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ora Kinderhilfe in Südafrika: Ernährungssicherheit und Patenschaften

Mithilfe von außerschulischen Betreuungsprogrammen und nachhaltige Ernährungssicherheit sollen Perspektiven für Kindern in südafrikanischen Townships geschaffen werden.

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ora Kinderhilfe in Südafrika: Ernährungssicherheit und Patenschaften

Mithilfe von außerschulischen Betreuungsprogrammen und nachhaltige Ernährungssicherheit sollen Perspektiven für Kindern in südafrikanischen Townships geschaffen werden.

Erfolg afrikanischer Zeichentrickformate

Viele große Produktionsfirmen wie Disney, Netflix und YouTube setzen auf Zeichentrickformate von afrikanischen Kreativen. So kann mehr Diversität und Sichtbarkeit in der eher einseitigen Zeichentricklandschaft erreicht werden.

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Erfolg afrikanischer Zeichentrickformate

Ein Beispiel ist die Serie “Super Sema” aus Kenia. Bei dieser Serie entwickelt das 10-jährige Mädchen Sema gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder MB immer neue Erfindungen, um ihren Widersacher Tobor, einen Roboter mit künstlicher Intelligenz zu besiegen oder den Menschen in ihrem Dorf zu helfen.  

Super Sema – eine Edutainment-Serie 

Die animierte Serie wurde von dem frauengeführten Start-Up Kukua entwickelt und von YouTube Kids produziert. Kukua möchte sogenannte Edutainment-Formate für Kinder produzieren. “Super Sema” ist ihre erste eigene Franchise. Edutainment setzt sich aus den Worten “education” (auf Deutsch: “Bildung”) und Entertainment (auf Deutsch: “Unterhaltung”) zusammen. Kindern soll spielerisch etwas beigebracht werden.  

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Sichtbarkeit und Diversität 

Ebenso wichtige Themen stellen Inklusivität und Sichtbarkeit dar: Super Sema ist ein Mädchen aus Afrika, welches sich für Technik, Innovation und Naturwissenschaften interessiert. Den Produzentinnen der Serie war es ein großes Anliegen, Vorbilder für junge Mädchen zu schaffen, die es so kaum oder überhaupt nicht gibt.  

Mit Lupita Nyong’o als Sprecherin von Semas Mutter Dunia und als Shareholderin bei Kukua haben die Macherinnen eine prominente Schauspielerin mit an Bord.  

Mit Freude lernen und Interesse wecken 

Die fünfminütigen Folgen sind frei zugänglich auf YouTube und der Super-Sema-Webseite zu sehen. Außerdem gibt es Apps mit Minispielen, mit denen Kinder schreiben und lesen lernen können. Auf der Webseite können Kinder außerdem Videos finden, in welchen ihnen Experimente zum Nachmachen vorgestellt werden. So soll die Lust an Naturwissenschaften und Innovation geweckt werden.  

Andere spannende Zeichentrick-Neuheiten aus Afrika 

Auch die Serie “Mama K’s 4” handelt von Superheldinnen. Die vier Teenagerinnen leben im futuristischen Sambia und retten mit der Hilfe eines pensionierten Rentners die Welt. Die Serie wird die erste afrikanische Zeichentrick-Produktion auf Netflix sein, geschrieben von Malenga Mulendema aus Sambia. 

Eine weitere spannende Cartoon-Neuheit aus Afrika ist auch die Serie “Kizazi Moto: Generation Fire”, die auf Disney+ erscheinen soll. Künstlerinnen und Künstler aus Kenia, Uganda, Simbabwe, Südafrika, Nigeria und Ägypten animieren zehn Folgen Science-Fiction-Geschichten aus afrikanischer Perspektive.  

Es gibt noch viele weitere interessante neue Zeichentrick-Formate von afrikanischen Kreativen. Es bleibt spannend und wir können uns auf eine etwas diversere Zeichentrickwelt in der Zukunft freuen.

Quellen:

Vourlias, C. / Disney Taps Top African Toon Talents for Animated Anthology ‘Kizazi Moto’ (EXCLUSIVE) in Variety vom 17.06.2021. 

Pigliucci, C. / Women-led production company in Kenya empowers children through animated ‚Super Sema‘ series, with help from Lupita Nyong’o in CNN vom 25.08.2021. 

Mureithi, C. / Disney and Cartoon Network are finally embracing African animation in QuartzAfrica vom 25.06.2021. 

 

Die Südafrikanische Romcom-Revolution

In Südafrika gibt es einen Boom von romantischen Komödien (Romcoms) mit mehrheitlich schwarzen Menschen vor und hinter der Kamera. Eine neue Generation von Filmschaffenden wächst heran und zeigt Johannesburg als moderne Metropole.

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Die Südafrikanische Romcom-Revolution

Netflix in Südafrika 

Netflix kam Anfang 2016 auf den südafrikanischen Markt. Der Streaming-Anbieter für Filme, Serien und Dokumentationen veränderte die Film- und Fernsehbranche Südafrikas, wie überall auf der ganzen Welt auch.  

Einen weiteren Wendepunkt stellten die seit etwa 2015 immer populärer werdenden schwarzen romantischen Komödien dar, die bis heute große kommerzielle Erfolge in Südafrika feiern. Zum ersten Mal hatten südafrikanische Filmemacherinnen und -macher große Erfolge an den Kinoabendkassen. Zudem konnten sie ihre Filme bei Streaming-Plattformen anbieten. 

Netflix hat 2021 etwa 200 Millionen Abonnenten. Die Art und Weise, in der Streaming-Dienste die Produktion, die Verteilung und den Verbrauch von Inhalten verändert haben, stellt den größten Umbruch in der Filmindustrie seit Jahren dar. 

Hindernisse für die Verbreitung von Netflix in Afrika 

Auf dem afrikanischen Kontinent verläuft die Ausbreitung von Netflix allerdings langsamer als an anderen Orten der Welt. Das liegt einerseits an den Kosten für Netflix selbst, andererseits an den hohen Kosten für die Internetverbindung. Dies führt dazu, dass der Anbieter nur 1,4 Millionen Abonnenten auf dem Kontinent hat. Trotzdem wachsen die Branchen für die Produktion und Erfassung von Onlineinhalten für Streaming-Plattformen in vielen afrikanischen Ländern.  

Lokale Konkurrenz  

Es geht dabei nicht nur um Netflix, sondern auch um südafrikanische Unternehmen wie Multichoice, welches digitales Sattelitenfernsehen DStv und einen Video-Streamingdienst namens Showmax anbietet. Nach eigenen Informationen sollen DStv und Showmax mittlerweile sogar mehr lokale Nutzerinnen und Nutzer haben als Netflix. 

Leichte Unterhaltung durch romantische Komödien 

Südafrikanische Romcoms scheinen perfekt geeignet für die Welt der Streamingdienste. Derzeit auf Netflix verfügbar sind romantische Komödien wie “Mrs. Right Guy” (2016), „Catching Feelings” (2017) und „Seriously Single” (2020). 

Die Filme “Vir Altyd” (Für immer) von 2016, “Happiness Is a Four-Letter Word” und “Mr Right Guy” spielten alle Rekordgewinne in den südafrikanischen Kinos ein. Kommentatoren meinen, dass das südafrikanische Publikum genug von anspruchsvollen intellektuellen, sozialkritischen Filmen hat und sich eher Genre-Filmen und leichterer Kost zuwendet. 

Die neue Generation an Filmschaffenden in Südafrika 

Die neuen südafrikanischen Romcoms brechen mit dem Narrativ der interkulturellen Liebe, welches die vorherige Generation vermehrt bearbeitete. Heute spielen die Romcoms häufig in der Mittel- und Oberschicht Johannesburgs und zeigen hauptsächlich junge, hippe, wohlhabende, gutaussehende, heterosexuelle schwarze Charaktere, die sich ineinander verlieben. 

Ein weiterer Unterschied zu der früheren Generation ist, dass alle Filme (bis auf Vir Altyd) von schwarzen Regisseurinnen und Regisseuren produziert wurden. Dies zeigt, dass Südafrikas Filmindustrie sich langsam verändert. 

Das moderne Johannesburg 

Die meisten Filme spielen in Johannesburg und zeigen die Stadt als moderne Metropole. Dabei wird allerdings nicht vergessen, die Wiedersprüche aufzuzeigen, die es in einer Stadt mit sozialen Konflikten und sozioökonomischen Ungleichheiten gibt. Dies wird durch Erzählstränge und Bilder erreicht.  

In den südafrikanischen Romcoms werden schwarze urbane Menschen gezeigt, die sich in wohlhabenden Umgebungen bewegen, von denen sie lange ausgeschlossen waren. Wahrscheinlich erfreuen sich die Filme auch deshalb so großer Beliebtheit. 

Übersetzte Zusammenfassung des Artikels South Africa’s romcom revolution and how it reimagines Joburg von Frassinelli, P. veröffentlicht in The Conversation am 02.05.2021.