Kriegsparteien in Ostkongo rekrutieren Kindersoldaten

Die eskalierende Gewalt im Osten der DR Kongo gefährdet immer mehr Kinder.

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Kriegsparteien in Ostkongo rekrutieren Kindersoldaten

Die eskalierende Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo gefährdet immer mehr Kinder. Nach Angaben des Internationalen Kinderhilfswerks World Vision rekrutieren die verfeindeten Parteien in der Provinzhauptstadt Goma Kinder und Jugendliche als Soldaten. Die Rebellen hatten in der Nacht zum Dienstag Teile der Stadt erobert. „Wir erhalten Berichte von Kindern, die von bewaffneten Männern Macheten und auch Schusswaffen erhalten“, erklärte Dominic Keyzer  von World Vision im Kongo. „Oft werden Kinder rekrutiert, die ihre Eltern im Chaos der Auseinandersetzungen verloren haben.“  In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Berichte gegeben, dass Kinder als Soldaten missbraucht würden.

Viele Kinder wurden von ihren Eltern getrennt, als diese vor den Rebellen aus Goma und der Umgebung der Stadt geflohen waren. Einige Kinder und Jugendliche haben sich in Kirchen und Schulen versteckt, andere irren ziellos durch die Stadt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF schätzt ihre Zahl auf 600. Insgesamt leben nach Schätzungen von World Vision mehrere hunderttausend Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Goma.

Die Gefechte zwischen Rebellen und Regierungssoldaten machten es zudem derzeit unmöglich, Flüchtlinge mit Nahrung und Medizin zu versorgen. Viele internationale NGOs hätten die Arbeit in Goma ganz einstellen müssen, auch World Vision sah sich gezwungen, Mitarbeiter aus der Stadt in Sicherheit zu bringen. World Vision fordert alle Beteiligten dringend dazu auf, die militärischen Auseinandersetzungen zu beenden und unverzüglich Verhandlungen aufzunehmen.

Aktuelle Informationen zu den Ereignissen finden Sie in der Zeit Online, der Süddeutschen Zeitung und bei entwicklungspolitik online.

(Foto: World Vision)