Irie Révoltés sind Botschafter der Schulkampagne 2016

02.02.2016: Die Band Irie Revoltés sind die neuen Botschafter der Schulkampagne 2016.

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Irie Révoltés sind Botschafter der Schulkampagne 2016

Es ist uns eine große Freude, dass die Band Irie Révoltés Botschafter der Schulkampagne 2016 ist! Zusammen mit den sympathischen Jungs aus Heidelberg wollen wir Afrika mehr in den Fokus rücken.

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Afrikas Potenzial in der Technologiebranche

09.03.2016: Auf kaum einem Kontinent wächst die Technologiebranche so rapide wie in Afrika. Unser Nachbarkontinent baut sich immer mehr den Ruf als Geburtsstätte von modernen und innovativen Unternehmen und Start-ups auf.

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Afrikas Potenzial in der Technologiebranche

Alleine in Südafrika gibt es rund 5000 Start-ups und auch in Ländern wie Kenia, Nigeria oder Ghana wächst dir Gründerszene rapide. Insbesondere Großstädte wie Nairobi, Lagos und Accra mausern sich zu Innovationszentren.

Erfolgsgeschichte afrikanische Start-ups

Noch vor einigen Jahren galt es in der Investorenszene als riskant, in afrikanische Start-ups zu investieren – es gab damals noch zu wenige Erfolgsgeschichten, um das nötige Vertrauen zu generieren. In den vergangenen Jahren sind die Zahlen jedoch stetig gestiegen – 2015 wurden insgesamt 186 Millionen US-Dollar in afrikanische Start-ups investiert. Insbesondere junge Firmen aus Südafrika, Kenia und Nigeria konnten sich hohe Summen sichern. Die meisten Gelder flossen in den Bereich der erneuerbaren Energien. Gemessen an Investorengeldern gilt die kenianische Firma M-Kopa Solar als erfolgreichstes Start-up Afrikas. Alleine in 2015 flossen rund 28,7 Millionen Euro in das 2012 in Nairobi gegründete Unternehmen. M-Kopa Solar bietet Solaranlagen für kleine Beträge an, die per Handy bezahlt werden können. Mit diesem System sind in Tansania, Uganda und Kenia bereits rund 280.000 Haushalte an Stromversorgung gekommen. Täglich kommen rund 500 neue Kunden hinzu.

Mobile Start-ups

Ein wichtiger Faktor, der die positive Entwicklung der Start-up Szene in Afrika begünstigt, ist der rapide wachsende Mobilfunkmarkt. In den nächsten Jahren soll die Zahl der Mobilfunkkunden in Afrika auf 1,1 Milliarden steigen – womit der Kontinent 14 Prozent der globalen Handynutzer stellen würde. Festnetzanschlüsse hingegen sind weitaus weniger verbreitet. Afrikanische Start-ups machen sich diese Begebenheit zu Nutze und setzen sehr stark auf die neuen Technologien. Besonders gängig sind Apps und Programme, die das mobile Zahlen von Dienstleistungen gewährleisten. Vorreiter war das kenianische Konzept „M-Pesa“,  seitdem sind viele weitere gefolgt.

Wichtige Maßnahmen der Regierungen

Auch die Regierungen vieler Länder Afrikas haben erkannt, dass sie das Unternehmertum in ihren Ländern aktiv fördern müssen. So hat Ruanda ein spezielles Visum für Unternehmer und Unternehmerinnen, die in der Technologiebranche tätig sind, geschaffen. Kenia hat das Projekt „Enterprise Kenya“ gegründet, durch das die Regierung direkt in Start-ups investieren möchte und Nigeria hat ein Gründerzentrum initiiert, das durch öffentliche Gelder finanziert wird.

PayPal sieht großes Potenzial

Auch Branchenriesen wie der Onlinezahlungsdienstleister PayPal sehen großes Potenzial in den Technologie- und Start-up-Szenen unseres Nachbarkontinents. „Das Internet und Onlinedienstleistungen verbreiten sich weltweit rapide – und Afrika ist ganz vorne mit dabei. Wir verzeichnen ein rapides Wirtschaftswachstum und eine schnelle Entwicklung auf dem ganzen Kontinent. Moderne Technologien werden genutzt, um sich lang bestehenden Herausforderungen zu stellen“, so Rupert Keeley, Geschäftsführer von PayPal in Europa und Afrika, gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender CNN.

Weitere Informationen zu der Start-up Szene in Afrika. , Foto: Soyapi showcasing their hospital technology for Africa, von Erik (HASH) Hersman, CC BY 2.0

Update: Hungersnot durch El Niño spitzt sich zu

02.02.2016: Die durch das Wetterphänomen El Niño ausgelöste Hungersnot spitzt sich immer weiter zu.

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Update: Hungersnot durch El Niño spitzt sich zu

Die durch das Wetterphänomen El Niño ausgelöste Hungersnot in Äthiopien und dem südlichen Afrika spitzt sich immer weiter zu. Am Wochenende reiste UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in die besonders schwer betroffene Region Ziway-Dudga in Äthiopien und rief die internationale Gemeinschaft auf, dem Land finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um die „schlimmste Hungersnot seit 30 Jahren zu bekämpfen“.

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Hilfe für Überlebende sexueller Gewalt

08.03.2016: Sexuelle Gewalt ist in Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo nach wie vor ein ausgeprägtes gesellschaftliches Problem. Die eingeschränkt praktizierte Rechtsstaatlichkeit und die Präsenz von bewaffneten Gruppen führen dazu, dass die Zahl der Fälle von sexueller Gewalt nach wie vor hoch ist.

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Hilfe für Überlebende sexueller Gewalt

Bei der Unterstützung von Überlebenden sexueller Gewalt müssen vor allem die gesundheitlichen, psychologischen und sozialen Folgen berücksichtigt werden. Darüber hinaus ist Unterstützung bei der juristischen Verfolgung der Täter wichtig, denn die Zahl jener, die sich trauen, die Täter rechtlich zur Verantwortung zu ziehen, ist noch immer gering. Unsere Mitgliedsorganisation, die Johanniter, unterstützen betroffene Frauen und Mädchen und setzten sich für die Stärkung ihrer Rechte ein.

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Zehn afrikanische Designerinnen und Designer

Jedes Jahres finden weltweit die internationalen Modewochen in Berlin, New York, Mailand und Paris statt. Doch auch in Afrika gibt es eine junge, pulsierende und vibrante Modeszene, die nicht in Vergessenheit geraten sollte.

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African Fashion in the City 2, CC by Kelechizuvaa

Zehn afrikanische Designerinnen und Designer

Jedes Jahres finden weltweit die internationalen Modewochen in Berlin, New York, Mailand und Paris statt. Doch auch in Afrika gibt es eine junge, pulsierende und vibrante Modeszene, die nicht in Vergessenheit geraten sollte. Wir stellen sieben junge Designerinnen und Blogger vor, die man auf dem Schirm haben sollte. Sie alle mischen traditionelle Einflüsse mit modernen Schnitten und Designs und kreieren somit ihren ganz eigenen Look.

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Situation in Äthiopien spitzt sich weiter zu

03.03.2016: Schon seit Monaten machen internationale Hilfsorganisationen auf die sich immer weiter zuspitzende Hungersnot in Äthiopien aufmerksam. Die Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA sind vor Ort und leisten wichtige Soforthilfe.

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Situation in Äthiopien spitzt sich weiter zu

Wolfgang Jamann, Generalsekretär unserer Mitgliedsorganisation CARE reiste nach Äthiopien, um sich einen Eindruck von der Situation zu machen.

Mehr als zehn Millionen Menschen gefährdet

Bereits im April könnten mehr als zehn Millionen Menschen in Äthiopien von einer akuten Hungerkrise bedroht sein, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE. „Seit mehreren Monaten nun warnen Hilfsorganisationen vor einer Katastrophe, die sich noch abwenden lassen könnte. Trotzdem fehlen weiterhin Gelder, um jetzt schnell Vorsorge zu treffen“, so Wolfgang Jamann, Generalsekretär von CARE International, der vor kurzem aus Äthiopien zurückgekehrt ist. Aufgrund des Wetterphänomens El Niño durchlebt das Land am Horn von Afrika schon das zweite Dürrejahr in Folge.

In manchen Gebieten im Osten des Landes ist die Produktion von Getreide um 70 Prozent gefallen. Es ist die schwerste Dürre in Äthiopien seit über 30 Jahren. El Niño hat Äthiopien und viele andere Länder des afrikanischen Kontinents so stark getroffen wie schon lange nicht mehr. „Gerade chronisch arme Familien, die kaum Reserven bilden können,  stehen jetzt vor dem Nichts.“

Frauen und Kinder besonders gefährdet

Unsere Mitgliedsorganisation CARE betont, dass Frauen und ihre Kinder jetzt besonders dringend geholfen werden muss. Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen 1,7 Millionen Kinder, schwangere sowie stillende Frauen in Äthiopien dringend Unterstützung. In den letzten drei Jahrzehnten konnte die äthiopische Regierung die Ernährungssicherheit im Land deutlich verbessern. Während der Trockenzeit unterstützen Sozialprogramme Millionen von Menschen mit Bargeld oder Nahrungsmitteln. Diese von CARE unterstützte Initiative kann so Ersparnisse schützen und verhindern, dass Menschen aufgrund von Dürren weiter in die Armut abrutschen. Doch die Dürre in diesem Jahr untergräbt auch diese Erfolge.

Die äthiopische Regierung hat die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Bisher sind nur etwa die Hälfte der notwendigen Gelder bereitgestellt worden. „Bis zur nächsten Ernte dauert es noch Monate und die Unterernährung in der Bevölkerung steigt rapide an. Aufgrund der logistischen Herausforderungen dauert es einige Zeit, bis Nahrungsmittel die Menschen in Not erreichen können. Wir dürfen keinen Tag mehr warten und müssen Hilfe für die über zehn Millionen Menschen in Not jetzt auf den Weg bringen. Sonst haben sie im April nichts mehr zu essen.“

CARE unterstützt in Äthiopien im Moment eine halbe Million Menschen mit Lebensmittelhilfe, 150.000 Kinder und Mütter mit Zusatznahrung und stellt für 290.000 Menschen sauberes Trinkwasser bereit. Weltweit hat CARE bisher über 1.1  Millionen von El Nino betroffene Menschen in sechs Ländern unterstützt.

Foto: SomalilandDrought005, von Oxfam East Africa, CC BY 2.0

Schleuserhochburg Khartum

01.03.2016: Mit Einsätzen in der Ägais und auf dem Mittelmeer hat die Europäische Union den Schleppern den Krieg erklärt. Außerdem soll der umstrittene Khartum-Prozess dazu beitragen, die "illegale Migration" von Afrika nach Europa einzudämmen.

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Schleuserhochburg Khartum

Das Netzwerk der Schlepperbanden ist komplex, sie arbeiten weltweit und machen mit dem Menschenhandel und -schmuggel Milliarden. Die auf Hilfe angewiesenen Flüchtlinge zahlen Tausende von Dollar, um die gefährlichen Reisen auf maroden Booten antreten zu können. Oftmals werden sie von den Schleppern entführt und gefoltert. Das wohl wichtigste Drehkreuz dieses Menschenhandels ist die sudanesischen Hauptstadt Khartum.

Khartum-Prozess

Im Rahmen des so genannten Khartum-Prozess haben sich die Europäische Union und Regierungschefs der afrikanischen Länder, aus denen die meisten Flüchtlinge kommen, darauf geeinigt, vor Ort gegen Schlepperbanden vorzugehen. Unter anderem sollen Polizisten ausgebildet werden, um die Aktivitäten der Schlepper einzudämmen. Menschenrechtsorganisationen kritisieren dieses Vorgehen, da sie der EU vorwerfen, mit Staatschefs zu kooperieren, die mit ihren Repressionen und Menschenrechtsverletzungen selber für die Flüchtlingszahlen verantwortlich sind und den Menschen oft keine Alternative als die Flucht lassen.

Das Abkommen wurde unter anderem mit dem Sudan, Ägypten, Äthiopien, Südsudan und Eritrea geschlossen. Gerade aus Eritrea fliehen täglich tausende Menschen aufgrund der katastrophalen Menschenrechtssituation – eine Million Eritreer befinden sich zurzeit im Exil – das ist ein Sechstel der gesamten Bevölkerung. Die Vereinten Nationen werfen der Militärdiktatur grobe Misshandlungen, gezielte Hinrichtungen, erzwungenen und zeitlich unbegrenzten Militärdienst und Vergewaltigungen vor. Die Organisation Human Rights Watch bezeichnet das drittärmste Land der Welt als „gigantisches Gefängnis“. Viele der Flüchtlinge schaffen es gerade einmal bis in den Sudan – von wo aus sie oft verschleppt und entführt werden.

Das Geschäft mit Flüchtlingen

Im Einzugsgebiet der Schleuser in Khartum liegen sechs der wichtigsten Herkunftsländer afrikanischer Flüchtlinge: Sudan, Südsudan, Eritrea, Somalia, die Demokratische Republik Kongo und die Zentralafrikanische Republik. In dieser Region sind laut der UN zurzeit rund vier Millionen Menschen auf der Flucht. Die meisten von ihnen fliehen vor Gewalt, Hunger und Perspektivlosigkeit in ihrem Land und sind auf der Suche nach einer besseren Zukunft in Europa oder Amerika. Viele von ihnen stranden in Khartum und leben dort in prekären Verhältnissen. In sogenannten Verbindungshäusern werden sie untergebracht, bis genügend Flüchtlinge zusammengekommen sind, um die sieben Tage lange Reise durch die Sahara in Richtung Libyen zu starten. Dort werden die Menschen den nächsten Schleppern übergeben, die sie nach Europa bringen sollen.

Massive Folterungen und Menschenrechtsverletzungen

Solange das Geld der Flüchtlinge ausreicht, haben sie noch etwas Einfluss auf die Destination ihrer Flucht. Sobald das Geld jedoch aufgebraucht ist, folgen oftmals Folter und Verschleppung. Laut den Vereinten Nationen sind seit 2009 bis zu 30.000 Flüchtlinge entführt und gefoltert worden, um Lösegeld bei den Familien zu erpressen. Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt gerade einmal bei 18 Jahren. Kinder werden als Kindersoldaten oder Sexklaven weiterverkauft. Das Netzwerk der Schlepper spannt sich vom Sudan und Eritrea bis hin nach Libyen, Ägypten und in die Golfstaaten.

Nichtsdestotrotz machen sich weltweit jeden Tag tausende Menschen auf die Flucht – was das Geschäft der Menschenhändler tragischer Weise weiter befeuert. Den Kampf der EU gegen die Schlepper zu gewinnen, könnte auf Grund der komplexen und weitreichenden Netzwerke der Menschenhändler weitaus komplizierter und langwieriger werden, als bisher geplant.

Solange es keine legalen und sicheren Einreisewege in die EU gibt, werden die Menschen auf gefährliche Fluchtrouten zurückgreifen müssen – und das Geschäft der Schlepper somit weiter ausbauen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung Magazin

Foto: LE Eithne Operation Triton, von Irish Defence Forces, CC BY 2.0

Zehn zukunftsweisende Ideen aus Afrika

31.01.2016: Diese zehn jungen Unternehmer nehmen die Zukunft ihres Kontinents selber in die Hand und begeistern mit innovativen Ideen.

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Zehn zukunftsweisende Ideen aus Afrika

Bei dem Begriff „Start-Up“ denkt man an Orte wie Silicon Valley, London oder auch Berlin – aber fälschlicherweise oft nicht an die Länder Afrikas. Doch genau dort hat sich in den letzten Jahren eine lebendige Start-Up Szene von jungen Unternehmern und Tüftlern entwickelt, die sich Konzepte ausdenken, um die Herausforderungen ihres Kontinents anzugehen. Da sie die Probleme ihrer Länder am besten kennen, sind genau diese jungen Menschen es, die die Herausforderungen am besten angehen und lösen können. Für diese Art von Innovation hat sich die Abkürzung „FABA – For Africans By Africans“ etabliert. Gerade Kenias Hauptstadt Nairobi hat sich in den letzten Jahren den Namen „Silicon Savannah“ erarbeitet, weil dort mittlerweile beachtlich viele Start-Ups angesiedelt sind. Wir haben eine Liste von zehn dieser Ideen und Innovationen zusammengestellt.

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Update zu den Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik

29.01.2016: Der erste Wahlgang in der Zentralafrikanischen Republik brachte kein klares Ergebnis. Eine Stichwahl am 14. Februar soll die Entscheidung bringen.

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Update zu den Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik

Nachdem der erste Wahlgang in der Zentralafrikanischen Republik am 30. Dezember 2015 kein klares Ergebnis zu Tage brachte, sollte am kommenden Sonntag, dem 31. Januar, der zweite Wahlgang stattfinden. Dieser Termin wurde jetzt auf den 14. Februar nach hinten verschoben.

Verfassungsgericht bestätigt Ergebnisse

Am Montag bestätigte das Verfassungsgericht der Zentralafrikanischen Republik die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl am 30. Dezember letzten Jahres. Anicet Georges Dologuele erreichte demnach 24 Prozent der Stimmen und sein Gegner Faustin Archange Touadere 19 Prozent. Die ursprünglich für den 31. Januar geplanten Stichwahlen sollen nun am 14. Februar stattfinden. Die Präsidentin der Übergangsregierung, Catherine Samba-Panza, konnte in den Wahlen nicht antreten, da es die Verfassung Mitgliedern der Übergangsregierung untersagt, für das Amt zu kandidieren. Die Übergangsregierung wird solange im Amt bleiben, bis eine neue Regierung gebildet ist.

Parlamentswahlen annulliert

Im Rahmen der Veröffentlichung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen annullierte das Verfassungsgericht die Resultate der Parlamentswahlen mit der Begründung, es hätte Unregelmäßigkeiten, unleserliche Stimmzettel und schlecht ausgebildete Wahlhelfer gegeben. In Teilen des Landes konnten die Menschen nur in der Präsidentschaftswahl abstimmen, weil die Stimmzettel für die Parlamentswahl nicht rechtzeitig ankamen.

Kandidaten der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen zeigten sich über die Entscheidung, die Parlamentswahlen zu annullieren aber die Präsidentschaftswahlen anzuerkennen, verwundert. Sie bemängelten, dass es keinen Grund zu der Annahme gäbe, dass die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen glaubwürdiger als die der Parlamentswahlen sein sollten.

Das Verfassungsgericht erklärte außerdem, dass Kandidaten der Parlamentswahlen wohl in die Unregelmäßigkeiten verwickelt waren. Insgesamt hatte es über 400 offizielle Beschwerden über den Verlauf der Wahlen gegeben. Die Wiederholung der Parlamentswahlen soll auch am 14. Februar stattfinden.

Stichwahl zwischen zwei ehemaligen Premierministern

Die für den 31. Januar geplante Stichwahl zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten Dologuele und Touadere wurde nun auf den 14. Februar verlegt. Einige Beobachter vermuten jedoch, dass sich der Termin noch weiter verzögern könnte. Ungefähr zwei Millionen Menschen hatten am 30. Dezember ihre Stimme abgegeben. Dologuele war zwischen 1998 und 2001 Premierminister der Zentralafrikanischen Republik und Touadere hatte das Amt zwischen 2008 bis 2013 inne.

Die Wahlen gelten als wichtiger Schritt zur Rückkehr zu Demokratie und Stabilität, in einem Land, das seit März 2013 von gewaltsamen Konflikten gezeichnet ist. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, seit der ehemalige Präsident François Bozizé im März 2013 von Putschisten der muslimischen Séléka-Bewegung abgesetzt wurde. Rund 1000 Menschen starben seitdem bei Kämpfen zwischen den muslimischen Séléka-Rebellen und den christlichen Anti-Balaka Milizen.

Vereinte Nationen verlängern Sanktionen gegen die Zentralafrikanische Republik

Am Mittwoch entschied der UN-Sicherheitsrat einvernehmlich, die bereits bestehenden Sanktionen gegen die ZAR zu verlängern. Der Rat forderte alle UN-Mitgliedsstaaten auf, die Sanktionen zu respektieren und durchzuführen. Dazu gehören ein Waffenembargo, das Einfrieren von Vermögen und ein Reiseverbot gegen Personen, die für den Konflikt als mitverantwortlich gelten. Im Rahmen der Verhandlungen forderte der UN-Sicherheitsrat noch einmal, dass der zweite Wahlgang und die Wiederholung der Parlamentswahlen transparent, fair und frei ablaufen. Dies sei eine wichtige Vorraussetzung, damit das Land den Übergang zum Frieden schaffen könne. Eine Lösung der gewalttätigen Auseinandersetzungen sei dringen notwendig, da der dort herrschende Konflikt eine Gefahr für die Stabilität der ganzen Region darstelle.

Der Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik hat seit 2013 rund eine Million Menschen zur Flucht gezwungen. Rund die Hälfte von ihnen hat Zuflucht in den Nachbarstaaten gefunden. Das UN-Ernährungsprogramm WFP geht davon aus, dass 1,6 Millionen Menschen in dem Land mittlerweile auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen ist.

Weitere Informationen zu der Situation und den Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik finden Sie hier.

Fotografie in den Slums von Nairobi

27.01.2016: In dem Slum Mathare in Kenias Hauptstadt Nairobi bringt die Mathare Foundation Kindern das Fotografieren bei.

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Fotografie in den Slums von Nairobi

Der Slum Mathare in der kenianischen Hauptstadt Nairobi ist der zweitgrößte des ostafrikanischen Landes, knapp eine halbe Million Menschen leben dort auf gerade einmal einem Quadratkilometer. Die Kriminalitätsraten sind hoch, viele Kinder müssen zum Familieneinkommen beitragen und können nicht in die Schule gehen. Die Statistiken sagen viel: 80 Prozent der Bewohner Mathares geben an, Opfer von Kriminalität geworden zu sein und das durchschnittliche Haushaltseinkommen liegt bei rund drei Dollar im Monat. Genau an diesem Ort hat es sich die Mathare Foundation zur Aufgabe gemacht, den Kindern, die in den Slums aufwachsen, Fotografie beizubringen.

Kreativität fördern und Geschichten erzählen

Eric Omwanda, Mitbegründer der Mathare Foundation, ist selber in dem Slum aufgewachsen und weiß, wie schwer eine Kindheit dort sein kann. Mit seinen Fotos hat er es geschafft, sich ein Leben außerhalb des Slums aufzubauen. Den Kindern Mathares möchte er Fotografie beibringen, um ihnen eine Möglichkeit zu geben, ihre Gefühle und Erfahrungen festzuhalten und auszudrücken. Außerdem ist Omwanda überzeugt, dass die Fotografie den Kindern helfen kann, nicht in den in Mathare so weit verbreiteten Kreislauf von Drogen, Alkohol und Kriminalität hineingezogen zu werden. 2015 wurde er für sein Engagement als Commonwealth Africa Region Youth Worker of the Year nominiert.

Ein weiteres Ziel der Mathare Foundation ist es, den Kindern und Jugendlichen Selbstbewusstsein zu geben und ihnen einen respektvollen Umgang miteinander beizubringen. Andere Angebote der Mathare Foundation sind Fußballtraining oder Kunstkurse. Die Kurse finden jeden Samstag statt und es nehmen rund 20 bis 30 Kindern teil.

Fotografieunterricht

Die Grundfähigkeiten der Fotografie werden den Kindern in drei Schritten beigebracht. Als erstes lernen sie die Theorie, als nächstes die verschiedenen Einstellungen der Kamera und im dritten Schritt gehen sie raus und fotografieren. Omwanda ist immer wieder von dem Talent seiner jungen Schützlinge überrascht. Sie porträtieren ihre Heimat Mathare mit einer Mischung aus Kritik und Zärtlichkeit und zeigten somit sowohl das Gute als auch das Schlechte Mathares, so Omwanda. Abgesehen von dem Alltagsleben in dem Slum, das die Kinder festhalten, ist ein wiederkehrendes Motiv auch der Konsum des illegalen und meist selbstgebrauten, alkoholischen Getränk Chang’aa.

Im Jahr 2014 kooperierte die Mathare Foundation mit dem Kameraproduzenten Canon, der ihnen rund 30 Kameras stifteten. Einer der Nominierten des Canon Kenia Fotografie Preises ist James Otieno, der in der Mathare Foundation Fotografie-Kurse leitet.
In diesem Jahr plant Omwanda zum ersten Mal das sogenannte Slum Kids Festival, eine einwöchige Veranstaltung, bei der die Werke der Kinder ausgestellt und Förderpreise vergeben werden sollen.

Weitere Informationen zu der Mathare Foundation finden Sie hier.

Foto: A view of the Mathare Valley slum, Claudio Allia, CC BY-SA 3.0

Update zur Situation im Südsudan

26.01.2016: Seit über zwei Jahren herrscht im Südsudan ein gewaltsamer Konflikt. Ein Bericht der Vereinten Nationen wirft den Konfliktparteien gezielte Menschenrechtsverletzungen vor.

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Update zur Situation im Südsudan

Vor über zwei Jahren brach im Südsudan, dem jüngsten Staat der Welt, ein Konflikt zwischen den Anhängern des Präsidenten Salva Kiir und den Unterstützern des ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar aus. In einem vergangene Woche erschienenen Bericht der Vereinten Nationen wird den Konfliktparteien die gezielte gewaltsame Vertreibung von Zivilisten vorgeworfen. Der Bericht dokumentiert die gezielten Menschenrechtsverletzungen, die sich insbesondere in den letzten Monaten weiter zugespitzt und verbreitet haben.

Vereinte Nationen kritisieren Südsudan

Laut dem 45-seitigen Bericht der Vereinten Nationen hätten die Menschenrechtsverletzungen mit der Dauer des Konfliktes zugenommen. Es werden Massenmorde, „beispiellose“ sexuelle Gewalt und Sklaverei, gezielte Vergewaltigungen und die absichtliche Tötung von Kindern dokumentiert.

Ein weiteres erschreckendes Detail des Berichts ist die scheinbar gezielte Vertreibung von Zivilisten. Das Militär brenne ganze Dörfer nieder, zerstöre Felder und töte das Vieh der Menschen, um ihnen die Lebensgrundlage zu nehmen und sie zu vertreiben, so der Bericht der UN. Diese Strategie solle wohl dazu beitragen, die Unterstützung der Rebellengruppen zu schwächen, so der Bericht weiter.

Wie die Aufzeichnungen weiter festhalten, sei besonders besorgniserregend, dass die Konfliktparteien neutrale und sichere Orte, wie Krankenhäuser, religiöse Einrichtungen oder auch Gelände der Vereinten Nationen, in denen Menschen Schutz suchen würden, nicht respektierten. Auch hier komme es Beobachtern zu Folge regelmäßig zu gewalttätigen Übergriffen.

Forderungen für ein Waffenembargo gegen den Südsudan

Ein Expertengremium der Vereinten Nationen fordert die Einleitung eines Waffenembargos gegen den Südsudan durch den UN-Sicherheitsrat. Bis jetzt waren diese Forderungen jedoch gescheitert, da Russland sein Vetorecht einsetzte und eine Umsetzung des Embargos somit verhinderte. Das Gremium berichtet weiter, dass Salva Kiir und Riek Machar noch immer volle Kontrolle über ihre Truppen hätten und deshalb direkt für die Tötung und Folterung tausender Zivilisten verantwortlich seien. Das Expertengremium fordert, Sanktionen gegen beide Rivalen einzuleiten.

Nachdem es die Konfliktparteien vergangene Woche nicht schafften, bis zur vereinbarten Frist eine Übergangsregierung zu formen, die Stabilität bringen sollte, forderte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die Afrikanische Union (AU) auf, sich dem Thema anzunehmen und nach einer Lösung zu suchen.

Einsatz von Kindersoldaten weit verbreitet

2014 einigten sich die Konfliktparteien, die Rekrutierung von Kindersoldaten zu beenden. Seitdem gab es laut den Vereinten Nationen kleine Erfolge, wie die Freilassung von 1.755 Jungen im vergangenen Jahr von einer der Rebellengruppen. Nichtsdestotrotz schätzt die UN die Zahl der in dem Konflikt eingesetzten Kindersoldaten auf 13.000 bis 15.000.

Millionen von Vertriebenen

In den letzten zwei Jahren sind laut Einschätzungen verschiedener internationaler Hilfsorganisationen rund 2,2 Millionen Menschen aus dem Südsudan geflohen. Rund 600.000 von ihnen fanden Schutz in benachbarten Ländern.

Den vollständigen Bericht der Vereinten Nationen zur Situation im Südsudan finden Sie hier.

Foto: Minkaman, Awerial County, South Sudan, von wwww.geoffpugh.com, CC BY 2.0

Zehn Filme aus Afrika

23.01.2016: In vielen Ländern Afrikas gibt es eine aktive Filmszene. Wir stellen zehn Filme vor, die man gesehen haben muss.

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Zehn Filme aus Afrika

Vor einigen Monaten haben wir zehn Filme aus Afrika vorgestellt. Doch es gibt noch weitaus mehr gute Filme, die in Afrika entstehen. Wir haben eine weitere Liste mit Filmempfehlungen zusammengestellt.

1. From a Whisper

„From a Whisper“ setzt sich mit dem Thema Terrorismus in Kenia auseinander und arbeitet dabei insbesondere die Terroranschläge auf die amerikanische Botschaft in Nairobi 1998 und die Folgen auf das Leben der Betroffenen auf. Ein zentrales Thema des Films ist die Frage, wie sich die beiden Protagonisten, ein Geheimdienstoffizier und ein junges Mädchen, den Verlusten, die sie durch die Anschläge erleben mussten, verarbeiten und lernen zu vergeben. Der Film wurde 12 Mal für die African Movie Academy Awards nominiert und gewann fünf Auszeichnungen.

Weitere Informationen zu „From a Whisper“.

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2. Moolaadé – Im Bann der Hoffnung

Moolaadé von dem bekannten senegalesischen Produzenten Ousmane Sembène nimmt sich dem schwierigen Thema der weiblichen Genitalverstümmelung an. Der Film spielt in einem Dorf in Burkina Faso. Die Hauptdarstellerin Collé wehrt sich vehement gegen das noch immer weit verbreitete Ritual und möchte mit allen Mitteln verhindern, dass ihre Tochter und andere Mädchen in dem Dorf beschnitten werden.

Weitere Informationen zu „Moolaadé – Im Bann der Hoffnung“

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3. Last Flight to Abjua

Der in Nigerias Nollywood – in Anspielung auf Hollywood – entstandene und von Regisseur Obi Emelonya produzierte Film basiert auf einer wahren Geschichte. Passagiere auf dem letzten Flug von Lagos nach Abuja, an einem Freitag im Jahr 2006, bangen um ihr Leben, als ihr Flugzeug in Turbulenzen gerät. „Last Flight to Abuja“ wurde fünfmal für die African Movie Academy Awards nominiert und gewann die Auszeichnung für den besten Film von einem Afrikaner im Ausland.

Weitere Informationen zu „Last Flight to Abuja“.

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 4. Lamb

Der äthiopische Regisseur Yared Zeleke erzählt in diesem Film die Geschichte eines kleinen Jungen und seinem Lamm. Es ist der erste äthiopische Film, der es in den Wettbewerb der Cannes Filmfestspiele geschafft hat. Der neunjährige Ephraim verliert seine Mutter und wird von seinem Vater auf einen Hof zu seinen Verwandten geschickt. Wie es für einen Jungen in Äthiopien normal ist, soll Ephraim auf dem Feld arbeiten – doch seine wahre Leidenschaft ist das Kochen. Der Film beeindruckt unter anderem durch seine Landschaftsaufnahmen von Äthiopien und durch die Frage, die er aufwirft, wie eine Gesellschaft mit einem Jungen umgeht, der sich keinesfalls festgefahrenen Normen beugen will.

Weitere Informationen zu „Lamb“.

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5. Meditteranea

Tausende Menschen aus Afrika wagen jedes Jahr die gefährliche Flucht über das Mittelmeer. Der Film „Mediterranea“ des italienischen Regisseus Jonas Carpignano erzählt die wahre Geschichte eines Flüchtlings – und zeigt schonungslos die Zustände, die viele Flüchtlinge erwartet, wenn sie Europa erreichen. Der Film wurde gemeinsam mit Flüchtlingen gedreht – sowohl vor als auch hinter der Kamera. Der Film erzählt die Geschichte der beiden Freunde Ayiva und Abas, die von Burkina Faso aus nach Europa fliehen. Nachdem ihr Schlepperboot kentert, werden sie von der italienischen Küstenwache gerettet und kommen in Rosarno unter. 2010 kam es in Rosarno zu Ausschreitungen, bei denen 67 afrikanische Flüchtlinge getötet wurden. An der Entstehung des Films waren insgesamt elf Produktionsfirmen aus fünf unterschiedlichen Ländern beteiligt.

Weitere Informationen zu dem Film „Mediterranea“.

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6. The First Grader: der älteste Schüler der Welt

„The First Grader“ basiert auf der wahren Geschichte von Kimani Maruge, einem kenianischen Bauern, der sich mit 84 Jahren entscheidet, eine Grundschule zu besuchen, nachdem die kenianische Regierung beschloss, Grundschulbildung kostenlos zu machen. Bis dahin war es Maruge verwehrt geblieben, Lesen und Schreiben zu lernen. „The First Grader“ beschreibt die unglaubliche Bedeutung von Bildung, aber auch die Hürden die Maruge als ältester Schüler der Welt überwinden muss.

Weitere Informationen zu „The First Grader – der älteste Schüler der Welt“

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7. Big Men

Der Dokumentarfilm “Big Men” behandelt die Entdeckung von Öl vor der Küste Ghanas und die Folgen, die das für die Wirtschaft und die Menschen des Landes hat. Regisseurin Rachel Boynton beschäftigt sich mit der Frage, wer von dem Ölhandel profitiert – und wer verliert. Der Film zeige, was passiere, wenn sich Öl, Afrika und Kapitalismus treffen, so die englische Zeitung „The Guardian“.
Weitere Informationen zu „Big Men“ und dem Ölaufkommen in Ghana.

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8. Tsotsi

Tsotsi erzählt die Geschichte des südafrikanischen Jungen Tsotsi, der sich in den Townships Südafrikas durchschlägt. Der Film porträtiert das meist harte Leben in den Elendsvierteln, das von Gewalt, Einsamkeit und Brutalität geprägt ist. 2006 gewann „Tsotsi“ den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.

Weitere Informationen zu „Tsotsi“.

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9. They will have to kill us first

“They will have to kill us first” ist ein Dokumentarfilm, der die Rolle, die Musik in der malischen Gesellschaft spielt, porträtiert. In einem Land, das zunehmend von Islamismus beeinflusst und in dem Musikmachen immer mehr verboten wird, zeigt der Film aber vor allem auch den Kampf, den malische Musiker für ihre Leidenschaft führen müssen, um ihren Weg weitergehen zu können.

Weitere Informationen zu „They will have to kill us first“.

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10. Stealing Africa

Seit der Bergbau in Sambia vor zehn Jahren vollständig privatisiert wurde, haben ausländische Unternehmen Kupfer im Wert von rund 29 Milliarden US-Dollar abgebaut. Nichtsdestotrotz gehört das Land noch immer zu den ärmsten der Welt. „Stealing Africa“ thematisiert die verheerenden Folgen dieser Privatisierungen für die Menschen in Sambia, die nichts von dem Ressourcenreichtum ihres Landes haben.

Weitere Informationen zu „Stealing Africa“

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Foto: Nollywood, von Aimee Corrigan/ This Is Nollywood, CC BY 2.5

Wie Smartphones und Kinderarbeit zusammenhängen

21.01.2016: Ein Bericht von Amnesty International und Afrwatch zeigt, wie die Förderung von Kobalt, das in Handys genutzt wird, mit Kinderarbeit zusammenhängt.

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Wie Smartphones und Kinderarbeit zusammenhängen

Weltweit nimmt die Nutzung von Handys, Tablets und Laptops zu. Zu oft gerät dabei aber in Vergessenheit, was für negative Folgen das in anderen Teilen der Welt haben kann – wie zum Beispiel in der Demokratischen Republik Kongo. Mehr als die Hälfte des weltweit geförderten Kobalt – einem Material, dass für die Herstellung von Batterien und Akkus notwendig ist – kommt aus der DR Kongo.

Kobalt wird seit längerer Zeit als „Konfliktmaterial“ eingestuft. Ein von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und Afrewatch am Dienstag veröffentlichter Bericht bestätigt dies noch einmal und zeigt auf, wie die Produktion von Akkus für Laptops und Smartphones Kinderarbeit fördert.

Weit verbreitete Kinderarbeit

In den Kobaltminen der DR Kongo ist Kinderarbeit laut dem Bericht von Amnesty International weit verbreitet. Tausende Kinder – manche gerade einmal sieben Jahre alt – arbeiten täglich bis zu zwölf Stunden unter prekären Bedingungen. Täglich verdienen sie dabei gerade einmal ein bis zwei Dollar. Obwohl die Arbeit in den Kobaltminen die Lungen angreifen und zu dauerhaften Atemwegserkrankungen führen kann, arbeiten die Kinder meist ohne jegliche Sicherheitsausrüstung wie Atemschutzmasken oder Handschuhen. UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, schätze, dass 2014 rund 40.000 Minderjährige in den Kobaltminen im Süden der DR Kongo beschäftigt waren.

Obwohl in der DR Kongo die Grundschule theoretisch kostenfrei ist, fallen praktisch trotzdem Extrakosten – wie für die Schuluniform oder Lernmaterialien – an, die sich die meisten Familien nicht leisten können. Auch die Kinder, die eine Schule besuchen, müssen oft trotzdem in der wenigen freien Zeit, die sie haben, in den Kobaltminen arbeiten, um sich die Bildung überhaupt leisten zu können.

Vertrag zur Abschaffung von Kinderarbeit in Minen

Nachdem die kongolesische Regierung immer wieder von Nichtregierungsorganisationen, den Vereinten Nationen und der Internationalen Arbeitsorganisation wegen der weit verbreiteten Kinderarbeit in die Kritik gekommen ist, wurde 2011 ein Plan entworfen, der Kinderarbeit bis 2020 beenden soll. Doch auch fünf Jahre später wurde dieser Plan noch nicht offiziell verabschiedet.

Internationale Unternehmen betroffen

Laut dem Bericht von Amnesty International sind auch große Hersteller wie Apple, Samsung und Sony betroffen, da sie nicht ausschließen könnten, dass sich von Kindern gefördertes Kobalt in ihren Handys, Laptops und Smartphones befindet. Die Firma Apple teilte Amnesty International mit, dass man noch dabei sei, in den Produkten verwendete Materialien auf Umwelts- und Arbeitsrisiken zu prüfen. Autohersteller Daimler wiederum gab an, die Lieferketten seien zu komplex, um genau nachvollziehen zu können, ob auch durch Kinderarbeit gefördertes Kobalt in ihren Autos Verwendung finden würde.

Amnesty International fordert, dass Produzenten ihre Bemühungen verstärken, um zu verhindern, dass Batterien, die von Kindern gefördertes Kobalt enthalten, in ihren Produkten genutzt werden. „Alle an der Kobalt-Lieferkette beteiligten Unternehmen müssen ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommen und dies auch öffentlich machen. Falls sie von Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette erfahren, müssen sie sofort Abhilfe leisten – so wie es die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verlangen“, fordert Verena Haan von Amnesty International Deutschland.

Kinderarbeit Kobalt

Die Lieferketten des in der DR Kongo abgebauten Kobalt bis zum Handel auf dem Weltmarkt.

Quelle: Amnesty International und Afrewatch

Den ganzen Bericht von Amnesty International finden Sie hier.

Foto: Mining in Kailo, von Julien Harneist, CC BY-SA 2.0

Friedensaktivistinnen des Monats

20.01.2016: Im Jahr 2011 erhielten die Liberianerinen Leymah Roberta Gbowee und Ellen Johnson-Sirleaf für ihren Einsatz im Friedensprozesses Liberias den Friedensnobelpreis.

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Friedensaktivistinnen des Monats

Im Jahr 2011 erhielten die Liberianerinen Leymah Roberta Gbowee und Ellen Johnson-Sirleaf, für ihren unermüdlichen, gewaltfreien Einsatz im Friedensprozess des ursprünglichen Bürgerkriegsland Liberia den Friedensnobelpreis. Obwohl die beiden in ihrer Herangehensweise Grundverschieden sind, teilen sie den eisernen Willen, die Rechte von Frauen auf ihrem Kontinent zu stärken.

Ellen Johnson-Sirleaf: erste Präsidentin des afrikanischen Kontinents

Ellen Johnson-Sirleaf blickt auf eine lange und ereignisreiche Karriere zurück. Sie hat in Harvard studiert und wurde nach verschiedenen Stationen bei den Vereinten Nationen und der Weltbank 2006 als erste Frau Afrikas als Staatschefin Liberias vereidigt. Ein erstes Zeichen setzte Johnson-Sirleaf, als sie bei ihrer Vereidigung betonte, Vergewaltigungen bekämpfen zu wollen – in einem Land, in dem zwei Drittel aller Frauen Opfer von sexueller Gewalt werden.

Sie übernahm ein Land, das von dem Bürgerkrieg unter dem ehemaligen Staatschefs und Diktator Charles Taylor gezeichnet war – es gab kaum Infrastruktur, Strom oder Wasser.

Die Aufklärung der Kriegsverbrechen unter Charles Taylor machte Johnson-Sirleaf von Anfang an zur Priorität: kurz nach ihrem Amtsantritt richtete sie, nach südafrikanischen Vorbild, die sogenannte „Wahrheits- und Versöhnungskommission“ ein, die die Gewalttaten aufklären und Stabilität und Frieden wiederherstellen sollte. Außerdem legte Johnson-Sirleaf von Anfang an großen Wert auf die psychologische Behandlung und Re-integrierung traumatisierter Ex-Kindersoldaten.

Obwohl Sirleaf während ihrer Amtszeit auch immer wieder in die Kritik geraten ist, bleibt ihr Beitrag für die Stärkung von Frauenrechten und den Friedensprozess in Liberia unumstritten.

Leymah Roberta Gbowee: unermüdlicher Einsatz für Frauenrechte

Leymah Roberta Gbowee war eine der wichtigsten Wegbereiterinnen für Johnson-Sirleafs Wahlsieg im Jahr 2006. Sie gründete die Frauenbewegung „Women of Liberia Mass Action for Peace“ die Musliminnen und Christinnen zusammenbrachte. Tausende Frauen schlossen sich der Bewegung an. Mit gewaltfreien Protestaktionen der Frauen setzten sie den damaligen Machthaber Charles Taylor unter Druck. Die anhaltenden Proteste zwangen Taylor zu Friedensgesprächen in Ghanas Hauptstadt Accra mit Gbowee und ihren Anhängern. Innerhalb weniger Wochen gab Taylor die Präsidentschaft auf und floh ins Exil.

Das Nobelpreiskommittee erklärte, Gbowee habe „Frauen über ethnische und religiöse Grenzen hinweg zusammengeführt, um einen langen Krieg in Liberia zu beenden und die Teilnahme von Frauen an Wahlen sicherzustellen“.

Schon lange bevor sie die Frauenbewegung gründete, kümmerte sich Gbowee, die Streetworkerin und Sozialarbeiterin ist, um vom Krieg betroffene liberianische Kinder und Jugendliche.

2012 gründete Gbowee die Nichtregierungsorganisation „Gbowee Peace Foundation Africa“ (GPFA), die Programme zur Stärkung von Frauen und Frauenrechten anbietet.

Mehr Informationen über die Nobelpreisträgerinnen Ellen Johnson Sirleaf und Leyhmah Roberta Gbowee.

Foto: Tawakkul Karman Leymah Gbowee Ellen Johnson Sirleaf Nobel Peace Prize 2011 Harry Wad, von Harry Wad, CC BY-SA 3.0

Zehn beeindruckende Bücher aus Afrika

19.01.2016: Zu selten erscheinen afrikanische Autoren in den deutschen Bestsellerlisten. Diese zehn Bücher muss man gelesen haben.

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Zehn beeindruckende Bücher aus Afrika

1.Wir brauchen neue Namen – NoViolet Bulawayo

NoViolet Bulawayo ist die erste Afrikanerin, deren 2013 erschienenes Buch „Wir brauchen neue Namen“ für den renommierten Man Booker Preis nominiert wurde. Das Buch spielt in ihrem Heimatland Simbabwe und in den USA. Die Protagonistin ist die zehnjährige Darling, die versucht, einen Spagat zwischen ihren zwei Lebenswelten zu machen – einem ärmlichen Leben in Simbabwe und der späteren Auswanderung in das fremde Amerika. Doch das Leben in den USA gestaltet sich sehr anders als sie es sich vorgestellt hat und birgt oftmals Enttäuschungen.

Weitere Informationen zu NoViolet Bulawayo und ihrem Roman „Wir brauchen neue Namen“.

2. Diese Dinge geschehen nicht einfach so – Taiye Selasi

Schon als vierjähriges Mädchen träumte Taiye Selasi von einer Karriere als Autorin. Mit ihrem Buch „Diese Dinge geschehen nicht einfach so“ ist es ihr gelungen, ihren Traum zur Wirklichkeit zu machen. Ähnlich wie NoViolet Bulawayo behandelt auch Selasi in ihrem Werk das Schicksal einer Familie mit afrikanischen Wurzeln, die über drei Kontinente verstreut lebt. Der rote Faden, der sich durch das gesamte Buch zieht, ist die Suche nach einem Zuhause und die Erfahrung des Fremdseins. Ein Thema, das auch der Autorin Selasi bekannt ist, die in London als Kind ghanaischer Ärzte geboren wurde und in Massachusetts aufwuchs, da sie bei ihren Besuchen in Ghana oft als „fremd“ abgestempelt wurde.

Weitere Informationen zu „Diese Dinge geschehen nicht einfach so“ und Taiye Selasi finden Sie hier.

3. Die Hälfte der Sonne – Chimamanda Ngozi Adichie

Chimamanda Ngozi Adichie gehört seit Jahren zu den bekanntesten und erfolgreichsten Autorinnen Afrikas. In ihrem Buch „Die Hälfte der Sonne“ – der mittlerweile auch verfilmt wurde – behandelt sie den Biafra-Krieg in Nigeria in den 60er Jahren. Biafra war einige Jahre lang ein unabhängiger Staat im Südosten des heutigen Nigeria. Adichie thematisiert diesen Krieg zwischen Nigeria und Biafra auch, weil er für sie eine persönliche Bedeutung hat: sie verlor ihre beiden Großväter während des Konfliktes und ist davon überzeugt, dass er auch für das heutige Nigeria noch eine Bedeutung hat, denn viele der Gründe, die zu dem Krieg führten seien auch heute noch nicht gelöst, so Adichie.

Weitere Informationen zu Chimamanda Ngozie Adichie und ihrem Roman „Die Hälfte der Sonne“.

4. Der dunkle Fluss – Chigozie Obioma

Der Debütroman „Der dunkle Fluss“ von Chigozie Obiama behandelt die Geschichte von vier Brüdern zwischen neun und fünfzehn Jahren, deren Leben sich innerhalb weniger Monate komplett verändert. Ein Fluch eines Sehers stellt das Leben der Brüder und der gesamten Familie auf den Kopf und hat verheerende Folgen.

Weitere Informationen zu Chigozie Obiama und „Der dunkle Fluss“.

5. Ein Lied aus der Vergangenheit – Aminatta Forna

In ihrem Buch „Ein Lied aus der Vergangenheit“ schildert Aminatta Forna die Spuren, die der Bürgerkrieg in Sierra Leone in den 90er Jahren auf die Psyche und das Leben der Menschen hat. Der britische Psychologe Adrian Lockheart möchte den Menschen in Sierra Leones Hauptstadt Freetown helfen, ihr Trauma zu bewältigen, doch trifft oftmals auf Schweigen. Für ihren Roman erhielt Aminatta Forna 2011 den Commonwealth Writer’s Prize für das beste Buch.

Weitere Informationen zu dem Buch „Ein Lied aus der Vergangenheit“.

6. Öl auf Wasser – Helon Habila

Helon Habilas „Öl auf Wasser“ behandelt die Umweltkatastrophe im Niger-Delta. Seit Jahrzehnten läuft dort Öl aus maroden Pipelines und zerstört die Lebensgrundlage von rund 30 Millionen Menschen. Die Protagonisten des Romans sind zwei Journalisten, die versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen und die Ölkatastrophe, und die Korruption, die dahintersteckt, aufzudecken. Er zeigt den Kampf zwischen Rebellen, großen Ölfirmen und der Regierung auf.

Weitere Informationen zu „Öl auf Wasser“ und Helon Habila.

7. Aussicht auf eigene Schatten – Chirikure Chirikure

Chirikure Chirikure gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Satirikern und Poeten Simbabwes. Mit seinen Gedichten kritisiert er eloquent die Diktatur von Robert Mugabe und begibt sich in einem Land, wo Kritik an dem Regime nicht gern gesehen wird, in große Gefahr. Simbabwe ist ein Land, in dem es kaum Verlage und unabhängige Zeitungen gibt. Sein Werk „Aussicht auf eigene Schatten“ ist eine Sammlung seiner Gedichte. Seine Werke sind mittlerweile so populär, dass sie in Simbabwes Hauptstadt Harare oft als Graffitis zu sehen sind und populäre Bands seine Texte vertonen.

Weitere Informationen zu Chirikure Chirikure und „Aussicht auf Schatten“.

8. Unter den Augen des Löwen – Maaza Mengiste

Unter den Augen des Löwen spielt in dem von Bürgerkrieg betroffenen Äthiopiens 1975 und behandelt den Sturz des Kaisers Haile Selassi und der anschließenden Machtübernahme eines marxistischen Regimes. Der Bürgerkrieg spielte auch in Maaza Mengistes Leben eine wichtige Rolle, denn er zwang sie und ihre Familie ins Ausland zu fliehen und kostete drei ihrer Onkel das Leben. Die Motivation für den Roman erklärt Mengiste so: „Ich wollte am Beispiel Äthiopiens zeigen, wie es Menschen geht, deren Eltern und Großeltern jahrelang ein Trauma verschwiegen haben. Es ist eine menschliche Erfahrung, die über geografische und zeitliche Grenzen hinausgeht.“

Weitere Informationen zu dem Buch „Unter den Augen des Löwen“ von Maaza Mengiste.

9. Zum Wiedersehen der Sterne – Dinaw Mengestu

In seinem 2007 erschienenen Roman „Zum Wiedersehen der Sterne“ thematisiert der amerikanisch-äthiopische Autor Dinaw Mengestu die kulturelle Zerissenheit, die viele afrikanische Flüchtlinge in den USA empfinden. Wie auch in dem Roman von Taiye Selasi ist die Suche nach einem Zuhause das zentrale Thema von „Zum Wiedersehen der Sterne“.

Weitere Informationen zu dem Buch „Zum Wiedersehen der Sterne“ von Dinaw Mengestu.

10. Der Friseur von Harare – Tendai Huchu

In seinem Roman „Der Friseur von Harare“ erzähl Tendai Huchu die Geschichte des Friseurs Dumisani in Simbabwes Hauptstadt Harare. Er widmet sich dem Thema Homosexualität – das in weiten Teilen Afrikas noch immer ein Tabu ist. In Simbabwe gibt es seit 2006 ein Gesetz gegen „sexuelle Abnormalität“ unter dem sogar das Händchenhalten von Männern unter Strafe steht.

Mehr Informationen zu Tendai Huchu und „Der Friseur von Harare“.

Foto: Dinaw Mengestu Writer, von John D. and Catherine T. MacArthur Foundation, CC BY 4.0

Weltbank: Wer profitiert vom Internet

18.01.2016: Ein neuer Bericht der Weltbank zeigt, dass die sogenannte digitale Revolution nicht unbedingt auch eine politisch-gesellschaftliche Revolution nach sich zieht.

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Weltbank: Wer profitiert vom Internet

Laut dem Bericht hätte das Internet die vorherrschenden Machtverhältnisse nicht grundlegend verändert – auch wenn es positive Entwicklungen gibt. Obwohl sich das Internet weltweit ausbreiten würde, schaffe es gleichzeitig neue Ungleichheiten, beziehungsweise stärke es alte, da das Tempo der Digitalisierung sehr ungleich wäre, so der Bericht der Weltbank.

Vorherrschende Machtverhältnisse verstärkt

Anders als viele Experten gehofft und erwartet haben, hat das Internet in den vergangenen Jahren bestehende Machtverhältnisse auf der Welt eher gestärkt als sie zu revolutionieren. Diejenigen, die bereits einen guten Zugang zu Bildung haben und in einem wirtschaftlich starken Land wohnen, konnten ihre Position noch weiter verbessern. Doch 60 Prozent der Weltbevölkerung, rund vier Milliarden Menschen, haben noch immer keinen Zugang zum Internet. Vor allem westliche Länder profitieren von dem Internet – rund 85 Prozent der von Google übermittelten Informationen stammen aus Europa, Kanada und den USA. In wirtschaftlich schwächeren Ländern sei die Wirkung der digitalen Revolution weitaus geringer als noch vor einigen Jahren erhofft, so der Bericht der Weltbank.

Weltbank-Chefökonom Kaushik Basu warnt davor, dass sich eine neue sozial benachteiligte Klasse entwickeln könnte.

Afrika: noch immer unzureichender Internet Zugang

Auch auf dem afrikanischen Kontinent hinkt die Digitalisierung im Vergleich zu anderen Regionen der Welt hinterher. Die reichsten 60 Prozent haben dort eine rund dreimal höhere Wahrscheinlichkeit Zugang zum Internet zu haben als die restlichen 40 Prozent. Menschen in urbanen Regionen haben zweimal so viel Zugang wie diejenigen, die in ländlichen Gebieten leben.

Das Fallbeispiel Afrika zeigt allerdings auch das Potenzial des Internets: Die Produktivität von Firmen in Afrika, die das Internet nutzen, ist fast viermal so hoch als bei Unternehmen, die das nicht tun.

Chancen müssen noch mehr genutzt werden

Laut dem Bericht würden die Chancen des Internets in vielen Entwicklungsländern noch immer nicht vollständig ausgeschöpft werden. Im Vorwort des Berichts lobt Weltbank-Präsident Jim Jong Kim zum Beispiel das kenianische Online-Zahlungstool M-Pesa. Das mobile Zahlungssystem habe es geschafft, die Kosten von Überweisungen in dem ostafrikanischen Land um rund 90 Prozent zu senken. Auch für viele Frauen stelle das Internet eine Chance dar, noch mehr am Wirtschaftsleben teilzuhaben, so Kim weiter. Genau diese Potenziale des Internets müssten in Zukunft mehr genutzt werden, um die Vorteile, die die Digitalisierung mit sich bringt weiter auszuschöpfen.

Online Aktivitäten müssen mit offline Entwicklungen einhergehen

Der Weltbank-Bericht betont außerdem, wie wichtig es sei, dass die Entwicklung des Internets auch mit der Förderung anderer Bereiche einhergehe. 40 Prozent der Weltbevölkerung können noch immer nicht lesen und schreiben und sind somit auch von den Vorteilen einer fortschreitenden Digitalisierung ausgeschlossen. Um die Potenziale der digitalen Revolution ausschöpfen zu können, müsse man auch in Bildung und Fortbildung investieren.

Das Internet könne nur dann einen wirklichen wirtschaftlichen Umschwung mit sich bringen, wenn ein günstiges Geschäftsklima, bessere Bildungschancen und gute Regierungsführung miteinander vereint werden würden, denn sie bilden die Basis für ein nachhaltiges und langfristiges Wirtschaftswachstum. Ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Zieles sei es, das Internet universell, offen und sicher zu verbreiten.

Den ganzen Bericht der Weltbank finden Sie hier.

Foto: Internet, CC BY-SA 1.0

Die größten Herausforderungen Afrikas

17.01.2016: Ein Bericht des Forschungsinstituts Afrobarometer zeigt, was die Menschen in Afrika als größte Herausforderungen auf ihrem Kontinent sehen.

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Die größten Herausforderungen Afrikas

Teil des von Vorurteilen belasteten Afrikabildes des Westen ist es, eine ganz genaue Vorstellung zu haben, was die Probleme auf dem afrikanischen Kontinent zu seien scheinen, und wie man sie am besten bekämpfen könne. Die Stimmen der Menschen vor Ort kommen dabei häufig zu kurz. Nun hat das afrikanische Forschungsinstitut Afrobarometer einen Report herausgebracht, in dem Menschen aus den verschiedensten Ländern Afrikas beschreiben, was sie selber als die größten Herausforderungen ihres Kontinents sehen. Insgesamt 48.000 Menschen wurden in 32 afrikanischen Ländern interviewt.

Die Erkenntnisse dieses Berichts sind insbesondere mit Blick auf die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) relevant, weil sie den Staats- und Regierungschefs eine Orientierung geben, welche Probleme am dringendsten angegangen werden müssen und besondere Aufmerksamkeit erfordern. Wir haben die Ergebnisse der Umfrage in einer Liste zusammengefasst.

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Neun Powerfrauen aus Afrika

13.01.2016: Diese neun Powerfrauen nehmen die Zukunft ihres Heimatkontinents Afrikas selber in die Hand.

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Neun Powerfrauen aus Afrika

Sie alle sind weiblich, sie alle haben große Visionen und Pläne für die Zukunft ihres Kontinents und arbeiten aktiv daran, etwas zu verändern. Dieser Trend wird zum Beispiel dadurch unterstrichen, dass die Afrikanische Union 2012 zum ersten Mal eine Frau zur Kommissionsvorsitzenden gemacht hat, Dr. Nkosazana Dlamini-Zuma. Aber auch viele andere Frauen Afrikas nehmen ihr Leben in die Hand und wollen ihren Heimatkontinent in eine bessere Zukunft führen. Wir stellen neun von ihnen vor.

1. Fatou Bensouda, Gambia

Als erste afrikanische Frau wurde Fatou Bensouda 2011 zur Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshof (ICC) ernannt. Die aus Gambia stammende Bensouda studierte in Nigeria und Malta Jura und stieg schnell durch die Riegen der richterlichen Positionen. Sie begrenzt ihre Tätigkeiten nicht nur auf Afrika – ein Vorwurf, der immer wieder gegen den ICC vorgebracht wurde – sondern startete alleine 2015 drei Ermittlungsverfahren gegen die Straftaten in Palästina, den Konflikt in der Ukraine und den Krieg im Jahr 2008 zwischen Georgien und Russland. „Bensouda hat mich immer wieder wegen ihrer Intelligenz und ihres Menschenverstandes beeindruckt“, so Liz Evenson von Human Rights Watch.

Weitere Informationen zu Fatou Bensouda und ihrer Karriere.

2. Ngozi Okonjo-Iweala, Nigeria

Ngozi Okonjo-Iweala wurde 2015 von Forbes zu einer der 100 einflussreichsten Frauen der Welt gezählt. Sie ist die Finanzministerin Nigerias, und mit ihrer Hilfe ist es der zweitstärksten Wirtschaftsmacht Afrikas gelungen, in den vergangenen drei Jahren ein Wirtschaftswachstum von jeweils rund sechs Prozent zu verzeichnen. Okonjo-Iweala studierte in Harvard und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und arbeitete über zwanzig Jahre lang bei der Weltbank.

Weitere Informationen zu Ngozi Okonjo-Iweala.

3. Juliana Rotich, Kenia

Nach der Gewalt im Rahmen der Präsidentschaftswahlen in Kenia 2007 gründete Juliana Rotich, gemeinsam mit Ory Okolloh, die Firma Ushahidi. Ushahidi bedeutet auf Kiswahili so viel wie „Zeuge“ und ist eine Internetplattform, die Gewalttaten dokumentiert und festhält. Ushaidi soll dabei helfen, auf Verbrechen aufmerksam zu machen und sie damit gleichzeitig zu bekämpfen. Mittlerweile wird Ushaidi in vielen Ländern der Welt, wie zum Beispiel in Haiti nach dem Erdebeben 2010 oder im Gaza Krieg 2009 genutzt. Die Zeitung „The Guardian“ zählt sie zu den 100 einflussreichsten Frauen der Welt. Rotich erheilt 2011 den Preis „Social Entrepreneur of the Year“ von dem Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum).

Weitere Informationen zu Juliana Rotich und Ushahidi. 

 4. Florence Iwegbue, Nigeria

Florence Iwegbue ist Anwältin und die Mitgründerin von LiveWello. Nachdem ihr Sohn mit Autismus diagnostiziert wurde, entschieden sich Iwegbue und ihr Mann, eine App zu entwickeln, die es ihnen erleichtern würde, sich um ihren Sohn und sein Wohlergehen zu kümmern. Die App hält die Diagnosen und Arztberichte von Patienten fest, und macht es so leichter, einen Überblick zu behalten. Außerdem bietet LiveWello eine Plattform, auf der sich Betroffene über ihre Erfahrungen und Herausforderungen austauschen können.

Mehr Informationen zu LiveWello und Florence Iwegbu.

5. Rainatou Sow, Guinea

Rainatou Sow ist eine Menschenrechtsaktivistin und setzt sich besonders für die Emanzipation und Rechte von Frauen ein. Sie ist Mitbegründerin der Organisation „Make Every Woman Count“, die sich für die Stärkung von Frauenrechten in Afrika einsetzten. Schon mit zwölf fing sie an, andere Mädchen über ihre Rechte aufzuklären.

Mehr Informationen zu Rainatou Sow und Make Every Woman Count.

 6. Lorna Rutto, Kenia

Lorna Rutto gründete die Firma EcoPost, die Plastikmüll nutzt, um Zaunpfähle, die in ganz Kenia genutzt, und sonst aus Holz produziert werden, zu fertigen. Auf diese Art und Weise können die kenianischen Wälder geschützt und Plastikmüll effektiv wiederverwendet werden. Seit sie die Firma 2010 gründete, ist es Rutto gelungen, mehr als 300 Arbeitsplätze zu schaffen, knapp drei Hektar Wald zu retten und mehr als eine Million Kilogramm Plastikmüll zu recyclen.

Mehr Informationen zu Lorna Rutto und EcoPost.

 7. Dambisa Moyo, Sambia

Dambisia Moyo ist eine Ökonomin aus Sambia. Sie ist besonders in dem Feld der Mikroökonomie tätig und hat in Oxford und Harvard studiert. Sie ist besonders bekannt für ihr Buch „Dead Aid“, in dem sie Wege aufzeigt, wie Entwicklungszusammenarbeit in Afrika effizienter gestaltet wird und wie dabei gleichzeitig ein positiveres Afrikabild entstehen kann. Ihrer Meinung nach trügen Entwicklungsgelder dazu bei, korrupte Regierungen an der Macht zu lassen, da die Gelder trotz ihres Fehlverhaltens flößen, so Moyo. 2009 wurde Moyo vom Time-Magazin zu einer der einflussreichsten Menschen der Welt gewählt.

Mehr Informationen zu Dambisa Moyo und ihrer Arbeit.

8. Bethlehem Tilahun Alemu, Äthiopien

Bethlehem Tilahun Alemu ist eine äthiopische Unternehmerin und gründete das Unternehmen SoleRebels, das mittlerweile zu den größten und am schnellsten wachsenden Schuhfirmen Afrikas zählt. Mittlerweile gibt es SoleRebels Läden rund um die Welt: in Addis Abeba, Barcelona, Zürich, Silicon Valley, Singapur und Taiwan. Bis 2022 soll es weltweit bis zu 500 Läden geben. SoleRebels stellt umweltfreundlich Schuhe her, deren Sohlen aus alten Autoreifen hergestellt werden. Im Jahr 2010 erhielt SoleRebels als erster Schuhproduzent weltweit eine Auszeichnung von der World Fair Trade Organization.

Weitere Informationen zu Bethlehem Tilahu Alemu und SoleRebels.

 9. Chimamanda Ngozi Adichie, Nigeria

Chimamanda Ngozi Adichie ist eine nigerianische, international gefeierte Schriftstellerin. Ihre Bücher befassen sich meistens mit politischen Themen wie der westlichen Kolonialherrschaft, Feminismus, Militärdiktaturen in ihrem Heimatland Nigeria oder Rassismus. Für ihre Bücher wurde Adichie vielmals ausgezeichnet, unter anderem wählte der britische Fernsehsender BBC 2015 zwei ihrer Bücher, „Amerikanah“ und „Die Hälfte der Sonne“ unter die hundert einflussreichsten Bücher diesen Jahrhunderts.

Weitere Informationen zu Chimamanda Ngozi Adichie und ihre Bücher.

Foto: Chimamanda Adichie Fiction Writer Columbia von George Osodi, CC BY 4.0

Neues Jahresthema von GEMEINSAM FÜR AFRIKA: Frieden

14.01.2016: GEMEINSAM FÜR AFRIKA hat im Jahr 2016 den Themenschwerpunkt Frieden gewählt.

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Neues Jahresthema von GEMEINSAM FÜR AFRIKA: Frieden

Im Rahmen der im September 2015 verabschiedeten Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) spielt das Thema Frieden eine zentrale Rolle, denn nur wenn dieser gewährleistet ist, kann Entwicklung und Fortschritt nachhaltig und langfristig gestaltet werden.

GEMEINSAM FÜR AFRIKA und Frieden

Auch angesichts der Vielzahl gewalttätiger Konflikte und Kriege rückt das Thema Frieden und Friedensschaffung immer mehr in das Zentrum der öffentlichen Diskussion. Unfrieden und Krieg zwingen täglich tausende Menschen ihre Heimat zu verlassen – im Jahre 2015 waren rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht.

Die Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA arbeiten in tausenden von Projekten daran, die Strukturen in den Ländern Afrikas zu stärken, Friedensprozesse zu fördern und die Lebensbedingungen zu verbessern, damit eine Flucht gar nicht erst notwendig wird.

Nachhaltige Entwicklungsziele und Frieden

Die im September 2015 von der UNO-Vollversammlung verabschiedeten Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bauen auf den Milleniumsentwicklungszielen (MDGs) auf und formen die Agenda 2030.

Das Thema Frieden findet im Rahmen der SDGs besondere Berücksichtigung. Die SDGs verfolgen, im Gegensatz zu ihren Vorgängern, einen ganzheitlichen Ansatz, indem sie sich auch Themen wie Frieden und Sicherheit annehmen und eine globale Reichweite haben – auch Industrieländer werden explizit in ihre Pflicht genommen. Das Ziel 16 macht sich die Förderung von Frieden explizit zur Aufgabe:
„Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.“

Weitere Informationen zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs)

Logo: GEMEINSAM FÜR AFRIKA

Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik

11.01.2016: Der erste Wahlgang in den Präsidentschaftwahlen der Zentralafrikanischen Republik brachte keine Entscheidung. Eine Stichwahl soll nun den Sieger hervorbringen.

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Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik

Am 30. Dezember fanden in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. In dem ersten Wahlgang gelang es allerdings keinem der rund dreißig Kandidaten sich eine absolute Mehrheit zu sichern. Am 31. Januar treten die zwei Favoriten und Ex-Premierminister Anicet-Georges Dologuélé und Faustin-Archange Touadéra in einer Stichwahl erneut gegeneinander an.

Stichwahl zwischen Dologuélé und Toaudéra

Nach dem ersten Wahlgang stehen zwei Favoriten fest: der Ökonom Anicet Georges Dologuélé erreichte 24 Prozent der Stimmen und der ehemalige Mathematikprofessor Faustin-Archange Toudéra konnte rund 19 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Beide Kandidaten hatten in der Vergangenheit das Amt des Premierministerer der ZAR inne. Während Dologuélé von Anfang an als einer der Favoriten gehandelt wurde, waren die vielen Stimmen für Toudéra auch für internationale Beobachter eher eine Überraschung. Die Stichwahl am 31. Januar zwischen den beiden Kandidaten soll nun darüber entscheiden, wer das Amt der Übergangspräsidentin Catherina Samba-Panza antritt. Ihre Amtszeit war durch die Verfassung zeitlich begrenzt, wodurch sie nicht bei den jetzigen Wahlen antreten konnte.

Chaotische Wahlverhältnisse

Der erste Wahlgang fand unter chaotischen Verhältnissen statt. Viele der Wähler mussten stundenlang in langen Schlangen warten, um ihre Stimme abzugeben. Ein Großteil der Wahllokale öffnete erst verspätet ihre Türen und vielmals fehlten Stimmzettel. Außerdem wurden einige der Wahllokale kurzfristig in für gefährlich geltende Stadtteile der Hauptstadt Bangui verlegt. Nichtsdestotrotz liefen die Wahlen, in dem stark von Konflikten betroffenen Land, weitgehend friedlich und gewaltfrei ab.

Hoffnung auf Frieden

Trotz der chaotischen Wahlverhältnisse gilt die Wahl als wichtiger Schritt in Richtung Demokratie und Frieden. Die Wahlbeteiligung in dem kleinen zentralafrikanischen Staat lag mit 79 Prozent sehr hoch. Zwei Millionen der rund fünf Millionen Bewohner der ZAR waren wahlberechtigt. Die Zentralafrikanische Republik gehört zu einem der ärmsten Staaten der Welt.

Seit 2013 anhaltende Gewalt

Seit der ehemalige Präsident François Bozizé im März 2013 von Putschisten der muslimischen Séléka-Bewegung abgesetzt wurde, kommt es in der ZAR immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzung. Rund 1000 Menschen starben seitdem bei Kämpfen zwischen den muslimischen Séléka-Rebellen und den christlichen Anti-Balaka Milizen.

Der Konflikt hat mittlerweile rund eine Million Menschen zur Flucht gezwungen. Rund die Hälfte von ihnen hat Zuflucht in den Nachbarstaaten der Zentralafrikanischen Republik gefunden. Das UN-Ernährungsprogramm WFP geht davon aus, dass 1,6 Millionen Menschen in der Zentralafrikanischen Republik mittlerweile auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen ist.

Weitere Informationen zu den Wahlen in der Zentralafrikanischen Republik.

Streetart aus den Ländern Afrikas

08.01.2016: Streetart und Graffiti werden weltweit genutzt um auf soziale Missstände und Probleme aufmerksam zu machen. So auch in Afrika.

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Streetart aus den Ländern Afrikas

Streetart wird in vielen Ländern Afrikas von Künstlern als Ausrucksform genutzt, um ihre Sicht der Dinge zu kommunizieren und zu porträtieren. Wir stellen einige dieser Künstler vor.

1. Dieynaba Sidibe: Senegals erste Graffiti Künstlerin

Wenn man an Graffiti und Street-Art denkt, verbindet man noch immer eher junge Männer mit dieser Kunst. Im Senegal mischt eine junge Frau dieses Vorurteil jetzt auf: Dieynaba Sidebe ist Senegals erste professionelle Graffiti Künstlerin und setzt damit ein Zeichen für die Gleichberechtigung von Frauen.

Für Dieynaba Sidibe ist Graffiti mehr als „nur“ Kunst. Es ist ihr Mittel um auf die noch immer vorherrschende Geschlechterungleichheit in ihrem Heimatstaat aufmerksam zu machen. Graffiti ist für Dieynaba Sidebe ein Weg, um sich für Frauenrechte einzusetzen. Sie möchte ihre Solidarität mit Frauen bekunden und ihnen zeigen, dass sie auch in der senegalesischen Gesellschaft, die noch immer von festen Rollenbildern geprägt ist, erfolgreich ihren Weg gehen können.

Mehr Informationen und Eindrücke von Dieynaba Sidibe und ihrer Kunst.

2. Falco: Street Art für die Townships Kapstadts

Falco ist schon seit über 25 Jahren als Street Art Künstler, sowohl in Kapstadt, als auch rund um die Welt aktiv. Er hat es sich zum Ziel gemacht, Farbe in die oft trostlosen Townships zu bringen und den Menschen somit eine Freude zu machen. Er gilt als einer der Vorreiter der Graffiti Bewegung in Südafrika und hat ungemein dazu beigetragen, diese Kunst in seinem Heimatland zu etablieren. Mittlerweile ist er auf der ganzen Welt unterwegs, tourt durch Schweden, Deutschland, Frankreich, Griechenland oder Kenia, und verbreitet dort seine Gemälde. Er hat unter anderem Bilder für das 50. Jubiläum der Vereinten Nationen oder die Olympiade in Griechenland 2004 gemalt.

Weitere Eindrücke von Falcos Kunst.

3. El Teneen – Kunst als Protest gegen die Missstände Ägyptens

El Teneen, was in Arabisch so viel wie „der Drache“ heißt, hatte vor dem Arabischen Frühling kaum etwas mit Politik, Graffiti und Street Art zu tun. Doch in den Tagen um die ägyptische Revolution wand er sich dieser Kunstform zu, um seinen Beitrag zu leisten, Ägyptens damaligen Regierungschef Hosni Mubarak zu stürzen. Während er an den Protesten auf dem Tahrir Platz teilnahm, habe er sich gedacht: „Selbst wenn die Revolution scheitert, sollen die Menschen die Spuren davon auf Kairos Straßen sehen können“, so El Teneen. So fing er an auf die Missstände Ägyptens aufmerksam zu machen. Mittlerweile widmet sich seine Kunst Themen wie der Gewalt der jetzigen Militärregierung an der Bevölkerung oder er kritisiert und thematisiert den wachsenden Zulauf, den islamistische Gruppen in Ägypten verzeichnen. Weitere Eindrücke von El Teneens Kunst.

4. Faith47 – Kapstadt

Faith47 gehört zu den bekanntesten Streetart-Künstlerinnen Afrikas und ist besonders für ihre politischen Kunstwerke bekannt geworden. Ihre Kunst beschäftigt sich mit Menschenrechten und ihrem, noch immer von Apartheid gezeichneten, Heimatland. Sie baut regelmäßig Zitate aus der Südafrikanischen Freiheitscharta – die von dem ersten Absatz „Die Menschen sollen regieren“ charakterisiert wird – in ihre Werke ein. Faith47 stellt ihre Kunst mittlerweile weltweit aus. Sie hatte bereits Ausstellungen in den Kunstmetropolen London, New York und Paris.

Weitere Eindrücke von Faith47s Kunst findet ihr auf ihrer Webseite und auf ihrem Instagram Account.

5. Ricky Lee Gordon alias Freddy Sam

Auch Ricky Gordon, der den Künstlernamen Freddy Sam hat, ist in Kapstadt tätig. Er selber beschreibt sich als einen Street Art Künstler der gleichzeitig soziale Veränderung erreichen möchte. Um dieses Ziel umzusetzen, arbeitet er zum Beispiel mit einem Waisenhaus in Kaptstadt für Jungen zwischen acht und achtzehn Jahren. Einmal die Woche gibt er dort Kunstworkshops, um seine Liebe für die Kunst mit ihnen zu teilen. Bald soll es sogar eine eigene Ausstellung mit den Werken der Kinder und Jugendlichen geben. Auch Freddy Sams Werke sind mittlerweile in Städten wie Istanbul und Kathmandu zu bewundern und er hat über die Jahre mit vielen Nichtregierungsorganisationen wie dem WWF, Amnesty International oder Ärzte ohne Grenzen kooperiert.

Weitere Informationen zu Gordon und seiner Kunst finden Sie auf seiner Webseite.

6. Uhuru B, Swift, Smokillah, Bankslave: Kampf gegen Kenias Korruption

Die vier Künstler Uhuru B, Swift, Smokillah und Bankslave haben sich für ein gemeinsames Projekt zusammengetan, um Kenias Bevölkerung zu einem politischen Umdenken zu bewegen. In dem ostafrikanischen Land ist Korruption noch immer weit verbreitet, die Regierung spielt die ethnischen Unterschiede im Land taktisch aus, um ihren Machteinfluss zu vergrößern. Die Street Art Künstler wollen dieser Form der Regierungsführung mit ihren Werken ein Ende setzen, indem sie die Menschen dazu anregen, über die politischen Missstände in ihrem Land nachzudenken und bei den nächsten Wahlen dementsprechend zu Handeln. Auf einem ihrer bekanntesten Bildern stellten die Künstler Kenias Politiker als Geier dar, inklusive einer Auflistung aller Probleme wie Korruption, Ausbeutung oder Gewalt.

Weitere Informationen über die Kunst von Uhuru B, Swift, Somokillah und Bankslave finden Sie in diesem Interview und hier.

Weitere Eindrücke der Streetart, besonders in Südafrika, finden Sie hier.

Foto: Graffiti at Rhodes House, von Josephu, CC BY-SA 3.0

Burundi Update: Friedensgespräche abgesagt

07.01.2016: Seit mehreren Monaten eskaliert in Burundi die Gewalt. Auslöser war die verfassungswidrige Wiederwahl von Staatspräsident Pierre Nkurunziza.

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Burundi Update: Friedensgespräche abgesagt

Die burundische Verfassung sieht lediglich zwei Amtsperioden vor. Präsident Pierre Nkurunziza stellte sich im April vergangenen Jahres trotzdem zur Neuwahl. Seitdem eskaliert die Gewalt in dem kleinen ostafrikanischen Land. Jetzt hat die Regierung für gestern geplante Friedensverhandlungen abgesagt.

Für den gestrigen Mittwoch waren internationale Friedensgespräche im tansanischen Arusha geplant, die von der Afrikanischen Union (AU) organisiert wurden. Kurzfristig sagte die burundische Regierung unter Staatschef Nkurunziza ihre Teilnahme an den Friedensgesprächen ab. Ugandas Präsident Yoweri Museveni, der die Friedensgespräche leitet, bestätigte die Absage der burundischen Regierung. Laut einem Sprecher der Regierung sei der Grund, dass die Gesprächspartner für die eskalierende Gewalt in dem ostafrikanischen Land verantwortlich wären. Die Oppositionspartei „Union für den nationalen Fortschritt“ (UPRONA), die nicht zu den Friedensverhandlungen geladen war, sieht darin ein taktisches Manöver, die Friedensverhandlungen zu verzögern und den Konflikt weiter eskalieren zu lassen, so Thacien Sibomana von UPRONA.

Ende Dezember hatten sich die verschiedenen Konfliktparteien erstmals in Arusha zu Friedensgesprächen getroffen. Nach der Absage der gestrigen Gespräche gibt es noch keinen neuen Termin für die Wiederaufnahme der Verhandlungen.

Kritik an Museveni

Ugandas Präsident Museveni, der die Gespräche leitet, ist in den vergangenen Wochen zunehmend in die Kritik geraten. Er selber ist seit 1986 an der Macht und setzte 2005 eine Verfassungsänderung – ähnlich wie sie Nkurunziza geplant hatte – durch, die die Amtsbeschränkung abschaffte und es ihm ermöglichte an der Macht zu bleiben. Kritiker äußerten außerdem Bedenken, dass die im Februar in Uganda bevorstehenden Wahlen Museveni von seiner Aufgabe als Mediator in Burundi ablenkten.

Undurchsichtige Informationslage

Die burundische Regierung lässt zurzeit kaum internationale Beobachter in das Land. Deswegen ist die Informationslage sehr unübersichtlich. Eine Ausnahme machte die Regierung vor einigen Wochen für Beobachter der Afrikanischen Union (AU). Als diese jedoch die Missstände im Land veröffentlichten und die Entsendung von 5.000 Soldaten forderten, verhärteten sich die Fronten erneut. Nkurunziza erklärte, das Land würde keine Truppen innerhalb ihrer Grenzen dulden und sich mit Gewalt dagegen wehren.

Anhaltende Angst vor einem Genozid in Burundi

Seit die Gewalt im April ausbrach, wurden knapp 300 Menschen getötet, 280.000 flohen aus dem Land. Viele von ihnen fanden Schutz im benachbarten Ruanda. Die Vereinten Nationen, Konfliktforscher und internationale Beobachter warnen vor einem drohenden Genozid, sollte nicht schnellstmöglich eine Lösung für den Konflikt gefunden werden. In Burundi endete erst vor einem Jahrzehnt ein Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit, dem 300.000 Menschen zum Opfer fielen.

 Weitere Informationen zu der Lage in Burundi.

Foto: Pierre Nkurunziza – World Economic Forum on Africa 2008 1, von Markus Manske, CC BY-SA 2.0

Die Pink Panthers: Liberias erster weiblicher Motorradclub

In vielen Ländern Afrikas sind Motorradtaxen wichtige Fortbewegungsmittel. Doch die Branche wird größtenteils von Männern dominiert.

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Die Pink Panthers: Liberias erster weiblicher Motorradclub

In Liberia wollen Frauen diese männerdominierte Branche jetzt aufmischen: dort haben sich 15 Frauen in der Hauptstadt Monrovia zu dem „Pink Panthers“- Motorradclub zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es die Sicherheit für Frauen in diesem Beruf zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Eigenständigkeit und Stärkung der Rechte

Eines der Gründungsmitglieder ist Dearest Coleman. Seit sechs Jahren fährt sie ihre Kunden quer durch Liberias Hauptstadt. Mehrmals wurde sie, genau wie viele ihrer Kolleginnen, Opfer von Überfällen und sexueller Gewalt.

Frauen haben es in der von Männern dominierten Branche noch immer schwer. Im Gegensatz zu vielen ihrer männlichen Kollegen können es sich die meisten von ihnen nicht leisten, sich ein eigenes Motorrad zu kaufen. Stattdessen müssen sie für rund sechs Dollar am Tag ein Motorrad mieten – ein hoher Preis, wenn das Tageseinkommen nur rund zwölf Dollar beträgt. Das Einkommen der Frauen fluktuiert stark, da viele Menschen in Liberia noch immer das Vorurteil hegen, die Frauen würden nicht so gut wie ihre männlichen Kollegen fahren. Ein Irrtum, denn keine der Pink Panthers hatte bis jetzt je einen Unfall.

Ihre knallpinken Helme und Jacken machen die 15 Frauen auf Monrovias Straßen klar erkennbar und schaffen somit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Sicherheit. Außerdem haben es sich die Pink Panthers zum Ziel gemacht, ein Vorbild für andere Frauen zu sein und sie zu ermutigen, sich ihnen anzuschließen und in der Branche Fuß zu fassen.

Unterstützung der Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen wurden nach dem Ebola Ausbruch in Liberia im vergangenen Jahr auf die Pink Panthers aufmerksam. Die Frauen organisierten Workshops, um andere Motorradfahrer darüber aufzuklären, wie man sich vor dem Virus schützen kann. Die lokale Organisation Angie Brooks International Centre (ABIC) und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) entschieden sich, die Gruppe zu unterstützen. Seitdem wurden verschiedene Workshops zu Themen wie Selbstverteidigung, Menschenrechte, Sicherheit und Geschlechtergleichheit durchgeführt. Diese Fortbildungen sollen den Frauen helfen, sich in ihrem gefährlichen Beruf verteidigen zu können.

Helen Cohen, die Länderbeauftragte des UNDP für Liberia, bestärkt die Frauen in ihrem Vorhaben. Sie hofft, dass sich noch mehr Taxifahrerinnen den Pink Panthers anschließen. Wenn die Mitgliederzahlen steigen, wäre es möglich eine Gewerkschaft zu gründen, in der alle Frauen Mitgliedsbeiträge zahlen. Diese könnten genutzt werden, um für mögliche Kosten aufzukommen – die durch Übergriffe oder Unfälle entstehen können. Außerdem könnte es den Frauen dadurch ermöglicht werden, ihre eigenen Motorräder zu erstehen und somit noch mehr Eigenständigkeit zu erlangen.

Weitere Informationen zu Liberias Pink Panthers.

Foto: Helen Clark’s visit to Ebola-affected countries in West Africa, von Dylan Lowthian/UNDP, CC BY-NC-ND 2.0

El Niño bringt schleichenden Hunger

04.01.2016: Mehr als 22 Millionen Menschen am Horn von Afrika könnten im Jahr 2016 aufgrund des Wetterphänomens El Niño hungern, warnt unsere Mitgliedsorganisation CARE.

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El Niño bringt schleichenden Hunger

Mehr als 22 Millionen Menschen am Horn von Afrika könnten im Jahr 2016 aufgrund des Wetterphänomens El Niño hungern, warnt unsere Mitgliedsorganisation CARE. Bereits heute leiden laut Vereinten Nationen in der Region rund 18,5 Millionen Menschen unter Nahrungsknappheit, ein Anstieg von 64 Prozent seit August. CARE appelliert an die internationale Gebergemeinschaft, schnell ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, damit Vorsorgemaßnahmen jetzt noch wirksam umgesetzt werden können.

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Deutsche wird zum Popstar in Uganda

16.04.2016: Eigentlich wollte Deena Herr aus Baden-Baden nach dem Abitur 2013 in Ruanda mit Straßenkindern arbeiten und sich freiwillig engagieren. Stattdessen ist sie in dem Nachbarland Uganda zum Popstar geworden und singt auf der Landessprache Luganda.

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Deutsche wird zum Popstar in Uganda

Über Nacht zum Popstar

Nach ihrem Abitur entschied sich Deena Herr ein Jahr lang mit Straßenkindern in Ruanda zu arbeiten und reiste im Zug viel durch Ostafrika. Auch nach Uganda führte es sie. Als sie an einem Abend mit Freunden in Ugandas Hauptstadt Kampala unterwegs war, wurde sie von einem Freund überredet, in einer Bar Gitarre zu spielen und zu singen.

Ein Musikmanager mit dem Künstlernamen Bashir hörte sie an diesem Abend, sprach sie an und gab ihr seine Telefonnummer. Er entschied sich, für Deena ein Lied auf Luganda, der Landessprache zu schreiben. Als sie das Lied „Mumulete“ gemeinsam mit Bashir aufnahm sprach sie kein Luganda, jedes Wort schrieb sie sich in Lautschrift auf, um es richtig zu betonen.

Als sie „Mumulete“ zum ersten Mal sang, sei es ganz still im Raum geworden, so Deena. Dann hätten alle angefangen zu lachen – ein Zeichen der Überraschung, dass eine „Muzungu“ – eine Weiße – auf ihrer Sprache singt. Sie stellte den Song auf YouTube under wurde in rund 24 Stunden über 10.000 Mal angeklickt. Am nächsten Tag ruft das ugandische Fernsehen an – sie gibt an einem Tag ihre ersten drei Interviews. Der Rest ist Geschichte.

Sie ist Dauergast im ugandischen Radio und Fernsehen, tourt durch die Bars und Clubs und sang auch beim Fest der Deutschen Botschaft zu 25 Jahren Mauerfall. Mittlerweile singt sie auf Luganda, Suaheli und Kinyaruanda.

Vermittlerin zwischen Kulturen

Ein Aspekt ihrer steilen Karriere, der für Deena einen bitteren Beigeschmack hat, ist das Wissen, dass ein großer Teil ihres Erfolges darauf zurückzuführen ist, dass sie weiß ist. Natürlich ist sie eine gute Musikerin, aber das wirklich außergewöhnliche ist weniger ihre Musik als der Fakt, dass sie von einer Weißen gesungen wird.

Am Anfang ihrer Karriere habe sie Angst vor Kommentaren gehabt, wie „Ihr Weißen habt uns 200 Jahre lang ausgebeutet, und jetzt stehlt ihr auch noch unsere Muisk“, so Deena zu der Süddeutschen Zeitung. Stattdessen sei aber genau das Gegenteil eingetreten: Viele Ugander hätten sich bei ihr bedankt, dass sie in ihrer Sprache singe.

Mittlerweile sieht sich Deena auch als eine Art Botschafterin und Vermittlerin zwischen den zwei Kulturen. Immer wieder probiere sie, den Ugandern Deutschland zu erklären, und den Deutschen Uganda. Besonders in Deutschland würde sie dabei auf festgefahrene Stereotypen treffen, in denen Afrika nur mit Armut, Hunger und Gewalt verbunden würde. Ihr Erfolg und die damit einhergehende mediale Aufmerksamkeit ist für Deena auch eine Möglichkeit, mit diesen Bildern zu brechen und eine andere, positivere Seite unseres Nachbarkontinents zu zeigen.

Weitere Informationen zu Deena und ihrer Musik.

Foto: Concert, Crowd, Audience, People, Music, CC0 1.0

Neun Sportler und Sportarten aus Afrika

05.02.2016: Fußball ist bekanntermaßen der Sport Afrikas, und auch für ihre Langstreckenläufer sind besonders Länder wie Kenia und Äthiopien bekannt geworden. Doch es gibt noch andere Sportarten, die auf unserem Nachbarkontinent eine wichtige Rolle spielen.

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Neun Sportler und Sportarten aus Afrika

Wir haben eine Liste mit neun afrikanischen Sportlern, Sportevents und Sportteams zusammengestellt, die man kennen muss.

1. Tour de Faso – Fahrradrennen

Die Tour de Faso ist ein Radrennen in Burkina Faso, das seit 1987 ausgetragen wird und als afrikanisches Äquivalent zur französischen Tour de France gesehen wird. Es ist das bedeutendste Radrennen Afrikas. Die Strecke umfasst rund 1300 Kilometer und ist in elf Etappen unterteilt. An der Tour de Faso nehmen Amateure und Profis von dem ganzen Kontinent und auch aus Europa teil. Die Bedingungen gelten als besonders hart, da die Temperaturen nicht selten bei rund 40 Grad liegen. 2011 erschien ein deutsch-französischer Dokumentarfilm zu der Tour de Faso.

Weitere Informationen zu der Tour de Faso.

2. Die Springboks – Südafrikas Rugbymannschaft

Rugby ist ein Sport, dem in Deutschland noch wenig Aufmerksamkeit zuteilwird. Ganz anders ist die Situation in Südafrika: dort gehört Rugby zu den beliebtesten Sportarten überhaupt, und die Nationalmannschaft, die auch die Springboks genannt wird, gehört zu den besten der Welt. Nichtsdestotrotz gerät der Sport auch immer wieder in die Kritik: Ihm wird vorgeworfen, weiße Sportler überdurchschnittlich zu repräsentieren, obwohl diese gerade einmal zehn Prozent der Bevölkerung ausmachten. Während der Apartheid galt Rugby als der Sport der weißen Minderheit. Nelson Mandela nutzte die Weltmeisterschaft 1995 im eigenen Land als Geste der Versöhnung: Er übergab im Springbok-Trikot, das die Schwarzen über Jahrzehnte als Kleidung von Rassisten angesehen hatten, den Sieger-Pokal an den Kapitän der Mannschaft.

Weitere Informationen zu den Springboks.

3. William Kopati, Zentralafrikanische Republik

William Kopati war einer der erfolgreichsten Hoch- und Weitspringer seines Landes, bevor der Konflikt in seiner Heimat, der Zentralafrikanischen Republik, ausbrach. Mit seiner Flucht 2013, ging für ihn und vielen anderen seiner Landsleute auch der große Traum von einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen verloren. Hoffnung bereitet ihm jetzt eine Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), dass eine ausgewählte Gruppe von Flüchtlingen an den Olympischen Spielen in Rio diesen Sommer teilnehmen könne.

Weitere Informationen zu William Kopati und anderen Athleten aus der Zentralafrikanischen Republik.

4. Yaya Touré

Yaya Touré gehört zu den erfolgreichsten afrikanischen Fußballspielern der Welt. Zwischen 2011 und 2014 wurde der ivorische Sportler vier Mal hintereinander zum Besten Fußballer des Kontinents gewählt. Seit 2010 spielt er für den englischen Premiere-League Club Manchester City. Auch sein Bruder Kolo Touré spielt für die ivorische Nationalmannschaft und ist bei dem FC Liverpool unter Vertrag.

Weitere Informationen zu Yaya Touré.

5. Kenias Frauen Volleyballteam

Die kenianische Frauenvolleyballnationalmannschaft ist seit Jahren in der Weltspitze vertreten und das erfolgreichste Team dieser Sportart auf dem afrikanischen Kontinent – acht Mal gewannen sie bereits die African Nations Championships. Regelmäßig nehmen sie an internationalen Wettbewerben, wie der Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen teil. Das Team ist der Beweis dafür, dass Kenia auch in anderen Sportarten, als das Langstreckenlaufen, für das sie so bekannt sind, international mithalten kann.

Weitere Informationen zu Kenias Frauen Volleyballteam.

6. Haile Gebrselassie – Langstreckenläufer

Haile Gebrselassie ist eine Legende der Leichtathletik geworden. Der Äthiopier gehörte 20 Jahre lang zu der Weltspitze der Läufer, hat 26 Weltrekorde gebrochen – oftmals seine eigenen. Er ist mehrmaliger Olympiasieger auf der Langstrecke. Er ist einer der Vorreiter des Laufsports in Äthiopien und Kenia, und gilt für viele als Vorbild. Seine Karriere ist die Geschichte eines Bauernjungen, der mit seinen Lauferfolgen zu einem der reichsten Männer seines Landes wurde – eine Geschichte, der viele junge Kenianer und Äthiopier hinterhereifern.

Weitere Informationen zu Haile Gebrselassie und seiner Karriere.

7. Julius Yego – Speerwerfer

Julius Yego gehört zu den Shootingstars der kenianischen Sportlerriege. Der Speerwerfer war der erste Kenianer, der in dieser Sportart für das Land bei den Olympischen Spielen 2012 antrat. Er gewann bereits den Weltmeistertitel und ist sowohl zweimaliger Afrikameister, als auch Afrikarekordhalter. Da Speerwerfen in der Region, aus der der Yego kommt, nicht verbreitet ist und es wenig Trainingsmöglichkeiten gab, brachte sich Yego die Technik größtenteils durch das Internet bei. Mit seinem Rekordwurf von 92,72 Metern bei der Weltmeisterschaft 2015 gehört er zu den ersten drei der ewigen Bestenliste im Speerwurf.

Weitere Informationen zu Julius Yego.

8. Kagiso Rabada – Cricketspieler

Der 20-jährige Kagiso Rabada gehört schon jetzt zu den besten Cricketspielern der Welt. Er ist einer der wenigen farbigen Südafrikanern, die es in dieser Sportart in die Weltspitze geschafft haben. Ähnlich wie beim Rugby wird dem Sport immer wieder vorgeworfen, weiße Cricketer zu bevorzugen. Die Liga hat deshalb die Regel eingeführt, dass mindestens vier farbige Sportler in der Mannschaft vertreten sind – eine Maßnahme, um den noch immer nachwirkenden Folgen der Apartheid entgegenzutreten.

Weitere Informationen zu Kagiso Rabada.

9. Handball Afrikacup 2016

Handball ist nach dem Europameistertitel der deutschen Nationalmannschaft hierzulande zurzeit wieder in aller Munde. Doch auch im Norden Afrikas spielt der Sport eine wichtige Rolle und ist besonders beliebt. Gerade gingen in Ägypten die Handball-Afrikameisterschaften zu Ende – Sieger wurde Ägypten, das sich somit direkt für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifiziert hat.

Weitere Informationen zu dem Handball Afrikacup 2016.

Foto: KAGISO RABADA, von NAPARAZZI, CC BY-SA 2.0.

Wie wird in den Ländern Afrikas Weihnachten gefeiert?

23.12.2015: Wieder einmal steht Weihnachten vor der Tür. Doch wie werden diese Tage in den Ländern Afrikas gefeiert?

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Wie wird in den Ländern Afrikas Weihnachten gefeiert?

In Deutschland wird Weihnachten mit Worten wie: Familie, Nächstenliebe, Fest-der-Liebe, Weihnachtsmann oder Weihnachtsbaum verbunden. Doch wie feiern die 350 Millionen Christen auf unserem Nachbarkontinent Weihnachten? Wir haben es herausgefunden.

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Update: Nahrungsmittelkrise in Äthiopien spitzt sich immer weiter zu

21.12.2015: Mittlerweile sind 10 Millionen Menschen von Nahrungsmittelknappheit betroffen.

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Update: Nahrungsmittelkrise in Äthiopien spitzt sich immer weiter zu

Die Zahl der durch Hunger bedrohten Menschen in Äthiopien ist in den vergangenen Tagen erneut dramatisch angestiegen.

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EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise

17.12.2015: Heute beginnt ein weiterer EU-Gipfel in Brüssel zur Beratung über die Flüchtlingskrise.

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EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise

Erneut kommen die 28 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union heute Nachmittag in Brüssel zusammen. Bis morgen werden sie über die Umsetzung der bereits beschlossenen Maßnahmen in der Flüchtlingskrise beraten.

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Vor zwei Jahren brach die Gewalt im Südsudan aus

16.12.2015: Vor zwei Jahren brach im Südsudan die Gewalt aus. Unsere Mitgliedsorganisation CARE zeigt auf, wie der Konflikt bewältigt werden kann.

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Vor zwei Jahren brach die Gewalt im Südsudan aus

Heute jährt sich der Gewaltausbruch im Südsudan zum zweiten Mal. Die Studie unserer Mitgliedsorganisation CARE „Our Small Peace Cannot Survive Alone” zeigt konkrete Maßnahmen auf, wie der Frieden in dem jüngsten Land der Welt gesichert werden kann.

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GEMEINSAM FÜR AFRIKA veranstaltet Adventskonzert für Flüchtlinge in Berliner Notunterkunft

15.12.2015: Gestern veranstaltete GEMEINSAM FÜR AFRIKA ein Adventskonzert für Flüchtlinge.

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GEMEINSAM FÜR AFRIKA veranstaltet Adventskonzert für Flüchtlinge in Berliner Notunterkunft

In der von der Berliner Stadtmission betriebenen Notunterkunft am Poststadion haben wir gestern Nachmittag ein Adventskonzert für Flüchtlinge veranstaltet.
„Mit diesem Konzert möchten wir unsere Solidarität mit Menschen bekunden – gleich jeder Herkunft – die gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, in Deutschland ein Bewusstsein für die Achtung von Menschenrechten zu fördern und Flucht als Folge von Menschenrechtverletzungen zu thematisieren“, erklärte Paul Bendix im Namen der 24 Hilfsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA. Tarek Abdelalem, Geschäftsführer unserer Mitgliedsorganisation Islamic Relief Deutschland, dolmetschte alle Reden ins Arabische.

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Aufforstung für Afrika: Milliarden für neue Wälder

11.12.2015: In den kommenden Jahren werden Milliarden in die Aufforstung von afrikanischen Wäldern fließen.

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Aufforstung für Afrika: Milliarden für neue Wälder

Zehn afrikanische Staaten haben dem Klimawandel mit einem riesigen Aufforstungsprogramm den Kampf angesagt. In Afrika sollen bis zu dem Jahr 2030 auf einer Fläche, die dreimal so groß wie Deutschland ist, 100 Millionen Hektar neuer Wald entstehen.

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Stromversorgung für Ruanda

In Ruanda ist innerhalb nur eines Jahres der erste, groß angelegte Solarpark Ostafrikas entstanden. Über dem Eingang prangen die Worte „Stehe auf, leuchte – denn dein Licht ist gekommen“ – ein Sinnbild für Ruanda, das sich das Ziel gesetzt hat, der Hälfte seiner rund 12 Millionen Einwohner bis 2017 Zugang zu Elektrizität zu verschaffen. Aus […]

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Stromversorgung für Ruanda

In Ruanda ist innerhalb nur eines Jahres der erste, groß angelegte Solarpark Ostafrikas entstanden. Über dem Eingang prangen die Worte „Stehe auf, leuchte – denn dein Licht ist gekommen“ – ein Sinnbild für Ruanda, das sich das Ziel gesetzt hat, der Hälfte seiner rund 12 Millionen Einwohner bis 2017 Zugang zu Elektrizität zu verschaffen. Aus der Luft sieht man, dass die Solarpanels in der Form des afrikanischen Kontinents angelegt sind.

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Menschenrechtsaktivist des Monats: Nelson Mandela

Heute vor zwei Jahren verstarb Nelson Mandela. Kaum einer hat sich so sehr um Menschenrechte verdient gemacht wie er. Er ist neben Mahatma Gandhi und Martin Luther King schon zu Lebzeiten zu einer Symbolfigur für Menschenrechte und Freiheit geworden. Bereits während seiner Jugend verschrieb sich Mandela der Beendigung von Apartheid in seiner Heimat Südafrika. Für […]

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Nelson Mandela_©CC BY 2.0

Menschenrechtsaktivist des Monats: Nelson Mandela

Heute vor zwei Jahren verstarb Nelson Mandela. Kaum einer hat sich so sehr um Menschenrechte verdient gemacht wie er. Er ist neben Mahatma Gandhi und Martin Luther King schon zu Lebzeiten zu einer Symbolfigur für Menschenrechte und Freiheit geworden. Bereits während seiner Jugend verschrieb sich Mandela der Beendigung von Apartheid in seiner Heimat Südafrika. Für seinen unermüdlichen Einsatz wurde er unter anderem mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

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Uganda wählt „Miss und Mister HIV-positiv“

04.12.2015: Mit einer Schönheitswahl gehen Jugendliche gegen das mit HIV verbundene Stigma an.

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Uganda wählt „Miss und Mister HIV-positiv“

In Uganda sind rund 1,5 Millionen Menschen HIV-positiv und oftmals Diskriminierungen und Stigma ausgesetzt. Rund sieben Prozent der 15 bis 49 Jährigen in Uganda tragen das Virus in sich. Nun bekämpfen junge Leute die noch immer weit verbreitete Ausgrenzung auf eine ganz besondere Art und Weise: sie wählen den Mister und Miss Y+ (youth positive/Jugend positiv) und wollen so dazu beitragen, den vielen, falschen, Vorurteilen ein Ende zu setzen.

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Innovative Ideen für die Stromversorgung Afrikas

25.11.2015: Noch immer haben große Teile Afrikas keinen Zugang zu Strom. Diese drei Projekte wollen Lösungen zu diesem Problem finden.

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Innovative Ideen für die Stromversorgung Afrikas

Mangelnde Stromversorgung ist eine der größten Herausforderungen auf dem afrikanischen Kontinent. Alleine in Subsahara Afrika haben noch immer 590 Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom. 80 Prozent der Bevölkerung in dieser Region muss sich nach Einbruch der Dunkelheit auf offenes Feuer oder Kerosinlampen verlassen, die sowohl wenig Licht bieten, als auch gesundheitsschädlich sind. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit täglich 4.000 Menschen an Krankheiten, die durch Kerosin ausgelöst werden. Auch eines der siebzehn Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) stellt sich der Herausforderung, „Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle“ zu sichern. Weltweit tüfteln Ingenieure daran, dieses Problem anzugehen. Wir stellen euch drei dieser innovativen Ideen vor.

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Zehn afrikanische Filme, die man gesehen haben muss

Ende Oktober kam der erste von der Filmplattform Netflix produzierte Spielfilm in Amerika in die Kinos. Der Film „Beasts of No Nation“ handelt von einem Kindersoldaten in einem unbekannten westafrikanischen Land. Aber auch abgesehen von „Beasts of no Nation“ ist das afrikanische Kino aktiv und sehenswert. Wir zeigen acht Filme mit Afrika Bezug, die man […]

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Zehn afrikanische Filme, die man gesehen haben muss

Ende Oktober kam der erste von der Filmplattform Netflix produzierte Spielfilm in Amerika in die Kinos. Der Film „Beasts of No Nation“ handelt von einem Kindersoldaten in einem unbekannten westafrikanischen Land. Aber auch abgesehen von „Beasts of no Nation“ ist das afrikanische Kino aktiv und sehenswert. Wir zeigen acht Filme mit Afrika Bezug, die man gesehen haben muss.

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Internationaler Tag der Kinderrechte

20.11.2015: Unsere Mitgliedsorganisation Kinderrechte Afrika e.V. setzt sich in Benin dafür ein, dass Kinder ihre Rechte in Anspruch nehmen können.

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Internationaler Tag der Kinderrechte

Heute ist der internationale Tag der Kinderrechte. Obwohl die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen bereits vor 26 Jahren verabschiedet und bis auf die USA von allen Mitgliedsstaaten der UN ratifiziert wurde, werden die Rechte von vielen Kindern weltweit noch immer missachtet und verletzt. Unsere Mitgliedsorganisation Kinderrechte Afrika e.V. setzt sich zusammen mit seinem lokalen Projektpartner ESGB Benin seit 2012 dafür ein, dass Kinder in dem westafrikanischen Staat Benin von ihren international anerkannten Rechten auch Gebrauch machen können. In Kinderschutzzentren werden die Grundrechte von benachteiligten, misshandelten und sozial ausgegrenzten Kindern gefördert.

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Waves for Change – Surf-Therapie für soziale Veränderung

19.11.2015: Das Projekt „Waves for Change" schafft Perspektiven für Kinder aus den Townships Kapstadts.

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Waves for Change – Surf-Therapie für soziale Veränderung

Für viele der Kinder, die in den Townships von Südafrikas Hauptstadt Kapstadt aufwachsen, ist Gewalt und Armut ein täglicher Begleiter: 45% Prozent von ihnen werden Zeugen eines Mordes und 56% werden selber Opfer von Gewalt. Ein Großteil von ihnen leidet unter post-traumatischem Stress. Oft ist es schwer, aus diesem Kreislauf von Gewalt und Armut auszubrechen. Doch genau das möchte das Surfprojekt „Waves for Change“ in Südafrika erreichen. Surfen hilft den Kindern, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und die Gemeinschaft zu stärken.

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Für ein Europa der Menschenrechte

18.11.2015: GEMEINSAM FÜR AFRIKA schließt sich den Forderungen der bundesweiten Initiative "Für ein Europa der Menschenrechte" an.

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Für ein Europa der Menschenrechte

GEMEINSAM FÜR AFRIKA schließt sich der bundesweiten Initiative „Für ein Europa der Menschenrechte“ an. Zum nationalen Flüchtlingstag am 2. Oktober starteten Bürgerinnen und Bürger, Flüchtlingsinitiativen, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Künstler den bundesweiten Aufruf „Für ein Europa der Menschenrechte“. Seitdem haben sich bereits über 17.000 Unterzeichner dem Aufruf angeschlossen.

In den vergangenen Wochen und Monaten haben tausende ehrenamtliche Helfer in ganz Deutschland gezeigt, dass es möglich ist, Flüchtlinge mit offenen Armen zu empfangen und sie unermüdlich zu unterstützen. Gleichzeitig hören wir fast täglich von rechtsextremistisch motivierter Gewalt und Anschlägen auf Flüchtlingseinrichtungen. Während tausende Menschen den gefährlichen Weg über das Mittelmeer oder andere riskante Routen wählen, schotten sich viele europäische Staaten immer weiter ab und versuchen mit aller Kraft ihre Grenzen zu schließen.

Bekenntnis zu Solidarität und Humanität

Der Aufruf „Für ein Europa der Menschenrechte“ ist ein übergeordnetes Bekenntnis zu Solidarität und Humanität, zum Recht auf Asyl und zum Schutz von Schutzsuchenden. Die Initiatoren begreifen die Ankunft der Menschen als Chance und fordern Perspektiven für ein friedliches Zusammenleben in einer offenen, menschlichen und von Vielfalt geprägten Gesellschaft.

Wir bekennen uns zu einem Europa der Menschlichkeit. Dieses Europa wird nicht von Abschottung und Angst zusammengehalten, sondern von einer offenen, menschlichen und von Vielfalt geprägten Gesellschaft, die Hetze und Anschlägen keinen Platz gibt!

GEMEINSAM FÜR AFRIKA schließt sich Forderungen an

Gemeinsam mit der Initiative „Für ein Europa der Menschenrechte“ fordern auch wir:

  • Humanität und Solidarität
  • Die Wahrung der Menschenrechte
  • Sichere Zugangswegen und faire Asylverfahren
  • Schutz vor Hetze und Anschlägen
  • Eine offene, menschliche und von Vielfalt geprägte Gesellschaft.

Diese Ziele schließen sich nahtlos an die Forderungen unserer im Oktober eingereichten Petition #JedesLebenzählt an. GEMEINSAM FÜR AFRIKA rief unter anderem zu einer gemeinsamen europäischen Seenotmission, die der Lebensrettung und nicht dem Grenzschutz dient, zu legalen und gefahrenfreien Wegen zur Einreise in die Länder der EU und zur Wahrung der Menschenrechte auf.

Zu den Initiatoren und Unterstützern gehören Amnesty International, Brot für die Welt, Pro Asyl, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Paritätische Wohlfahrtsverband, aber auch Kulturinstitutionen wie die Berliner Festspiele. Künstler und Kulturschaffende wie Die Ärzte, Nina Hoss, Herta Müller, Herbert Grönemeyer und Volker Schlöndorff haben ebenfalls unterzeichnet.

Weitere Informationen zu der Initiative „Für ein Europa der Menschenrechte“.

 

 

Foto: Für ein Europa der Menschenrechte

Skaten in Äthiopien

15.11.2015: In Äthiopiens Haupstadt formt sich eine aktive und motivierte Skate-Gemeinschaft.

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Skaten in Äthiopien

Wenn man an die idealen Orte zum skateboarden denkt, fallen einem moderne Skateparks, Halfpipes oder saubere Plätze vor großen Einkaufszentren ein. Die Straßen von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba stehen wahrscheinlich nicht ganz oben auf der Liste. Doch genau dort formt sich zurzeit eine junge, motivierte und aktive Skate-Gemeinschaft.

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UN Sicherheitsrat verabschiedet Resolution zu Burundi

13.11.2016: Die Vereinten Nationen haben einstimmig eine von Frankreich eingereichte Resolution verabschiedet.

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UN Sicherheitsrat verabschiedet Resolution zu Burundi

Der UN Sicherheitsrat hat gestern einstimmig eine von Frankreich eingereichte Resolution verabschiedet, die Strafmaßnahmen gegen die Konfliktparteien in Burundi vorsieht, sollte das Morden und Foltern nicht beendet werden. Frankreichs UN-Botschafter François Delattre hatte die Resolution Anfang dieser Woche eingereicht. Seiner Meinung nach sende die Resolution die klare Botschaft, dass der UN-Sicherheitsrat einen Völkermord in Burundi nicht zulassen werde.

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Menschenrecht des Monats: Recht auf Nahrung

11.11.2016: Die Welthungerhilfe setzt sich in Simbabwe für nachhaltige Landwirtschaft ein.

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Menschenrecht des Monats: Recht auf Nahrung

In Deutschland ist es kaum vorstellbar, nicht genug zu essen zu haben. Für 795 Millionen Menschen weltweit ist Hunger jedoch noch immer die bittere Realität. Einer von neun Menschen geht laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen jeden Abend hungrig schlafen.

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Furcht vor Völkermord in Burundi

09.11.2015: Die internationale Gemeinschaft zeigt sich besorgt über die Situation in Burundi und ruft zur Vernunft auf.

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Furcht vor Völkermord in Burundi

Seit den Präsidentschaftswahlen im Juli kommt es in Burundi regelmäßig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. In den vergangenen Wochen hat sich die Situation immer weiter zugespitzt, Experten warnen vor einem Völkermord. Am heutigen Montag berät der UN-Sicherheitsrat über die Lage in dem ostafrikanischen Land.

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Wie stehen afrikanische Regierungschefs zur Bekämpfung von Fluchtursachen

05.11.2015: In der Debatte um die Bekämpfung von Fluchtursachen müssen auch afrikanische Regierungschefs eingebunden werden.

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Wie stehen afrikanische Regierungschefs zur Bekämpfung von Fluchtursachen

Mit den weiter ansteigenden Flüchtlingszahlen rückt ein Thema immer mehr in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion: die Bekämpfung von Fluchtursachen. Fast wöchentlich kommen europäische Staats- und Regierungschefs zusammen, um sich über die vielschichtigen Ursachen von Flucht auszutauschen und Lösungsansätze zu finden. Selten jedoch hört man, wie afrikanische Politiker zu diesem Thema stehen und das, obwohl viele der Ursachen in ihren Ländern liegen. Um die Probleme, die viele Menschen dazu zwingen ihre Heimat zu verlassen, zu bekämpfen, müssen alle an einem Strang ziehen – und dafür ist es wichtig, auch afrikanische Staats- und Regierungschefs in die Debatte einzubeziehen.

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Mode aus einem kleinen Dorf in Äthiopien

03.11.2015: Muster und Stoffe aus Äthiopien erobern die Laufstege der Welt.

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Mode aus einem kleinen Dorf in Äthiopien

Chencha ist ein kleines Dorf in Äthiopien, rund 500 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba entfernt. Auf den ersten Blick gibt es nichts Besonderes an dem Dorf festzustellen, dessen Bewohner in Bambushütten leben. Doch der erste Eindruck täuscht, denn Chencha spielt mittlerweile eine wichtige Rolle in der internationalen Modewelt.

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Nach Studentenprotesten: Studiengebühren in Südafrika werden nicht erhöht

26.10.2015: Nach landesweiten Protesten gab Präsident Zuma bekannt, dass die Studiengebühren vorerst nicht erhöht werden.

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Nach Studentenprotesten: Studiengebühren in Südafrika werden nicht erhöht

In der letzten Woche kam es in Südafrika zu Protesten gegen die geplante Erhöhung von Studiengebühren. Rund 13.000 Studenten waren gegen die Pläne der Regierung auf die Straße gegangen. Nachdem die Proteste am Ende vergangener Woche eskalierten, erklärte Südafrikas Präsident Jacob Zuma am Freitag, dass die Erhöhung der Studiengebühren für das kommende Jahr ausgesetzt werden würde.

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Menschenrechtsverletzung des Monats: kein Zugang zu Nahrung

25.10.2015: Unsere Mitgliedsorganisation ADRA setzt sich für die Nahrungsmittelsicherheit in Burkina Faso ein.

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Menschenrechtsverletzung des Monats: kein Zugang zu Nahrung

Recht auf Nahrung – ein Menschenrecht – ADRA Burkina Faso

Weltweit ist Hunger noch immer für 795 Millionen Menschen ein täglicher Begleiter. Laut dem Welthunger-Index 2015 ist rund ein Drittel der Bevölkerung in Burkina Faso unterernährt. Unsere Mitgliedsorganisation ADRA setzt sich in dem Land besonders in der Region Soum dafür ein, dass sich diese Situation schnellstmöglich ändert und Mangelernährung vorgebeugt wird.

Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern Afrikas, auf dem Human Development Index liegt es auf Platz 181 von 187. Vor allem Flüchtlingsfamilien, die aus Mali fliehen mussten, sind besonders schwer betroffen. Sie erhalten neben Nahrungsmittelpaketen auch Matten und Decken. Um die Nahrungsmittelsicherheit jedoch langfristig sichern zu können legt ADRA zusammen mit Flüchtlingsfamilien und Anwohnern in der Region Soum drei Gemüsegärten an.

Landwirtschaftssektor wichtige Rolle in der Nahrungsmittelsicherung

Der Landwirtschaftssektor trägt in Burkina Faso zu circa 25 Prozent des Bruttoinlandproduktes bei und beschäftigt 80 Prozent der Bevölkerung. Die landwirtschaftlichen Familienbetriebe sind oft stark von den Frauen abhängig, die für mehr als 60% der Produktion sorgen, und dabei die schwierigen Schlüsselaufgaben in der Produktion übernehmen. Sie sind traditionell für die Ernährung der Kinder zuständig, haben wenig Kontrolle über die Ressourcen und sind stark vom Verkauf der Agrarprodukte abhängig, der oft vom männlichen Haushaltsvorstand getätigt wird.

Zudem ist die Region Soum besonders anfällig für Hungersnöte. Durch langanhaltende und häufige Dürrezeiten und die daraus resultierende Reduktion der Anbaufläche durch die Verkrustung der Erde und schlechte Wasserspeicherkapazität spitzt sich die Situation weiter zu.

Diversifikation und moderne Anbaumethoden

Bis jetzt haben die meisten Bauern nur Hirse angebaut, was lediglich für sechs bis acht Monate ausreicht. Das führt zu einer Hungerzeit von mindestens vier Monaten. Teil des Projektes von ADRA ist es, beispielsweise die Agrarproduktion durch den Bau von Wassersammelbecken, zu steigern. So können auch während der Trockenzeit die Gemüsegärten bewässert werden.

Durch die Gemüsegärten der lokalen Bevölkerung und die Verteilung von Lebensmitteln an Flüchtlinge in Lagern soll die weit verbreitete Unterernährung in der Sahelregion bekämpft werden und die täglichen Mahlzeiten von einer auf zwei erhöht werden. Zusätzlich soll die Ernährung der Menschen ausgewogener und die Vielfalt größer werden. Auch die Kleintierhaltung von Ziegen, Schafen und Hühnern soll zu einer verbesserten Nahrungssicherheit beitragen.

Außerdem erhalten die Bauern Saatgut, welches den schwierigen Bedingungen angepasst ist. Darüber hinaus werden sie in modernen Anbaumethoden wie auch Tröpfchenbewässerung geschult.

ADRA verteilt sowohl Saatgut, wie Hirse, Sorghum und Reis, als auch Arbeitsgeräte, um die landwirtschaftliche Produktion zu verbessern und baut Wasser-Auffangbecken, welche dieBewässerung erleichtern.

Diese Maßnahmen haben zudem den Vorteil, dass die Beziehung zwischen Einheimischen und den neu angekommenen malischen Flüchtlingen harmonisiert werden kann und somit Spannungen vorgebeugt wird.

Mehr Informationen zu dem Projekt in Burkina Faso.

 

 

Foto: ADRA

Diese jungen Unternehmer formen Afrikas Zukunft20.10.

20.10.2015: Diese Unternehmer nehmen die Zukunft ihres Kontinents in die Hand und verändern ihn selbstbewusst und tatkräftig.

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Diese jungen Unternehmer formen Afrikas Zukunft20.10.

Sie alle haben große Ziele für den afrikanischen Kontinent. Und sie alle sind unter 30 Jahre alt. Afrika hat die jüngste Bevölkerung weltweit. Auf unserem Nachbarkontinent leben zurzeit mehr als 200 Millionen Menschen die zwischen 15 und 24 Jahre alt sind. Menschen, wie diese sechs jungen Unternehmer verändern im Moment die Wirtschaft vieler afrikanischer Länder. Viele von ihnen haben sich das Ziel gesetzt, soziale Probleme und Herausforderungen in ihren Heimatländern anzugehen.

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Hungerkatastrophe in Äthiopien: Mitgliedorganisationen sind vor Ort

18.10.2016: Die Situation in Äthiopien spitzt sich immer weiter zu. Unsere Mitgliedsorganisationen sind vor Ort und leisten überlebenswichtige Nothilfe.

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Hungerkatastrophe in Äthiopien: Mitgliedorganisationen sind vor Ort

Update zu der Situation in Äthiopien (Stand 10. November 2015)

In den vergangenen Wochen hat sich die Situation in Äthiopien dramatisch zugespitzt. Die Ernteerträge sind um 90 Prozent gefallen und laut dem englischen Nachrichtensenders BBC sterben im Norden des Landes bereits täglich bis zu zwei Kinder an Hunger und Mangelernährung. Zwischen September und November hat sich die Zahl der auf Hilfsmittel angewiesenen Menschen verdoppelt. Laut David del Conte vom zentralen Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA), werden die Zahlen in den nächsten Monaten weiter rapide ansteigen. Bis Anfang 2016 werden derzeitigen Schätzungen zufolge bis zu 15 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein – das sind mehr Hilfebedürftige als in Syrien.

Bereits jetzt sind 8,2 Millionen Menschen in Äthiopien aufgrund des Wetterphänomens El Niño auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. GEMEINSAM FÜR AFRIKA befürchtet in den nächsten Monaten einen dramatischen Anstieg der Zahl der Hungernden in Ostafrika.

Die diesjährigen Regenfälle in Äthiopien seien durch El Niño viel geringer ausgefallen als gewöhnlich. Im Norden und Osten des Landes blieben die Ernten durch vertrocknete Felder aus. Dadurch werde die bereits prekäre Nahrungsmittelsituation deutlich verschärft. Besonders Bauernfamilien im Osten und Norden des Landes seien von Ernteausfällen betroffen. Die Preise der Güter schießen durch die Nahrungsmittelknappheit in die Höhe.

Die Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA helfen

Peter Renner, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen und zuständig für die Projektarbeit in Äthiopien schildert, wie dramatisch die Situation mittlerweile ist: „Regional fiel die Regenzeit in Äthiopien sehr dürftig aus. In einem Land, in dem rund 85 Prozent der Menschen von der Landwirtschaft leben, hat der fehlende Regen schwerwiegende Auswirkungen auf den Ernteertrag. Die Menschen beginnen damit, Saatgut zu essen, das sie jedoch für die nächste Aussaat benötigen würden. Nahrungsmittelhilfe ist deshalb dringend notwendig“.

Unsere Mitgliedsorganisationen, wie die Stiftung Menschen für Menschen, Welthungerhilfe und CARE, helfen in stark betroffenen Gebieten die Grundversorgung sicherzustellen. Südöstlich von Addis Ababa in den Gebieten Dinsho und Adaba wird beispielsweise die Stiftung Menschen für Menschen Anfang des kommenden Monats sogenannte Standard-Pakete verteilen, die der Empfehlung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen entsprechen. Pro Monat erhält jede Person 15 kg Getreide, 1,5 kg Hülsenfrüchte, 0,5 Liter Speiseöl und 4,5 kg Nahrungsergänzungsmittel für Kleinkinder. Besonders Kinder leiden unter der aktuellen Situation. Hunger führt für sie zu langfristigen körperlichen Schäden.

Aus diesem Grunde sind die Hilfsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA dringend auf Spenden angewiesen.

Äthiopische Regierung bittet internationale Gemeinschaft um Unterstützung

Die äthiopische Regierung hat bereits umgerechnet 170 Millionen Euro für die Versorgung der Betroffenen mit Lebensmitteln zur Verfügung gestellt. Bis Ende des Jahres werden zusätzlich 500 Millionen Euro benötigt. Jetzt hat die Regierung die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten.

Schwerstes El Niño der letzten 20 Jahre

Bei dem Wetterphänomen El Niño handelt es sich um eine ein- bis zweimal im Jahrzehnt auftretende Erwärmung des Oberflächenwassers im Südostpazifik, die starke Wetterschwankungen, wie ausfallende oder überdurchschnittlich starke Regenfälle zur Folge hat.

Laut der UN fällt die sich abzeichnende Hungerkrise bereits jetzt stärker aus als die 2011 durch El Niño verschärfte Hungersnot. Schon heute sind alleine 300.000 Kinder in Äthiopien auf Spezialnahrung angewiesen, 48.000 sind akut mangelernährt.

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende.

Foto: Bünning/GEMEINSAM FÜR AFRIKA