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Bisa Gesundheitsapp

Die Bisa Gesundheitsapp aus Ghana ermöglicht es Menschen in ländlichen Gebieten anonym mit Ärztinnen und Ärzten zu kommunizieren.

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Bisa Gesundheitsapp

Der Erfinder der App, Raindolf Owusu, wird oft als der „afrikanische Mark Zuckerberg“ bezeichnet. Er entwickelte Bisa, um Menschen in ländlichen Gebieten eine ärztliche Versorgung zu ermöglichen – und für Menschen, die sich schämen, persönlich über Sexualität oder Gesundheit mit der Ärztin oder dem Arzt zu sprechen und dies lieber anonymisiert im Internet erledigen möchten. Bisa bedeutet nämlich „zu Fragen“.

Bisa ist für Menschen, die abseits großer Städte wohnen, besonders wichtig: Auf dem Land in Ntonso im Norden Ghanas, gibt es keine medizinische Versorgung vor Ort. Trotzdem müssen die Menschen nicht auf ärztliche Betreuung verzichten. Durch die Bisa-App können sie Fragen rund um ihre Gesundheit an echte Ärztinnen und Ärzte stellen.

Das alles funktioniert kostenlos und anonym. Bereits 25.000 Menschen nutzen die App, sie stellen ihre Fragen an 27 Ärztinnen und Ärzte, die ihnen innerhalb von 24 Stunden antworten.

Durch die Bisa-App können kostenlos und anonym Fragen zu Sexualität und Gesundheit gestellt werden. So können Menschen auf dem Land oder solche, die sich für ihre Fragen schämen, ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Tipp!

Die Bisa Gesundheitsapp ist Teil unseres Lernkoffers Innovationen. Mit Hilfe des Lernkoffers lernen Schülerinnen und Schüler inspirierende Erfinderinnen und Erfinder aus verschiedenen afrikanischen Ländern und ihre Innovationen kennen.

Sie möchten die Bisa Gesundheitsapp im Unterricht einsetzen? Wir haben für Sie Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Aufgaben erstellt, die Sie hier herunterladen können. Gerne können Sie die Arbeitsaufträge verändern und erweitern, um sie an die Bedürfnisse Ihrer Schülerinnen und Schüler anzupassen.

Arbeitsblatt „A13 Bisa-App – der Online Doktor“ für die Grundschule:

Arbeitsblatt „A13 Bisa-App – der Online Doktor! für die Sekundarstufe I und II:

Arbeitsblatt „A16 Ask without shame (App)“ zu Hinweis aus A13 für die Sekundarstufe I und II:


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Dieser Text steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz
www.creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de.
Der Name des Urhebers soll bei Weiterverwendung wie folgt genannt werden:
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Ask without Shame – Aufklärungsapp

Die "Ask without Shame"-App klärt über Sex, Schwangerschaft, Gesundheit und Körper auf. Die App widerlegt außerdem verbreitete Mythen.

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Ask without Shame – Aufklärungsapp

Das Thema Sex ist für viele Menschen in afrikanischen Ländern ein Tabu (das gilt übrigens auch für viele Europäerinnen und Europäer). Das führt oft dazu, dass junge Menschen auf Fragen zu ihrer Sexualität keine Antworten bekommen. Mit dem Problem einer mangelnden Aufklärung hatte auch Ruth Nabembezi in Uganda zu kämpfen und entwickelte deshalb eine App mit dem Namen „Ask without shame“ (Frage ohne Scham). Mithilfe der englischsprachigen App kann man anonym Informationen rund um das Thema Sexualität und Aufklärung sowie über sexuell übertragbare Krankheiten bekommen.

Ruths Schwester ist leider viel zu früh an AIDS verstorben. Sie war seit ihrer Geburt mit HIV infiziert, einem Virus, der das Immunsystem angreift. Mit HIV kann man, wenn man die richtige medizinische Behandlung erhält, ein gutes und langes Leben führen. Aber bei Ruths Schwester wurde der Erreger erst spät diagnostiziert. So erkrankte sie schwer und bekam AIDS. Aufklärungsarbeit hilft. Denn je früher sich Menschen auf HIV testen lassen, desto eher können sie behandelt werden. So kam Ruth darauf, die App „Ask without shame“ zu entwickeln.

Gemeinsam mit der „Social Innovation Academy“ (Akademie für soziale Innovation) entwickelte Ruth 2015 die Aufklärungs-App. Die „Social Innovation Academy“ ist eine Stiftung, die vor allem Menschen in Ostafrika dabei unterstützt, Lösungen für die Probleme ihrer Gemeinschaften zu entwickeln.

„Ask Without Shame“ richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 35 Jahren. Die App ist in vier Kategorien aufgeteilt: Sex, Schwangerschaft, Gesundheit und Körper. Innerhalb der Kategorien stellt die App Informationen bereit und widerlegt Mythen. Denn oft sind nicht nur fehlende Informationen das Problem, sondern auch falsche Informationen. Darüber hinaus bietet „Ask Without Shame“ die Möglichkeit, Fragen an Expertinnen und Experten zu stellen. Die Nutzerinnen und Nutzer stellen die Fragen direkt in der App und bekommen innerhalb kurzer Zeit eine Antwort.

Mittlerweile hat sich um die App herum ein Unternehmen mit einer eigenen Klinik gegründet. Hier gibt es nicht nur psychologische und medizinische Beratung, sondern es werden auch kleinere Operationen durchgeführt. Das hauseigene Call-Center beantwortet inzwischen täglich über 200 Fragen und hat insgesamt schon über 85.000 Jugendlichen geholfen.

Die App klärt junge Erwachsene auf und das Team beantwortet ihre Fragen. Die Nutzerinnen und Nutzer können so die Fragen stellen, die ihnen im Normalfall unangenehm gewesen wären. Durch die Beratung erhalten sie nicht nur medizinische, sondern auch psychologische Hilfe. Das ist sehr wichtig, um gesund aufzuwachsen. Zudem kann mithilfe der Aufklärung vermieden werden, dass Krankheiten unentdeckt bleiben. So trägt die „Ask without Shame“-App auch zum Erreichen der 17 Ziele bei, insbesondere des 3. Ziels: Gesundheit und Wohlergehen.

Tipp!

Die „Ask without Shame“-App ist Teil unseres Lernkoffers Innovationen. Mit Hilfe des Lernkoffers lernen Schülerinnen und Schüler inspirierende Erfinderinnen und Erfinder aus afrikanischen Ländern und ihre Innovationen kennen.

Sie möchten die „Ask without Shame“-App im Unterricht einsetzen? Wir haben für Sie Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Aufgaben erstellt, die Sie hier herunterladen können. Gerne können Sie die Arbeitsaufträge verändern und erweitern, um sie an die Bedürfnisse Ihrer Schülerinnen und Schüler anzupassen.

Arbeitsblatt „A16 Ask without Shame (App) für die Sekundarstufe I und II:


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Dieser Text steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz
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Teseem – First Words (App)

Mit Hilfe der Teseem-App können kleine Kinder spielerisch Sprachen lernen, die teilweise nur selten in Schulen unterrichtet werden.

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Teseem – First Words (App)

In Nigeria werden über 500 Sprachen gesprochen! Unter ihnen sind Yoruba, Igbo und Hausa am weitesten verbreitet. Zu Hause sprechen die Kinder, neben Englisch, also meist noch eine andere Sprache. Die App „Teseem“ möchte Kinder darin unterstützen, ihre jeweilige Erstsprache zu lernen.

Insbesondere kleine Kinder und Babys lernen besonders gut spielerisch, mit Bildern und Klängen. Die App „Teseem“ kombiniert Lernen mit Spaß und bringt den ganz Kleinen ihre ersten Vokabeln bei. Eltern und Lehrkräfte können die App nutzen, um ihren Kindern Grundlagen wie die Namen von Farben, Zahlen und Körperteilen beizubringen.

Das Unternehmen ZenAfri hat Teseem und weitere Spiele entwickelt: Unter anderem „Shakara“ – In der App kann man nigerianische Kleider und Gewänder entdecken und verschiedene Frisuren anhand einer digitalen Puppe ausprobieren. ZenAfri möchte mit seinen Spielen Kindern und Jugendlichen eine Lernhilfe bieten. Diese können so spielerisch eine Sprache lernen oder die nigerianische Kulturen entdecken!

Kinder lernen besonders schnell. Sie nehmen mit ihren Augen und Ohren alles auf, was um sie herum geschieht. Eltern fördern ihre Kinder dabei meist mit viel Geduld und geben ihr Wissen weiter. In Nigeria und vielen anderen afrikanischen Ländern sind aber nicht alle Bildungsmaterialien in allen Sprachen vorhanden. Schulbücher sind meist nur in den Verkehrssprachen (den ehemaligen Kolonialsprachen) wie Englisch oder Französisch erhältlich, teilweise auch in größeren afrikanischen Sprachen wie Kisuaheli oder Hausa. Gerade Sprechende von kleineren Sprachen bleiben somit außen vor. Die App Teseem ist deshalb aus zwei Gründen wichtig: Zum einen vermittelt sie Wissen, zum anderen trägt sie dazu bei, dass Kinder ihre Erstsprache benutzen und diese Sprache auch lernen. Dies kann dazu beitragen, dass kleine Sprachen nicht „vergessen“ werden oder sogar aussterben. Die App fördert die Sprachenvielfalt und das Selbstbewusstsein der Kinder, ihre Erstsprache zu verwenden. So trägt AB3D auch zum Erreichen der 17 Ziele bei, insbesondere des vierten Zieles: Chancengerechte und hochwertige Bildung.

Tipp!

Die Teseem-App ist Teil unseres Lernkoffers Innovation. Mit Hilfe des Lernkoffers, lernen Schülerinnen und Schüler Erfinderinnen und Erfinder aus Afrika und ihre Innovationen kennen.

Sie möchten die „Teseem First Words“-App im Unterricht einsetzen? Wir haben für Sie Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Aufgaben erstellt, die Sie hier herunterladen können. Gerne können Sie die Arbeitsaufträge verändern und erweitern, um sie an die Bedürfnisse Ihrer Schülerinnen und Schüler anzupassen.

Arbeitsblatt „A3 Teseem First Words“ für die Grundschule:

Arbeitsblatt „A3 Teseem First Words für die Sekundarstufe I und II:


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www.creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de.
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Ananse der Lehrer (App)

Ananse ist eine Sagenfigur aus Westafrika. In der App "Ananse the Teacher" erklärt er Kindern und Jugendlichen mit Hilfe von Geschichten und Experimenten Grundlagen der Naturwissenschaften.

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Ananse der Lehrer (App)

Ananse der Lehrer

Ananse ist der Name einer der bekanntesten Sagenfiguren Westafrikas. Er ist vor allem wegen seiner Intelligenz und Weisheit berühmt, ihm sitzt aber auch der Schalk im Nacken. Eigentlich ist Ananse eine Spinne, doch er und seine Frau Aso können ihr Äußeres verändern und erscheinen oft in Menschengestalt. Er stellt seinen Mitmenschen Rätsel und vermittelt ihnen auf diese Weise verschiedene Werte und Wissen. Hört sich das nicht nach dem perfekten Lehrer an?

Das dachten sich auch die Entwicklerinnen und Entwickler von „Ananse the Teacher“ (auf Deutsch: Ananse der Lehrer). Es handelt sich dabei um eine App, mit der Kinder und Jugendliche spielerisch lernen können. „Young at Heart Ghana“ heißt die Organisation, die diese App entwickelt hat. Sie wurde nicht gegründet, um Gewinn zu erzielen, sondern um soziale und kulturelle Ziele zu verfolgen. Die Organisation möchte Kindern und Jugendlichen das Lernen erleichtern und konzentriert sich dabei besonders auf die Fächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Dabei folgen die Nutzerinnen und Nutzer dem Lehrer Ananse. Er erzählt Geschichten, gibt Rätsel auf und bietet Anleitungen für kleine Experimente aus Alltagsgegenständen. Außerdem lernt man wichtige Orte Ghanas mit kurzen Beschreibungen und Bildern kennen. So verbindet die App spielerisch Kultur mit Lernen.

Die Geschichten von Ananse sind in Ghana übrigens so bekannt, dass sie sogar mit einem eigenen Wort bezeichnet werden: Anansesem. Es steht für traditionelle Erzählungen rund um diese Figur und ist in etwa vergleichbar mit deutschen Fabeln.

Jede und jeder in Ghana kennt die Geschichten von Ananse. Eine bekannte Figur hilft enorm dabei, Wissen zu vermitteln. So lernen besonders junge Schülerinnen und Schüler selbstständig und haben dabei auch Spaß. Die Mischung aus Kultur, Geschichten, Aufgaben und Experimenten sorgt für schnelle Lernerfolge. So trägt die „Ananse the Teacher“-App auch zum Erreichen der 17 Ziele bei, insbesondere des vierten Zieles: Chancengerechte und hochwertige Bildung.

Tipp!

Die „Ananse the Teacher“-App ist Teil unseres Lernkoffers Innovation. Mit Hilfe des Lernkoffers, lernen Schülerinnen und Schüler Erfinderinnen und Erfinder aus Afrika und ihre Innovationen kennen.

Sie möchten die „Ananse the Teacher“-App im Unterricht einsetzen? Wir haben für Sie Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Aufgaben erstellt, die Sie hier herunterladen können. Gerne können Sie die Arbeitsaufträge verändern und erweitern, um sie an die Bedürfnisse Ihrer Schülerinnen und Schüler anzupassen.

Arbeitsblatt „A1 Ananse the Teacher“ für die Grundschule:

Arbeitsblatt „A1 Ananse the Teacher für die Sekundarstufe I und II:


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Dieser Text steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz
www.creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de.
Der Name des Urhebers soll bei Weiterverwendung wie folgt genannt werden:
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Silicon Savannah: Das Silicon Valley Ostafrikas

In Nairobi, Kenias Hauptstadt befindet sich das Silicon Savannah, das Silicon Valley Ostafrikas. In diesem Technologie-Zentrum sprießen die digitalen Start-Ups nur so aus dem Boden.

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_©picture pch.vector

Silicon Savannah: Das Silicon Valley Ostafrikas

Vom Silicon Valley hat wohl jeder schon einmal etwas gehört. Doch auch in Afrika gibt es ein Technologie-Zentrum, in dem die digitalen Start-Ups nur so aus dem Boden sprießen: Silicon Savannah heißt dieser Ort und er befindet sich in Nairobi, der Hauptstadt Kenias.

Das ist ziemlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es erst seit 2009 schnelles Internet in Ostafrika gibt. Wo zuvor noch Satellitenverbindungen genutzt wurden, stellte man in diesem Jahr erstmals ein Unterwasser-Glasfaserkabel fertig, welches die Ostküste und Südafrika mit den Leitungen in Europa und Asien verbindet. Schnell befand sich Nairobi auf der Überholspur: Inzwischen wird hier alles mit dem Handy bezahlt, so gut wie jeder besitzt ein Mobiltelefon.

Eine große Rolle spielt dabei das Transfersystem M-Pesa, welches inzwischen Marktführer in Sachen mobiles Bezahlen ist. Viele Kenianerinnen und Kenianer hatten und haben noch immer keinen Zugang zu einem Bankkonto – daher ebnete erst M-Pesa mit seinem Launch im Jahr 2007 den Weg für viele Finanzdienstleistungen. Der große Vorteil: Für M-Pesa benötigt man kein Bankkonto, sondern nur ein Mobiltelefon und eine entsprechende Sim-Karte.

Überspringen statt Nachholen

Der Grund für diesen Vorsprung: In Afrika gibt es das zweitgrößte Wirtschaftswachstum weltweit. Das sorgt dafür, dass Entwicklungsstufen im Bereich Technologie einfach ausgelassen wurden, wie das Beispiel des mobilen Bezahlsystems statt Bankfiliale zeigt. Oder aber das Benutzen eines Mobiltelefons im Allgemeinen, nur wenige Menschen haben vorher überhaupt erst einen Festnetzanschluss besessen.

Häufig sind die Innovationen der Start-Ups auf die Probleme des alltäglichen Lebens in Kenia angepasst. So auch das digitale Tool namens „Eneza Education“. Es soll Schülerinnen und Schülern via SMS bei Hausaufgaben helfen. Man wählt eine Nummer und schickt die offene Frage an „Eneza Education“. Kurze Zeit später erhält man eine Erklärung bzw. weitere Informationen von einer qualifizierten Lehrkraft. Auf diesem Weg werden Schülerinnen und Schüler beim Lernen unterstützt und die Wissensvermittlung wird erleichtert. Eltern können ihren Kindern wegen fehlender Bildung oft nicht helfen und Lehrerinnen und Lehrer haben wegen besonders großer Klassen von 50 und mehr Schülerinnen und Schülern oft gar keine Möglichkeit, auf ihre Schützlinge gesondert einzugehen.

Wer profitiert?

Immer wieder wird kritisiert, dass primär ausländische Initiativen und Potentiale im Silicon Savannah gefördert und finanziell unterstützt werden. Nairobi ist zwar innerhalb der letzten Jahre zu einer Start-Up-Oase herangewachsen, doch die Rufe, einheimische Gründerinnen und Gründer in den Fokus zu rücken und vorrangig diese zu unterstützen, werden lauter. Da die Investorinnen und Investoren insbesondere aus China und den USA kommen, unterstützen sie nicht selten das Altbekannte – „westliche“ Geschäftsmodelle, Gründerinnen und Gründer.

Von zentralen Problemen zu kreativen Lösungen

Dennoch: Probleme des Alltags treiben Menschen weltweit an, erfinderisch zu werden, das gilt ganz besonders in Kenia. Viele haben den Anspruch, den Menschen in ihrer Umgebung das Leben zu erleichtern und entwickeln Apps und Services, um Landwirtschaft, Bildung, Gesundheit, Ernährung oder Mobilität zu stärken. So werden nicht nur viele neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch die Probleme des afrikanischen Kontinents beim Schopfe gepackt.

Quellen und weitere Links:

Amberger, J. / Deutschlandfunk Kultur (21.02.18) Mit Laptop, Moral und Risikokapital

Urech, F. / Neue Zürcher Zeitung (2018) Weltweit findet heute jede zweite mobile Geldtransaktion in Kenya statt

Identifire (20.11.18) Silicon Savannah Innovationskraft im digitalen Afrika

Burri, S. / Neue Zürcher Zeitung (2019) Weisses Geld für weisse Startups? Diese beiden Kenyanerinnen arbeiten gegen den Startup-Trend in Afrika

Zamparelli, F. / SouthWorld (2019) Africa/ China. Chinese Investments in African High Technology

Santander Trade Markets (2020) Kenya: Foreign Investment

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Vorbild aus Kenia: das mobile Klassenzimmer Eneza Education

Das digitale Lerntool Eneza Education aus Kenia vermittelt spielerisch Wissen. Besonders benachteiligte Kinder und Jugendliche profitieren davon.

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Vorbild aus Kenia: das mobile Klassenzimmer Eneza Education

Eneza Education („Bildung verbreiten“) möchte es Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren ermöglichen, selbstständig zu lernen und in der Schule vermitteltes Wissen zu vertiefen. Damit soll der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für alle gewährleistet sowie die Analphabetenrate gesenkt und numerische Fähigkeiten gestärkt werden.

Das Unternehmen wurde 2011 von einem Kenianer und einem US-Amerikaner in Kenia gegründet und erreicht mittlerweile Lernende in allen Teilen Kenias. Nach einiger Zeit etablierte sich die Anwendung auch in Ghana und der Elfenbeinküste.

Wie funktioniert Eneza Education?

Die Anwendung benutzt eine der weit verbreitesten Technologien weltweit: das Mobiltelefon. In Kenia besitzen rund 95 Prozent der Haushalte ein Mobiltelefon, Tendenz steigend, und in den bevölkerungsreichen Regionen des Landes ist die mobile Datenverarbeitung bereits sehr gut. Optimale Voraussetzungen also für digitales Lernen.

Mit dem Mobiltelefon wählt man *291# und wird direkt durch die Bedienung geführt. Anschließend erhalten Anwenderinnen und Anwender Zugang zu Frage-Antwort-Spielen, kurzen Lerneinheiten und Ratschlägen, der Enzyklopädie Wikipedia, einer Offline-Anwendung, die ohne Internetzugang genutzt werden kann, und einer Android-App.

Durch die SMS-Funktion können auch Kinder und Jugendliche die Anwendung nutzen, die keine teuren Verträge bei Anbietern bezahlen können oder kein Smartphone besitzen. Außerdem erreicht Eneza Education auch Schülerinnen und Schüler, die in Regionen ohne gute Datenverbindung wohnen.

Live-Chat mit Lehrkräften und spannende Spiele

Im mobilen Klassenzimmer gibt es einen Live-Chat mit qualifizierten Lehrkräften und der Bereich „Play&Share“ bietet die Möglichkeit, gegeneinander anzutreten und bei guten Leistungen auf einer Rangliste zu erscheinen.

Lehrkräfte in den Schulen bleiben nicht außen vor. Auch sie können den Punktestand der Schülerinnen und Schüler einsehen und basierend darauf Hausaufgaben erstellen oder bestimmte Bereiche vertiefen. Die Inhalte auf der Plattform sind an den aktuellen Lehrplan angepasst. Dies ist besonders wichtig, damit die Kinder Parallelen zu den Unterrichtseinheiten in der Schule erkennen und weiterhin motiviert bleiben unterstützend mit der Plattform zu lernen.

Sobald Eneza Education in einem neuen Land etabliert wird, arbeiten freiberufliche Lehrerinnen und Lehrer an der Erstellung der Fragen und Antworten, basierend auf den aktuellen Lehrplänen vor Ort. Die Inhalte werden anschließend von lokalen Institutionen zertifiziert und freigegeben. Eine kurze Schulung für Lehrkräfte hilft, die Anwendung zu verstehen, um die gemeinsame Nutzung mit den Schülerinnen und Schülern zu vereinfachen.

Chancengleichheit stärken

Eneza Education schließt Verträge mit großen Mobilfunkanbietern ab, um die Kosten für die Anwendung gering zu halten. Ziel ist es, 50 Millionen Schülerinnen und Schüler mit qualitativ hochwertiger Bildung zu versorgen, für 5 Dollar pro Jahr. Dieser Betrag muss privat, von der Schule oder den Lehrkräften gezahlt werden. Ein Mobilfunk-Vertrag mit einem SMS-Abo kostet jährlich rund 20 Dollar.

Über 3 Millionen Kinder nutzen Eneza Education bereits in Kenia, Tendenz steigend. Auch die Investitionen steigen mit den Benutzerzahlen. Im Jahr 2019 war der Anbieter für den „Next Billion’ EdTech Prize“ in Dubai nominiert. Zukünftig soll das Lerntool auch in Uganda, Rwanda, Senegal und Ägypten zur Verfügung gestellt werden. UNICEF bezeichnet Eneza Education als „erschwingliches mobiles Klassenzimmer“. Zahlreiche Unternehmen und Organisationen wie das UNHCR unterstützen das Projekt.

Eneza Education bietet Unterstützung während der Corona-Pandemie

Das Unternehmen entwickelt immer wieder neue Apps und Funktionen und erweitert somit stetig sein Angebot. Seit am 16. März 2020 im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie alle Schulen in Kenia geschlossen wurden bietet Eneza Education zusammen mit dem Mobilfunkanbieter Safaricom einen kostenlosen Dienst für voraussichtlich zwei Monate an. Innovationen wie diese helfen, die Lernausfälle durch Schulschließungen gering zu halten.

Quellen und weitere Links:

Eneza Education (2020)

UNICEF (2018) Raising Learning Outcomes: the opportunities and challenges of ICT for learning (PDF)

UNICEF (2018) Raising Learning Outcomes: the opportunities and challenges of ICT for learning – Appendix 2 Lessons from in-depth innovator and provider case studies (PDF)

Nsehe, M. / Forbes (2019) Meet The 10 African Startups Competing For The ‚Next Billion‘ EdTech Prize In Dubai

Eneza Education (2020) Eneza Partners with Safaricom PLC to offer 60 days Free Learning on Shupavu291

Kuo, L. / Quartz Africa (2017) Kenya’s mobile internet beats the United States for speed

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