Omikron: Ein Weckruf an die Welt

Omikron ist keine innovative Computersoftware, sondern die besorgniserregende Coronavirusmutation mit Ursprung im südlichen Afrika.

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Omikron: Ein Weckruf an die Welt

WHO in großer Sorge

Südafrika soll der Ursprung der neuen Coronamutation Omikron sein. Die Weltgesundheitsorganisation stuft diese Variante des Virus als besorgniserregend ein, zumal 88 Prozent der Neuinfektionen im Land auf die Omikron-Variante zurückzuführen sind (1).

Die Ausbreitung der Variante ließ nicht lange auf sich warten. Betroffen sind mittlerweile weite Teile des afrikanischen Kontinents, wie Botsuana, Mosambik und Simbabwe (2). Aber auch Nordamerika und Europa verzeichnen steigende Fallzahlen (3).

„In ganz Afrika seien in der vergangenen Woche 52.300 Neuinfektionen gezählt worden – das ist ein Anstieg um 105 Prozent im Vergleich zur Vorwoche“, schrieb der österreichische Kurier. Ein Großteil der Infektionen entfiel auf Südafrika. Die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union geht von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus (4).

Im Teufelskreis der Pandemie

Grund für die Ausbreitung der Mutation ist auch die geringe Impfquote. Afrika wurde über weite Strecken der Pandemie allein gelassen (1). Das Aufkaufen der Vakzine auf dem Weltmarkt durch die Industriestaaten ließ den Kontinent fast leer ausgehen. Selbst UN-Initiativen (COVAX) droht das Nichterreichen der Jahresimpfziele.

Ziele scheinen jedoch nicht allein aufgrund des Impfstoffmangels in die Ferne zu rücken. Auch die Passivität der afrikanischen Regierungen ist ein Beschleuniger der Virusverbreitung. Hohe Kosten für Impfkampagnen auf der einen Seite, Spardruck auf der anderen paralysieren den Impffortschritt erheblich. Der Teufelskreis kann nicht deutlicher sein. Eine hohe Inzidenz erfordert binnenwirtschaftliche Einschränkungen. Diese wiederum bringen Länder in finanzpolitische Schwierigkeiten, Kürzungen in Bildung und Infrastruktur sind die Folge. Aber auch die Investition in notwendige Logistik und Impfkampagnen ist nur schleppend möglich, was die Impfrate direkt beeinflusst und damit das Infektionsgeschehen auf der ganzen Erde (1).

Afrika benötigt mehr Unterstützung, denn die Pandemie kann nur global erfolgreich bekämpft werden. Das bedeutet, einen gerechten Zugang zu COVID-19-Impfstoffen für alle und damit gegegbenenfalls die Aussetzung der Patentrechte, um ausreichend Impfstoff produzieren zu können.

Quellen:

(1) „Der Omikron-Weckruf„, NZZ, 03.12.2021

(2) „Omikron in Südafrika: Mehr Fälle und große Sorgen„, DW, 03.12.2021

(3) „Omikron bis Delta – Die Ausbreitung der Corona-Varianten weltweit„, Morgenpost, o.D.

(4) „Omikron: Rascher Anstieg der Corona-Fallzahlen in Afrika„, Kurier.at, 02.12.2021

Verfasst am 06.12.2021