Staatsstreich in Burkina Faso

23.09.2015: Vergangene Woche kam es in Burkina Faso zum Staatstreich.

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Staatsstreich in Burkina Faso

Vergangene Woche kam es in Burkina Faso zu einem Staatstreich. Putschisten unter der Führung des Geheimdienstchefs Gilbert Diendéré hatten am vergangenen Mittwoch eine Kabinettsitzung im Präsidentenpalast in der Haupstadt Ouagadougou gestürmt und den Übergangspräsidenten Michel Kafando und weitere Regierungsmitglieder festgenommen.

Putschistenführer ist Vertrauter von Ex-Präsidenten Compaoré

Am Freitag wurden Kafando und zwei seiner Minister auf internationalen Druck freigelassen. Der Putschistenführer der Präsidalgarde RSP Diendéré ist ein enger Vertrauter des vorherigen Präsidenten Blaise Compaoré, der im Oktober 2014 nach 27 Jahren an der Macht gestürzt wurde und ins Exil zu gehen musste.

Seit dem Putsch am Mittwoch sind mindestens zehn Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen umgekommen und 113 verletzt worden.

Nun kam es zu einer friedlichen Lösung: General Gilbert Diendéré hat aufgegeben und bat das Land und die internationale Gemeinschaft am Montagabend um Entschuldigung.

Putschisten kapitulieren und legen ihre Waffen nieder

Am Dienstag kapitulierten dann hunderte der Putschisten und legten ihre Waffen nieder. Außerdem soll Medienberichten zu Folge auch der gefangengehaltene Ministerpräsident Isaac Zida freigelassen worden sein.

Der Putschistenführer gab auf, nachdem die Armee Burkina Fasos Truppen mobilisierte, die die Putschisten festsetzen sollten. Der Generalstabschef der Armee hatte verkündet, die Sicherheit der am Putsch Beteiligten zu garantieren, wenn sie freiwillig kapitulieren würden.

Fünf-Punkte-Friedensabkommen und neuer Wahltermin

Die Putschisten und die Armee haben sich am Dienstag auf ein Fünf-Punkte-Friedensabkommen geeinigt. Dieses sieht einen Rückzug der RSP Präsidalgarde aus Ouagadougou vor. Die reguläre Armee, die in der Nacht zum Dienstag in der Hauptstadt einmarschierte, soll sich im Gegenzug 50 Kilometer aus der Hauptstadt zurückziehen.

Bisher waren neue Präsidenten- und Parlamentswahlen für den 11. Oktober festgesetzt. Als neues Datum ist nun der 22. November im Gespräch.