Straßenaktion 2012: Stopp Landraub!

Am 25. Mai machten wir in zehn deutschen Städten mit unserer Straßenaktion auf das Problem Landraub aufmerksam.

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Straßenaktion 2012: Stoppt Landraub!_©GEMEINSAM FÜR AFRIKA

Straßenaktion 2012: Stopp Landraub!

Rund um den Afrika-Tag am 25. Mai macht GEMEINSAM FÜR AFRIKA jedes Jahr mit ungewöhnlichen Straßenaktionen deutschlandweit auf Probleme und Missstände aufmerksam. Im Jahr 2012 stand das Thema Landraub im Mittelpunkt unserer jährlichen Straßenaktion.

In zehn deutschen Großstädten haben wir öffentliche Plätze „geraubt“ und forderten STOPP LANDRAUB!

Mit der Straßenaktion machten wir in Berlin, Bonn, Bochum, Aachen, Hamburg, Frankfurt, Köln, München, Leipzig und Würzburg auf die alltägliche Praxis des Landraubs in Afrika aufmerksam. Das sogenannte „Land Grabbing“ oder „Landnahme“ ist eine der wesentlichen Ursachen für Hunger in Afrika.

Bis 2050 wird die Weltbevölkerung laut den Schätzungen der Vereinten Nationen auf über neun Milliarde Menschen angewachsen sein. All diese Menschen müssen sich ernähren. Dies hat zur Folge, dass die zur Verfügung stehende Fläche für die landwirtschaftliche Nutzung und damit den Anbau von Nahrungsmitteln pro Person schrumpft. Zudem wird sie durch den Klimawandel, durch Erosion sowie intensive Landwirtschaft, wie beispielsweise für dem Anbau von Futtermitteln und Energiepflanzen für die Erzeugung von Agrartreibstoff weiter belastet.

Diese Gründe bewegen ausländische Investoren dazu, sich in Afrika zunehmend Wasser- und Landrechte zu sichern. Die auf den riesigen Agrarflächen angebauten Produkte werden wiederum zurück in die Heimatländer exportiert oder auf dem Weltmarkt gehandelt.

Oftmals bieten afrikanische Regierungen Flächen als frei an, welche als unverkauft und ungenutzt gelten. In den letzen zehn Jahren wurden in Afrika insgesamt 34 Mio. Hektar Land von ausländischen Investoren aufgekauft oder gepachtet. Das entspricht einer Fläche von 10.000 Fußballfeldern jeden Tag.

Doch in den wenigsten Fällen liegt das Land tatsächlich brach; meist wird es von mittellosen Familien zum Anbau von Nahrungsmitteln verwendet. Oft werden die Menschen gewaltsam von ihrem Land vertrieben oder zum Verkauf ihres Grund und Bodens gezwungen. Über rechtlich verbriefte Landtitel verfügen die Bäuerinnen und Bauern mehrheitlich nicht. Deswegen können sie sich nicht gegen den Landraub zur Wehr setzen. Den Kleinbauern und -bäuerinnen fehlt dann der Zugang zu Land und Wasser und damit jede Möglichkeit, sich und ihre Familien zu versorgen. Ihr Menschenrecht auf Nahrung und Eigentum wird verletzt.

Was GEMEINSAM FÜR AFRIKA fordert:

  • Verbesserung der Transparenz, damit die Verträge und ihre Konditionen nachvollziehbar sind
  • Informieren und Konsultation der Betroffenen im Vorfeld
  • Einhaltung der demokratischen Entscheidungsprozesse
  • Verbindliche Regeln müssen international vereinbart werden, damit die Menschenrechte geachtet und negative Auswirkungen für arme Menschen, insbesondere Frauen, und für die Umwelt vermieden werden.

Erfahren Sie hier mehr über die Verteilung von Land und Ressourcen in Afrika.

Video zur Staßenaktion:

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