„Fahrrad first“: Kenia fördert nicht-motorisierten Verkehr

Ein Großteil der Wege in Kenia wird zu Fuß oder auf dem Rad zurückgelegt. Nur 15 Prozent des Verkehrs entfallen auf private PKW, größtenteils in der Hauptstadt Nairobi. Bislang entsprach die Lage auf den Straßen allerdings nicht den Bedürfnissen der Mehrheit.

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„Fahrrad first“: Kenia fördert nicht-motorisierten Verkehr

Jahrzehntelang hat die Verkehrsplanung in Kenias Städten nur teilweise Rücksicht auf die Bedürfnisse von nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmern genommen. Eine geeignete Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger wurde beim Neu- und Ausbau von Straßen nur teilweise berücksichtigt.

Nach der Ausarbeitung einer nicht-motorisierten Verkehrspolitik im Jahr 2015 – einer gemeinsamen Initiative des „Share the Road“-Programms des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und des Stadtbezirks Nairobi – hat die Regierung jedoch bemerkenswerte Fortschritte dabei gemacht, ein besseres Umfeld für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Auch wurden vermehrt Investitionen in den nicht-motorisierten Verkehr angestoßen. Im Verwaltungsbezirk Nairobi fließen nun gut 20 Prozent des Budgets für den Straßenbau in die Infastruktur für den nicht-motorisierten Verkehr. So ist nun auch vorgeschrieben, dass alle neuen und erneuerten Straßen Komponenten für den nicht-motorisierten Verkehr aufweisen müssen. Vertreter der Zivilgesellschaft, wie zum Beispiel die „Kenya Alliance for Residence Association (KARA)“, haben die Regierung kontinuierlich dazu aufgefordert, die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern zu priorisieren.

Kenia kann auf internationale Förderung bauen

Der nicht-motorisierte Verkehr hat auch bei den Entwicklungspartnern großes Interesse hervorgerufen. Im Jahr 2016 finanzierte die Weltbank zwei Programme: das „Kenya Municipal Programme“ und das „Kenya Informal Settlements Improvement Project“, bei dem der Bau der Sosiani-Fußgängerbrücke als eine der vielen nicht-motorisierten Transportanlagen im Bezirk Uasin Gishu erfolgte. In Eldoret wurden mehr als 80 Kilometer Fußwege und Radwege angelegt. Infolgedessen hat die nicht-motorisierte Verkehrsinfrastruktur viele Einwohner in Eldoret zum Gehen oder Radfahren inspiriert und damit zur Verbesserung ihrer Gesundheit beigetragen. Die Lebensbedingungen von landesweit über 6,5 Millionen Stadtbewohnern wurden durch diese Projekte nachhaltig verbessert.

Die Europäische Union und die Regierung von Kenia haben gemeinsam die Projekte „Missing Link Roads“ und „Non-Motorized Transport Facilities“ in Nairobi finanziert, das von der Kenya Urban Roads Authority umgesetzt wird. Im Oktober 2018, im Vorfeld des Weltstädtetags, fand ein Aufklärungstag zur Sensibilisierung für nicht-motorisierte Mobilität und Verkehrssicherheit statt.

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