Merkel: Migration aus Afrika größte Herausforderung für Europa

24.06.2016: Laut Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die Migration aus Afrika eine zentrale Herausforderung für die Europäische Union.

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Merkel: Migration aus Afrika größte Herausforderung für Europa

Laut Bundeskanzlerin Angela Merkel könne der Flüchlingsstrom aus Syrien und dem Irak in absehbarer Zeit gelöst werden. Die weitaus größere und langfristigere Herausforderung für die Migrationspolitik der Europäischen Union sei jedoch die hohe Zahl an Flüchtlingen aus den Ländern Afrikas. „Wir müssen uns zentral mit Afrika beschäftigen“, ansonsten könne man die Flüchtlingssituation nicht in den Griff bekommen, so Merkel.

Erhebliches Bevölkerungswachstum führt zu hohen Migrationszahlen

Ein Grund für die hohen Migrationszahlen sei das extreme Bevölkerungswachstum in vielen afrikanischen Ländern, das das Wirtschaftswachstum weitaus übersteigt. Obwohl die wirtschaftliche Leistung in den vergangenen Jahren angezogen hat, reicht es nicht aus, um das extreme Einkommensgefälle zu reduzieren.

Laut Merkel sorge auch die immer weiter fortschreitende Digitalisierung dafür, dass sich Menschen in Afrika über die großen Wohlstandsunterschiede informieren könnten und eine Flucht somit attraktiver werde.

Milliarden für die Bekämpfung der Fluchtursachen

Um  den Flüchtlingsstrom in Zukunft einzudämmen, müssten Fluchtursachen bekämpft werden. Zentral hierfür sei auch gute Regierungsführung, so Merkel. Die Europäische Investitionsbank (EIB) plant in den nächsten Jahren weitere sechs Milliarden in die Bekämpfung von Fluchtursachen zu investieren, um die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern zu verbessern. Das Geld soll vor allem in Herkunftsstaaten wie Ägypten und die Maghreb-Länder fließen. Laut EIB Chef Werner Hoyer sollen die Gelder genutzt werden, um Bildungssysteme auszubauen, den Bau von Schulen zu finanzieren und die Wasserversorgung zu verbessern. Je besser die Lage vor Ort sei, desto weniger Menschen sähen sich zur Flucht gezwungen, so Hoyer weiter.

Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA bekämpfen Fluchtursachen

Die Mitgliedsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA setzten sich tagtäglich für die Bekämpfung von Fluchtursachen ein, damit eine Flucht gar nicht erst notwendig wird. Sie arbeiten in tausenden Projekten in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Wasser, Regierungsführung, Bildung, Einkommenssicherheit und Katastrophenhilfe jeden Tag dafür, die Lebensbedingungen in den Ländern Afrikas zu verbessern. Weitere Informationen zu der Arbeit unserer Mitgliedsorganisationen finden Sie auf unserer Projektlandkarte.

Weitere Informationen zu diesem Thema.

Foto: Distressed persons are transferred to a Maltese patrol vessel, von Official U.S. Navy Page, CC BY 1.0 Universell