interpretation und Auslegung bleibt. Gleichzeitig richtet sich der Gesetzvorschlag explizit gegen Twitter und WhatsApp, die besonders bei Journalisten sehr beliebt sind.

Weitere Informationen zu der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ finden Sie hier.

Foto: 366 – 350: You can’t shut me up von Jennifer Moo, CC BY-ND 2.0

Klassische Musik in Kenias Slums

10.02.2016: Musik und Afrika sind nicht voneinander zu trennen. Kaum woanders auf der Welt spielt Musik im Alltag eine so große Rolle wie auf unserem Nachbarkontinent. In einem kenianischen Slum wird Kindern das Spielen von klassischen Instrumenten beigebracht.

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Klassische Musik in Kenias Slums

Doch klassische Musik verbinden wir wahrscheinlich weniger damit, besonders nicht in kenianischen Slums. Die „Art of Music Foundation“ macht aber genau das: im Rahmen der Initiative „Ghetto Classics“ bringt sie Kindern in Nairobis Slum Korochogo Geigen-, Saxophon oder Posaunenspielen bei und schafft somit neue Perspektiven.

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Ex-Vizepräsident der DR Kongo wegen Kriegsverbrechen schuldig gesprochen

22.03.2016: Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat den ehemaligen Vizepräsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Jean-Pierre Bemba, wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen.

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Ex-Vizepräsident der DR Kongo wegen Kriegsverbrechen schuldig gesprochen

Das Strafmaß soll erst zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden. Bemba droht eine Gefängnisstrafe von bis zu 30 Jahren.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Jean-Pierre Bemba ist der ranghöchste Politiker, der bis jetzt von dem Internationalen Strafgerichtshof schuldig gesprochen wurde. Laut dem Gericht in Den Haag sei Bemba als ehemaliger Befehlshaber der „Bewegung für die Befreiung des Kongos“ (MLC) für zahlreiche Morde, Vergewaltigungen und Plünderungen verantwortlich.

Soldaten der MLC sollen unter Bembas Anordnung in den Jahren 2002 und 2003 zahlreiche Männer, Frauen und Kinder in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik getötet, gefoltert und vergewaltigt haben.

Bemba wurde 2008 festgenommen, zwei Jahre später begann der Prozess vor dem IStGH. In dem über fünf Jahre andauernden Prozess hatte Bemba immer wieder seine Unschuld beteuert. Die Vorsitzende Richterin Sylvia Steiner verlas den einstimmigen Schuldspruch: „Herr Bemba ist strafrechtlich verantwortlich für Verbrechen gegen die Menschlichkeit in zwei Fällen und Kriegsverbrechen in drei Fällen.“ Bemba habe als militärischer Befehlshaber gehandelt, er habe effektive Autorität und Kontrolle über die MLC-Streitkräfte gehabt, die die Verbrechen begangen, so der IStGH.

Erster Prozess zum Einsatz sexueller Gewalt als Kriegswaffe

Der Prozess gegen Jean-Pierre Bemba war auch der erste Prozess zum Einsatz von sexueller Gewalt als Kriegswaffe. Tausende Frauen und Mädchen waren sexuell missbraucht worden. Laut der Vorsitzenden Richterin Steiner wurde ein Mädchen von zwölf Soldaten missbraucht. Bemba habe von diesen Verbrechen gewusst, aber nicht getan, um sie zu verhindern.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra’ad al-Hussein beschrieb das Urteil als „wichtigen Schritt im Kampf gegen Sexualverbrechen“.

 Weitere Informationen zu dem Urteil gegen Jean-Pierre Bamba.

Foto: International Criminal Court (ICC) logo, Public Domain Mark 1.0

Wahlen in Benin

21.03.2016: Gestern wurde in dem westafrikanischen Land ein neuer Präsident gewählt. Der Baumwollfabrikant Patrice Talon konnte sich gegen den als Favorit geltenden und amtierenden Premierminister Lionel Zinsou in der Stichwahl durchsetzen.

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Wahlen in Benin

Im ersten Wahlgang am 6. März gelang es keinem der insgesamt 33 Kandidaten, eine absolute Mehrheit für sich zu gewinnen. In der dadurch erforderlichen Stichwahl am vergangenen Sonntag musste Zinsou, der der Regierungspartei FCBE des bisherigen Präsidenten angehört, gegenüber seinem Kontrahenten Talon überraschenderweise eine klare Niederlage einstecken. Das Wahlergebnis war deutlich: Über 64 Prozent der Stimmen gingen an Talon, während Zinsou nur rund 35 Prozent der Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen konnte.

Auf seiner Facebook-Seite gratulierte der Premierminister seinem Rivalen zu dessen Sieg. „Ich habe Patrice Talon heute Abend angerufen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren und ihm Glück zu wünschen.“

Damit tritt der Unternehmer Patrice Talon, der als der „reichsten Mann des Landes“ bezeichnet wird, die Nachfolge von Präsident Thomas Boni Yayi an, der das Land seit zehn Jahren regiert.

Verfassungsgemäß durfte Boni Yayi nach zwei vollendeten Amtszeiten bei dieser Wahl nicht mehr erneut antreten. Anders als viele afrikanische Präsidenten, die durch eine Verfassungsänderung versuchen, eine weitere Amtszeit für sich herauszuschlagen, verzichtete er auf eine erneute Kandidatur.

Faire und friedliche Wahlen

Wie auch in den vergangenen Jahren verliefen die jüngsten Wahlen friedlich. Laut Beobachtern ließen sich zwar mehrere politische und religiöse Würdenträger während des Wahlkampfes kaufen, Ausschreitungen sind bisher jedoch nicht bekannt. Es wird vielmehr von einer größtenteils freien und fairen Wahl gesprochen.
Ursprünglich war der erste Wahlgang für den 28. Februar 2016 vorgesehen, musste jedoch wegen Verzögerungen bei der Ausgabe von Wählerkarten verschoben werden.

Stabilere Demokratie

Benin gilt als eine der stabileren Demokratien des Kontinents. Zwölf Jahre nach der Unabhängigkeit von der französischen Kolonialmacht, ergriffen 1972 nach mehreren Militärputschen die Kommunisten die Macht. Anfang der neunziger Jahre gelang dem Staat ein beispielhafter friedlicher Wechsel von diktatorischen zu demokratischen Verhältnissen. Nichtsdestotrotz zählt der westafrikanische Staat zu einem der ärmsten Länder weltweit. 30 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze.

Weitere Informationen zu den Präsidentschaftswahlen in Benin.

Erster afrikanischer Musikdownloadservice

20.03.2016: Im Senegal ist die erste afrikanische Plattform für den legalen Download von Musik online gegangen. Mehr als 200 Künstlerinnen und Künstler haben sich der Plattform MusikBi bereits angeschlossen, die es sich zum Ziel gemacht hat, afrikanischen Musikerinnen und Musikern zu mehr Bekanntheit zu verhelfen und es ihnen zu ermöglichen, von ihrer Musik finanziell zu profitieren.

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Erster afrikanischer Musikdownloadservice

MusikBi wird bereits von einigen als die afrikanische Antwort auf die Musikplattform Spotify gesehen. Der Name MusikBi bedeutet in der im Senegal und Gambia gesprochenen Sprache Wolof so viel wie „Musik“. In den nächsten Monaten soll die Plattform auch in Mali, Tansania und der Elfenbeinküste online gehen.

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Infrastruktur in Afrika

18.03.2016: Für eine nachhaltige Entwicklung ist eine funktionierende Infrastruktur eine wichtige Voraussetzung. Doch in vielen Ländern Afrikas sind die flächendeckende Versorgung von Strom, sauberem und fließendem Wasser, asphaltierten Straßen und funktionierende Abwassersysteme große Herausforderungen für die Regierungen.

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Infrastruktur in Afrika

Gemäß Studien der Weltbank könnte eine verbesserte Infrastruktur die wirtschaftlichen Wachstumsraten vieler afrikanischer Staaten um mehr als zwei Prozent im Jahr steigern.

Laut der African Development Bank (AfDB) sind höhere Investitionen in die Infrastruktur eine der fünf Hauptprioritäten des strategischen Entwicklungsplans 2013-2022. Nichtsdestotrotz investierten die meisten Länder Afrikas nur rund vier Prozent ihres Bruttoinlandproduktes in Infrastruktur – im Gegensatz zu China, das rund 14 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes in die Verbesserung der Infastruktur steckt.

Das afrikanische Forschungsinstitut afrobarometer ist der Frage nachgegangen, wie es um die Infrastruktur in vielen Ländern Afrikas wirklich steht. In rund 54.000 Interviews in 36 Ländern hat das Institut festgestellt, welchen infrastrukturellen Herausforderungen sich unser Nachbarkontinent stellen muss:

1. Mangelnder Zugang zu Elektrizität

65 Prozent der Befragten gaben an, Zugang zu ausreichend Elektrizität zu haben. Das heißt, dass noch immer jeder Dritte in Afrika keine gesicherte Stromquelle hat. Laut der Weltbank produzieren die 48 Länder von Sub-Sahara-Afrika mit 800 Millionen Einwohnern gerade einmal so viel Strom wie Spanien mit 45 Millionen Einwohnern.

2. Nur jeder Zweite lebt in der Nähe von asphaltierten Straßen

Auch der Zugang zu asphaltierten Straßen bleibt weiterhin eine große Herausforderung für die meisten Länder Afrikas. Nur rund 50 Prozent der Befragten gaben an, in einer Region mit einem asphaltierten Straßennetz zu leben.

3. Abwassersysteme wenig ausgeprägt

Eine besonders große Herausforderung stellt die Bereitstellung von Abwassersystemen dar. Weniger als jeder Dritte hat Zugang zu dieser Basisversorgung. In diesem Bereich hat sich auch in den vergangenen zehn Jahren wenig getan. Während sich der Zugang zu den anderen infrastrukturellen Bereichen stetig und teilweis stark verbessert hat, hat sich der Anteil der Menschen, die jetzt einen gesicherteren Zugang zu Abwassersystemen und Kanalisation haben, nur um rund acht Prozent erhöht.

4. Fast jeder hat Zugang zu einem Mobilfunknetz

Im Gegensatz zu den meisten anderen Bereichen ist der Zugang zu Mobilfunknetzen sehr gut ausgebaut: 93 Prozent der Befragten gaben an, Zugang zu einem Mobilfunknetz zu haben. Besonders in den vergangenen Jahren hat sich in diesem Bereich viel getan. Afrika hat den am schnellsten wachsenden Mobilfunkmarkt der Welt!

5. Regionale Unterschiede

Der Zugang zu Infrastruktur variiert auch regional sehr stark: während die Werte in den Ländern Nordafrikas meist positiv sind, sind die infrastrukturellen Herausforderungen besonders in Ostafrika groß. Auch zwischen Stadtregionen und ländlichen Gebieten gibt es große Unterschiede. Weniger als die Hälfte der Bevölkerung in ländlichen Regionen hat Zugang zu Elektrizität, fließendem Wasser, Abwassersystemen und asphaltierten Straßen. Zwischen städtischen und ländlichen Gebieten variiert der Zugang zur funktionierenden Infrastruktur teilweise um bis zu 90 Prozent.

afrobarometer

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Die gesamte Studie von afrobarometer zur Infrastruktur in Afrika finden Sie hier.

Quelle: Afrobarometer

Foto: Kibera Slum Railway Tracks Nairobi Kenya July 2012, von ThomasJessica, CC BY 2.0

Afrika und der internationale Strafgerichtshof

16.03.2016: Mehr als zwei Drittel der Staaten Afrikas haben das Rom-Statut, das zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) führte, ratifiziert. Sie machen zusammen über 30 Prozent der Mitglieder des IStGH aus. Doch das Verhältnis zwischen Afrika und dem IStGH ist angespannt.

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Afrika und der internationale Strafgerichtshof

Immer wieder werfen afrikanische Staaten dem Gerichtshof vor, voreingenommen zu sein und sich ausschließlich mit afrikanischen Fällen zu beschäftigen.

Hauptanklägerin weist Vorwürfe ab

Immer wieder werden Vorwürfe laut, dass sich der IStGH zu sehr mit Fällen aus Afrika beschäftige und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die in anderen Regionen der Welt passierten, außen vor lasse. Die Chefanklägerin des IStGH, Fatou Bensouda, die aus Gambia stammt, hat diese Vorwürfe mehrfach vehement zurückgewiesen. Es stimme zwar, dass bis jetzt fast alle vor dem Gericht Angeklagten aus Afrika kamen, das habe aber nichts mit Rassismus zu tun, sondern vielmehr mit der Tatsache, dass es kaum woanders auf der Welt so regelmäßig zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen komme wie auf dem afrikanischen Kontinent. Außerdem seien es in den meisten Fällen die afrikanischen Staaten selbst, die den IStGH dazu aufriefen, Ermittlungen einzuleiten. Das sei der Fall bei der Elfenbeinküste, Uganda, der Zentralafrikanischen Republik, Mali und der Demokratischen Republik Kongo gewesen, so Bensouda. Desweiteren betonte sie, dass auch Ermittlungen in Honduras, Kolumbien und Georgien liefen.

Zweifel an der Effektivität des IStGH

Ein weiterer Punkt, der zu Spannungen zwischen vielen Staaten Afrikas und dem IStGH führt, ist der Fakt, dass Großmächte wie die USA, Russland oder China sich bisher noch nicht den 122 Unterzeichnerstaaten des Rom-Status angeschlossen haben. Afrikanische Regierungschefs führen immer wieder an, dass sie auch mutmaßliche amerikanische, britische und israelische Menschenrechtsvergehen im Irak, in Afghanistan und den Palästinensergebieten untersucht wissen wollten.

Des Weiteren wird dem IStGH immer wieder mangelnde Schlagkraft und Effektivität vorgeworfen. Kritiker führen an, dass es fast unmöglich sei, mit den Mitteln des internationalen Rechts, Gerechtigkeit zu erreichen. Auch wenn eine moralische Schuld feststehen würde, sei es um ein Vielfaches schwerer, die Schuld auch faktisch nachzuweisen. Ein Fall, der immer wieder als Beispiel dafür genannt wird, ist das gescheiterte Verfahren gegen den kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta. Ihm wird vorgeworfen, eine zentrale Rolle in den blutigen Auseinandersetzungen gespielt zu haben, die nach den Wahlen 2007 in dem ostafrikanischen Land ausbrachen. Nach drei Jahren Ermittlungen musste die Chefanklägerin Fatou Bensouda den Fall wegen mangelnder Beweise zurückziehen.

Gründung des IStGH

Der IStGH ist ein unabhängiger, ständiger Gerichtshof zur Ahndung von Delikten des Völkerrechts, wie Genozide, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschheit und zukünftig auch Verbrechen der Aggression. Er hat seinen Sitz im niederländischen Den Haag. Der IStGH ist eine unabhängige Institution und steht außerhalb des Gefüges der Vereinten Nationen. Die Staaten können frei entscheiden, ob sie dem IStGH beitreten oder nicht.

Das Organ wurde durch das multilaterale Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs vom 17. Juli 1998 geschaffen und nahm seine Tätigkeit am 1. Juli 2002 auf. Die Gerichtsbarkeit des IStGH bezieht sich ausschließlich auf Fälle, die nach diesem Datum begangen wurden, und er wird nur dann tätig, wenn ein Fall auf nationaler Ebene nicht geklärt werden konnte. Der Gerichtshof kann nur einzelne Menschen, nicht ganze Staaten zur Verantwortung ziehen. Ein Beispiel eines Urteils des IStGH ist die Verurteilung des kongolesischen Rebellenführers Thomas Lubanga. Er war der erste Angeklagte, der jemals von dem IStGH verurteilt wurde.

Afrikanerinnen besetzen wichtige Positionen

Seit dem 11. März 2015 ist die argentinische Richtering Silvia Fernández de Gurmendi die Präsidentin des IStGH. Auch zwei afrikanische Frauen halten zentrale Rollen in der Institution: die Kenianerin Joyce Aluoch ist die erste Vizepräsidentin und die aus Gambia stammende Juristin Fatou Bensouda ist Chefanklägerin. D

Weitere Informationen zum Internationalen Strafgerichtshof (IStGH).

Foto: Fatou Bensouda, Prosecutor of the International Criminal Court arriving at the Global Summit to End Sexual Violence in Conflict, von Foreign and Commonwealth Office, Open Government Licence

Update Burundi: Keine Friedenstruppen

05.02.2016: Seit Monaten kommt es in Burundi immer wieder zu Gewalt und Ausschreitungen. Beobachter warnen vor einem Genozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

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Update Burundi: Keine Friedenstruppen

Noch im Dezember verkündete die Afrikanische Union (AU) sie wollen 5000 Friedenstruppen – eventuell auch gegen den Willen des burundischen Präsidenten Pierre Nkurunziza – entsenden, doch jetzt machte die AU einen Rückzieher.

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Global Peace Index

15.03.2016: Das Institute for Economics and Peace, das sich aus Friedensforschern, Experten und Friedensinstituten zusammensetzt, veröffentlicht seit 2007 jährlich den sogenannten Global Peace Index (Weltfriedensindex). Anhand von 23 Indikatoren wird die Friedfertigkeit von 162 Staaten ermittelt. Umso niedriger die Zahl, als umso friedfertiger gilt das Land. Die Indikatoren lassen sich in die drei Kategorien „Level von Sicherheit und Stabilität“, „Verwicklung in nationale und internationale Konflikte“ und „Militarisierung“ gruppieren.

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Global Peace Index

Global Peace Index 2015

Wie der Global Peace Index (GPI) 2015 zeigt, werden die Gegensätze zwischen friedlichen und von Konflikten betroffenen Regionen weltweit immer größer. Seit 2014 hat sich das Level der Friedfertigkeit in 81 Ländern verbessert, während 78 Länder eine negative Entwicklung verzeichneten.

Friedensinseln in Afrika

Oftmals wird Afrika in den Medien als „verlorener“ Kontinent, der nur von Kriegen und Konflikten charakterisiert wird, dargestellt. Obwohl Sub-Sahara Afrika der Erdteil mit den meisten inner- und nichtstaatlichen Kriegen der Welt ist, beweisen sogenannte „Friedensinseln“, dass es auch stabile Länder auf dem afrikanischen Kontinent gibt.

Als Friedensinseln werden die Länder bezeichnet, in denen Frieden herrscht, obwohl sie in einer von Konflikten betroffenen Region liegen. Laut dem GPI liegt Mauritius beispielsweise weltweit auf Platz 25 und wird gefolgt von Botswana. Andere relativ stabile Länder in Afrika sind laut dem GPI Namibia, Senegal und Ghana.

Extreme Verbesserungen und Verschlechterungen

Insgesamt wurden in Sub-Sahara Afrika die extremsten Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr beobachtet – sowohl positiv als auch negativ. Guinea-Bissau und die Elfenbeinküste verzeichneten die positivsten Veränderungen weltweit. Gründe dafür war der friedliche Ablauf der Wahlen in Guinea-Bissau und die weitaus weniger gewalttätigen Attacken durch Rebellen in der Elfenbeinküste. Auch Benin verbesserte seine Position um 29 Plätze.

Besonders negative Entwicklungen mussten Djibouti, Nigeria, Kamerun und Niger verzeichnen. In Djibouti waren vermehrte Unruhen, Gewalt und die autoritäre Regierungen Gründe für die Verschlechterung. Auch das noch immer instabile Nachbarland und der weit verbreitete Waffenschmuggel in den Grenzregionen verschlechtere Djiboutis Position.

In Nigeria, Kamerun und Niger waren Terroranschläge durch die Gruppe Boko Haram der Hauptgrund für die deutliche Verschlechterung. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Todesopfer, die durch Terroranschläge ums Leben kamen, um 140 Prozent.

Auf dieser interaktiven Karte kann man die Friedfertigkeit der 162 vom GPI erfassten Staaten nachverfolgen.

Global Peace Index 2015

 

In den Ländern Afrikas wurden sowohl extreme Verbesserungen, als auch starke Verschlechterungen verzeichnet.

 

Den gesamten Global Peace Index 2015 können Sie hier einsehen.

Quelle: Global Peace Index 2015

Bild: Global Peace Index,Institute for Economics and Peace, CC BY-SA 3.0

Mutterschutz in Afrika

14.03.2016: In den meisten Ländern Afrikas ist es üblich, dass Frauen direkt nach der Geburt die Arbeit wieder aufnehmen. Nur selten gibt es gesetzliche Regelungen, die einen Mutterschutz vorsehen.

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Mutterschutz in Afrika

Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erhalten weltweit rund 830 Millionen arbeitende Frauen keinen angemessenen Rechtsschutz – 80 Prozent von ihnen leben in Afrika und Asien.

Mutterschutz nur in wenigen Ländern verankert

Die einzigen Länder Afrikas, die bis jetzt das internationale Übereinkommen Nr. 183 zum Mutterschutz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) offiziell ratifiziert haben sind Mali, Marokko, Benin und Burkina Faso. Nun hat auch Ruanda ein Gesetz entworfen, das den rechtlichen Schutz von Frauen verbessern soll.

In fast der Hälfte der Länder steht den Frauen 14 Wochen Mutterschutzurlaub zur Verfügung, in 35 Prozent der Länder sind es 12 Wochen. In rund 86 Prozent der Länder ist es jedoch die Aufgabe des Arbeitgebers, den Mutterschutzurlaub zu bezahlen. Laut der ILO erhalten in Wirklichkeit nur rund 10 Prozent der Frauen mit einer festen Arbeit ihr Gehalt während des Mutterschutzes wirklich ausgezahlt.

In kaum einem Land spielt der Staat eine aktive Rolle in der Finanzierung des Mutterschutzes. Laut der ILO hat das in vielen Fällen zur Folge, dass Arbeitgeber zögern, schwanger Frauen anzustellen, zu befördern oder ihren Job zu garantieren. Oftmals kann das auch bedeuten, dass Frauen im gebärfähigen Alter gar nicht erst angestellt werden.

Großteil der Frauen arbeiten im informellen Sektor

Ein weiteres Problem, das den Schutz von Frauen bei der Arbeit erschwert, ist die Tatsache, dass nur rund 20 Prozent von ihnen angestellt sind. 80 Prozent aller erwerbstätigen Frauen in Afrika sind im informellen Sektor tätig und können sich somit im Fall einer Schwangerschaft weder über einen Arbeitgeber, noch über den Staat sozial absichern.

Veränderungen in Ruanda

Seit 2009 haben Frauen in Ruanda das Recht auf einen zwölfwöchigen Mutterschutzurlaub. Innerhalb der ersten sechs Wochen wird ihnen 80 Prozent ihres Gehaltes gezahlt. Entscheiden sie sich jedoch dafür, den Mutterschutzurlaub für zwölf Wochen in Anspruch zu nehmen, erhalten sie in den zweiten sechs Wochen nur noch rund 20 Prozent ihres Lohns. Das hat zur Folge, dass viele Frauen bereits nach sechs Wochen zur Arbeit zurückkehren.

Im Februar wurde vom Parlament nun ein neues Gesetz entworfen, das Frauen, die sich im Staatsdienst befinden, noch stärker schützen soll. Innerhalb der ersten sechs Wochen sollen sie ihr volles Gehalt erhalten und auch im zweiten Teil des Mutterschutzurlaubs werden Mutterschaftsgelder durch den Staat bereitgestellt. Um diese Finanzierung möglich zu machen, sollen die Gehälter aller Staatsangestellten um 0,6 Prozent reduziert werden. Nun fehlt nur noch die Unterschrift des Präsidenten Paul Kagame, damit das Gesetzt in Kraft treten kann.

Der Gesetzentwurf gilt als wichtiger Schritt zum Schutz von Frauen bei der Arbeit. Nichtsdestotrotz bezweifeln Frauenrechtlerinnen, dass sich diese Regelung auch in der Privatwirtschaft durchsetzen wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sei ein Umdenken notwendig und die Erkenntnis, dass es auch für die Arbeitgeber von Vorteil ist, wenn die Frauen nicht zu früh zur Arbeit zurückkehren, so Faith Mbabazi von der Organisation Rwanda Women Journalists.

Die gesamte Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Mutterschutz in Afrika und weltweit finden Sie hier.

Quelle: Deutsche Welle, Internationale Arbeitsorganisation (ILO)

Foto: USAID is helping Liberia restore quality women’s health services, von USAID Africa Bureau, Public Domain Mark 1.0

Zehn Bücher aus Afrika

11.03.2016: Afrikanische Bücher waren selten so gefragt wie im Moment. Junge Autoren mischen die internationale Literaturszene auf und machen sich weltweit einen Namen. Wir stellen zehn Bücher vor, die man gelesen haben muss.

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Zehn Bücher aus Afrika

1. Boy, Snow, Bird, Helen Oyeyemi

2004 brachte Helen Oyeyemi mit gerade einmal 19 Jahren ihr erstes Buch „Das Ikarus Mädchen“ heraus – es wurde mittlerweile in 14 Sprachen übersetzt und es folgten weitere Bestseller. In ihren Büchern vermischt sie immer wieder Märchen, Fantasie und das echte Leben. So auch in ihrem neuester Roman „Boy, Snow, Bird“, der die Geschichte des jungenhaften Mädchens „Boy“ erzählt, das vor ihrem gewalttätigen Vater flieht und sich ein neues Leben aufbaut.

Weitere Informationen zu „Boy, Snow, Bird“ und Helen Oyeyemi

2. Jeder Tag gehört dem Dieb, Teju Cole

In seinem Roman „Jeder Tag gehört dem Dieb“ beschreibt der nigerianisch-amerikanische Schriftsteller Teju Cole wie der Protagonist von New York aus in seine ursprüngliche Heimat Nigeria reist und immer wieder Korruption begegnet, von der er nicht weiß, wie er mit ihr umgehen soll. Das Buch ist auch eine Kritik an der Regierung Nigerias, die auf Kosten der Bevölkerung sich selbst bereichert. Der Ich-Erzähler, der in seine Heimat zurückkehrt, schafft es allerdings nicht, sich vollends auf sein Land und seine Familie einzulassen, und beobachtet die herrschenden Missstände mit einer gewissen Distanz und Rationalität. Mit dem Roman thematisiert Cole die verschiedenen Weltansichten, die er in Nigeria und Amerika beobachtet.

Weitere Informationen zu „Jeder Tag gehört dem Dieb“ und Teju Cole

3. Dust, Yvonne Adhiambo Owuor

In ihrem Buch „Dust“ beschäftigt sich die kenianische Autorin Yvonne Adhiambo Owuor mit der Geschichte ihres Landes, insbesondere mit dem Aufstand der Mau Mau in den 1950ern, mit den politischen Morden 1969 und der Gewalt, die nach den Wahlen 2007 ausbrach. Das Buch bestätigt sich mit dem „Warum“ dieser geschichtlichen Ereignisse, ohne jedoch eindeutige Antworten zu liefern. Ein roter Faden, der sich durch das Buch zieht, ist die Frage danach, wie die Menschen den Tätern Gräueltaten der Vergangenheit vergeben können.

Weitere Informationen zu „Dust“ und Yvonne Adhiambo Owuor

4. Rückkehr ins Leben: Ich war ein Kindersoldat, Ismael Beah

In „Rückkehr ins Leben: Ich war ein Kindersoldat“ beschreibt der Autor Ismael Beah von seiner Kindheit als Soldat in Sierra Leone. Mit gerade einmal zwölf Jahren wird er zum Kindersoldaten rekrutiert und lernt, auf Befehl zu töten. In den vergangenen Jahren hat Beah weitere Romane wie „The Radiance of Tomorrow“ und „When Good Comes From Bad“ veröffentlicht. Für „Rückkehr ins Leben“ wurde Beah 2008 für den Bill Duthie Booksellers’ Choice Award nominiert. Das Buch schaffte es auf Platz eins der amerikanischen Bestsellerlisten.

Weitere Informationen zu Ismael Beah und „Rückkehr ins Leben“

5. Foreign Gods, Inc, Okey Ndibe

In seinem zweiten Roman “Foreign Gods, Inc,“ erzählt Okey Ndibe die Geschichte eines nigerianischen Taxifahrers, der sich in New York versucht durchzuschlagen. Der Autor kam selbst 1988 von Nigeria in die USA. . Der Traum des Protagonisten Ike war es, in Amerika eine Karriere in der Finanzbranche zu starten. Er schloss das Studium mit Bestnoten ab, aber es gelang ihm trotzdem nicht, einen Job zu finden. Ike kehrt nach Nigeria zurück, um eine Gottesstatue zu klauen und sie in Amerika zu verkaufen. Mit der Gottesstatue möchte er sich Zugang zu dem Leben in Amerika verschaffen, das ihm bis dahin als nigerianischer Migrant verwehrt geblieben ist.

Weitere Informationen zu „Foreign Gods, Inc, und Okey Ndibe

6. Eines Tages werde ich über diesen Ort schreiben, Binyavanga Wainaina

Binyavanga Wainaina ist ein kenianischer Journalist und Schriftsteller. In seiner 2012 erschienenen Biografie „Eines Tages werde ich über diesen Ort schreiben. Erinnerungen“ nimmt er seine Leser und Leserinnen mit auf eine Reise durch seine Kindheit in den 1970er Jahren. Er beschreibt das Aufwachsen in der Mittelklasse Kenias und seine Studienzeit in Südafrika. In seiner Biografie bricht er mit Klischees über Afrika und zeigt den Leser und Leserinnen, wie seine Welt wirklich aussieht. Wainaina hat auch Gastbeiträge in deutschen Zeitungen wieder der „Zeit“, der „Neuen Rundschau“ und im Magazin „Kulturaustauscht“ veröffentlicht.

Weitere Informationen zu „Eines Tages werde ich über diesen Ort schreiben“ und Binyavanga Wainaina

7. Zerbrochenes Glas, Alain Mabanckou

In seinem Roman „Zerbrochenes Glass“ schreibt der in der Republik Kongo geborene Alain Mabanckou von einer fiktiven Bar in der Hauptstadt Brazzaville. Er erzählt die Geschichten der Menschen, die in dieser Bar zusammenkommen, und verleiht seinen Landsleuten somit eine Stimme, die sonst nicht genug gehört wird. Er spielt immer wieder mit postkolonialen Klischees und sein Buch ist durchzogen von einem derben Humor – ähnlich wie auch seine anderen Romane „African Psycho“, „Stachelschweins Memoiren“ und „Black Bazaar“.

Weitere Informationen zu „Zerbrochenes Glas“ und Alain Mabanckou

8. My Fathers Head, Okwiri Oduor

2014 gewann die kenianische Schriftstellerin Okwiri Oduor für ihre Kurzgeschichte „My Father‘s Head“ den renommierten „Caine Prize“ für afrikanische Literatur. In der Kurzgeschichte beschreibt die Erzählerin den Verlust ihres Vaters und die Folgen, die dieses Erlebnis für sie hat.

Weitere Informationen zu „My Father’s Head“ und Okwiri Oduor

9. The Kindness of Enemies, Leila Aboulela

Die sudanesische Autorin Leila Aboulela beschäftigt sich in ihrem 2015 erschienenen Buch „The Kindness of Enemies ” mit der Frage der Zugehörigkeit und zeigt, dass es nicht immer einfach ist, diese Frage zu beantworten. Aboulela beschreibt zwei Geschichten: Das Leben von Natascha Wilson, die in Khartoum geboren wurde, einen russischen Vater und eine sudanesische Mutter hat und mittlerweile in Schottland lebt. Und auf der anderen Seite das Leben von Anna, die im 19. Jahrhundert in Georgien aufwächst. Beide sind immer wieder mit der Frage konfrontiert, wo sie hingehören und was sie als Menschen ausmacht.

Weitere Informationen zu „The Kindness of Enemies“ und Leila Aboulela

10. Schwarze Schwestern, Chika Unigwe

In „Schwarze Schwestern“ beschreibt die nigerianische Autorin Chika Unigwe das Leben von vier Frauen, die sich nach Europa schleusen lassen und zu Prostituierten werden. Für die Recherche ihres Buches durchstreifte Unigwe monatelang, als Prostituierte verkleidet, das Rotlichtviertel Antwerpens, um die Begebenheiten so realistisch wie möglich schildern zu können. Sie beschreibt, wie die vier Frauen von Lagos aus in der Zvartsustersstraat – die Straße der Schwarzen Schwestern – landen und was für einem harten Alltag sie sich dort stellen müssen.

Weitere Informationen zu „Schwarze Schwestern“ und Chika Unigwe.

Foto: Alain Mabanckou en dédicace au Salon du livre de Paris, von Georges Seguin, CC BY-SA 3.0

Sozialkritische Musik aus Afrika

03.02.2016: Musik wird weltweit genutzt, um auf soziale Probleme und Herausforderungen aufmerksam zu machen. So auch diese zehn afrikanischen Musiker.

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Sozialkritische Musik aus Afrika

Eine Sache, die wir alle mit Afrika verbinden, ist Musik. Kaum woanders auf der Welt gehört sie so sehr zum Alltag wie in den Ländern Afrikas. Oftmals thematisieren die Künstler auch die Probleme ihrer Länder, wie Armut, Terrorismus oder auch Korruption. Wir haben eine Liste von Musikern zusammengestellt, die mit ihren Liedern musikalisch auf diese Herausforderungen aufmerksam machen.

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Friedensaktivisten des Monats März

10.03.2016: Die Zentralafrikanische Republik (ZAR) erlebt seit über zwei Jahren immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den muslimischen Séléka-Rebellen und den christlichen Anti-Balaka Milizen. Rund 1.000 Menschen sind seitdem gestorben, ein Viertel der Bevölkerung musste ihre Heimat verlassen.

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Friedensaktivisten des Monats März

Drei Religionsführer in der ZAR nutzen ihren Einfluss, um der Gewalt ein Ende zu setzen und den Frieden wiederherzustellen. Für ihren Einsatz wurden sie mit den Preisen „Search for Common Ground“ und „Sergio Vieira de Mello“ – einem ehemaligen UN Mitarbeiter, der besonders für seinen Einsatz für Frieden und Sicherheit bekannt war – ausgezeichnet.

Einsatz für Frieden und Stabilität

Oftmals wird der Konflikt in der ZAR medial als eine religiöse Auseinandersetzung zwischen Muslimen und Christen ausgelegt. Das stimme aber nicht, vielmehr werde die Religion für politische Ziele instrumentalisiert, so Dieudonné Nzapalainga, katholischer Erzbischof der Hauptstadt Bangui und Vorsitzender der Zentralafrikanischen Bischofskonferenz. Er ist einer der drei Religionsführer, der sich in der ZAR für die Förderung des Friedensprozesses einsetzt. Die verschiedenen Gruppen würden die Religion instrumentalisieren, um Anhänger für ihre politischen Ziele zu gewinnen. Nicht alle Muslime würden der Séléka angehören, ebenso, wie nicht alle Christen den Anti-Balaka Milizen angehörten – so Erzbischof Nzapalainga.

Gemeinsam mit dem Pastor und Präsident der Evangelischen Allianz, Pastor Nicolás Guérékoyame-Gbangou und Imam Omar Kobine Layama, dem Präsidenten des Islamischen Rates, setzt sich Nzapalainga für den Friedensprozess und die Aussöhnung in seinem Land ein. Bei Gesprächen in aller Welt – Rom, Washington, Paris, London, Brüssel und Berlin – fordern sie immer wieder internationale Anstrengungen, um den Konflikt zu beenden. Eine weitere Forderung der Religionsführer ist es, die noch immer weit verbreitete Straffreiheit in der ZAR zu beenden – denn eine funktionierende Justiz sei eine der wichtigsten Grundlage, um den Prozess der Versöhnung beginnen zu können.

Friedliches Zusammenleben

Laut Imam Layama habe das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen das Land schon vor der im Jahr 1960 erlangten Unabhängigkeit der ZAR von Frankreich ausgezeichnet. Imam Layama und seine Mitstreiter setzten sich dafür ein, diesen Zustand wiederherzustellen und den Menschen vor Augen zu führen, dass die derzeitige Situation umkehrbar ist.

Um den Dialog zwischen Christen und Muslimen zu fördern, riefen die drei Religionsführer 2013, kurz nachdem die Gewalt in ihrem Land ausbrach, die „Interfaith Peace Platform“ ins Leben. Im Rahmen dieser Initiative finden Reisen durch die Zentralafrikanische Republik statt, um den Dialog in einzelnen Gemeinden und Dörfern gezielt zu fördern. „Wir möchten dafür sorgen, dass die Bevölkerung diesmal am Prozess der Aussöhnung beteiligt wird“, so Imam Layama. Wahrheit und Gerechtigkeit seien die Voraussetzung für eine Versöhnung, fügt Nzapalainga hinzu. „Sonst bleiben immer Hass und der Wunsch nach Rache zurück.“

Ihr Ziel sei es, den Menschen zu zeigen, was sie vereine – und sich nicht darauf zu fokussieren, was sie trenne. Es müsse wieder ein Staat entstehen, in dem jeder einen Platz hat, damit Anhänger jeder Religion und jeden Glaubens wieder friedlich zusammenleben können. Die Religionsführer würden eine schrittweise Verbesserung beobachten, doch bewaffnete Gruppen hätten noch immer zu viel Einfluss.

Für ihren unermüdlichen Einsatz wurden die drei von dem amerikanischen TIME Magazin unter die 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2014 gewählt. Die französische Zeitung „Le Monde“ betitelte sie sogar als die „Drei Heiligen von Bangui“.

Weitere Informationen zu den Religionsführeren aus der Zentralafrikanischen Republik.

Foto: Dieudonné Nzapalainga, Nicolas Guérékoyame Gbangou et Omar Kobine, von Voice of America, Public Domain Mark 1.0