Wie Afrika Europa stärkt

Pressemitteilung von GEMEINSAM FÜR AFRIKA: Für ein Europa, das mit Afrika zusammenarbeitet!

Berlin, 24. Mai 2024

In wenigen Tagen ist Europawahl. Morgen ist Afrika-Tag. Anlässlich dieser beiden Tage ruft GEMEINSAM FÜR AFRIKA die Politik und Zivilgesellschaft auf: „Afrika mitzudenken“. Das Bündnis aus acht nationalen und internationalen Entwicklungsorganisationen macht sich stark für ein Europa, das mit Afrika zusammenarbeitet, statt sich abzuschotten.

Die Beziehungen zwischen den beiden Kontinenten spielen eine wichtige Rolle für die zukünftige geopolitische Entwicklung: Wer Afrika zurücklässt, schwächt auch Europa.

Dennoch sind Entwicklungspolitik und der Ausbau der Beziehungen und Zusammenarbeit mit Afrika im aktuellen Europa-Wahlkampf kein Thema. Stattdessen arbeiten viele Kräfte auf eine Abschottung hin. Die EU hat jüngst die Verschärfung des Asylrechts beschlossen. Dieser Beschluss bedeutet teils monatelanges Warten unter haftähnlichen Bedingungen an den EU-Außengrenzen – auch für Familien mit Kindern. Unklar bleibt, wie die Menschenrechte und Menschenwürde als zentrale Pfeiler der EU in solch einer Szenerie gewahrt bleiben sollen.

Deutschland hat, wie viele europäische Länder, aufgrund seiner Kolonialgeschichte eine historische Verbindung und Verantwortung gegenüber dem afrikanischen Kontinent. Und auch in der Neuzeit wirkt sich das Handeln im globalen Norden auf das Leben in den afrikanischen Staaten aus. Die hohen CO2-Emissionen der Industriestaaten und der daraus resultierende Klimawandel treffen die vulnerabelsten Gruppen im globalen Süden am stärksten. Kinder, Frauen und Geflüchtete leiden besonders unter den immer häufiger auftretenden Extremen, wie Dürren und Überschwemmungen. Auch in der postkolonialistischen Zeit basiert Wohlstand oftmals noch auf der Ausnutzung der Rohstoffe und Arbeitskräfte in den afrikanischen Ländern. Wohingegen die Investitionen in die Entwicklung und den Fortschritt der Länder Afrikas durch private Firmen und die Entwicklungszusammenarbeit immer weiter gekürzt werden. Die Gefahr ist groß, dass sich viele afrikanische Länder von Europa abwenden, hin zu kurzfristig attraktiveren Geldgebern wie China oder Russland. Ihr Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent schwächt Europa weltpolitisch.

Nur durch eine verstärkte europäisch-afrikanische Zusammenarbeit können gemeinsame Herausforderungen wie Armut, Klimawandel, Migration und Sicherheit besser bewältigt werden. Europa braucht weltweit Verbündete, wenn es sich den aktuellen autokratischen und populistischen Tendenzen wirksam entgegenstellen will.

Deshalb ist es wichtig, dass sich politische Entscheidungsträger*innen und die Zivilgesellschaft für eine konstruktive Partnerschaft mit Afrika einsetzen.

GEMEINSAM FÜR AFRIKA appelliert an alle: bei der Europawahl am 9. Juni „Afrika mitzudenken“. Ein starkes Afrika ist ein sicherer Partner für ein starkes Europa.