Amina ist eines von 80 Kindern, die im Kinderschutzzentrum „La Passerelle“ von Porto Novo einen sicheren Zufluchtsort gefunden haben. Vor der harten Hausarbeit und den Schlägen des „Onkels“ – eines entfernten Verwandten, bei dem Amina mit nur vier Jahren untergebracht wurde – war sie geflohen. Auf der Suche nach ihren Eltern irrte sie durch die Straßen. Polizisten fanden sie weinend und verängstigt auf dem Markt von Ouando. Ihre Geschichte ist nur eine von vielen. Kinderrechte Afrika engagiert sich deshalb für Aufklärung, Prävention, aber auch für die Wiedereingliederung der Kinder. So haben Sozialarbeiter Aminas Eltern ausfindig gemacht und behutsam den Kontakt hergestellt. Langsam findet das Mädchen zurück in seine Familie.

Vernachlässigung, Gewalt, Missbrauch und sexuelle Ausbeutung gehören für viele Mädchen in Benin zur Realität. Deshalb arbeitet unsere Mitgliedsorganisation Kinderrechte Afrika vor Ort mit dem Partner ESGB (Espace Solidarité Globale Bénin) zusammen. ESGB ist 1998 mit der Zielsetzung gegründet worden, in Not geratenen Mädchen und Jugendlichen zu helfen, sie bei der Umsetzung ihrer Rechte zu unterstützen und gemeinsam neue Lebenswege zu suchen. Einer der Ausgangspunkte ist dabei die Sozialarbeit im offenen Milieu an strategisch zentralen Orten in Porto-Novo (Markt Ouando bzw. zentraler öffentlicher Platz Bayol), an denen Aufklärungsarbeit geleistet wird.

Die Sozialarbeiter/innen treffen hier auch auf Mädchen, die Opfer von Kinderhandel wurden, oder Mädchen, die auf der Straße leben oder bereits Opfer von verschiedenen Formen der Ausbeutung, Gewalt und Ausgrenzung wurden. Viele von ihnen suchen Möglichkeiten und Perspektiven, um diesem Milieu mit seinen Gefahren zu entkommen. Aufgrund der Notsituation dieser Kinder hat ESGB das Zentrum „La Passerelle“ gegründet. Hier finden Mädchen, die kein Zuhause oder keine Verbindung mehr zu ihrer Familie haben, vorübergehend Unterkunft, Fürsorge und Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Probleme. ESGB hilft ihnen, ihre dringendsten Bedürfnisse nach Schutz, Nahrung, Gesundheit und später auch nach Bildung und/oder Ausbildung zu befriedigen.

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Foto: Kinderrechte Afrika