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Afrikas Zukunft ist jung

Über 40 Prozent der Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara ist jünger als 15 Jahre - ein enormes Potenzial!

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Afrikas Zukunft ist jung_©CARE Deutschland Luxemburg e.V.

Afrikas Zukunft ist jung

Afrikas Zukunft ist jung! Fast die Hälfte der Menschen in Afrika ist jünger als 25 Jahre. Über 40 Prozent der Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara sind sogar jünger als 15 Jahre.

Das junge Afrika hat Potenzial!

Das Potenzial dieser Jugend – Jugend lernt schnell, ist kreativ, innovativ und aktiv – birgt große Chancen für den Kontinent, stellt ihn aber zugleich vor große Herausforderungen. Denn damit junge Menschen ihre Fähigkeiten entwickeln und entfalten können, müssen sie unterstützt werden. Zum Beispiel mit einer beruflichen Ausbildung mit Perspektiven auf ein festes Arbeitsverhältnis. Sie brauchen Zugang zu Dienstleistungen wie medizinischer Versorgung und Beratung. Sie brauchen Bildung, Schutz und gesunde und ausgewogene Ernährung. Kurz: sie brauchen faire Chancen!

Viele Jugendliche in Afrika südlich der Sahara bekommen nicht die Chance, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und diese gewinnbringend in die Gestaltung der Gesellschaft, in der sie leben einzubringen. Ihr Potenzial erschöpft sich leider allzu oft in der harten Zuarbeit innerhalb der Familie. Sie betreuen ihre Geschwister und tragen schon früh zum Einkommenserwerb bei indem sie auf den Feldern arbeiten, Waren verkaufen oder gegen mageres Geld Elektroschrott und Müll sammeln.

Potenzial braucht Chancen!

Viele der jungen Menschen in Afrika südlich der Sahara werden bereits in eine Welt ohne Chancen hineingeboren. 380 Millionen Menschen müssen von weniger als 1,25 Dollar am Tag leben. Davon können Eltern ihre Kinder nur schwer gesund und ausreichend ernähren oder den Schulbesuch bezahlen. Insgesamt sind 19 Prozent aller Kinder in Afrika untergewichtig und 24 Prozent aller Kinder im entsprechenden Alter besuchen nicht die Grundschule. Damit leben mehr als die Hälfte aller Kinder, die keine Schule besuchen in Afrika. Da ist es nicht verwunderlich, dass 45 Millionen junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren immer noch Analphabeten sind. Folglich ist auch die Partizipation von jungen Menschen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik unzureichend. So ist in Afrika südlich der Sahara die Rate der Jugendarbeitslosigkeit von 12,8 Prozent fast doppelt so hoch wie die der Erwachsenen von 6,5 Prozent.

Damit wird deutlich, was unser Schirmherr, Bundespräsident Joachim Gauck in seinem Grußwort an GEMEINSAM FÜR AFRIKA so treffend formuliert hat: „Jeder ist seines Glückes Schmied, aber wann und wo wir auf diese Welt kommen wird auf einem anderen Amboss entschieden. Geburtsort und Geburtszeit haben aber sehr viel damit zu tun, welche Chancen Menschen im Leben haben.“

Millenniumentwicklungsziel 8: Aufbau einer globalen Partnerschaft

Schuld an den mangelnden Chancen ist nicht selten das globale Ungleichgewicht im Handels- und Finanzsystem. Um diesem Problem Rechnung zu tragen, wurde mit dem Millenniumsentwicklungsziel 8 die gemeinsame Verantwortung gleichermaßen auf Industrie- und Entwicklungsländer übergeben. Dahinter steht die Verpflichtung der Industrieländer, mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit bereit zu stellen und diese effizienter zu gestalten. Die reichen Länder haben versprochen, 0,7% ihres Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe auszugeben, doch dieses Versprechen wird bisher nur von fünf Ländern eingehalten. Deutschlands Quote liegt derzeit bei nur 0,35%.

Darüber wurde das Ziel vereinbart, eine gerechtere Handelspolitik zu betreiben. Bestehende Handelsschranken wie hohe Einfuhrabgaben und die Zahlung von Agrarsubventionen in Industrieländern stellen große Hindernisse für Handel und Wirtschaftswachstum und damit für Wege aus Armut und Hunger dar. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Doch auch die Entwicklungsländer sind in der Pflicht: Sie müssen den Kampf gegen die Korruption aufnehmen, demokratische und emanzipatorische Prozesse fördern und staatliche Budgets für Infrastruktur und Armutsbekämpfung einsetzen.

GEMEINSAM FÜR AFRIKA schafft Chancen!

Jugendliche in Afrika brauchen Chancen und gerechte Strukturen, um ihre Zukunft und die ihres Kontinentes positiv gestalten zu können. Die Hilfsorganisationen von GEMEINSAM FÜR AFRIKA legen in ihren Projekten deshalb auch einen besonderen Schwerpunkt auf Jugend.

  • So unterstützt die Kindernothilfe mit einem besonderen Projekt in Nairobi mit ihrer Partnerorganisation KWETU („Unser Zuhause“) jugendliche Straßenkinder über ein Resozialisierungsprogramm von der Straße zu holen. Mehr lesen.
  • In dem Programm „Sport für sozialen Wandel“ von CARE gewinnen Jugendliche durch sportliche Aktivitäten wie Fußball, Volleyball und Co mehr Selbstvertrauen und erlernen wichtige Fähigkeiten wie Führungskompetenz. Mehr lesen.
  • Mit dem DAFI-Programm ermöglicht der UNHCR jugendlichen Flüchtlingen ein Studium. In den Wirren eines Krieges ist für Flüchtlinge der Zugang zu Bildung oftmals schwierig. Deshalb ist der UNHCR bemüht, Flüchtlingskindern den Besuch einer Grundschule zu ermöglichen. Doch der Besuch einer weiterführenden Schule oder gar einer Universität bleibt für den Großteil der Flüchtlinge leider unerreichbar. Damit geht das Potenzial einer ganzen Flüchtlingsgeneration verloren. Dank des DAFI-Programms kann besonders begabten Flüchtlingen ein Studium ermöglicht werden. Hier erfahren Sie mehr.

 

Frauen bewegen Afrika

Frauen werden in großen Teilen Afrikas noch immer benachteiligt und diskriminiert. Dabei tragen gerade Frauen ein großes Entwicklungspotenzial.

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Frau im Flüchtlingscamp Kakuma in Kenia._©GEMEINSAM FÜR AFRIKA/Trappe

Frauen bewegen Afrika

Frauen bewegen Afrika

Frauen sind Trägerinnen sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung, Haupternährerinnen und -versorgerinnen ihrer Familien. Sie produzieren Nahrungsmittel, führen Unternehmen, lassen sich wählen und partizipieren zunehmend an politischen Entscheidungsprozessen. Sie senken die Korruption, wirken positiv auf Prozesse der Friedenssicherung und erreichen Beachtliches in der Armutsbekämpfung. Darüber hinaus leisten sie einen erheblichen Beitrag für die Zivilgesellschaft und das Gesundheitswesen.
Obwohl Frauen eine Schlüsselrolle in Entwicklungsprozessen (VENRO) spielen, werden sie vielfach diskriminiert und benachteiligt.

Frauen werden benachteiligt und diskriminiert

Durch vorherrschende Gesetze und Strukturen wird Frauen oft der Zugang zu ökonomischen Ressourcen, Eigentum, Land und Rechten verwehrt. Darüber hinaus sind sie erhöhten Gesundheitsrisiken ausgesetzt und haben schlechteren Zugang zu Bildung. Die eingeschränkten Rechte berühren auch die fundamentalen Menschenrechte. Das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist daher auch ein zentrales Thema der Milleniums-Entwicklungsziele (BMZ). Da sich die Förderung von Frauen positiv auf die Reduzierung der Armut auswirkt (UNDP), muss die Gleichberechtigung von Frauen und Männern als fester Bestandteil in Politik und Wirtschaft integriert werden.

Das große Entwicklungspotenzial von Frauen und Mädchen

In den 430 Millionen afrikanischen Mädchen und Frauen steckt ein enormes Entwicklungspotenzial, denn:

  • Für Frauen mit Schulbildung und Informationen über ihren Körper und die Gesundheit ist das Risiko, während einer Schwangerschaft oder Geburt zu sterben, deutlich geringer.
  • Je höher der Bildungsgrad der Mutter, desto geringer ist die Säuglings- und Kindersterblichkeit.
  • Die Einschulungsraten von Mädchen sind, in den vergangenen 30 Jahren, in den
    ärmeren Ländern von 52 Prozent auf über 90 Prozent gestiegen.
  • Frauen produzieren in Ländern südlich der Sahara rund 80% der gesamten Nahrungsmittel.
  • In Dörfern mit weiblichen Dorfvorsitzenden fiel die Kluft zwischen Mädchen und Jungen beim Schulbesuch um 13 Prozentpunkte geringer aus als in jenen mit männlichen Vorsitzenden.

Unicef Jahresbericht 2006 „Zur Situation der Kinder in der Welt 2007 – Starke Frauen – starke Kinder“

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