Ost-Kongo: CARE fordert mehr Schutz für Flüchtlingscamps in Goma

13.12.12: Binnenflüchtlinge berichten von bewaffneten Überfällen außerhalb der Lager.

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Ost-Kongo: CARE fordert mehr Schutz für Flüchtlingscamps in Goma

Angesichts der erneut eskalierten Gewalt zwischen kongolesischer Armee und bewaffneten Rebellen in und um Goma zeigt sich die Hilfsorganisation CARE sehr besorgt über den Schutz der Binnenflüchtlinge in spontanen Lagern, die sich um die Provinzhauptstadt gebildet haben.

„Viele Frauen und junge Mädchen haben uns berichtet, dass sie sich in den Lagern nicht sicher fühlen. Die Zahl der Patienten, die sexuelle Gewalt erlitten haben, hat sich in einer nah gelegenen Gesundheitsstation im November gegenüber dem Vormonat verdoppelt“, berichtet CARE-Pressesprecherin Sabine Wilke, die zurzeit in Goma ist. „Die UN-Friedensmission MONUSCO und die kongolesische Regierung müssen sicherstellen, dass die Lager in und um Goma ausreichend geschützt werden.“

Viele der von CARE befragten Binnenflüchtlinge berichten von Plünderungen und Angriffen durch bewaffnete Gruppen. Frauen und Mädchen sind besonders in Gefahr, wenn sie die Lager auf der Suche nach Feuerholz und Nahrung verlassen. Natürlich sei es das Ziel, allen Binnenflüchtlingen eine möglichst schnelle Rückkehr nach Hause zu ermöglichen, betont Wilke. „Aber das wird nicht innerhalb der nächsten Tage oder Wochen passieren. Solange die Familien also in Lagern oder Schulgebäuden Unterschlupf suchen, müssen sie angemessen beschützt werden.”

CARE hat gemeinsam mit einer Partnerorganisation eine Befragung in Lac Vert durchgeführt, einem Lager rund 15 Kilometer westlich von Goma. Die ersten Familien kamen hier im April an, inzwischen ist das Lager auf die doppelte Größe gewachsen. Heute, nach der erneuten Eskalation der Gewalt um Goma, leben hier 20.440 Menschen. Die Mehrheit der befragten Frauen nannte vor allem als Wunsch, ein wenig Geld zu verdienen. „All diese Frauen sind Überlebende, aber sie sind auch Unternehmerinnen. Und sie wollen so schnell wie möglich wieder auf eigenen Beinen stehen“, berichtet CARE-Pressesprecherin  Wilke. „Es ist wichtig, dieses Bedürfnis ernst zu nehmen.“

Die Frauen machten unterschiedliche Vorschläge: Sie wollen Seife herstellen, was auch den hygienischen Zuständen im Lager helfen kann, oder ein Huhn großziehen, um die Eier zu verkaufen. CARE plant, Frauengruppen in den spontanen Lagern mit Bargeld zu unterstützen, damit sie solche und andere Aktivitäten unternehmen können. Außerdem bildet CARE Sozialarbeiter aus, die Fälle von sexueller Gewalt erkennen und die Betroffenen betreuen.

Mehr Informationen dazu finden Sie bei unserer Mitgliedsorganisation CARE.

(Foto: Care/ Kate Holt)