Pinke Taxen in Kinshasa: Frauen auf dem Fahrersitz

Die Unternehmerin Patricia Nzolantina ist Gründerin des kongolesischen Taxiunternehmens Ubizcabs, das ausschließlich Frauen einstellt, obwohl in der Demokratischen Republik Kongo Taxifahren als „männlicher“ Beruf gilt.

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Pinke Taxen in Kinshasa: Frauen auf dem Fahrersitz

In Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, leitet Patricia Nzolantina das Taxiunternehmen „Ubizcabs“. Patricia ist Gründerin des Unternehmens, ihre hundertprozentige Frauenquote macht das Unternehmen zu etwas Besonderem. Doch nicht nur das, sie zahlt ihren Fahrerinnen Gehälter, die weit über dem kongolesischen Durchschnitt liegen. Zusätzlich bekommt jede Frau ein eigenes Konto mit eigener Kreditkarte, um ihr Geld selbst verwalten zu können.

In Kinshasa ist das Taxifahren ein von Männern dominiertes  Arbeitsfeld, Patricia hingegen stellt nur Frauen als Fahrerinnen ein. In ihren luxuriösen pinken Taxen gibt es Getränke und WLAN, allerdings kostet eine Fahrt auch 15 Dollar – ein hoher Preis für Kinshasa!

Video über Ubizcabs auf Englisch:

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Die Unternehmerin Patricia Nzolantina

Ubizcabs ist nicht Patricias erstes Unternehmen, auch wenn ihr Hauptsitz an ein Start-Up erinnert: hinter einem pinken Tor verteilen sich offene Büros auf drei Etagen und an den Wänden hängen Bilder von afrikanischen Unternehmerinnen und inspirierende Zitate.

Nach ihrem Studium in Kinshasa, Stanford und Harvard gründete Patricia Nzolantina ihre erste Marketingfirma, welche sie später in die Holdinggesellschafft „Bizzoly“ umwandelte. Eine Holdinggesellschaft ist ein Unternehmen, welches sich mit Geld an anderen Unternehmen beteiligt. Bizzoly ist unter anderem an mehreren Start-Ups von Frauen, an der Produktion eines Magazins und  von Mineralwasser beteiligt. Das Leitprinzip ist es, Arbeitsplätze zu schaffen und kongolesische Frauen zu stärken.

Neue Projekte stehen in den Startlöchern

Patricia sagt, dass sie viele Opfer bringen musste, um erfolgreich zu sein. Banken gaben ihr zunächst keine Kredite und sie musste ihr Privatleben hinten anstellen. Doch sie bereue nichts, denn tief in ihrem Inneren wisse sie, dass sie vielen Familien ein gutes Leben ermöglicht, indem sie Frauen gut bezahlt und fördert. Patricia entwickelt ihr Taxiunternehmen stetig weiter und bildet auch Frauen aus. Seit neuestem bietet das Unternehmen einen Lieferdienst auf Motorrädern an: „Ubizdelivery“. Obwohl die Auswirkungen der Corona-Pandemie einige von Patricias Projekten bremste, ist sie voller Zuversicht und Selbstvertrauen für die Zukunft.

Weitere Informationen:

Dubois, J. / Le Monde A Kinshasa, le taxi se décline au féminin

Dubois, J. / France24 DR Congo taxi service puts women in the driver’s seat