Klimawandel führt zu Hunger

Durch anhaltende Dürre in großen Teilen Afrikas bleibt die Ernte aus, Weideflächen sind zerstört. Das Bündnis GEMEINSAM FÜR AFRIKA fordert im Vorfeld des G20-Gipfels die internationale Gemeinschaft auf, stärker dem Klimawandel entgegenzuwirken.

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Afrika

Klimawandel führt zu Hunger

Berlin, 03.07.2017 – Hunger ist eine der Folgen des Klimawandels, wodurch derzeit 23 Millionen Menschenleben in Afrika bedroht werden. In großen Teilen der Sahelzone, im Süden und Osten Afrikas regnet es immer weniger. Klima, Energie und Wachstum stehen nun auf der Agenda des G20-Gipfels, der  am 7. und 8. Juli in Hamburg stattfinden wird. Doch die Vertreter des afrikanischen Kontinents, die diese Themen am schmerzlichsten betreffen, sind schwach vertreten. Südafrika ist Teilnehmer, als Gäste sind geladen: Die Afrikanische Union und die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD).

„Es kann uns nicht egal sein, was in Afrika geschieht, denn wir sind für diese Hungersnot mitverantwortlich. Der Klimawandel ist von uns verursacht und nicht von den Menschen, die jetzt darunter leiden“, appelliert Susanne Anger, Sprecherin des Bündnisses GEMEINSAM FÜR AFRIKA, an die internationale Gemeinschaft. Zwar wurde bereits bei der G20 Africa Partnership Conference in Berlin Mitte Juni afrikanischen Ländern eine Plattform geboten, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu verstärken. Doch müsse diese Initiative über den deutschen G20-Vorsitz hinaus fortgesetzt werden und langfristige und faire Lösungen für die Folgen des Klimawandels in afrikanischen Ländern bieten, so Anger.

Nahrungsmittel werden knapp

Viele der mehr als 20 Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA engagieren sich bereits seit Jahren mit Projekten, die die Versorgung mit Trinkwasser sicherstellen, oder alternative landwirtschaftliche Methoden anbieten. Denn die nomadisch lebende Bevölkerung im Osten Afrikas leidet besonders unter der Dürre. Bereits in den letzten Jahren hat es immer weniger geregnet. Auslöser ist der vom Menschen provozierte Klimawandel. Die Menschen finden dadurch kaum noch Weideflächen für ihre Herden, Pflanzen gedeihen nicht mehr, die Ernte bleibt aus. Die verheerende Folge für die Menschen: Hunger.

Laut Atlas des Klimawandels und der Umweltgefahren ist es in den Ländern Afrikas südlich der Sahara, zunehmend schwer, die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu garantieren. Im Laufe der letzten 25 Jahre hat sich die Anzahl wetterbedingter Katastrophen, wie Hochwasser und Dürre, verdoppelt. Die Folgen sind weltweit spürbar. Eine mögliche Erklärung der Meteorologen: Durch die veränderte Temperatur bringt die Meeresströmung El Niño Rhythmus und Stärke der Regenzeiten weltweit durcheinander. Auch eine längere Regenzeit kann schwerwiegende Auswirkungen haben. In weiten Teilen Ugandas leiden vor allem Kinder und alte Menschen darunter, dass Malaria sich stark ausgebreitet hat.

Dem Klimawandel entgegenwirken

Die Bündnisorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA leisten Hilfe in den betroffenen Gebieten. Sie verteilen Wasser, Nahrung und Hygienepakete und setzen Brunnen instand. Im Folgenden haben wir für Sie die aktuelle Arbeit der Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA zusammengefasst, die Wasserprojekte und solchen, die dem Klimawandel entgegenwirken, umsetzen.

ADRA unterstützt 4.300 kleinbäuerliche Haushalte in Kenia bei der nachhaltigen Produktion von Nahrungsmitteln. In Somalia stärkt die Organisation Menschen im Umgang mit Wetterextremen und wetterbedingten Krisen und arbeitet in weiteren Hilfsprojekten in Afrika daran, die Nahrungsmittelversorgung zu stabilisieren und die Lebensbedingungen an den Klimawandel anzupassen.

Aktion Canchanabury arbeitet etwa an der Verbesserung der Versorgung mit Trinkwasser und setzt sich vor allem für Bildung und Aufklärung ein.

arche noVa hat das Thema Wasser zum Schwerpunkt seiner Afrika-Projekte gemacht und hilft derzeit vor allem in Äthiopien und Somalia in Nothilfe-Einsätzen, um die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen.

AWO International investiert besonders in den Bereichen Wasser, Bildung, Gesundheit und den Aufbau von sozialer Infrastruktur. Aktuell unterstützt die Organisation südsudanesische Flüchtlinge in vier Flüchtlingslagern in Uganda.

ChildFund setzt sich in Äthiopien und Kenia für eine Zukunft ohne Hunger ein. Die Schwerpunkte ihres Engagements liegen darin, Frauen und Familien zu stärken, Ernährung und Wasser zu sichern und den Menschen nachhaltige Erwerbsmöglichkeiten anzubieten.

Don Bosco Mondo fördert junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Don Bosco leistet Nothilfe in Kenia, Somalia und Äthiopien. Nahrungsmittel werden verteilt und Wasserpumpen sowie große Wassertanks aufgebaut. Die Versorgung mit Medikamenten und Gesundheitsschulungen sind weitere Schwerpunkte.

Helvetas Deutschland engagiert sich in zahlreichen Projekten zur Trinkwasserversorgung, nachhaltiger Landwirtschaft, Bildung und Demokratie, sowie Bekämpfung des Klimawandels. Aktuell hilft Helvetas den Bauern in Äthiopien, trotz Wassermangels zu überleben.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe kümmert sich derzeit vor allem um unterernährte Mütter und Kinder im Südsudan und bietet ein Programm zur besseren Eigenversorgung mit Nahrung an. In Kenia unterstützt die Organisation mit Trinkwasser und hilft den Bauern beim Anbau von Sorghum-Hirse, die auch unter harten klimatischen Bedingungen gedeiht.

Die Stiftung Menschen für Menschen wirkt in Äthiopien den Folgen des Klimawandels entgegen. Aktuell geschieht dies beispielsweise durch Auffortstungs- und „Grüne Öfen-Projekte“ in ländlichen Regionen Äthiopiens.

Welthaus Bielefeld: Die Organisation hilft in Äthiopien, Burundi, Mosambik und Südafrika besonders in den Bereichen Menschenrechte, Bildung, Gesundheit und Umweltschutz. In Äthiopien etwa sorgt Lehrmaterialen für bessere Schuldbildung.

Spendenkonto GEMEINSAM FÜR AFRIKA:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE83 3702 0500 0001 2738 00
BIC: BFSWDE33XXX
Online Spenden unter: www.gemeinsam-fuer-afrika.de/spenden/

Pressekontakt: Ulrike Scheurer, GEMEINSAM FÜR AFRIKA, Tel.: 030 2977 24 31,
E-Mail: scheurer@gemeinsam-fuer-afrika.de

Foto: arche noVa